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Bergungsvorrichtung für Verwundete im Felde. Vorliegende Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Bergung der vor den Stellungen der Truppen befindlichen
Verwundeten und Gefallenen. Es ist hierbei auch auf möglichsten Schutz vor feindlicher
Einwirkung .bzw. Gegenwirkung durch entsprechende, die feindlichen Geschosse abhaltenden
Sicherungsplatten o. dgl. gesorgt. Die Vorrichtung kann auch zu anderen Zwecken,
zum Beispiel zum Transport von Verbandzeug, Nahrungs-und Erfrischungsmitteln zu
den Verwundeten benutzt werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i einen Längsschnitt durch die Mitte nach Fig. 2, Fig. 2 eine
Draufsicht der geschlossenen Vorrichtung, also mit hochgeklappten Seitenwänden und
durch Strichlinien gezeichneten niedergeklappten Seitenwänden.
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Fig. 3 eine Seitenansicht mit niedergeklappten Seitenwänden, Fig.
q. einen Querschnitt -nach Linie C-D der Fig. 2, Fig. 5 eine Einzelheit, Fig.6 die
Anordnung einer Drahtschere auf einem Sockel aufgebaut, Fig. 7 die Anordnung einer
zweiten Ausführung einer Drahtschere mit Fingermessern, Fig. 8 eine Draufsicht der
Anordnung nach Fig. 7.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus der aus Blech, Aluminium,
beschlagenen Brettern o. dgl. bestehenden Platte a, die an der Unterseite zweckmäßig
mit vier flachen Kufen b versehen wird und an die um Scharniere c drehbare Seitenklappen
d angebracht sind. Die Stirnwände e können feststehende oder ebenfalls abklappbar
angeordnete Wände aufweisen und zeigen hochgestellt -ebenfalls die Schräglage, so
daß sie im Wege stehende Unebenheiten des Bodens oder lose Widerstände seitlich
abschieben oder über sie hinweggleiten können.
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Die Platte a ist an ihrer Rückwand mit einer teleskopartig einschiebbaren
hohlen Stange g lösbar verbunden. Durch das Verlängern der Stange infolge Ausschiebens
einzelner Glieder derselben wird die Platte a bis zu dem Verwundeten vorgeschoben,
worauf man je nach Anordnung die Klappen herabfallen läßt, um hierdurch dem Verwundeten
die Benutzung der als Schlitten dienenden Platte a zu erleichtern. Sobald sich der
Verwundete auf der Platte a befindet; werden sämtliche Klappen hochgeklappt, um
so dem Verwundeten als Schutzwehr gegen Infanteriegeschosse zu dienen, worauf dann
der Apparat eingezogen wird. Etwaige Wünsche und Anordnungen -können denn Verwundeten
von der Betriebsstelle aus durch die hohle Stange g, die hier gleichzeitig als Sprachrohr
dient, übermittelt werden und gleicherweise kann sie von dem Verwundeten benutzt
werden.
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Ferner sind an den Klappenrändern Ösen oderRohre h angebracht, an
bzw. durch welche die Schnüre i zum Aufklappen der seitlichen Schutzwände c und
d angeknüpft bzw. geführt sind. Diese Schnüre laufen zur Rückwand
f
und vereinigen sich zu einem Strange h, der an der Stange g entlang läuft und vom
Beobachter oder den Apparat Bedienenden in Gebrauch genommen wird.
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Die Rückwand wird zweckmäßig niedriger gehalten und ist ebenfalls
mittels Scharniere an der rückwärtigen Kante der Platte a schwingbar befestigt.
Sie steht zwangläufig durch die Schnurzüge i mit den Seitenwandungen und der Stirnwand
in Verbindung .und hebt diese, sobald sie mittels der vereinigten Klappenschnur
h nach rückwärts gezogen wird.
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Die Stange ä besteht aus einer genügenden Anzahl ineinanderschiebbarer
Rohre, die durch durch ihre Enden gesteckte Splinte l gegen Verschieben im ausgezogenen
Zustande gesichert werden, so däß die Stange sowohl für den Zug als auch für den
Druck verwendungsfähig ist.
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Die Köpfe der Splinte dienen gleichzeitig als Leitösen für die Gebrauchsschnüre,
beispielsweise die vereinigte Klappenschnur h. Das vorderste Glied der Stange g
ist in eine Hülse 7n, die am Unterteil der Platte zwischen zwei Rillen eingefügt
ist, eingeschraubt.
