DE378693C - Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff

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DE378693C DEP44381D DEP0044381D DE378693C DE 378693 C DE378693 C DE 378693C DE P44381 D DEP44381 D DE P44381D DE P0044381 D DEP0044381 D DE P0044381D DE 378693 C DE378693 C DE 378693C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/017Preparation of hydrogen chloride by reacting together chlorine, water and carbon or carbon monoxide (the carbon not acting only as catalyst)

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff. Die Erfindung betrifft die Darstellung von Chlorwasserstoff und Kohlenoxyd.
  • Es ist bei der Herstellung von Chlorwasserstoff bekannt, ein Gemisch von Chlor und Wasserdampf durch eine von außen erhitzte Retorte zu leiten, die kohlenstoffhaltiges Material, z. B. Koks, enthält. 'Es haben sich bisher - erhebliche Schwierigkeiten ergeben, zufriedenstellende Retorten zu erzielen. Eine an außen erhitzte Retorte aus feuerfestem Material hat sich aus verschiedenen Gründen als ungenügend erwiesen. Besser war eine auf elektrischem Wege erhitzte Retorte. Deren Unterhaltung wird aber durch die Kosten unmöglich, und die Hitzeverteilung ist nicht vollkommen gleichmäßig, da die- Hitze stets in der Nähe der Elektroden am größten ist.
  • Der durchschnittliche Prozentsatz der Bestandteile eines gewöhnlichen Generatorgases beträgt 6o Prozent Stickstoff, 22 Prozent Kohlenoxyd, 15 Prozent Wasserstoff und etwas Kohlendioxyd, Sauerstoff und leuchtende Bestandteile. Für manche Zwecke, beispielsweise für die Herstellung von aminsauren Salzen, ist es erwünscht, einen höheren Gehalt an Kohlenoxyd zu haben. Außerdem macht die Gegenwart einer großen Menge von Wasserstoff, wenn dieser auch die chemische Reaktion nicht beeinträchtigt, das Verfahren in erheblich höherem Maße von Zufälligkeiten abhängig.
  • Ein Zweck der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff zu schaffen, bei dessen praktischer Ausführung eine wirksamere und billigere .Retorte benutzt werden kann. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Herstellung eines kohlenoxydhaltigen Gases durch ein Verfahren, mittels dessen ein verhältnismäßig höherer Gehalt an Kohlenoxyd und ein verhältnismäßig geringerer Gehalt an Wasserstoff, Kohlendioxyd und anderen Gasen erzielt werden kann als bei Generatorgasen und anderen kohlenoxydhaltigen Gasen.
  • Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, daß das Gemisch aus Chlor und Wasserdampf, aus dem der Chlorwasserstoff und das Kohlenoxyd hergestellt werden, durch eine in einer geschlossenen Retorte enthaltene glühende Masse von kohlenstoffhaltigem Material hindurchgeleitet wird. Dabei wird zweckmäßig gerade so viel Luft zusammen mit der Chlorwasserdampfmischung eingeführt, als erforderlich ist, um das kohlenstoffhaltige Material bei derjenigen Temperatur zu erhalten, die zur Durchführung der gewünschten chemischen Reaktion geeignet ist. Es ist ersichtlich, daß, trotzdem die chemische Reaktion zwischen dem Chlor und dem Wasserstoff des Wasserdampfs exothermisch ist, weitere Wärme zugeführt werden muß, weil der in Form gewöhnlichen Dampfs eingeleitete Wasserdampf andauernd die Temperatur unter den Punkt zu erniedrigen sucht, bei dem die Reaktion stattfindet.
