DE320178C - Verfahren zur Herstellung eines fuer die Erzielung von blaustichigem Eisrot oder anderen Eisfarben geeigneten ß-Naphtolpraeparates - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines fuer die Erzielung von blaustichigem Eisrot oder anderen Eisfarben geeigneten ß-Naphtolpraeparates

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DE320178C
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CARL BOCHTER DIPL ING
GRUENAU LANDSHOFF CHEM FAB
Gruenau Illertissen GmbH
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CARL BOCHTER DIPL ING
GRUENAU LANDSHOFF CHEM FAB
Chemische Fabrik Gruenau AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/02General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
    • D06P1/12General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes prepared in situ

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines für die Erzielung von blaustichigem Eisrot oder anderen Eisfarben geeigneten ,ß-Naphtolpräparates. Die überragende Stellung, welche das ß-Naphtol in den Azofarbenartikeln annimmt, hat. natürlich häufig dazu geführt, die dem ß-Naphtol anhaftenden Fehler und Unzulänglichkeiten zu besprechen und auf Abhilfe zu sinnen, oder einen Ersatz für das ß-Naphtol ausfindig zu machen. Besonders in der Druckerei ist man bisher an die Verwendung des ß-Naphtols gebunden gewesen, während für die Färberei größere Freiheit in der Wahl des Kupplungsstoffes vorhanden ist. Als Hauptnachteil des ß-Naphtola wird das Braunwerden der grundierten W aren,seineFlüchtigkeitbeimTrocknen, die Dampfunechtheit und die Reibunechtheit angegeben. Auch der Farbton, welcher beim Hauptazoartikel, dem Pararot, mit gewöhnlichem ß-Naphtol erhalten wird, ist vielfachen Verbesserungsversuchen unterzogen worden. Er fällt ohne besondere Kunstgriffe sehr gelbstichig aus, während der Färber einen satten Blaustich vorzieht. Um diesen zu erzielen, hat man mit Erfolg dem ,ß-Naphtol z. B. To Teile ß-Naphtolsulfosäure F zugesetzt.
  • Die Praxis hat weiterhin schon längst, durch Erfahrungen bei anderen Färbeartikeln belehrt, zur Verwendung von fettsauren Salzen (Natriumrizinoleat, Ammoniumrizinoleat) gegriffen und durch deren Zusatz blaustichigere, schönere Töne von Pararot erzielt.
  • Schwalbe und Hiemenz (Zeitschrift für die Farben-Industrie, =9o6, Seite 1o6) stellten fest, daß Ammoniumrizinoleat den Blaustich am meisten fördert, während Natriumrizinoleat schon gelbstichigeres Rot gibt, und ein Tonerdegeh:alt der Präparätion einen starken Gelbstich verleiht.
  • Erbau (Die Garnfärberei mit den Azoentwicklern, Berlin, Tgo6, Seite 7o) schreibt dem Ammoniakgehalt des Ammoniumrizinoleats keine günstige Wirkung zu, da dieses sich beim Trocknen der präparierten Waren verflüchtigt und dadurch auf der Faser zum Teil das schlechter kuppelnde und gelbstichiges Rot liefernde freie.p-Naphtol im Überschuß zurückläßt.
  • In Lehne's Färberzeitung 1913, Seite 22 und 23 hat Lichtenstein die Herstellung eines kolloidalen Paranitranihnrotes beschrieben. Durch Einführung eines Schutzkolloides, wie protalbinsäures Natron oder Gummiarabikum, in die ß-Naphtolnatriumlösung erzeugt er beim Zusatz der Diazolösung eine kolloidale Lösung des Paranitranilinrotes.
  • R. Haller hat das Wesen der Paranitranilinrotfärbung einer eingehenden Untersuchung unterzogen (Lehne's Färberzeitung 1913, Seite 227) und gefunden,! daß der blaue Stich einer Paranitranilinfärbung in innigem Zusammenhange mit dem Dispersitätsgrade der in der Membran eingelagerten Teilchen des Adsorptionskomplexes (Farbstoff-Fettsäure). steht. Je geringer dessen Dispersitätsgrad, um so gelbstichiger sind auch die Färbungen. Zur Erzielung des höchsten erreichbaren Effektes empfiehlt sich die Anwendung von rizinsauren Salzen als Zusatz zur Naphtolpräparation. Alle Zusätze zur ß-Naphtollösung, die den Dispersitätsgrad der. Teilchen zu verringern vermögen, wie die früher verwendeten Tonerdesalze, ,sind zu vermeiden, da die Färbungen nicht nur, "gelbstichiger, sondern auch weniger reibecht den.