DE318990C - Vorrichtung zum Maserieren - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Naserieren. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Maserieren von Holz und sonstigen .geeigneten Materialien. Die bekannten für diese Zwecke dienenden Mittel, namentlich die Maserierrollen oder Hohlzylinder aus Leder oder . Kautschuk, leiden an dem Übelstand; daß.sie eine äuß°rst störende Eintönigkeit in dem zu erzeugenden Muster bedingen, ja im allgemeinen konstant ein und dasselbe Muster wiederholen, wodurch natürlich die angestrebte Wirkung beeinträchtigt und der Eindruck der Nachahmung verstärkt wird.
• Diesem Übelstand versuchte man dadurch entgegenzuwirken, daß der in . einem Gestell auf einer Walze drehbar gelagerte Hohlzylinder auf mechanischem Wege gebremst oder durch ein besonderes Getriebe in einem der Wälzungsbewegung entgegengesetzten Sinne gedreht wurde. Es ist aber, wie eine einfache Überlegung zeigt, nicht möglich, mit derartigen mechanischen Mitteln zwei in verschiedenen Richtungen verlaufende Bewegungskomponenten derart zu, vereinigen, daß eine wirklich gleichmäßige, von Stößen, Erschütterungen und scharfen Abstufungen freie Bewegung entsteht, und dementsprechend wird auch das Muster Absätze und unnatürliche, die Einheitlichkeit des Musters störende Stellen aufweisen.
• Nach der Erfindung wird der das Muster tragende Hohlzylinder ausschließlich von Hand geführt, und um hierbei eine in Drehen, Ziehen, Drücken und Verschieben bestehende, dabei aber gleichmäßige Bewegung: des -Maserierkörpers in, der erforderlichen Weise ausführen zu können,. ist die den Maseri3rzylinder

  tragende Walze mit Handhaben versehen,

  von denen die eine fest und die andere frei

  drehbar in der Drehachse der Walze ange-

  ordnet ist.

  Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens-

  ist ein Ausführungsbeispiel auf der Zeichnung

  dargestellt, und zwar zeigt:

  Fig. z eine Maserierrolle aus Weichgummi

  in Ansicht,

  Fig. 2 einen Längsschnitt durch die ganze

  Vorrichtung und

  Fig. 3 einen Teillängsschnitt der Vorrichtung

  nach Fig. 2 in etwas abgeänderter Form.

  a bezeichnet eine Kautschukrolle, auf der

  sich Leisten b und Zapfen b1 aus gleichem

  Material befinden. Die S'ä ke d;ese.- Teile

  ist so bemessen, daß Rillen und Ausnehmungen

  von verhältnismäßig großer Bieite und Tiefe

  zwischen ihnen entstehen. Die Gestaltung

  dieser Furchen und Zwischenräume kann ganz

  verschieden gewählt werden, so daß je nach

  der Wahl der bei der Maserierung benutzten

  Rolle der Charakter der Maserierung verschieden

  ausfällt. Trotzdem läßt sich aber mit ein

  und derselben Rolle das damit zu erzeugende

  Muster in sich nochmals ständig variieren, so

  wie es in der Tat den natürlichen Verhältnissen

  entspricht.

  Die Rolle a wird auf einem besonderen

  Träger gelagert und damit gehandhabt; er

  besteht aus einem starren Zylinder c aus

  Holz oder sonst geeignetem Material, auf

  welchen die Rolle von der Seite her so auf-

  geschoben werden kann, daß eine Relativbe-

  wegung zwischen Rolle und Zylinder bei der

  Benutzung der Vorrichtung nicht eintreten

  kann. In der Drehachse des Zylinders sind

  zwei Handhaben d und e angeordnet; die eine d

  ist starr mit dem Zylinder verbunden, zweck-

  mäßig aus einem Stück damit hergestellt,

  während die andere e lose drehbar auf einem'

  Schraubenbolzen f sitzt.

