DE31671C - Verfahren zur Darstellung von Chlor aus iheilweise entwässertem Magnesiumoxychlorid - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Chlor aus iheilweise entwässertem Magnesiumoxychlorid

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DE31671C
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DENDAT31671D
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A. R. PECHINEY & CO. in Salindres, Frankreich, und W. WELDON in Rede Hall, Buy stow bei Crawley, England
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Verfahren Weldon's zur Nutzbarmachung des im Chlormagnesium enthaltenen Chlors vom Jahre 1881 besteht darin, 'dafs zu einer concentrirten wässerigen Lösung von Chlormagnesium freie Magnesia gesetzt und jene Lösung dadurch in ein festes Magnesiumoxychlorid verwandelt wird, welches dann in einem Luftstrom erhitzt wird. Das so dar-. gestellte Magnesiumoxychlorid enthält mindestens 6 Molecule Wasser. Die Gegenwart dieser 6 Molecule Wasser bewirkt, dafs beim Erhitzen im Luftstrom nur wenig freies Chlor und meist freie Salzsäure entsteht.
Die vorliegende Erfindung beschränkt sich jedoch nicht nur auf Darstellung von Chlor aus natürlichem Chlormagnesium, sondern ist auch anwendbar auf solches, welches durch die Reaction von Magnesia auf Salzsäure oder im Ammoniaksodaverfahren durch Zersetzung der Salmiaklaugen mit Magnesia erhalten worden ist, oder beliebiges . anderes Chlormagnesium.
Der wesentliche Unterschied des neuen Verfahrens von demjenigen von 1881, welches sich gröfstentheils als ein Verfahren zur Darstellung von Salzsäure herausgestellt hat, ist der,- dafs man die Operation der Erhitzung des Magnesiumoxychlorids in zwei streng von einander geschiedenen Stadien vornimmt.
Die Erfinder haben entdeckt, dafs man das Magnesiumoxychlorid, welches sechs oder mehr Molecule Wasser enthält, zuerst bei verhältnifsmäfsig niedriger Temperatur erhitzen mufs, um einen Theil des Wassers zu verflüchtigen, bis ein weniger wasserhaltiges Oxychlorid, als bisher je verwendet wurde, entsteht. Dies ändert die Bedingungen fundamental.
Wenn man dieses wenig Wasser haltende Product im zweiten Stadium bei Zutritt von Luft oder Sauerstoff auf hinreichend hohe Temperatur erhitzt, so wird von dem Chlor des Magnesiumoxychlorids beinahe 60 pCt. in freiem Zustande, der Rest als Salzsäure entwickelt. Wenn man letztere condensirt, mit Magnesia neutralisirt, das entstehende Chlormagnesium in Oxychlorid verwandelt und wie oben behandelt, so würde schliefslich fast alles Chlor in freiem Zustande erhalten werden.
Wenn nach unserem Verfahren Magnesiumoxychlorid durch Erhitzen im Luftstrome sein Chlor völlig oder fast völlig abgiebt, so bleibt natürlich Magnesia zurück. Wird unsere Erfindung zur Darstellung von Chlor aus Salzsäure benutzt, so verwendet man die rückständige Magnesia theils zur Sättigung der nächst zu behandelnden Menge Salzsäure, theils zur Verwandlung des entstehenden Magnesiumchlorids in Oxychlorid. Wird sie auf den Ammoniaksodaprocefs angewendet, so benutzt man die Magnesia theilweise zur Zersetzung der Salmiaklaugen, theils wieder zur Verwandlung des so entstehenden Chlormagnesiums in Oxychlorid.
In beiden Fällen dient dieselbe Menge von Magnesia unaufhörlich, bis auf unvermeidliche kleine mechanische Verluste.
Wenn man aber diese Erfindung zur Darstellung von Chlor aus natürlichem Chlor-

Claims (2)

