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Drehkippbeschlag für Fenster und Türen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Drehkippbeschlag für Fenster und Türen
od. dgl. mit mehreren durch einen gemeinsamen Bedienungshebel längs verschiedener
F lügelschenkel verschiebbaren, Riegelglieder und/oder Kipp- bzw. Drehgelenke ein-
und ausrückenden Treibstangen, die über in im Querschnitt C-förmigen, an der Rückseite
von aus Flachmaterial gebildeten Stulpen angeordneten Führungskanälen verschiebbare,
biegsame Umlenkglieder miteinander in Verbindung stehen.
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Derartige Drehkippbeschläge sind bereits bekannt und haben sich auch
in der Praxis in Verbindung mit Fenstern und Türen aus Holz oder Kunststoff bestens
bewährt (siehe Prospekt " FAVORIT ...
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kein Fenster ohne SIEGENIA" und "FAVORIT-KF... kein Fenster ohne SIEGENIA").
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Bei derartigen Drehkippbeschlägen sind einerseits die längs den
verschiedenen
Flüge lschenke in verschiebbar anzuc) rdnenzlen Treibstangen an der Rückseite sogenannter
Stulpschienen gehalten und gefiihrt, welche hauptsächlich als Befestigungselemente
für die Beschlags-Bauteile, z. B. an der Flügelfalzumfangsfläche, dienen. Andererseits
werden die Treibstangen zweier benachbarter, an im Winkel zueinander verlaufenden
Flügelschenkeln angeschlagener Beschlags-Bauteile durch biegsame Umlenkglieder,
beispielsweise aus Federstahlbändern, miteinander gekuppelt, die in im Querschnitt
C-förmigen Führungskanälen zug-und drucksteif verschiebbar sind, welche wiederum
an der Rückseite von aus Flachmaterial gebildeten Stulpen befestigt sind. Mit Hilfe
der Stulpen werden auch die die biegsamen Umlenkglieder enthaltenden FührungskanEle,
beispielsweise an der Falzumfangsfläche des Fenster- oder Türflügels so befestigt,
daß sie die von zwei im Winkel aufeinander stoßenden Flügelschenkeln gebildete Flügelecke
umgreifen.
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Der im Querschnitt C-förmige Führungskanal für die Umlenkglieder hat
dabei zwei im Winkel zueinander verlaufende Schenkel, die über einen bogenförmigen
Mittelabschnitt einstückig verbunden sind.
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Die Befestigungsstulpen der im wesentlichen aus den C-förmigen Führungskanälen
und den darin zug- und drucksteif verschiebbar angeordneten biegsamen Umlenkgliedern
bestehenden, sogenumlten Eckumlenkungen sind entweder als Stulpwinkel ausgebildet,
die zwei im rechten Winkel zueinander liegende durch einen scharfkantigen Übergang
einstückig miteinander in Verbindung stehende Schenkel haben, an denen der im Querschnitt
C-förmige Führungskanal
jeweils über seinen dazu parallel verlaufenden
Schenkel starr befestigt ist (DE-GM 1 758 015). Oder aber es ist lediglich ein grades
Stulpschienenstück vorhanden, mit dem der im Querschniqtt C-förmige Führungskanal
über seinen einen Schenkel fest verbunden ist, während sein anderer Schenkel durch
ein hiervon unabhängiges Stulpschienenstück abgedeckt werden kann, welches über
eine Stulpschienen-Eckverbindung mit dem ersten Stulpschietenstück kuppelbar ist.(DE-OS
20 46 856).
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Bekannt sind aber auch Eckumlenkungen, bei denen der die biegsamcn
Uelenkglieder enthaltende Führungskanal für sich allein im Bereich der Flügelecke
befestigt und anschließend durch einen unabhängig davon zu befestigenden Stulpwinkel
abgedeckt wird (DE-AS @@ 00 502).
