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Kinderpistole. Die Erfindung betrifft eine Kinderpistole. Ein derartiges
Spielzeug muß in erster Linie zwei Aufgaben erfüllen: Es muß möglichst täuschend
die charakteristischen Erscheinungen, die bei einer wirklichen . Schußwaffe auftreten,
nachachmen und gleichzeitig jegliche Gefährdung der spielenden Kinder vollkommen
ausschließen.
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In dieser Beziehung sind die bisher im Handel befindlichen Kinderpistolen
. mangelhaft. Sie erzeugen zwar, meist eine laute Knallwirkung; es fehlt aber an
den besonders effektvollen sichtbaren Erscheinungen, die das Abfeuern einer wirklichen
Schußwaffe begleiten, da die für solche Kinderpistolen verwendeten Knallpapierstreifen
aus Gründen der Feuergefährlichkeit so hergestellt werden müssen, daß sie keine
Flammen- oder lebhafte Funkenerscheinungen geben.
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Bei der Kinderpistole gemäß der Erfindung besteht die Neuerung darin,
daß bei der Betätigung des Hahnes außen sichtbare Funken-bzw. Feuererscheinungen
erzeugt werden, und zwar in einer durchaus, gefahrlosen Weise. Diese Funken- bzw.
Feuererscheinung wird in besonders wirksamer .Weise an der Laufmündung der Pistole
erzeugt. Gemäß der Erfindung ist die Kinderpistole mit einem beim Anziehen des Drückers
geriebenen pyrophoren Zündstein, vornehmlich im vorderen Teil des Laufes; versehen,
wodurch an der Laufmündung ein außen sichtbares lebhaftes Funkenspiel erzeugt wird.
Diese Funkenbilduniz kann, um iede Gefahr einer Zündung oder Verletzung beim
Spielen auszuschließen, auch hinter einer Schutzvorrichtung, z. B. im Innern einer
in den Lauf eingebauten oder an ihn angesetzten laternenartigen Kammer oder einer
Hülse aus dichtem Drahtgewebe, hinter durchsichtigen Scheiben aus Glimmer o. dgl.,
vor sich gehen. Der Effekt einer beim Abfeuern der Pistole vorn am Lauf sichtbaren
Feuererscheinung bleibt auch dann bestehen und wird sogar durch die Schutzvorrichtung
bzw. Scheiben noch erhöht, da diese das Licht der einzelnen Funken zerstreuen und
verteilen. Man kann auch, um diese Wirkung zu erhöhen, die Scheiben aus einem durchscheinenden
oder trüb durchsichtigen, bzw. gefärbten durchsichtigen Material herstellen, z.
B. gefärbter Gelatine oder farbigem Glas u. dgl.
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Die Wirksamkeit dieser Feuererscheinung am Lauf der Pistole ist so
groß, daß eine derartige Spielpistole auch als Schreckmittel, z. B. für Hunde, benutzt
werden kann, die sich bekanntlich vor einer plötzlichen Lichterscheinung sehr fürchten,
so daß man die Pistole nach der Erfindung auch als Radfahrerpistole u. dgl. unter
Umständen benutzen kann. Dabei steht nichts im Wege, auch die üblichen Knallvorrichtungen
bei dieser Pistole anzubringen, da die funkenerzeugende Vorrichtung sehr wenig Platz
beansprucht und insbesondere die an dem Drücker oder Hahn gelegenen Teile der Pistole
in keiner Weise beschränlt oder behindert.
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In -der beiliegenden Zeichnung ist in
Fig. i. ein
Ausführungsbeispiel einer Pistole nach der Erfindung in einer Seitenansicht mit
abgenommener Vorderhälfte, dargestellt.
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Fig. 2 zeigt eine Teilansicht des den Kratzer tragenden Zugstabs nach
Linie A-B der Fig. i. Die Kinderpistole besteht bei diesem Ausführungsbeispiel.