  1. magnesium' anwendet, so wird alle entstehende Magnesia für andere Zwecke verwendbar, und da es schon viele Verwendungen für Magnesia giebt, so wird der Werth dieses Nebenproductes fast die ganzen Kosten des Verfahrens bezahlen und das Chlor fast nichts kosten.
    Der Hauptpunkt der Erfindung ist also der, dafs man aus dem gewöhnlichen wasserhaltigen Magnesiumoxychlorid zunächst einen Theil des Wassers durch mäfsige Erhitzung für sich austreibt und dadurch ein weniger wasserhaltiges Oxychlorid, als bisher bekannt, darstellt, ehe man die zweite Operation, die Erhitzung auf höhere Temperatur unter Luftzutritt, beginnt. Es ist vorzuziehen, aber nicht absolut nöthig, die ursprüngliche Chlormagnesiumlösung, ehe man sie durch Zusatz von Magnesia in Oxychlorid verwandelt, so weit zu concentriren, dafs sie bei weiterer Concentration anfangen würde, Salzsäure abzugeben; auch ist es günstig, wenn der Zusatz der Magnesia bei Siedehitze erfolgt. . Auch sollte die Chlormagnesiumlösung nicht viel fremde Salze enthalten; jedoch werden diese gewöhnlich schon vor dem oben erwähnten Concentrationsgrade auskrystallisiren gelassen, und sollten dann vor Zusatz der Magnesia auf mechanischem Wege entfernt werden.
    Die Menge der zu dem Chlormagnesium zuzufügenden Magnesia kann in weiten Grenzen variiren. Sie sollte jedoch so grofs sein, dafs das entstehende Oxychlorid beim Erhitzen nicht merklich erweicht. Zuweilen genügt dafür Y2 Aequivalent; aber am günstigsten scheinen gleiche Molecule Magnesia und Chlormagnesium zu sein. Ein Ueberschufs von Magnesia hat weiter keine schädlichen Folgen, als dafs man dann eine gröfsere Menge Substanz erhitzen mufs.
    Eine zweite und praktisch sehr wichtige Neuigkeit unserer Erfindung ist ein Verfahren, um das Magnesiumoxychlorid in Theilchen von passender Gröfse für die spätere Erhitzung im Luftstrome zu erhalten.
    Das im Jahre 1881 von Weld ο η patentirte Verfahren ergab das Oxychlorid in grofsen Stücken, welche mechanisch zerkleinert werden mufsten. Es gelang nicht, dabei Theilchen von genügend gleichförmiger Gröfse zu erhalten, aber wir haben gefunden, dafs man ein gutes Resultat erhält, wenn man die Behandlung in mit Rührwerk versehenen Gefäfsen vornimmt und während der Operation beständig umrührt; dann erstarrt die anfangs flüssige Masse nicht in groben Stücken, sondern in kleinen Theilchen von gerade der richtigen Gröfse und Beschaffenheit für Behandlung im heifsen Luftstrome.
    Die Operation der vorgängigen theilweisen Entfernung des Wassers aus dem wasserhaltigen Magnesiumoxychlorid geschieht am zweckmäßigsten zwischen den Temperaturen von 150 und 2000C, doch kann die Temperatur auch noch weiter variiren. Man kann diese Operation auf sehr vielen Wegen und nach einem beliebigen der bekannten Verfahren ausführen, am einfachsten und besten dadurch, dafs man Luft oder Gase von der richtigen Temperatur hindurchleitet. Dabei entwickelt sich stets schon ein wenig Salzsäuredampf, um so weniger, bei je niedrigerer Temperatur man arbeitet.
    Man kann natürlich den Apparat so einrichten, dafs diese kleine Menge Salzsäure condensirt oder durch ein festes Absorptionsmittel zurückgehalten wird.
    Auch die Operation der Erhitzung im Luftstrome des vorher theilweise dehydratirten Magnesiumoxychlorids kann in vielerlei Apparaten vorgenommen werden, aber am billigsten und vortheilhaftesten in dem in der Patentschrift No. 30841 beschriebenen.
    Patenj-Ansprüche:
    ι . Verfahren zur Darstellung von Chlor durch Glühen von weniger als 6 Molecule Wasser enthaltendem Magnesiumoxychlorid im Luftstrom, welch letzteres in der Weise gewonnen wurde, dafs aus der durch Zusatz von Magnesia zu einer concentrirten Lösung von Chlormagnesium gewonnenen festen Masse ein Theil des in ihr enthaltenen, von etwas Salzsäure begleiteten Wassers durch Hitze ausgetrieben wird.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung von sechs oder mehr Molecule Wasser enthaltendem Magnesiumoxychlorid in körniger Form durch Agitiren eines Gemisches von Chlormagnesiumlösung und freier Magnesia vor und während des Erstarrens.
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