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Schließlich ist es aber bei Verschlußvorrichtungen für die Flügel
von Fenstern, Türen od. dgl. auch schon bekannt, zum Verschieben von RiegeSgliedern
anstelle von starren Treibstangen ansich biegeelastische Antriebsmittel in Form
von Federstahlbändern zu benutzen, welche zug- und drucksteif in im Querschnitt
(:-förmigen Führungs;anälen längs der Flügelschenkel verschiebbar sind und zugleich
dych Umlenkglieder bilden können, die um den Eckbereich zweier irX Winkel miteinander
verbundener Flügelschenkel herumgeführt sihd (DE-GM 1 976 119).
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Alle diese bekannten Fenster- und Türbeschläge sind baulich und funktionell
so ausgelegt, daß ihr Anwendungsbereich auf solche Fenster qder Türen beschränkt
ist, bei denen sich die Flügel- und
Rahmenschenkel jeweils im rechten
Winkel zueinander erstrecken, also einerseits vertikal und andererseits horizontal
orientiert sind.
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Bei den ebenfalls bekannten und im Gebrauch stehenden Fenstern und
Türen mit von einem rechten Winkel abweichendem Verbindungsstoß zwischen benachbarten
Rahmen- und Flügelschenkeln, nämlich insbesondere bei solchen Fenstern und Türen,
deren oberer Rahmen- und Flügelschenkel eine von der Waagerechten abweichende Lage
zu den senkrechten Rahmen- und Flügelschenkeln einnimmt, wie das beispielsweise
dann der Fall ist, wenn ein Einbau unmittelbar unter Dachschrägen, beispielsweise
an den Giebelseiten von Dachstudios, erfolgen soll, sind nur diejenigen Beschlags-Bauteile
der bekannten Beschlagausführungen ohne weiteres einsatzfähig die sich an den einen
geraden Verlauf aufweisenden Einbaubereichen des Flügels anschlagen lassen. Die
an den von einem geraden Verlauf abweichenden Einbaubereichen der Flügel, also insbesondere
an den Flügelecken, anzuschlagenden und der Bewegungsumlenkung dienenden Beschlags-Bauteile
mit im Querschnitt C-förmigen Führungskanälen für biegsame Umlenkglieder, können
hingegen nur dann zum Einsatz gelangen, wenn sich ihre Führungskanäle ohne Behinderung
durch die zugehörigen Befestigungsstulpen durch elastische oder plastische Biegeverformungen
manuell und problemlos auf die unterschiedlichen E inbaubedingungen einrichten lassen.
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Diese Möglichkeit ist zwar unter Benutzung von Beschlags-Ba'ittikn
nach DE-AS 11 00 502 gegeben, bei denen der die biegsamen Urnlenkglieder
enthaltende
Führungskanal völlig unabhängig von dem zu seiner Abdeckung dienenden Stulpwinkel
ausgebildet und zu befestigen ist, weil sich beide Teile getrennt voneinander manuell
an die unterschiedlichen Gegebenheiten anpassen lassen.
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Ähnliche Möglichkeiten bestehen auch bei den Beschlags-Bauteilen gemäß
DE-OS 20 46 856, wo sich die Befestigungsstulpe nur über eine Teillänge des im Querschnitt
C-förmigen Führungskanals erstreckt und sich daher der freie Teil des Führungskanals
manuell verbiegen läßt, bevor er durch ein benachbartes, unabgängiges Stulpschienenstück
abgedeckt und fixiert wird.
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Beschlags-Bauteile der durch das DE-GM 1 758 015 bekannt gewordenen
Art, bei denen sich die Befestigungsstulpe über die ganze Länge des im Querschnitt
C-förmigen Führungskanal für das biegsame Umlenkglied erstreckt und mit diesem fest
verbunden ist, sind jedoch nur einsatzfahig, wenn sie in Anpassung an die unter
schiedlichen Einbaubedingungen der voneinander abweichenden Fenster- und Türen-Bauformen
vorgefertigt sind.
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Die für Fenster und Türen mit rechtwinklig zueinander gerichtetem
Verlauf benachbarter Flügelholme benutzbaren Eckumlenkungen der durch das DE-GM
1 758 015 bekannt gewordenen Gattung sind also nicht ohne weiteres bei Fenstern
und Türen einsatzfähig, bei denen der Übergangsbereich zwischen zwei benachbarten
Flügelschenkeln von einem rechten Winkel abweicht.
