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Üblicherweise setzt man verzinkten Stahl dort ein, wo
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die Lebensdauer des Produkts ohne eine Schutzbeschichtung mit Zink
unannehmbar kurz wäre. Bis vor verhältnismäßig kurzer Zeit pflegte man ein Produkt
vollständig mit einer verzinkten Beschichtung zu schützen. Man verwendete entweder
mit Zink beschichtete Stahlbänder bzw. -Bleche in der Fabrikation, oder man stellte
alternativ dazu ein Fertigprodukt her und beschichtete es dann mit Zink. In jedem
Fall wurde das Produkt vollständig oder fast vollständig mit Zink beschichtet.
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Vor verhältnismäßig kurzer Zeit wurden Anwendungen erschlossen, bei
denen die Verzinkung von nur einer Stahlstreifenoberfläche gewünscht ist, da die
gegenüberliegende Oberfläche eine glatte, dekorative Beschichtung erhalten soll.
Bei anderen Anwendungen sind Beschichtungen mit unterschiedlicher Stärke an den
entgegengesetzten Bandflächen erforderlich.
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Beispiele zur Anwendung von einfach beschichtetem Stahl sind Wandtafeln
für Gebäude und für Kraftfahrzeuge.
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Automobil-Schutzbleche, -Abweisplatten, -Karosseriebleche beispielsweise
werden häufig auf der Innenoberfläche verzinkt, um das Angreifen von Korrosion durch
Wasser zu hemmen, welches an der Innenseite der Platten eingeschlossen ist, insbesondere
wenn dieses Wasser signifikante Mengen von Straßensalz enthält, und die Außenflächen
werden mit einem glatten Überzug versehen, um sie zu schützen und ein dekoratives
Aussehen zu erhalten.
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Eine unterschiedliche Beschichtungsstärke wird oft ebenfalls bei Kraftfahrzeugteilen
gefordert. Eine relativ starke Zinkbeschichtung wird auf die im Gebrauch innenliegende
Oberfläche
des Teiles aufgetragen, während die im Gebrauch äußere Oberfläche nur eine dünne
Beschichtung erhält. Die dünne Außenbeschichtung verhindert eine Korrosion bei einer
ncsch4diung oder einer Kr,llncl7 der Kraftfahrzeuglackierung.
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Obwohl ein Bedarf für einseitig galvanisierten oder auch für unterschiedlich
stark auf beiden Seiten galvanisierten Stahl vorhanden ist, erwiesen sich die bekannten
eingesetzten Verfahren als unökonomisch und unzulänglich, und/oder erforderten sehr
hohe Investitionskosten.
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Eine Technik der einseitigen Beschichtung besteht darin, den Stahl
in ein Bad aus geschmolzenem Zink zu tauchen, wobei eine Seite auf eine solche Weise
behandelt wurde, daß ihre Beschichtung verhindert wird. Es war jedoch schwierig,
Techniken auszuführen, um das Zink auf einer Seite eines Bandes zu halten. Die Feuerverzinktechnik
änderte auch die physikalischen Eigenschaften des Stahls, der mit einem galvanischen
Überzug versehen wurde, und erzeugt nicht die einheitliche Beschichtung, die man
mit der Galvanisiertechnik erreichen kann.
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Eine zweite bekannte Technik verwendet eine relativ konventionelle
elektrolytische Streifengalvanisierstrecke, die abgewandelt wurde, um das Niveau
der Galvanisierlösung auf einer Höhe zu halten, bei der sie nur mit der unteren
Oberfläche eines zu galvanisierenden Stahlstreifens berührt. Dies geschah in der
Hoffnung, daß nur diese untere Oberfläche galvanisiert wird. leider tritt ein bcträchtliches
Verspritzen sogar dann auf, wenn die 1höhe der Galvanisierlösung sehr genau überwacht
wird. Randteile der oberen Bandfläche werden aufgrund dieses Spritzens der Lösung
galvanisiert. Bei dieser Technik werden die oben bes-chichteten Randteile weggeschnitten,
und nur ein Zentralabschnitt
eines Bandes erzeugt ein verwendbares
einseitig beschichtetes Produkt. Die abgeschnittenen Abschnitte werden üblicherweise
verschrottet oder bei Anwendungsfällen verwendet, bei denen Stahl minderer Qualität
benötigt wird; trotz einer vielleicht effektiven Galvanisierung auf der Unterfläche
ist die bespritzte Oberfläche unregelmäßig und dürftig galvanisiert und kann nicht
für Produkte verwendet werden, die Qualitätsbänder erfordern.
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Es wurden andere Techniken für einseitiges Galvanisieren entwickelt,
bei denen eine Oberfläche abgedeckt wird, während die andere galvanisiert wird.
