DE592198C - Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat - Google Patents

Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat

Info

Publication number
DE592198C
DE592198C DEM114112D DEM0114112D DE592198C DE 592198 C DE592198 C DE 592198C DE M114112 D DEM114112 D DE M114112D DE M0114112 D DEM0114112 D DE M0114112D DE 592198 C DE592198 C DE 592198C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
coal
production
ammonium sulfate
utilization
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM114112D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEM114112D priority Critical patent/DE592198C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE592198C publication Critical patent/DE592198C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/245Preparation from compounds containing nitrogen and sulfur

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat Es ist an sich bekannt, bei der Reinigung von Generator- und Koksofengasen den Wäschern Ammoniak oder Ammoniakwasser zuzuführen und hierdurch mit anderen Verunreinigungen auch den darin enthaltenen Schwefel abzuscheiden, diesen in Schwefelsäure überzuführen und diese gegebenenfalls zur Herstellung von Ammonsulfat anzuwenden.
  • Im Gegensatz hierzu kennzeichnet sich nach der Erfindung ein Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat und anderen Stickstoff- bzw. Schwefelverbindungen dadurch, daß bei der Herstellung von Alkalicyaniden aus Alkali-Kohle-Gemischen, unter Verwendung von schwefelhaltiger Kohle, während der Aufheizung der Reaktionsmasse der Schwefel durch Einwirkung von Wasserdampf abgetrieben und nach bekannten Methoden gewonnen wird, worauf das cyanisierte Reaktionsprodukt in bekannter Weise verseift und so gewonnenes Ammoniak mit den auf Schwefelsäure verarbeiteten Schwefelverbindungen in an sich bekannter Weise zu Ammonsulfat weiterverarbeitet wird.
  • Das Verfahren beruht demgemäß auf einer Kupplung der an sich bekannten Kohlenschwefelgewinnung mit einem ebenfalls bekannten Cyanisierverfahren, wodurch wirtschaftliche Vorteile erzielt werden sollen, insbesondere ein Fortschritt in Richtung einer erheblichen Energieersparnis. Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht zunächst darin, daß man billige, stark schwefelhaltige Kohle gemäß der Erfindung ohne weiteres in den Cyanisierprozeß einführen kann, was bisher, wenn man reine Produkte erzielen wollte, nicht möglich war, und daß man ohne zusätzliche Aufwendung an Kosten oder Mehrarbeit und unter Verwendung der Aufheizhitze der Cyanisiermasse diese Kohle entschwefelt.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil wird im Hinblick auf die Porigkeit der Reaktionsmasse erzielt, und zwar liegt dieser Vorteil für das Cyanisierverfahren nicht sowohl in dem Grad der erzielten Porigkeit als in ihrer besonderen Art. Bei der Cyanisierung kommt es offensichtlich darauf an, daß die Einwirkungsgase in möglichst innige Berührung mit den einzelnen Teilchen des Reaktionsgemisches kommen. Je intensiver diese Zusammenführung gestaltet werden kann, desto besser wird die Durchführung des Verfahrens gelingen. Es liegt also auf der Hand, daß eine Porigkeit noch so hohen Grades in dieser Richtung wenig Nutzen bringt, wenn nicht die Poren in der Masse so verteilt sind, daß sie fortlaufende Kanäle bilden, die von außen ununterbrochen nach dem Innern des Gemisches führen. Entschwefelt man nun die Kohle vor der Zumischung zu dem Reaktionsgemisch, so werden in diesem die Poren der Kohle bzw. des Kokses unregelmäßig verteilt sein und nicht von außen nach innen durchgehende Kanälchen bilden, durch die die Reaktionsgase besonders leicht und intensiv in das Innere der Reaktionsmasse gelangen können. Wohl muß aber diese Bildung von Kanälchen dann erzielt werden, wenn die Porigkeit durch Entgasen nach Einführung der Kohle in das Cyanisiergemisch bewirkt wird. Hierdurch erhält die ganze Reaktionsmasse ein Gefüge, das von unzähligen kleinen Gaskanälchen durchsetzt ist, die von den Kohleteilchen zu der Oberfläche der :Masse führen. Daß diese Art der Ausbildung der Hohlräume beim erfindungsgemäßen Verfahren stattfinden muß, ergibt sich aus dem Wesen der Entgasung, die nur erfolgen kann, wenn die entwickelten Gase sich durch die Masse nach den Oberflächen der blasse durchdrängen. Diese Einwirkung, die die erfindungsgemäße Behandlung auf die Reaktionsmasse ausübt, ist deshalb von ganz besonderem Wert, weil zwecks Durchführung einer Cyanisierung die Masse im allgemeinen in Form von Preßlingen zur Anwendung kommt und in dieser an sich die Gemischbestandteile zu dicht gelagert sind, als daß die Preßlinge von dem Stickstoff genügend durchdrungen werden könnten. Es ergibt sich also durch die Behandlung mit Wasserdampf im Laufe der Aufheizung vor der Cy anisierung zugleich mit der Beseitigung des Schwefels eine Überführung der Preßlinge in einen hochporigen, für die Einwirkung des Stickstoffs sehr zweckdienlichen Zustand.