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Für diese Bedarfsfälle müssen vielmehr Beschlags-Bauteile jeweils
in Sonderausführung, also in kleinen Stückzahlen und damit verhältnismäßig aufwendig,
angefertigt werden, weil jeweils eine genaue Anpassung der aus Flachmaterial bestehenden
Stulpen und der an deren Rückseite befestigten, inl Querschnitt C-fiirrnigcn Führungskanäle
für die biegsamen Umlenkglieder an den gegebenen Übergangswinkel erforderlich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Einsatz bereich der als Eckumlenkungen
dienenden, aus einem im Querschnitt C-förmigen Führungskanal für biegsame Umlenkglieder
sowie einer diesen auf der ganzen Länge überdeckenden und als Träger hierfür dienenden
Stulpe bestehenden, Beschlags-Bauteile zu erweitern; ihnen also eine Ausbildung
zu geben, die eine problemlose Anpassung an unterschiedliche Übergangswinkel zwischen
dem oberen Flügelschenkel und dem anschließenden, aufrechten Flügels'Ile'nkel ermöglicht
und daher in ein und derselben Ausführungsfornl für alle vorkommenden Anwendungsfälle
geeignet ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs
1 im wesentlichen dadurch erreicht, daß sowohl der Führungskanal für die biegsamen
Umlenkglieder als auch die ihn tragende Stulpe aus biegeverformbarem Werkstoff besteht
und dabei die Verbindung zwischen einem bestimmten Längenteilstück von Stulpe und
Führungskanal längsschiebbar ausgebildet ist.
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Nach Anspruch 2 kann dabei eine erfindungsgemäße Weiterbildungs maßnahme
darin bestehen, daß die längsschiebbare Verbindung aus
einem vom
einen Bauteil her in ein Langloch am anderen Bauteil übergreifenden Niet besteht.
Andererseits ist es jedoch nach Anspruch 3 auch möglich, die längsschiebbare Verbindung
aus vom einen Bauteil her in Längs schlitze am anderen Bauteil eingreifenden Lappen
bestehen zu lassen, wobei die Lappen von ausgestanzten Wandabschnitten gebildet
und krallenartig in die Längsschlitze hineingeformt sind.
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Als erfindungswesentlich wird gemäß Anspruch 5 ferner angeseilen,
daß die Stulpe zwei in einem scharfkantigen Übergangsbereich verformbare Schenkel
und der Führungskanal zwei in einem bogenförmigen Übergangsbereich verformbare Schenkel
aufweist und dabei die längsschiebbare Halteverbindung wenigstens zwischen einem
Schenkel der Stulpe und dem benachbarten Schenkel des Führungskanals vorgesehen
ist.
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In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an in der Zeichnung
dargestellten Au sführungsbeispie len ausführlich erläutert.
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Dabei zeigen bzw. zeigt die c'ig. 1 bis 3 jeweils in schematisch vereinfachter
Ansichtsdarstellung drei verschiedene Bauarten für ein Drehkippfenster bzw. eine
Drehkipptür, Fig. 4 etwa in natürlicher Größe und Seitenansicht den in Fig. 1 mit
IV gekennzeichneten Teilbereich eines Drehkippbeschlages,
Fig.
5 etwa in natürlicher Größe und, Seitenansicht den in Fig 2 mit V gekennzeichneten
Teilbereicl des Drehkippbeschlags, Fig. 6 wiederum etwa in natürlicher Größe und
Seitenansicht den in Fig. 3 mit VI gekennzeichneten Teilbereich eines Drehkippbeschlags,
Fig. 7 in größerem Maßstab einen Querschnilt ICulgs der Linie VII - VII in Fig.
4, Fig. 8 einen Querschnitt längs der Linie VIII - VITI in Fig. 5 in größerem Maßstab.
