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Einrichtung zur Darstellung des 1Vlündungsfeuers von Geschützen Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Darstellung von sogenanntem Zielfeuer.
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Unter Zielfeuer versteht man bekanntlich die Vortäuschung des Mündungsfeuers
von Geschützen.
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Es ist schon bekannt, sogenanntes Zielfeuer namentlich für militärische
Übungszwecke durch. Verwendung von Pulverbeuteln hervorzurufen.
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Derartige Beutel bestanden aus einer einfachen, schlauchähnlichen
Außenhülle von Haarköperstoff, die eine bestimmte mit Lichtwirkung erzeugenden Substanzen
gemischte Pulverfüllung besaß und unter Einfügung einer durchgezogenen Zündschnur
an den beiderseitigen Enden zugebunden wurde.
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Diese Zielfeuer haben den großen Nachteil, daß sie gegen äußere Einflüsse
sowie besonders gegen Feuchtigkeit wenig widerstandsfähig sind und weiterhin eine
umständliche Anwendung sowie ein verhältnismäßig schwieriges Laborieren bedingen.
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Dazu kam noch, daß diese Zielfeuer bereits in den Laboratorien vollkommen
schußfertig gemacht werden mußten und daß sie infolge der primitiven Konstruktion
gefährlich durch Pulverausstreuungen usw. wurden.
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Außer diesen in der Konstruktionsausbildung begründeten Mängeln der
alten Zielfeuer zeigten diese auch hinsichtlich der Wirkung einen viel größeren
Übelstand, weil sie nur eine sehr mangelhafte Darstellung bzw. Nachahmung eines
wirklichen Mündungsfeuers zur Erscheinung brachten. Dies liegt daran, daß die Feuergarben
bei Entzündungen dieser alten Zielfeuer stark streuten und durchaus ungleichmäßig
waren.
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Um alle diese Mängel zu beheben, stellt sich die vorliegende Erfindung
die Aufgabe, eine Vorrichtung zu bauen, die die beabsichtigte Feuerwirkung einerseits
mit größter Gleichmäßigkeit und andererseits mit größter Natürlichkeit wiedergibt,
außerdem aber auch gegen äußere Einflüsse oder Beschädigungen vollkommen unempfindlich
und vor allem transportsicher ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß vorliegender Erfindung in der Weise gelöst,
daß, wie die Abb. z und z in Aufriß bzw. Querschnitt und Grundriß in einem Ausführungsbeispiele
veranschaulichen, eine Büchse r beliebiger Grundform (trichterförmig, halbkugelförmig,
bauchig, zylindrisch, prismatisch o. dgl.) zur Anwendung kommt, die aus zweckentsprechendem
Material, wie Metall, Hartpapier o. dgl., geformt sein kann und in der die benötigte
Pulverladung zz eingeschlossen liegt. Die Büchse z sitzt zweckmäßig auf einem Sockel
oder Bodenstück 2, welches aus Holz oder sonstigem geeigneten Material bestehen
kann, das mit einer zentralen mittleren Ausnehmung von oben her ausgestattet ist.
Diese. Ausnehmung ist mehrfach abgestuft, derart, daß in dem unteren engeren Teil
der Ausnehmung 7 das Anfeuerungsmaterial (z. B. Schießbaumwolle) untergebracht ist.
Darauf liegt eine Abschlußscheibe 8, zweckmäßig aus Collodium o. dgl., und darüber
liegt das Zündpulver 9, auf welchem dann in der Büchse x mit oder ohne weitere zwischengelegte
Abdeckscheibe, die als
Leuchtmittel dienende Pulverladung ruht.
Letz-' tere wird nach, oben zweckmäßig durch Scheiben 12 und 13 (Pappe, Holz, Filz
o. dgl.) abgedeckt.
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Der Behälter z ist dann weiterhin durch einen . dosenartigen Deckel
14 verschlossen. Quer durch den Sockel 2 ist ein Rohr (zweckmäßig ein Messingrohr)
durchgezogen, welches an beiden Enden aus dem Sockel zweckmäßig um ein gewisses
Stück heraussteht. Dieses Rohr hat nach, oben eine größere und nach unten eine kleinere
Öffnung, -welche mit den axialen Kanälen 6 und 5 im Sockel korrespondieren. Durch
dieses Rohr 4, welches fest im Sockel eingepreßt 'ist, ist die Zündschnur hindurchgezogen.
Damit ; die innere Seele der Zündschnur beim Brennen unmittelbar das Zündungsfeuer
an das Anfeuerungsmaterial7 leicht und sicher abgibt, wird die Zündschnur nach,
ihrem Einziehen mittels einer durch die Öffnung 5 eingeführten sogenannten Rammnadel
durchstoßen, so daß j die von der Zündschnur aufblitzenden Funken und Flämmchen
durch den Kanal 6 auf das Anfeuerungsmaterial 7 auftreffen können. Wird nun die
Zündschnur an einer Seite angezündet, so brennt sie in das Rohr 4 hinein, entzündet
i die Anfeuerung 7; diese überträgt das Feuer auf das Collodiumblättchen 8, wodurch
dann das Zündpulver 9 entzündet wird, welch letz- . teres .dann das Leuchtmittelpulver
unter Entzündung aus der Büchse = heraustreibt. Um ; das neue Zielfeuer bequem aufhängen
zu können, I kann zweckmäßig an der Büchse z eine Öse 15 angeordnet sein, mit weicher
man das Zielfeuer an eine gespannte Schnur anhängen kann. Die Erfahrung hat gezeigt,
daß gerade die bauchige Büchsen- oder Behälterform, also eine solche, die nach oben
erweitert ist (Trichter, Halbkugel), den großen Vorteil auslöst, daß die Feuer-
bzw. Lichtwirkung eines abgefeuerten Geschützes täuschend nachgeahmt wird, indem
die Feuergarbe nicht sofort nach dem Aufblitzen nach allen Seiten zerstreut, sondern
besser zusammengehalten wird.
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Soll außer der Feuererscheinung auch noch eine Stauberscheinung vorgetäuscht
werden, so mischt man dem Leuchtmittelpulver staubentwickelnde Materialien, wie
Graphit, Ocker, pulverisierte Holzkohle, Brikettstaub o. dgl., bei.