  • In Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden beispielsweise Alkali-Kohle-Preßlinge in einen Schachtofen eingeführt. In dem oberen Teil des Schachtofens wird die Beschickung vorgeheizt, während in seinem unteren Teil die Cyanisierung der Preßlinge bei sehr hoher Temperatur durchgeführt wird. In dem oberen Teil des Schachtofens wird an einer Stelle, an welcher in der Beschickung eine Temperatur von ungefähr 3oo bis 5oo' C herrscht, Wasserdampf eingeblasen. In geringer Entfernung oberhalb der Einführungsstelle des Wasserdampfes werden sodann die entweichenden Gase, welche die abgetriebenen Schwefelbestandteile enthalten, abgezogen. Da durch die dauernde Beschickung des Schachtofens eine periodische oder stetige Wanderung frischer Preßlingsmassen von oben nach unten durch den Ofen hindurch vor sich geht, vollzieht sich bei stetiger Wasserdampfbehandlung ohne weiteres und im Zusammenhang mit der Durchführung des Cyanisierungsprozesses die Entschwefelung der Preßlinge. Die Cyanisierung selbst wird durch Einführung von heißem Stickstoff in den unteren Teil des Schachtofens bewirkt.
  • Auf diese Weise sind Preßlinge, welche z. B. Zoo Teile Alkalicarbonat und 3oo Teile Braunkohle enthalten, wobei die Braunkohle einen Schwefelgehalx von 3,5 bis 5°/o besitzt, bis auf geringe Spuren von Schwefel zu befreien. Die schwefelhaltigen Abgase werden sodann über Reinigungsmasse, z. B. Eisenhydroxyd, geleitet, wodurch bekanntlich die Schwefelverbindungen zu Eisensulfid gebunden werden. Nachdem die Reinigungsmasse gesättigt ist, wird sie in einem Röstofen mit getrockneter Luft abgeröstet. Aus dem Röstofen gelangen die heißen Röstgase unmittelbar in einen mit Kontaktmasse ausgefüllten Schacht, in welchem sie bei erhöhter Temperatur zu Schwefeltrioxyd in bekannter )Veise oxydiert werden. Nachdem die Röstgase die Kontaktmasse passiert haben, werden sie gekühlt und der Absorption unterworfen.
  • In der weiteren Durchführung des Verfahrens wird dann der gewonnene Schwefel vorzugsweise auf künstliche Düngemittel (Ammonsulfat) verarbeitet. Diese Verarbeitung ergibt sich zwanglos durch die Verseifung der cyanisierten Massen, wobei bekanntlich Ammoniak in großen Mengen anfällt.
  • Ausführungsbeispiel Eine 'Mischung von 4 kg Natriumcarbonat und 6 kg Braunkohle (mit 3,5% Schwefel) wurde, fein gemahlen und zu Briketten v erpreßt, in einem senkrechten Röhrenofen erhitzt.
  • Bei einer Temperatur von joo bis 500' C wurde Wasserdampf eingeblasen. Dabei wurden 156 g Schwefelwasserstoff abgetrieben und in Eisenhydroxydgasreinigern, als Eisensulfid gebunden, zurückgehalten. (Die 156 g Schwefelwasserstoff entsprechen 147 g Schwefel, das sind also 7o0/, des in der Kohle ursprünglich enthaltenen Schwefels.) Durch Abrösten der schwefelhaltigen Eisenhydroxydreinigermassen erhielt man Schwefeldioxyd, das, mit Luft-Sauerstoff gemischt, durch ein Kontaktrohr geleitet und so zu Schwefeltrioxyd umgewandelt wurde. Durch Auffangen des Schwefeltrioxyds in Wasser ergaben sich 419 g Schwefelsäure.
  • Nachdem die Schwefelabtreibung mit Dampf beendet war, wurde weiter hochgeheizt und bei einer Temperatur von 95o bis zooo' C Stickstoff zur Einwirkung gebracht. Nach Beendigung der Stickstoffaufnahme und Abkühlen der Reaktionsmasse wurde bei 350'C wieder mit Dampf behandelt. Dadurch wurde das bei der hohen Temperatur aus dem Alkali-Kohle-Gemisch und Stickstoff gebildete Cyanid verseift und dabei Ammoniak abgespalten. Die erhaltene Ammoniakmenge betrug o,9 kg.
  • Durch Neutralisieren der aus dem abgetriebenen Schwefel erhaltenen 419 g Schwefelsäure mit Ammoniak wurden schließlich 56o g Ammonsulfat erhalten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Ge--,vinnung von Ammonsulfat und anderen Stickstoff- bzw. Schwefelverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Alkalicyaniden aus Alkali-Kohle-Gemischen, unter Verwendung von schwefelhaltiger Kohle, während der Rufheizung,der Reaktionsmasse der Schwefel durch Einwirkung von Wasserdampf abgetrieben und nach bekannten Methoden gewonnen wird, worauf das cyanisierte Reaktionsprodukt in bekannter Weise verseift und gewonnenes Ammoniak mit den auf Schwefelsäure verarbeiteten Schwefelverbindungen in an sich bekannter Weise zu Ammonsulfatweiterverarbeitet wird.
DEM114112D 1931-02-18 1931-02-18 Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat Expired DE592198C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM114112D DE592198C (de) 1931-02-18 1931-02-18 Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM114112D DE592198C (de) 1931-02-18 1931-02-18 Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE592198C true DE592198C (de) 1934-02-03