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Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Drehkippfenster oder -türen haben
jeweils einen feststehenden Rahmen 1 und einen Flügel 2, wobei der Flügel 2 relativ
zum feststehenden Rahmen 1 entweder um eine seitliche lotrechte Achse 3-3 in Drehstellung
oder aber um eine untere waagerechte Achse 4 - 4 in Kippstellung geöffnet werden
kann. Uiu diese verschiedenen Öffnungsstellungen zu ermöglichen, ist der Flügel
2 am feststehenden Rahmen 1 im Schnittpunkt der beiden Achsen 3 - 3 und 4 - 4 durch
ein Eckgelenk 5 abgestützt. Zum Zwecke des Drehöffnens des Flügels 2 ist im Bereich
der Gelenkachse 3 - 3 an der oberen Ecke des Rahmens 1 und des Flügels 2 zusätzlich
ein Drehgelenk 6 vorgesehen, während zum Kippöffnen im Bereich der Gelenkachse 4
- 4 an der dem Eckgelenk 5 gegenüberliegenden Ecke des Rahmens 1 und des Flügels
2 ein Kippgelenk 7 angeordnet wird.
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Das Drehgelenk 6 und das Kippgelenk 7 sind gemeinsam durch einen Eingriff-Drehkippbe
schlag 8 betätigbar, dergestalt, daß das Drehgelenk 6 eingerückt ist, wenn sich
das Kippgelenk 7 in ausgerückter Stellung befindet und umgekehrt.
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Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Drehkippfenstern bzw.
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-türen besteht der Drehkippbeschlag 8 aus einer verschlußseitigen
Treibstange 9, die durch einen Bedienungshandgriff 10 bewegt werden kann und dabei
nicht nur Riegelglieder 11 für den in Schließstellung befindlichen Flügel 2 betätigt,
sondern auch das Kippgelenk 7 in- und ausrückt, sowie aus einer oberen Treibstange
12, durch die das Drehgelenk 6 aus- und eingerückt wird. Beide Treibstangen 9 und
12 sind miteinander durch eine Eckumlenkung 13 verbunden, die an der verschlußseitigen
oberen Flügelecke eingebaut ist.
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Beim Ausführungsbeispiel eines Drehkippfensters bzw. einer Drehkipptür
nach Fig. 3 besteht der Drehkippbeschlag 8 wiederum aus einer verschlußseitig in
den Flügel 2 eingebauten Treibstange 9, die über einen Bedienungsgriff 10 bewegt
wird und die verschlußseitigen Riegelglieder 11 für den Flügel 2 betätigt, sowie
das Kippgelenk 7 ein- und ausrückt. Über eine an der verschlußseitigen, unteren
Flügelecke eingebaute Eckumlenkung 14 steht die Treibstange 9 mit einer weiteren
Treibstange 15 in Verbindung, die im unteren waagerechten Flügelschenkel eingebaut
ist. Diese steht wiederum über eine Eckumlenkung 16 mit einer im schwenkgelenkseitigen,
aufrechten Flügelholm geführten Treibstange 17 in Verbindung, an welche sich oben
eine Eckumlenkung 18 anschließt, die das Drehgelenk 6 aus- und- einzurücken vermag.
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Bei allen in den Fig. 1 bis 3 dargestellten AusSihrungsbeispielen
von Drehkippfenstern bzw. -türen ist zwischen dem oberen Rahmenschenkel 1 und dem
oberen Flilgelschenkel 2 eine Ausstellvorrichtung 19 eingebaut. Diese Aus stellvo
rrichtung ist mit ihrem Ausstellarm 20 in der seitlichen lotrechten Gelenkachse
3 - 3 am feststehenden Rahmen 1 angelenkt, während dieser Ausstellarm 20 andererseits
mittels eines Führungsansatzes 21 schwenkbar und schiebbar am oberen Schenkel 2
des Flügels 2 angreift.