-- - 15 11s Mit Erfolg wird daher schon längst das Parärot durch Zusatz von ß-Naphtolsulfosäure F und durch Verwendung von Schutzkolloiden sowohl bezüglich Farbton wie Reibechtheit verbessert. Trotzdem sind weitere Verbesserungen durchaus erwünscht. Eine solche soll durch die Verwendung des neuen Naphtols A S, 2 - 3-Oxynaphtoesäureanilid, erzielt werden. Aber das Naphtol A S ist eigentlich kein ß-Naphtol, sondern ein kompliziert zusammengesetzter Abkömmling davon. Die Massenverwendung des ß-Naphtols wird es kaum ersetzen können.
  • Versuche haben nun überraschenderweise ergeben, daß mit Hilfe eines außerordentlich einfachen Kunstgriffes der gewünschte blaustichige Ton und eine größere Reibechtheit das Pararots zu erzielen ist, wenn man dem Naphtolklotze, d. h. der Lösung von ß-Naphtolnatrium, geringe Mengen, etwa 10/"" anderer mit Paranitranilin oder den sonst gebräuchlichen Azoentwicklern kuppelbare substantive Farbstoffe zusetzt, z. B. Diaminnitrazolviolett, Paraviolett, Parazolviolett und die zahlreichen sonst hierhergehörigen Farbstoffe.
  • Ausführungsbeispiel. Naphtollösung. 245 g Naphtol, 250 g Natronlauge q.0° B6, 5oo ccm kochendes Wasser; 325 ccm kaltes Wasser.
  • Mz- n gibt zur Naphtollösung noch 5oo g rizinusöl;aures Natron (saure Rizinusseife nach Vorschrift Cassella) in 2 500 g heißem Wasser gelöst. Nun gibt man entsprechend dem zu erzielenden Blaustiche 75, x00, 125 ccm einer 5prozentigen Lösung von Diaminnitrazolviolett R zu und füllt auf 1o 1 Klotz auf. Man klotzt lauwarm und wie für Naphtol üblich.
  • Man diazotiert in einem der üblichen Diazobäder für Rot, z. B. 21o g p-Nitranilin werden mit 21 kochendem Wasser übergossen und mit 420 ccm Salzsäure 22° B6 zur Lösung gebracht. Diese Mischung wird mit 3 bis q. l Eiswasser und 2,5 kg kleingeschlagenem Eis auf möglichst niedrige Temperatur abgekühlt und mit 117 g Nitrit, 12oo ccm Wasser diazotiert. Nach halbstündigem Stehenlassen wird mit 5oo g Natriumacetat, 2 1 Wasser neutralisiert. Das ganze Bad wird mit möglichst kaltem Wasser auf i21 gestellt.
  • An Stelle von Diazo-p-nitranilin kann eins der- haltbaren diazotierten Produkte in der einer Konzentration von etwa 17 g Paranitranilin im Liter entsprechenden Menge genommen werden.
  • Für hellere Töne werden Naphtolklotz und Diazolösung entsprechend abgeschwächt. Nach oben beschriebenem Verfahren wird gespült, sodann in einer 1prozentigen Seifen. lösung kochend geseift und hierauf fertiggespült.
  • Der überraschende Effekt, den der geringe Zusatz eines anderen Farbstoffes auf das gewöhnliche Pärarot und andere Eisfarben ausübt, kann nicht allein auf eine Mischfarbe zurückgeführt werden, sondern offenbar wirkt der Zusatz der - fremden, in der Lösung des Naphtolnatriums gleichmäßig und innigst verteilten Farbkomponente auch günstig auf den Dispersitätsg,- ad des ausgefällten Farbkörpers ein. Die leicht beim Trocknen- eintretende braune Färbung der Grundierung wird vermieden, die Farbe bleibt weiß. Die Sublimierfähigkeit des-Naphtols wird durch die allseitige Umhüllung mit einem nicht sublimierbaren Körper verhindert oder herabgemindert. Beim Weißätzen wird sofort odurch den bläulichen Untergrund ein reines Weiß erzielt, so daß sich ein Trockenchloren in den meisten Fällen erübrigt. -

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUCH Verfahren zur Herstellung eines für die Erzielung von blaustichigem Eisrot und anderen Essfarben geeigneten ß-Naphtols, dadurch gekennzeichnet, daß dem letzteren geringe Mengen mit p-Nitranilm oder den sonst gebräuchlichen Azoentwicklern kuppelbare substantive Farbstoffe zugesetzt werden.
DE1915320178D 1915-04-25 1915-04-25 Verfahren zur Herstellung eines fuer die Erzielung von blaustichigem Eisrot oder anderen Eisfarben geeigneten ß-Naphtolpraeparates Expired DE320178C (de)

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