in bekannter Weise aus zwei am unterem Ende i des als Griff dienenden Teils scharnierartig
aufklappbar verbundenen Hälften, die zweckmäßig aus Blech gedrückt s i d
und oben durch eine drehbaxe Blechin kammer 2 nach ,dem Zusammenklappen zusammengehalten
werden. Der als zweiarmiger Hebel ausgebildete Abzug 3 wirkt in gleichfalls bekannter
Weise auf den als Winkelhebel gestalteten Hahn q., der beim Anziehen des Drückers
3 um seinen Drehpunkt.6 unter Anspannung einer starken Feder 5 geschwenkt und von
dem Anschlag 7 abgehoben und nach Vorbeigehen des Drückerarmes 8 an dem Arm g des
Winkelhebels q. alsdann freigegeben wird, so daß er unter der Wirkung der Feder
5 zurückschnellt und gegen den Anschlag 7 mit starkem Anprall anschlägt. An dem
Hahn q ist am oberen Rande des Pistolengehäuses die Zugstange io befestigt, die
nach dem Vorderteile des Laufes ix führt und dort den aus einer Feile bestehenden
Kratzer 12 trägt. Diese Zugstange ist in Fig.2 besonders in einer Oberansicht abgebildet.
Die Zugstange io besteht danach aus einem Metallband, welches am hinteren Ende mit
dem Hahn q. vernietet ist und am vorderen Ende 13, z. B. durch Aufrollung in mehrere
Lagen, entsprechend verdickt ist. Dieses verdickte Ende 13 trägt unten den Kratzer
12. Diese Konstruktion ist besonders zweckmäßig, da sie in einfacher Weise eine
wenig Raum einnehmende Zugvorrichtung darstellt, die neben dem Anschlag 7 vorbeigehen
kann, ohne von dessen Breite zu viel wegzunehmen.
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Unter dem Kratzer 12 befindet sich der Zündstein 14, der in bekannter
Weise in einer Steinhülse 15 mit Nachstellschraube 16 geführt sein kann: Statt dessen
können auch andere bekannte Einrichtungen, durch welche das Zusammenwirken von Kratzer
und Zündstein herbeigeführt wird, Anwendung finden. So kann z. B. der Kratzer und
der Zündstein vertauscht werden, so daß beispielsweise die Zündstange 1o die Zündlegierung
trägt und der Kratzer als.feststehend daneben angeordnet ist. Hierbei wird zweckmäßig
die Einrichtung indes,so getroffen, daß die von der Zündlegierung abgerissenen Teile
nach vorn fallen, da diese das Funkenspiel erzeugen. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
wird dies dadurch erreicht, daß die rasche Bewegung der Feile 12 unter der Wirkung
des Zurükschnellens der Feder 5 in der Richtung nach vorn stattfindet. Bei dem.Ausführungsbeispiel
sind außerdem noch die bekannten Anordnungen vorhanden, durchweiche beim Aufprallen
des Hahnes q. gegen den Anschlag 7 ein starker Knall erzeugt wird. Diese Einrichtungen
bestehen aus dem Zündstreifen 17, der über den Anschlag 7 geleitet ist und durch
einen beim Anziehen des Hahnes 3 entsprechend bewegten Arm 18 immer um ein bestimmtes
Stück nach vorn weitergeschoben wird, so daß ein Knallplätzchen unter den Hammer
des Hahnes q. zu liegen kommt. Beim Zurückschlagendes Hahnes q. wird dieses Knallplätzchen
getroffen und zur Detonation gebracht. Bei dieser Einrichtung der Kinderpistole
nach der Erfindung findet also die kombinierte Wirkung des Knalles und der am Laufe
auftretenden Feuererscheinung statt.
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Statt der in dem beiliegenden Ausführungsbeispiel dargestellten Konstruktion
kann auch jede andere bekannte Konstruktion von Kinderpistolen nach der Erfindung
benutzt werden, indem eine Einrichtung vorgesehen wird, durch welche beim Anziehen
des Drückers auf eine geeignete Weise außen sichtbare Funken zweckmäßig an der Laufmündung
erzeugt werden. Unter. Umständen kann eine Knalleinrichtung ganz in Fortfall kommen
und die Funkenerscheinung als einzige Wirkung der Pistole benutzt werden. Es wird
hierdurch auch diejenige Gefahrenquelle ausgeschlossen, die durch die immerhin explosiblen
Zündstreifen u. dgl. entsteht. Auch wird die Belästigung, die mit dem Knallen dieser
Kinderpistolen verbunden ist, hierdurch vermieden. Ein für den Spieleffekt genügend
lautes Geräusch läßt sich auch schon durch das Anprallen des Hahnes gegen den Anschlag,
namentlich wenn der Hahn mit einer hammerartigen Stirnfläche versehen und der Anschlag
aus einem etwas federnden Metallstück,hergestellt ist, erzeugen.