Family

ID=7327956

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM114112D Expired DE592198C (de) 1931-02-18 1931-02-18 Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE592198C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2246510A1 (de) Verfahren zur herstellung einer aktivierten kohle
DE2326539C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Entschwefelungsgemisches für Eisenschmelzen aus Calciumcarbid und mindestens einem wasserhaltigen Stoff
DE592198C (de) Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat
DE3445503A1 (de) Verfahren zur herstellung von briketts
DE3228775A1 (de) Verfahren zum passivieren von schwammeisenpellets
DE611540C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyannatrium
DE446488C (de) Herstellung von Wasserstoff
DE818545C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entschwefelung von angereicherten Gasreinigungsmassen
DE553519C (de) Verfahren zum Behandeln von gebranntem Gips
DE1592690A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkaligluehphosphatduengemitteln
DE972009C (de) Verfahren zur Entfernung von Blausaeure aus blausaeurearmen, Ammoniak und gegebenenfalls weitere Bestandtile enthaltenden Gasgemischen
DE2536726A1 (de) Verfahren zur herstellung von eisenoxyd-pellets
DE518792C (de) Verfahren zur Herstellung eines organischen Stickstoffduengemittels
DE497721C (de) Verfahren zur Herstellung eines streufaehigen Duengemittels
AT146469B (de) Verfahren zum Behandeln von Lösungen, welche freie Schwefelsäure und Eisensulfat enthalten.
DE559144C (de) Verfahren zur Darstellung eines Stickstoffduengers
DE934944C (de) Verfahren zur Herstellung von aktiver Kohle
DE328829C (de) Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak und Ammoniumsulfat durch Einwirkung von Wasserdampf auf die bei der Destillation von organischen stickstoffhaltigen Stoffen entstehenden Cyanverbindungen
DE273111C (de)
DE121555C (de)
DE727874C (de) Herstellung von Kohlenstoffoxysulfid
DE2803525C3 (de) Verwendung von Lignitkoks oder RuB zur thermischen Umwandlung von Magnesiumsulfat oder eines Magnesiumsulfat-Magnesiumsulfit-Gemisches in Magnesiumoxid
DE1052418B (de) Verfahren zum Aufschliessen von Rohphosphaten und gegebenenfalls Granulieren der erhahosphatduengemittel
DE707152C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd ueber Alkaliferrit
DE669315C (de) Verfahren zur Erhoehung der Azotierbarekeit von Calciumcarbid