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Die Hülse in ist nach der Stirnseite der Grundplatte a zu geschlossen
und verjüngt. Damit die Schnüre i möglichst vor Abnutzung geschützt werden können,
laufen sie ebenfalls in auf der Oberkante der Rückenwand angebrachte Rohre zt, deren
gebogene Teile an der Übergangsstelle zur Geraden um die Längsachse der Geraden
drehbar angeordnet sind, so daß sie dem Druck der Schnur nachgeben können und hierdurch
scharfe Kanten vermieden werden. j Es kann aus irgendwelchen Gründen- notwendig
erscheinen, einen im Drahtverhau hängenden Körper aus diesem zu befreien und einzuholen.
Zu diesem Zweck kann eine Drahtschere, wie sie in der Armee gebräuchlich ist oder
eine solche besonderer Konstruktion auf einen Schlitten, s. Fig. 5 bis 8, aufgebaut
und mit ihren Schlittenkufen in die. entsprechende Rinnen der Platte a gesetzt und
hier gegen Umfallen gesichert werden, wie dieses zum Beispiel in Fig. 5 dargestellt
ist.
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In Fig. 6 ist eine für den Gebrauch sich eignende Drahtschere o in,
der Seitenansicht dargestellt, die auf einer Platte Q aufgebaut ist und deren federnder
Arm q auf einem Bock r seinen Stütz- und Drehpunkt besitzt. An die Schneidebacken
s werden zweckmäßig, hier durch Strichlinien gekennzeichnet, Zuleitungsschienen
t passend geschraubt. An der unteren Schneidebacke kann entweder an diese selbst
oder an das freie Ende der Zuleitungsschienen ein Haken u befestigt werden, der
zum Heranziehen des Körpers oder irgendeines sonstigen Gegenstandes dient. Die Platte
p kann auf der Platte a entweder unverrückbar befestigt oder in der Längsrichtung
verschiebbar angeordnet werden. In letzterem Falle dürfte eine zweite Stange für
das Hin- und Herschieben der Platte p erforderlich sein.
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Die Betätigung der Schere erfolgt durch einen über Rolle
v laufenden Schnurzug w.
Die rückseitige Kante der Zuleiterschienen
t kann aufgerauht sein und auf das freie Ende je ein kurzer Haken geheftet werden,
zu dem Zweck, die Zuleitungsschienen umgekehrt auf die Schneidebacken aufgesetzt,
also mit der rauhen Seite nach innen, als Hilfsmittel für das Erfassen der Drahtenden
und Umkneifen derselben zu Haken benutzen zu können, welch letztere dann ineinandergehakt
werden: Auch können mit Hilfe dieser Anordnung Drahtstücke zwischen die getrennten
Enden eingeschaltet werden.
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An Stelle der Schere nach Fig. 6 kann auch diejenige nach Fig. 7 treten,
die einzeln oder in mehreren Exemplaren, beispielsweise wie Fig, ß dieses zeigt,
je eine links und rechts auf einer Platte x montiert, verwendet werden können. Die
Schere y nach Fig. 7 zeigt die Anordnung von Fingerschneidemesserbalken z, wie sie
in ähnlicher Form bei Getreidemähmaschinen oder Haarschneidemaschinen im Gebrauch
sind. Auch hier folgt die Inbetriebsetzung durch das Anziehen und Nachlassen eines
Schnurzuges, der über eine Rolle läuft, wie bei der Anordnung nach Fig. 6.
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.An den Längskantender Platte a ist je eine Lenkleine a1 angebracht,
mit deren Hilfe eine seitliche Verschiebung der Bergungsvorrichtung herbeigeführt
werden kann. Auch bei dem Zurückholen der Platte können sie als Zugorgane dienen.
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Selbstverständlich ist bei Benutzung der Vorrichtung die Anbringung
einer Schutzvorrichtung für den, den Apparat Bedienenden erforderlich. Zur Beobachtung
dürfte auch die Benutzung eines Scherenfernrohres von Vorteil sein.
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Die in den Splintösen auf der Stange g geführte Schnur kann auf einer
auf dem letzten Gliede der Stange befestigten, feststellbaren Rolle auf- und abgewickelt
werden.