DE319929C - Verfahren zur Vergaerung von Sulfitablauge u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Vergaerung von Sulfitablauge u. dgl.Info
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- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
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Description
- Verfahren zur Vergärung von Sulfitablauge u. dgl. Das vorliegende Verfahren zur Vergärung von Sulfitablauge und ähnlichen durch Einwirkung vonSäuren oder sauren Salzen auf Zellulose oder zellulosehaltigen Stoffen erhaltenen Flüssigkeiten beruht auf der Anwendung von Kalkstickstoff (Kalziumzyanamid) als Neutralisationsmittel. Es hat sich gezeigt, daß dieses Neutralisationsmittel nicht nur eine vollständige Bindung der Säure, wie auch andere Neutralisationsmittel, bewirkt, sondern daß die Neutralisationswirkung mit Rücksicht auf die Anwesenheit zweier säurebindender Gruppen (Kalk und Ammoniak) auch eine besonders günstige ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die Zugabe von Kalkstickstoff in die zu vergärende Flüssigkeit Stoffe eingeführt werden, welche als Nährstoffe für die Hefe dienen, wodurch die Vergärung befördert wird.
- Der Zusatz von Kalkstickstoff kann direkt zu der Sulfitablauge stattfinden. Man kann aber auch noch andere Neutralisationsmittel gleichzeitig mit dem Kalkstickstoff verwenden, z. B. Ätzkalk oder Kalziumkarbonat zugeben. Bei der Verwendung von Ätzkalk hat man dann den Vorteil, daß das aus dem Kalkstickstoff entwickelte und von der Säure der Lauge gebundene Ammoniak wieder frei wird und nochmals eine neutralisierende Wirkung auszuüben vermag.
- Man kann Kalkstickstoff für sich oder in Mischung mit anderen Neutralisationsmitteln in trockenem Zustande zugeben. Man kann diese Neutralisationsmittel aber auch- vorher mit Wasser behandeln und die erhaltene Lösung oder den gewonnenen Brei zusetzen. Die zur Verwendung gelangende Ablauge kann sowohl in unbehandeltem wie auch in behandeltem Zustande der Neutralisation nach dem vorliegenden Verfahren unterworfen werden. Beispielsweise kann man die Lauge mit Säuren, z. B. mit Schwefelsäure, versetzen, gegebenenfalls abdampfen und darauf dem Produkt Kalkstickstoff nach vorliegender Erfindung zusetzen.
- Eine besonders vorteilhafte Vorbehandlung der Sulfitablauge besteht darin, daß man die Lauge vor -dem Versetzen mit Kalkstickstoff der Einwirkung eines Vakuums unterwirft. Hierdurch wird erreicht, daß die freie vorhandene schweflige Säure vollständig oder zum großen Teil entfernt wird, so daß die Neutralisation sich vollständig oder wenigstens zum Teil auf die organisch gebundene schweflige Säure erstreckt.
- Mit der Neutralisation durch Kalkstickstoff kann auch eine Lüftung verbunden werden; dieselbe kann vor, nach oder während der Neutralisation stattfinden. Im Falle der Anwendung der Lüftung nach erfolgter Neutralisation wird der Vorteil erreicht, daß der Übergang des schwefligsauren Ammons in däs Sulfat besonders schnell stattfindet, weil. das schwefligsaure Ammon zum Unterschiede von anderen schwefligsauren Salzen besonders leicht in das Sulfat übergeht.
- Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man während der Einwirkung von Kalkstickstoff Gase, z. B. Kohlensäure, einleitet. Hierdurch wird aus Kalkstickstoff Ammoniak freigemacht, während das gleichzeitig entstehende Kalziumkarbonat wiederum als Neutralisationsmittel wirkt. Die Kohlensäure kann z. B. aus dem zugeEetzten Kalziumkarbo,at@yhal,tgn werden.
- Es ist bereits vorgeschlägen worden, Sulfitablauge, 4um eie --für@die rVergärung geeignet zu machen, mit einem Ammoniumsalz, vorzugsweise mit Ammoniumsulfat, unter Beigabe eines Neutralisationsmittels zu versetzen. Nach dem vorliegenden Verfahren wird dagegen nur ein Mittel, nämlich Kalkstickstoff, verwendet. Zunächst bildet . sich aus diesem durch Einwirkung von Wasser Dizyandiamid, dessen Verhalten bei der Gärung nicht vorauszusagen war. Die Bildung der gärungshemmenden Stoffe der Sulfitablauge erfolgt durch Kalkstickstoff sicherer als durch Kalk, weil Kalkstickstoff nicht so stark alkalisch wirkt, wie Kalkmilch o. dgl. Die Gefahr der Verwendung eines Überschusses an Neutralisationsmitteln fällt fort. Während bei der Verwendung von Kalkmilch in Verbindung mit Ammoniumsulfat Kalziumsulfat entsteht, das zum Teil gelöst bleibt, sich beim Kochen abscheidet und die Heizrohre mit Gips o. dgl. überzieht, bildet sich bei der Verwendung von Kalkstickstoff kein Gips. Das entstandene Kalziumsulfit bleibt in Lösung, so daß ein Überziehen der Röhren und Kochapparate nicht eintreten kann. Die vergorenen Sulfitablaugen sind wiederholt zu verwenden, während der bei der Benutzung von Kalkmilch entstehende Gips die Benutzung der nicht vollständig vergorenen Sulfitablaugen unmöglich macht, zumal der Gips auch die Hefe mit zur Abscheidung bringt.
- Die an sich bekannte Behandlung des Kalkstickstoffs mit Wasser bewirkt die Bildung des Dizyandiamids und begünstigt hiernach die Neutralisation der Sulfitablaugen. Die ebenfalls bereits bekannte Vorbehandlung der Sulfitablaugen vor der Vergärung im Vakuum hat bei dem vorliegenden Verfahren den Zweck, die Entfernung eines unnötigen Überschusses freier schwefliger Säure, die sonst auf Kalkstickstoff einwirken würde, zu bewirken.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRÜCHE: _. Verfahren zur Vergärung von Sulfitablauge und ähnlichen durch Einwirkung von Säuren oder sauren Salzen auf Zellulose oder zellulosehaltigen Stoffen erhaltenen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugen mit Kalkstickstoff, gegebenenfalls unter Zusatz anderer Neutralisationsmittel und gegebenenfalls nach Behandlung derselben mit Wasser neutralisiert werden. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugen vor der Neutralisation einer Vorbehandlung im Vakuum unterworfen werden. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Neutralisation eine Behandlung mit Kohlensäure oder .kohlensäurehaltigen Gasen stattfindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE319929T | 1916-06-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE319929C true DE319929C (de) | 1920-04-03 |
Family
ID=6152499
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1916319929D Expired DE319929C (de) | 1916-06-09 | 1916-06-09 | Verfahren zur Vergaerung von Sulfitablauge u. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE319929C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE928282C (de) * | 1942-03-22 | 1955-05-31 | Phrix Werke Akt Ges | Verfahren zur Reinigung von technischen Vorhydrolysaten cellulosehaltiger Rohstoffe fuer die Verhefung oder Vergaerung |
-
1916
- 1916-06-09 DE DE1916319929D patent/DE319929C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE928282C (de) * | 1942-03-22 | 1955-05-31 | Phrix Werke Akt Ges | Verfahren zur Reinigung von technischen Vorhydrolysaten cellulosehaltiger Rohstoffe fuer die Verhefung oder Vergaerung |
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