DE25239C - Verfahren zur Herstellung von Bleiweifs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BleiweifsInfo
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- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen in der Herstellung von Bleiweifs aus metallischem
Blei, sowohl nach dem holländischen als auch nach dem deutschen Verfahren.
Das metallische Blei, granulirt oder nicht, wird mit Graphit, Kohle, Koks, Platina oder
einem anderen in Bezug auf Blei elektronegativen Körper in einer Auflösung von essigsaurem
Bleioxyd oder Essigsäure und Salpetersäure in Wasser erwärmt. Die folgenden Mischungsverhältnisse
liefern gute Resultate. Auf 40 Gewichtstheile Wasser 1 Theil Salpetersäure und
ι Theil essigsaures Bleioxyd oder 24 Theile Essigsäure. Man erhält hierdurch basische Bleisalze
oder Bleioxyd oder Bleisuboxyd. Die Dauer dieses Processes beträgt 1 bis 2 Stunden.
Das Blei wird alsdann aus der -Flüssigkeit herausgenommen und die in dem Gefäfs bleibenden Materialien können weiter verwendet
werden; sie sind so lange brauchbar, als noch Bleioxyd auf dem Blei gebildet wird.
Man setzt alsdann 1 Theil Salpetersäure, 10 Theile Wasser und 8 Theile Essigsäure hinzu,
worauf die Flüssigkeit wieder von neuem benutzt werden kann.
Erfolgt die Umwandlung des Bleies in Kammern, so können dieselben offen oder geschlossen
sein; geschlossene Zersetzkammern sind jedoch vorzuziehen, da sie sich besser ventiliren lassen.
Die Temperatur der Kammern wird durch bekannte Mittel auf einer geeigneten Höhe erhalten.
Das Blei selbst kann auf Unterlagen, in Trögen oder auch in anderer Weise so untergebracht werden, dafs die Essigsäuredämpfe,
Kohlensäure und Luft in gehörige Berührung mit dem Blei kommen und nicht unbenutzt
entweichen. Um nun die Einwirkung dieser Gase und Dämpfe zu erhöhen, verwende ich Körper, welche in Bezug auf Blei elektronegativ
sind und mit dem Blei in eine solche Verbindung gebracht werden, dafs eine elektrische
Thätigkeit eintritt. Dies kann zweckmäfsig so ausgeführt werden, dafs man z. B.
die Unterlagen für das Blei mit Graphit oder harter Kohle bekleidet oder selbst aus solchem
Material ganz oder zum Theil herstellt. Oder man bildet Platten aus Koks oder Kohle mit
Anthracit, Thon und Pech. Auch kann, man Platina oder carbonisirte, platinirte oder mit
Platin metallisirte Substanzen -für denselben Zweck verwenden. Wird das umzuwandelnde
Blei von Gefäfsen aufgenommen, so können dieselben mit in Bezug auf Blei elektronegativen
Substanzen ganz oder zum Theil ausgekleidet oder von denselben ganz oder zum Theil gebildet
werden. Dies bezieht sich auch besonders auf die beim holländischen Verfahren zur Verwendung
kommenden Töpfe.
Endlich kann man auch auf gewöhnliche Unterlagen mit dem Blei einzelne Kohlenplatten
u. s. w. legen, welche mit dem Blei in Contact gebracht werden, so dafs die gewünschte elektrische
Thätigkeit eintritt.
Zur Erhöhung derselben ist es angemessen, den zur Umwandlung des Bleies dienenden
Gasen und Dämpfen ozonisirte Luft oder ozonisirten Sauerstoff beizumischen oder die Bildung
von Ozon in den Kammern selbst durch elektrische Entladungen herbeizuführen.
Diese Ozon-Einführung kann auch bei dem holländischen Verfahren verwendet werden, wobei
man auch Kohlensäure und Dampf zur Beschleunigung des Processes einleiten kann.
Endlich leite ich auch Dämpfe von Salpetersäure und Wasser in die Kammern, entweder
allein oder mit Essigsäuredämpfen und Kohlensäure.
Die verwendete Kohlensäure soll möglichst rein sein, vor Allem aber kein Kohlenoxyd enthalten.
Um sie gleichzeitig auf die erforderliche Temperatur zu bringen, kann man sie
durch eine heifse Sodalösung treiben. Die Säure- und Wasserdämpfe werden vortheilhaft dadurch
erzeugt, dafs man Luft oder auch Sauerstoff durch die durch äufsere Wärmezufuhr auf ihrem
Siedepunkt gehaltenen Säuremischungen hindurchtreibt und die so mit den Säure- und
Wasserdämpfen geschwängerte Luft in die Zersetzkammern leitet. In gleicher Weise kann
auch die Kohlensäure durch die mit den Säuremischungen gefüllten, passend erwärmten Gefäfse
oder Entwickler hindurch oder über die Oberfläche der Flüssigkeit hinweggetrieben werden.
Ein hierfür geeigneter Apparat, in welchem aufser der Sättigung der Kohlensäure mit den
Säuredämpfen das Kohlenoxydgas beseitigt werden kann, ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.