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Ein zweiter Abstützpunkt für den Flügel 2 an der Ausstellvorrichtung
19 wird bei den gezeigten Ausführungsbeispielen dadurch gebildet, daß ein Zusatzarm
22 einerseits am Ausstellarm 20 und andererseits am oberen Flügelschenkel 2' jeweils
nur schwenkbar angreift, dergestalt, das Ausstellarm 20 und Zusalzarnz 22 nach Art
des bekannten Ellipsenlenkers zur Bildung der Ausstellvorrichtung 19 zusammenwirken.
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Es sei noch erwähnt, daß der zweite Abstützpunkt für den Flügel 2
an der Ausstellvorrichtung 19 auch auf andere, bekannte Art und Weise geschaffen
werden kann.
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Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen von Drehkippfenster bzw.
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-türen ist das Drehgelenk 6 zwischen dem Flügel 2 und dem feslstehenden
Rahmen 1 durch die Ausstellvorrichtung 19 gebildet.
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dergestalt, daß zum Drehöffnen des Flügels 2 relativ zum feststehenden
Rahmen 1 deren Ausstellarm 20 in der Nähe der lotrechten Gelenkachse 3 - 3 entweder
durch die Treibstange 12 (Fig.
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und 2) oder aber durch die Eckumlenkung 18 (Fig. 3) in seiner
Parallellage
zum oberen Flügelschenkel 2 in bekannter Weise vuiriegcll wird.
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Zum Kippöffnen des Flügels um die untere, waagerechte Gelenkachse
4 - 4 wird hingegen der Ausstellarm 20 der Ausstellvorrichtung 19, ebenfalls in
bekannter Weise, in der Nähe der lotrechten Gelenkachse 3 - 3 vom oberen Flügelschenkel
2' abgekuppelt, so daß er sich zwischen diesem Flügelschenkel 2 und dem zugehörigen
Rahmenschenkel 1 schrägstellen kann. Dabei begrenzt die Ausstellvorrichtung 19 einerseits
über den Führungsansatz 21 des Ausstellarms 20 und andererseits über den Zusatzarrn
22 die Kippöffnungsweite für den Flügel 2.
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Im vorliegenden Falle geht es darum, den Anwendungsbereich der Drehkippbeschläge
8 nach den Fig. 1 bis 3 zu erweitern, und zwar dergestalt, daß nicht nur Drehkippfenster
bzw. -türen allgemein üblicher Bauart mit jeeils rechtwinklig zueinander gerichteten
Rahmen- und Flügelschenkeln geschaffen werden können (Fig. 2), sondern es soll auch
ermöglicht werden, mit ein und demselben Beschlag Drehkippfenster bzw. -türen zu
erstellen, bei denen zumindest die oberen Rahmenschenkel 1 und Flügelschenkel 2
einen Übergangswinkel zu den aufrechten Rahmen- und Flügel schenkein haben, der
von 900 abweicht und gegen die Waagerechte geneigt verläuft, wie dies aus den Fig.
1 und 3 hervorgeht. Solche Drehkippfenster bzw. -türen werden beispielsweise für
den Einbau unmittelbar unter Dachschrägen, vorzugsweise an der Giebelseite von Dachstudios,
benötigt.
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Dabei ist es von wesentlicher Bedeutung, daß sich die im Bereich der
Flügelecken einzubauenden Beschlags-Psauteile der Drehkippbeschläge 8 problemlos
auf die unterschiedlichen Winkellagen zwischen den vertikalen Flügelschenkeln und
den oberen Flügelschenkel 2'einrichten lassen, ohne daß ihre Wirkungsweise als Eckumlenkungen
beeinträchtigt wird.
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Beschlags-Bauteile, welche in ein und derselben Ausführungsform für
alle vorkommenden Anwendungsfälle als Eckumlenkungen einsatzfähig sind, sind in
verschiedenen Ausführungsbe spieJ en aus den Fig. 4 bis 8 ersichtlich.
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In Fig. 4 ist dabei das als Eckumlenkung 13 wirksame Beschlags-Bauteil
nach den Fig. 1 und 2 gezeigt, wobei durch die voll ausgezogenen Linie die der Fig.