  • Man hat schon vorgeschlagen, ein Gemisch von Chlor und Wasserdampf durch einen Generator zu leiten, der mittels Luft heißgeblasenen Koks enthält, und, nachdem die Temperatur unter das für die Reaktion erforderliche Maß gesunken ist, den Koks von neuem heißzublasen, dann wieder Chlor und Wasserdampf hindurchzuleiten und so fort. Bei diesem Verfahren soll nach den dafür gegebenen Vorschriften ein gleichzeitiges Durchleiten von Luft und Chlorwasserdampfgemisch vermieden und dafür Sorge getragen werden, daß sich die zur Zuführung von Luft und Chlor dienenden Ventile nicht gleichzeitig öffnen lassen. Das Verfahren ist also wesentlich umständlicher als das vorliegende und liefert keinen ununterbrochenen Strom von Chlorwasserstoff und Kohlenoxyd.
  • In der Abbildung ist schematisch eine Vorrichtung dargestellt, in der das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff und Kohlenoxyd ausgeführt werden kann.
  • Die Retorte, durch die das Chlor und der Wasserdampf zwecks Bildung von Chlorwasserstoff und Kohlenoxyd hindurchgeleitet werden, kann in ihrer allgemeinen Bauart irgendeine übliche Form haben. Die in der Abbildung dargestellte Retorte besteht aus einem stehenden Gefäß i, das innen mit säure- und feuerfestem Material 2 ausgekleidet ist. Der Boden 3 der Retorte, der das kohlenstoffhaltige Material q., z. B. Koks, trägt, ist mit einer Öffnung 5 in der Mitte versehen, durch die die durch die Verbrennung des Koks gebildete Asche 6 hindurchfällt. Das untere Ende der Retorte hat einen sich nach unten erstreckenden Flansch 7@ der in einen Flüssigkeitsverschluß 8 eintaucht, der vorzugsweise aus einer Chlornatriumlösung in einem napfartigen Gefäß 9 besteht. Letzteres hat einen kegel- oder pyramidenförmigen Teil io, der nach oben in die Öffnung 5 der Retorte hineinragt, so daß die Asche in geeigneter Weise abgeleitet wird. Zwischen der Oberfläche des '\@'asserv erschlusses und dem Boden der Retorte befindet sich ein freier Raum i i, durch den hindurch das Gemisch von Chlor und Wasserdampf nach oben in die Retorte treten kann. Der Koks wird der Retorte absatzweise durch einen Schütttrichter 12 zugeführt, dessen untere Öffnung mit einem unter der Einwirkung eines Gewichts 14 stehenden Ventil 13 verschlossen werden kann. Die obere Öffnung des Trichters ist mit einem Deckel 15 verschlossen.
  • Das Chlor wird durch ein Rohr 16 und der Wasserdampf als gewöhnlicher Dampf durch ein Rohr 17 zugeführt, dessen unteres Ende 18 in das Rohr 16 hineinreicht und dort eine Injektordüse bildet. Die Luft, die notwendig ist, um das kohlenstoffhaltige Material auf der richtigen Temperatur zu halten, wird durch ein Rohr i9 zugeführt. Die Injektordüse dient zur Herstellung einer innigen Mischung zwischen Chlor und Wasserdampf, die durch ein Schauglas 2o beobachtet werden kann. Die Rohre 16, 17 und i9 sind je mit Ventilen 2i, 22 und 23 versehen, mittels deren man das richtige Verhältnis zwischen Chlor, Wasserdampf und Luft einstellen kann. Aus der mit dem Schauglas 2o versehenen Mischkammer 24 gelangt das Gemisch durch ein Rohr 25 in den freien Raum r r und von dort durch die öffnung 5 durch die glühende Masse von kohlenstoffhältigem Material hindurch.
  • Beim Durchgang durch die glühende Masse von kohlenstoffhaltigem Material wird das Wasser in seine Bestandteile gespalten, und sein Wasserstoff verbindet sich mit dem Chlor unter Bildung von Chlorwasserstoff, während der Sauerstoff sich mit dem Kohlenstoff verbindet und eine Mischung von Kohlenoxyd und Kohlendioxyd bildet. Aus der. Retorte gelangen die Gase durch ein Kühlrohr 26 in eine Kühlschlange 27 aus Steinzeug, die in, einem Wassergefäß 28 steht. Das Chlorwasserstoffgas wird beim Durchgang durch das Kühlrohr teilweise kondensiert und beim Eintritt in die Kühlschlange 27 mit Dampf aus einem Rohr 29 gemischt. Die infolge der Kondensation entstehende Chlorwasserstoffsäure wird in einem Gefäß 30 gesammelt. Die größere Menge der Säure kondensiert sich in der Schlange 27 und läuft in das Gefäß 3o. Die Teile des Chlorwasserstoffgases, die mit dem Kohlenoxyd und Kohlendioxyd gemischt bleiben, werden daraus entfernt, indem man die Gase durch einen Skrubber oder Absorptionsturm 31 leitet, der mit einer Saugpumpe 32 und einer Wasserumlaufpumpe 33 versehen ist.