Der zur Aufnahme der verdünnten Säurenoder Salzlösungen dienende Behälter ABCD
ist geschlossen und mit zwei horizontalen, über einander geordneten Becken KK1, sowie einer
oberen Abtheilung versehen, und wird durch ein Reservoir N und Rohr ο ο' gespeist. Das
durch Verbrennung oder in anderer Weise gewonnene Kohlensäuregas wird durch Rohr L in
den Behälter eingeleitet, streicht zunächst über den Spiegel der im unteren Theil des Behälters
enthaltenen Flüssigkeit hinweg und kann nim je nach Stellung der Ventile oder Klappen i
direct durch Rohr h nach dem Rohr E entweichen, um in die Kammern geleitet zu werden,
oder es streicht über den Inhalt der Kammern KK1 hinweg »durch die Rohre ι bis 6
in die obere Abtheilung des Behälters und durch die Rohre 7 bis 12 wieder zurück in den
rechts der Scheidewand m gelegenen Raum oberhalb des Beckens K1, um dann durch
Rohr η nach dem Rohr E zu entweichen. Der Inhalt des Behälters ABCD wird durch eine
Flamme / erwärmt und zur Verdampfung gebracht, wenn die Wärme der durch L eingeleiteten
Gase nicht hinreichen sollte, um die Verdampfung herbeizuführen. Hierbei wird das
durch die Röhren 1 bis 12 streichende Gas eine Vorwärmung der zu verdampfenden Mischungen
pder Lösungen bewirken.
Die Becken Kx K stehen unter einander und
mit der unteren Abtheilung des Behälters durch Trichterrohre in Verbindung. Bei S kann man
Luft oder Sauerstoff einleiten, um eine Oxydation des Kohlenoxydgases herbeizuführen. T ist
ein Thermometer, um die Temperatur der in der oberen Abtheilung enthaltenen Flüssigkeit
erkennen zu können.
Bei der praktischen Ausführung dieses Verfahrens verfährt man nun zweckmäfsigerweise
wie folgt:
Die mit dem wie beschrieben vorbereiteten Blei beschickte Zersetzkammer wird geschlossen,
durch Einlassen von Dampf oder in anderer Weise so weit erwärmt, dafs die Temperatur
auf 500 C. steigt und auf dieser Temperatur
3 bis 4 Stunden erhalten, so dafs der Gasammtinhalt der Kammer gleichmäfsig erwärmt ist.
Alsdann leitet man während 24 Stunden Essigsäure bezw. Salpetersäure oder eine Mischung
beider in dem Mafse ein, dafs die Temperatur in der Kammer nicht unter 430 C. sinkt, aber
auch nicht über 520 C. steigt. Die genannten
Dämpfe können auch mit atmosphärischer Luft vermischt sein. Im Verlauf dieser Arbeitsperiode
kann auch die Einleitung oder Bildung von-Ozon stattfinden, während die Feuchtigkeit in
der Kammer mäfsig gehalten wird. Hierauf steigert man während weiterer 24 Stunden die
Temperatur so, dafs sie zwischen 520 C. und
550 C. schwankt, während innerhalb einer weiteren Periode von 48 Stunden die Temperatur
nicht unter 500 C. sinken und nicht viel über
570 C. steigen darf, Nunmehr beginnt die Einleitung der Kohlensäure, und zwar wird dieselbe
zunächst 2 Stunden lang allein oder mit Luft gemischt eingeleitet; hierauf hört man mit
der Einleitung von Kohlensäure auf und leitet
4 Stunden lang Essigsäure- und Salpetersäuredämpfe ein, hierauf wieder Kohlensäure u. s. w.,
so dafs während einer Arbeitsperiode von 6 Stunden während 2 Stunden Kohlensäure eingeleitet
wird. Je nachdem die Bildung des Bleiweifses fortschreitet, etwa nach 4 bis 5 Tagen, wird
die Einführung der Kohlensäure während 2 Stunden auf alle 4 Stunden und schliefslich während
4 Stunden auf alle 6 Stunden vorgenommen. Nach Verlauf von 7 bis 14 Tagen ist das Blei
ganz oder zum gröfsten Theil in Bleiweifs umgewandelt.
Für gewisse Fälle ist es angebracht, während der ersten 24 Stunden nur Salpetersäuredämpfe
allein und hierauf Essigsäuredämpfe, Luft oder Sauerstoff und Wasserdämpfe allein oder aber
auch ein Gemisch von Essigsäure-, Salpetersäure- und Wasserdämpfe nebst Sauerstoff oder Luft
zur Beendigung der Umwandlung zu verwenden.
Bei Benutzung von schwammigem Blei erfolgt die Umwandlung in Bleiweifs schneller.
Die weitere Behandlung des Bleiweifses weicht nicht von der gewöhnlichen ab.
Ein analoges Verfahren kann auch bei der holländischen Methode eingeschlagen werden,
indem man in den Haufen geeignete Kanäle anbringt, -mittelst welcher die Dämpfe, Kohlensäure
und Luft eingeleitet und zur Wirkung gebracht werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Die Verwendung von in Bezug auf Blei elektronegativen Körpern, als Kohle, Koks, Piatina etc., bei der Umwandlung des Bleies in Bleiweifs derart, dafs hierbei eine elektrische Thätigkeit eintritt.Bei der Herstellung von Bleiweifs die Benutzung von ozonisirter Luft oder ozonisirtem Sauerstoff, der in die Zersetzkammer eingeführt oder in derselben gebildet wird, allein oder in Verbindung mit den unter ι. angeführten Körpern.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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