DE319591C - Verfahren zur Herstellung eines bitterstofffreien Mehles aus Lupinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines bitterstofffreien Mehles aus Lupinen

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DE319591C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/32Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by extraction with solvents

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines bitterstofffreien Mehles aus Lupinen. Zur Entbitterung von Lupinen sind seit langer Zeit schon die verschiedensten Verfahren angegeben worden. So ist es z. B. bekannt, daß man durch alkalihaltiges Wasser eine teilweise Entbitterung erreichen kann; ebenso wurden Versuche gemacht, mit Alkohol die Bitterstoffe und Alkaloide der Lupinen auszulaugen (Pott, Handbuch der tierischen Ernährung und der landwirtschaftlichen Futtermittel, 1907, Il. Band, S. 527).
  • Ferner ist es bekannt, die Eiweißkörper der Lupinen. in entbittertem Zustand zu erhalten, wenn man die Lupinenkörner mittels eines mit flüchtigem Alkali oder einer flüchtigen Säure versetzten Lösungsmittels von Fett befreit, den Rückstand mit Wasser auslaugt und aus der Lösung die Eiweißstoffe durch Neutralisierung ausfällt (Patentschrift 12269o).
  • In- der Zeitschrift für physiologische Chemie, Band 15,8g1, S. 155 und 407/8, ist ein Extraktionsverfahre`fr-für--Lupinen=:zwecks- -Ge-° winnung von Lezithin angegeben, wonach dieselben zuerst mit Äther und darauf mit Alkohol von 95 Prozent bei 6o° C behandelt werden. Bei dieser Extraktion wurde entweder zur ..Abstumpfung der in geringer Menge vorhandenen organischen Säuren etwas Kalziumkarnonat eingerührt, oder es wurde soviel Alkali zugeführt, daß die durch Titration eines weingeistigen Extraktes ermittelte Säuremenge größtenteils neutralisiert sein mußte.
  • ' Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren geht das vorliegende Verfahren grundsätzlich davon aus, nicht einen entbitterten Extrakt oder nur die entbitterten Eiweißstoffe der Lupinen zu gewinnen, sondern den Lupinen sollen nur das Fett und die schädlichen Alkäloide und Bitterstoffe entzogen und so ein entbittertes Lupinenmehl erhalten werden, das nicht nur als Futtermittel gebraucht werden kann, sondern ganz besonders zur menschlichen Ernährung, zur Herstellung von Suppen, Suppenwürzen, als Zusatz zu Brot und Gebäck usw. dienen soll. Das nach dem vorliegenden Verfahren hergestellte Mehl enthält gegenüber dem gemäß Patentschrift 12269o erhaltenen Produkt außer Eiweiß auch die wertvollen Kohlehydrate, die Salze usw. der Lupinen und ist als ein weit wertvolleres Nahrungsmittel zu bezeichnen als die entbitterten Eiweißkörper allein. Das Verfahren ist nicht nur vom rein praktischen Standpunkt der Ausbeute aus als wesentlicher Fortschritt zu bezeichnen, sondern auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus, -da-bei ihn! große Menge für-die-.-Ernährung wichtiger Lupinenbestandteile nicht verlorengeht.
  • Das vorliegende Verfahren -ist ein Kombinationsverfahren; es vereinigt die bekannte Behandlung der Lupinen mit Alkalien mit der ebenfalls bekannten Extraktion mit Alkohol. 'Nach Pott (1. c.) ist es nicht möglich, durch Behandlung der Lupinen mit Alkali allein oder mit Alkohol. allein ein entbittertes Lupinenmehl zu erhalten, hierbei wird vielmehr nur der Giftstoff entfernt, nicht aber der Bitterstoff und der Alkaloidgehalt. Dies geschieht aber bei dem vorliegenden Verfahren. Der Zusatz von Alkali hat einerseits den Zweck, das Lupinengewebe aufzulockern, anderseits werden :hierdurch die gefundenen Bitterstoffe und Alkaloide -freigemacht,` so daß sie schon durch das Fettlösungsmittel zum Teil entfernt werden können. Ihre völlige Entfernung ist aber auf diese Weise nicht möglich, weshalb noch die EXtraktion'mit Spiritus angeschlossen wird, wodurch der- noch vorhandene Rest von Bitterstoffen und Alkaloiden völlig entfernt wird.
  • Was schließlich die Angaben in der Zeitschrift für physiologischeChemie, Band 15,189x, S. 155 und q.07/8, betrifft, so handelt es sich dort im Gegensatz zu dem vorliegenden Verfahren um die Entfettung von Lupinen unter Gewinnung von Lezithin.
  • Bei diesem bekannten Verfahren findet bei der auf die Entfettung folgenden Behandlung der Pflanzensamen mit Alkohol ein Alkalizusatz statt, um, wie es in einer Fußnote heißt: . . . die geringe Menge der in den Samen vorhandenen Säuren noch abzustumpfen; auch wird dieser Alkalizusatz als nicht durchaus erforderlich bezeichnet (s. Fußnote S. 4o7/8).
  • Bei dem vorliegenden Verfahren werden hingegen die Lupinen mit einem fettlösenden Mittel, Trichloräthylen o. dgl., in Gegenwart von Alkali behandelt, wodurch eine andere Wirkung erreicht wird.
  • Znr Ausführung des Verfahrens - kann folgendes Beispiel dienen xoo kg Lupinen werden entschält und die zerkleinerten Kerne mit Ammoniak, Ätzalkalien oder Alkalikarbonaten bis zur schwachen Alkalisierung vermischt, wozu je nach der Qualität der Lupinen bis zu x Prozent des Lupinengewichtes benötigt werden. Die Lupinen werden nun mit etwa - 2ö0 kg Trichloräthylen oder derselben Menge eines anderen Fettlösungsmittels in einem kontinuierlich arbeitenden Extraktionsapparat behandelt, wodurch das Fett und ein Teil der schädlichen Stoffe extrahiert werden. Die Extraktion kann sowohl in der Kälte wie in der Wärme stattfinden. Das Fettlösungsmittel wird sodann durch etwa Zoo bis 30o kg hochprozentigen Spiritus (8o bis 9o Prozent) ersetzt und die Extraktion damit fortgesetzt. Wenn Alkalikarbonate zur Alkalisierung angewendet werden, ist ein geringer Zusatz von Wasser zum Spiritus nötig. Die Extraktion mit Alkohol dauert so lange, bis keine Alkaloide und Bitterstoffe mehr nachzuweisen sind. Nach Entfernung der Extraktionsflüssigkeiten wird das Präparat getrocknet und zu feinem Mehl gemahlen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines bitterstofffreien Mehles aus Lupinen, bei welchem die Lupinen mit einem Fettextraktionsmittel in Gegenwartvon Alkalien behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dieser Behandlung erhaltenen Lupinen mit hochprozentigem Alkohol extrahiert werden.
DE1917319591D 1917-11-30 1917-11-30 Verfahren zur Herstellung eines bitterstofffreien Mehles aus Lupinen Expired DE319591C (de)

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