Es ist beispielsweise bekannt, ein Band aus weichem Stahl vorzusehen, das über Walzen
geleitet wird, die zum Teil in einem Galvanisierbad eingetaucht sind und ein Abdecken
der Oberfläche bewirken, mit der sie in Berührung kommen, wenn die andere Oberfläche
galvanisiert wird. Sogar wenn mit dieser Art von Vorrichtung eine effektive Beschichtung
bewerkstelligt wurde, muß berücksichtigt werden, daß die Vorrichtung komplex ist
und eine sehr signifikante Kapitalanlage benötigt. Die benötigte Kapitalanlage erhöht
sich dadurch, daß die verzinkte Beschichtung für Anwendungen bei Kraftfahrzeugen
relativ schwer sein muß. Dies bedeutet im Fall einer wirksamen Strecke entweder
einen langsamen Durchsatz oder eine relativ lange und teure Strecke, um die gewünschte
dicke Beschichtung zu entwickeln.
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Die meisten bekannten Galvanisiersysteme verwenden Verbrauchs-Elektroden.
Dies bedeutet, daß die Elektroden jeweils ein ziemlich großes Zinkstück für die
anodische Auflösung enthalten, um die auf das Werkstück aufgalvanisierten Zinkionen
wieder zu ersetzen. Wenn die Zinkelektrode verbraucht ist, ändert sich der Elektroden-/
Werkstück-Abstand und aufgrund dieser und anderer Variablen ist es schwierig, eine
sehr genaue und einheitliche Dicke des galvanischen Überzugs zu erreichen.
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Die einem Galvanisieren mit zerstörbarer Elektrode innewohnenden Variablen
führten dazu, daß die Ausstattung und die Steuerungen teuer und aufwendig wurden.
Beispielsweise wurden komplizierte elektrische Steuerungen entwickelt, die die tatsächlichen
Galvanisierbedingungen überwachen und abändern, um eine einheitliche Galvanisierung
mit Verbrauchs-Elektroden zu erreichen.
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Die Verwendung von Elektroden, die sich nicht verbrauchen, wurde vorgeschlagen.
Eine sich nicht verbrauchende Elektrode besteht aus einem leitenden Material, welches
auf einer Potentialdifferenz zum Werkstück gehalten wird, so daß ein Stromfluß zwischen
der Elektrode und dem Werkstück erzeugt wird, der Zinkionen aus einer elektrisch
leitenden Galvanisierlösung, die den Raum zwischen der Elektrode und dem Werkstück
erfiillt, zur liidung eines cialv,iIi.iscicn U rzugs auf das Werkstück bringt. Wenn
die Ionen auf dem Werkstück in den metallischen Zustand gebracht werden, wird die
Lösung angrenzend an das Werkstück oder in der Nähe von diesem an Zinkmetallionen
abgereichert. Man kann so eine effektive Hochgeschwindigkeitsgalvanisierung nur
erreichen, wenn die richtige Zinkionenkonzentration an der Werkstückoberfläche aufrechterhalten
wird. Das Problem des Wiederauffüllens oder der Aufrechterhaltung der Zinkionenkonzentration
störte die Durchführung von bisher bekannten Systemen mit nicht verbrauchbarer Anode,
was dazu führte, daß sie sich keines wesentlichen kommerziellen Erfolges erfreuten.
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Die Verwendung von sich nicht verbrauchenden Anoden ist in der US-PS
2 244 423 beschrieben. Die dort verwendete Anode enthält eine Reihe von Durchbrüchen,
durch welche die Galvanisierungslösung zur Berührung eines zu galvanisierenden Bandes
strömt. Obwohl theoretisch damit eine einseitige und/oder eine unterschiedliche
zweiseitige
Galvanisierung zu'erreichen sein müßte, versagt der
beschriebene Aufbau aus einer ganzen- Anzahl von Gründen.
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Der bekannte Aufbau erlaubt ein Abfließen der Galvanisierungslösung
von dem Band, jedoch wird dieser Abfluß durch an das Band angrenzend angebrachte
Rinnen beschränkt.
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Dieser beschränkte Fluidstrom kann eine Verarmung der Ionenkonzentration
der Lösung in der Nähe des Bandes mit unbestimmter Rate während des Galvanisierens
hervorrufen, wodurch sich eine ungleichmäßige Stärke der Galvanisierungsschicht
ergibt.
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Ein zweiter Nachteil der bekannten Vorrichtung ergibt sich aus der
Ausrichtung der Anode und des Bandes. Wird die Anode unterhalb des Bandes angebracht,
um eine Galvanisierung der Bandunterseite zu erreichen, so ist es möglich, daß sich
Gasblasen an dem Band während des Galvanisierungsvorganges ansammeln. Das tritt
besonders wegen der durch die Rinnen erzeugten Begrenzung des Fluidstromes von dem
Band weg auf. Wenn sich Gasblasen bilden, wird der Galvanisierungsstrom von der
Anode zum Band unterbrochen und das Band ungleichmäßig galvanisiert.
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Ein weiteres Problem, das sich bei dem bekannten Aufbau ergibt, besteht
in der Verwendung von mehreren Anoden in Querrichtung zum Werkstück, zwischen denen
gewisse Abstände bestehen. Es wird für unmöglich gehalten, derartige elektrisch
isolierte Anoden beim identischen elektrischen Potential zu halten. Aus diesem Grund
tritt eine bipolare Galvanisierung zwischen den Anoden auf.