  Die Verwendung der neuen Vorrichtung

  gestaltet sich wie folgt: Die auf den Zylinder c

  aufgeschobene und dem beabsichtigten Muster

  entsprechend gestaltete Gummirolle a wird

  auf die zu bearbeitende und mit Farbe be-

  strichene Holzfläche aufgesetzt. Die Ver-

  schiedenheit in dem mit dieser Rolle ausge-

  führten Muster entsteht nur' einerseits durch

  den verschieden starken Druck, der auf sie,

  während sie über die Fläche geführt wird,

  ausgeübt wird, anderseits durch die Art ihrer

  Bewegung selbst, die in einer reinen Wälzungs-

  bewegung, in einer reinen Gleitbewegung und

  in einer Kombination beider bestehen kann.

  Je nach dem Druck werden nämlich die

  Querschnitte der Rillen und Ausnehmungen

  verändert, desgleichen die Stärke der Farb-

  schicht unter den Leisten und Zapfen; so

  daß sich damit auch eine ganz verschiedene

  Nuancierung des Musters ergibt.

  Um die verschiedenen Bewegungen zu er-

  möglichen, .ohne daß störende Absätze oder

  Unterbrechungen im Muster entstehen, dienen

  die festen und beweglichen Handhaben. Bei

  der reinen Wälzungsbewegung mit starkem

  Druck wird die Vorrichtung an - der beweg-

  lichen Handhabe mit der einen Hand geführt,

  während die andere Hand unmittelbar fest

  auf die Rolle aufdrückt. Bei der '-einen

  Gleitbewegung tritt in erster Linie die feste

  Handhabe zum Verschieben der Rolle in

  Tätigkeit, während die lose Rolle die Führung

  erleichtert. Und wenn eine Verschiebung mit

  Drehung der Rolle vereint vorgenommen

  werden soll, so wird mit der festen Handhabe

  die Vorrichtung gedreht, während mit der

  beweglichen Handhabe vorzugsweise auf die

  Längsbewegung hingewirkt wird. Bei der

  Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 3

  sind schmale Filzringe g fest auf die Enden

  der Walze c aufgeschoben, so daß die Gummi-

  rolle a nur auf einem entsprechenden Teil

  ihrer Enden urimittelbar unterstützt ist,

  während den Zwischenteil ein niedriger Luft-

  raum h von der Holzwalze c trennt. Die

  Rolle a sitzt auch hier urverschiebbar auf der

  Wälze c. Durch die getroffene Anordnung

  läßt sich bequem sogar verschieden starker

  Druck an verschiedenen Stellen der Maserier-

  rolle bei ihrer stetig fortschreitenden Bewegung

  erzeugen, und .damit lassen sich bei ein und

  derselben Maserierrolle die Mustervariationen

  steigern..

  Man erkennt ohne weiteres, daß bei den ge-

  schilderten Benutzungsmöglichkeiten eine außer-

  ordentlich große Verschiedenheit im Charakter

  des Musters hervorgerufen' werden kann, so

  daß eine weitgehende Annäherung an die

  natürliche Maserung der betreffenden Holz-

  arten entsteht. Es können sogar ganz ver-

  schiedene Holzarten bei ein und derselben

  Gummirolle a vermittels der Vorrichtung

  hervorgebracht werden. Sie ist sowohl bei

  Öl- wie auch bei Wasserlasuren mit, gleichem

  Vorteil verwendbar.

Claims (1)

1. PATENT-AxLSPRZICIIE: z. Vorrichtung zum Maserieren vorn Holz und sonstigen Stoffen, bei der ein das Muster tragender Hohlzylinder ruf einer Walze angeordnet ist,, dadurch ge-, kennzeichnet, daß die Walze mit zweck- mäßig durch Rotationskörper gebildeten Handhaben versehen ist, von denen die eine fest, die andere frei drehbar in der Drehachse der Walze mit der letzteren verbunden ist. z. Ausführungsform nach Anspruch ,z, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (c) mit . den Walzenumfang überhöhenden Lagerringen versehen ist, auf welchen der Gummihohlzylinder elastisch deformierbar aufgespannt ist.