1 entsprechende Einbauform und durch strichpunktierte Linien die der Fig. 2 entsprechende
Einbaufolnl wiedergegeben ist.
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Fig. 5 zeigt ebenfalls das gemäß den Fig. 1 und 2 als Eckumlenkung
13 wirksame Beschlag-Bauteil, wobei jedoch hier in voll ausgezogenen Linien die
der Fig. 2 entsprechende Einbauform und in strichpunktierten Linien die der Fig.
1 entsprechende Einbauform wiedergegeben wird.
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In Fig. 6 ist das als Eckumlenkung 18 nach Fig. 3 wirksame Beschlags-Bauteil
gezeigt, wobei durch voll ausgezogene Linie die Einbauform nach Fig. 3 angegeben
ist, während strichpunktierte Linien eine Einbauform andeuten, die bei einem Fenster
oder einer Tür nach Fig. 2 verwendbar wäre.
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Das in den Fig. 4 und 5 dargestellte, als Eckumlenkung 13 dienende,
Beschlags-Bauteil weist eine aus Flachelaterial, beispielsweise Flachstahl, gebildete
Stulpe 23 in Form eines Winkels mit zwei Schenkeln 23 und 23" auf. An der Innenseite
der Stulpe 23 ist der Führungskanal 24 für ein biegsames, beispielsweise aus Federstahlbändern
bestehendes, Umlenkglied befestigt, welcher gemäß den Fig. 7 und 8 einen im wesentlichen
C-förmigen Querschnitt aufweist und zwei gerade Schenkel 24 und 24" hat, die über
einen bogenförmigen Mittelabschnitt 24"' einstückig verbunden sind.
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Sowohl die Stulpe 23 als auch der Führungskanal 24 besteht aus biegeverformbarem
Werkstoff, so beispielsweise die Stulpe 23 aus Flachstahl, der Führungskanal 24
aus Messing, dergestalt, daß durch manuelle Krafteinwirkung einerseits die Schenkel
23 und 23 der Stulpe 23 und andererseits die Schenkel 24 und 24 des Führungskanals
24 in ihrer Winkellage zueinander veränderbar sind, wie das beispielsweise einerseits
durch die voll ausgezogenen und andererseits durch die strichtpunktierten Linien
der Fig. 4 und 5 angedeutet wird.
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Da bei einem Anschlag der Drehkippbeschläge 8 an Fenster und Türen
unterschiedlicher Bauformen, wie sie beispielsweise den Fig. 1 bis 3 entsprechen,
zumindest eine Anpassung der die Eckumlenkungen 13 bzw. 18 bildenden Beschlags-Bauteile
an die untersclliedlichen Übergangswinkel zwischen dem oberen F lügelschenkel 2'
und dem jeweils daran anschließenden aufrechten Flügelschenkel erforderlich ist,
sind zur Erleichterung der gemeinsamen Verformbarkeit
von Stulpe
23 und Führungskanal 24 besondere Vorkelirungen ge troftcn.
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Wenigstens die Halteverbindung zwischen einem Schenkel 23" der Stulpe
23 und dem benachbarten Schenkel 24 des Führungskanals 24 ist nämlich um ein gewisses
Ausmaß längsverschiebbar ausgeführt.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4 und 5 ist hierzu der
Schenkel 24' des Führungskanals 24 an der Innenseite des Schenkels 23' der Stulpe
23, beispielsweise durch mehrere Schweißpunkte 25, starr befestigt, und zwar in
größerem Abstand sowohl vom scharfkantigen Übergang 23 zwischen den beiden Schenkeln
23' und 23" der Stulpe 23 als auch vom bogenförmigen irl)crgang 24«' zwischen den
beiden Schenkeln 24 und 24" des Führungskanals 24.
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Die längsverschiebbare Verbindung zwischen dem Schenkel 24" des Führungskanals
24 und dem Schenkel 23" der Stulpe 23 kann gemäß Fig. 7 dadurch gebildet werden,
daß ein ein im Schenkel 24" des Führungskanals 24 sitzendes Niet 26 in ein Langloch
27 eingreift, das sich im benachbarten Schenkel 23 der Stulpe 23 befindet.