  • Dadurch, daß man gerade genügend Luft zur Unterhaltung der Verbrennung zuleitet, wird der Gehalt an entwickeltem Kohlendioxyd verhältnismäßig niedrig gehalten und umgekehrt eine erhebliche Menge Kohlenoxyd entwickelt. Durch die Spaltung des Wasserdampfes in seine Bestandteile wird praktisch die Gesamtmenge des Wasserstoffs beseitigt, weil dieser sich mit dem Chlor verbindet. Es bleibt also nur der Stickstoff der Luft, die verhältnismäßig große Menge von Kohlenoxyd und eine verhältnismäßig kleine Menge von Kohlendioxyd übrig, ferner -Wasserstoff und derjenige Chlorwasserstoff, der beim Durchgang durch die Kühlschlangen nicht kondensiert wird und möglicherweise noch eine Spur von Sauerstoff. Es ist anzunehmen, daß der Sauerstoff sich in dem unteren Teil der Retorte mit dem Kohlenstoff zu Kohlenoxyd verbindet und dieses Gas dann in dem Maße, wie es durch die heißeste Zone hindurchgeht, in Kohlenoxyd umgewandelt wird.
  • Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die Retorte mit Koks gefüllt und dieser unter Durchblasen von Luft allein in Brand gesetzt. Sobald die unteren Schichten des Koks zum Glühen kommen, werden Chlor und Dampf in geeigneten Mengenverhältnissen mit gerade so viel Luft zugeleitet, daß die für die gewünschte chemische Reaktion notwendige Temperatur aufrechterhalten wird. In dem Maße, wie der Koks verbraucht wird, wird die Asche aus dem Gefäß 9 entfernt, ohne daß die Durchführung des Verfahrens gestört wird, und ebenso wird von Zeit zu Zeit Koks durch den Schütttrichter 12 nachgefüllt. Die Chlorwasserstoffdämpfe enthaltenden Gasdampfgemische gelangen durch das Rohr 26, das mit einer Nebenleitung 29 versehen ist, in die in dem Kühlgefäß 28 befindliche Rohrschlange 27 und verdichten sich darin zum größten Teil zu wässeriger Salzsäure, die in die Vorlage 30 läuft; die noch Salzsäuredämpfe enthaltenden Gase geben erstere schließlich in dem Absorptionsturm 31 an durch die Pumpe 33 im Kreislauf zugeführtes Wasser ab.
  • Es ist ersichtlich, daß durch die vorliegende Erfindung die Erhitzung der Retorte vereinfacht und wirtschaftlicher gemacht wird. Dies liegt daran, daß die Ausgangsstoffe, aus denen sich Chlorwasserstoffgas und Kohlenoxyd bilden, durch die Verbrennungsgase hindurchgeführt werden und sich mit ihnen mischen. Auf -diese Weise wird offenbar bei der Ausführung des Verfahrens in einer Retorte mit Innenbeheizung eine erhebliche Menge an Brennstoff gespart und die Hitze gleichförmiger verteilt. Es ist ferner ersichtlich, daß die aus dem Absorptionsturm 3i durch die Saugpumpe 32 abgezogenen Gase besonders für solche Zwecke geeignet sind, für die ein verhältnismäßig reines Kohlenoxyd notwendig ist, weil dieses Gas 99 Prozent Stickstoff und Kohlenoxyd und nur eine Spur anderer Gase enthält.

Claims (1)

  1. P ATENT-ANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff und Kohlenoxyd durch Überleiten von Chlor und Wasserdampf über durch Luft im Glühen erhaltenen Kohlenstoff, dadurch gekennzeichnet, daß Chlor, Wasserdampf und Luft, und zwar zweckmäßig die zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur erforderliche Menge, gleichzeitig über den glühenden Kohlenstoff geleitet werden.
DEP44381D 1922-06-11 1922-06-11 Verfahren zur Herstellung von Chlorwasserstoff Expired DE378693C (de)

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