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Wird das als Eckumlenkung 13 wirkende Besditags-Bauteil nach den Fig.
4 und 5 beispielsweise von der durch voll ausgezogene Linien wiedergegebenen Winke
lge stalt durch äußere Krafteinwirkung in die durch strichpunktierte Linien angedeutete
Winkelgestalt um.
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geformt, dann ergibt sich hierdurch eine Relativverlagerung zwischen
der
Stulpe 23 und dem Führungskanal 24 in den nicht durch die S<'-iweißpunkte 25
starr miteinander verbundenen Bereichen.
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D. Ii. es tritt in den Übergangsbereichen 23" und 24" eine Biegeverformung
ein, während die Schenkel 23" und 24 sich in Längsrichtung relativ zueinander verschieben.
Bei der in Fig. 4 angedeuteten Umformung verläuft dabei die Relativverschiebung
zwischen dem Führungskanal 24 und der Stulpe 23 in Pfeilrichtung 28, während sie
bei der in Fig. 5 wiedergegebenen Umformung der Pfeilrichtung 29 entspricht.
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Aus Fig. 8 geht hervor, daß die längsschiebbare Verbindung zwischen
dem Schenkel 24 des Führungskanals 24 und dem Schenkel 23 der Stulpe 23 auch dadurch
geschaffen werden kann, daß ein lappenartig aus dem Führungskanal 24 ausgestanzter
Wandabschnitt 30 in einen genügend lang bemessenen Schlitz 31 des Schenkels 23"
eingerückt und dann an dessen Oberseite nach Art einer Kralle 32 umgebogen wird.
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Das als Eckumlenkung 18 benutzte Beschlags-Bauteil nach Fig. 6 unterscheidet
sich von demjenigen nach den Fig. 4 und 5 im wesentlichen nur dadurch, daß es entsprechend
der Fig. 3 unmittelbar zur Betätigung eines Riegelgliedes des Drehkippbeschlages
dient. Dieses Riegelglied kann dabei in üblicher Weise ein seitlich aus einem Langloch
33 im Schenkel 23" der Stulpe 23 herausragender Hiegelzapfen 34 sein, der in ebenfalls
ansich bekannter Weise ein Langloch 35 im Schenkel 24 des Führungskanals 24 durchgreift
sowie mit dem darin zug- und drucksteif verschiebbaren, biegsamen Umlenkglied 36
verbunden, beispielsweise vernietet ist.
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Auch in diesem Falle besteht zwischen dem Schenkel 23 der Stulpe 23
und dem an dessen Unterseite anliegenden Schenkel 24 des Führungskanals 24 eine,
beispielsweise durch Schweißpunkte 25 gebildete Festverbindung, während die Übergangsbereiche
23" und 24" sowie die Schenkel 23 und 24'9 zueinander relativ beweglich ausgeführt
sind.
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Der längsverschiebbare Zusammenhalt zwischen dem Schenkel 23 der Stulpe
23 und dem Schenkel 24 des Führungskanals 24 kann in diesem Falle unmittelbar durch-den
die Langlöcher 33 und 35 durchgreifenden Riegelzapfen 34 im Zusammenwirken mit dem
biegsamen Umlenkglied 36 erhalten werden. Es ist hierzu nämlich lediglich notwendig,
die Langlöcher 33 und 35 mit einer solchen Längenabmessung auszustatten, daß die
Relativverschiebung zwischen Schenkel 23" der Stulpe 23 und dem Schenkel 24' des
Führungskanals 24 bei Formänderung des Beschlags-Bauteils ohne Beeinträchtigung
des wirksamen Schiebeweges für den 1?ziegel zapfen 34 stattfinden kann.
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Selbstverständlich können die biegeverformbaren, als Eckumlenkungen
wirksamen Beschlags-Bauteile auch bei Zentralverschlüssen Verwendung finden, wie
sie beispielsweise ftir Fenster und Türen mit Drehflügel zum Einsatz gelangen.
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