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D.h. eine Anode, die sich auf einem geringeren Potential befindet,
wirkt als Kathode gegenüber den auf höherem Potential befindlichen Anoden, und Zink
scheidet sich an der erstgenannten Anode ab. Damit wird offensichtlich die Wirksamkeit
der so plattierten Anode reduziert.
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Die Verwendung getrennter Anoden kann auch deshalb eine ungleichmäßige
Galvanisierung ergeben, da sich durch die Abstände zwischen den Anoden eine ungleichmäßige
Galvanisierungsstromdichte ergibt.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein verbessertes Galvanisierverfahren
entwickelt, das besonders zur Verzinkung eines Stahlbandes geeignet ist. Nach diesem
Verfahren wird eine Anodenanordnung in relativ dichtem Abstand zum Werkstück positioniert.
Die Anordnung und das Werkstück sind ausgestaltet, um einen Fluidfließweg für das
Galvanisierungsfluid einzurichten. Das Galvanisierungsfluid wird in einer ausreichenden
Menge geliefert, um wenigstens einen Teil des Fließweges über das Werkstück hinweg
im wesentlichen zu jeder Zeit mit fließender Lösung gefüllt zu halten, so daß über
die gesamte Breite des Werkstücks eine kontinuierliche und gleichmaßige Galvanisierung
erfolgt.
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Die Lösung fließt aus dem Fluidfließweg zum Sammeln in einen Sammelbehälter
und wird dann zu einer Zinkionenauffüllstation geführt. Sobald die Zinkionen aufgefüllt
sind, wird die Lösung durch einen Filter wieder in Umlauf gebracht und zum Fließweg
zurückgeführt.
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Das erfindungsgemäße System besitzt eine Anzahl von wesentlichen Vorteilen.
Ein solcher Vorteil besteht in einer Einrichtung zum wahlweisen Anordnen der unlöslichen
Anode bzw.
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Anoden mit Bezug auf das Band in der Weise, daß das Fluid nur über
ausgewählte Bandabschnitte, beispielsweise eine Seite des bandförmigen Werkstückes
fließt. Alternativ kann jeweils an beiden Seiten des Bandes eine Anode angeordnet
werden, um eine unterschiedliche Galvanisierungsstärke zu erreichen. Ein weiterer
bedeutender Vorteil besteht darin, daß aufgrund der relativ hohen Strömungsrate
des Fluides eine gleichmäßige Auffüllung mit Metallionen erreicht wird,
so
daß die bekannten Nachteile von Systemen mit sich nicht verbrauchenden Anoden überwunden
werden, die bisher ihrer Anwendung entgegenstanden.
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Anode in der
Nähe des Bandes angebracht und bestimmt zusammen mit diesem einen Behälterbereich
für die unlösliche Anode zur Aufnahme des Stromes aus Galvanisierungslösung. Der
Anodenbehälter enthält eine Galvanisierungsoberfläche der Anode parallel zu der
zu galvanisierenden Werkstückoberfläche. Die Galvanisierungslösung wird in die Anode
gepumpt und füllt den Zwischenraum zwischen Anode und Band vollständig aus. Während
sich das Band an der Anode vorbeibewegt, erfolgt infolge des Stromflusses zwischen
Anode und Band die Galvanis.ierung. Die Lösung strömt dann von der Kante des Bandes
ab und wird in einem Sammeltank zum weiteren Umlauf zur Anode aufgefangen. An einer
vom Anodenbehälter entfernt liegenden Stelle liefert eine Zinkionenquelle kontinuierlich
die bei der Galvanisierung verbrauchten Ionen nach.
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Zum l:rrcichen einer einheitlichen Galvanisierung muß ein Kriterium
erfüllt sein, und zwar die Aufrechterhaltung eines einheitlichen Abstandes zwischen
der Anode und dem Band. Bei der anodischen Lösung einer löslichen Anode wird der
Galvanisierstrom aufgrund von Veränderungen in der physikalischen Anodenkonfiguration
uneinheitlich.
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Die Verwendung einer nichtlöslichen Anode gewährleistet, daß die Spaltbreite
konstant bleibt und daher die Gleichförmigkeit der Galvanisierung aufrechterhalten
wird.
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Um eine einseitige Galvanisierung zu erreichen, wird die Anode vorzugsweise
über dem Band angeordnet. Falls beide Seiten galvanisiert werden sollen, können
erfindungsgemäß aufgebaute Anoden sowohl über als auch unter dem Band angeordnet
werden. Durch Einstellen der jeweiligen elektrischen Spannung zwischen Band und
Anoden kann eine unterschiedliche Beschichtungsstärke für die beiden Bandoberflächen
erreicht werden. Falls eine Anode unter dem Band angeordnet wird, müssen Maßnahmen
getroffen werden, um ein Ansammeln von Gasblasen an dem Band und die dadurch erfolgende
Störung des Calvanisierungsvorqanqes zu vermeiden.
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IJurc}ldi( bei der Ausführung der Erfindung erzielten v(rbesserten
Strömungseige!) schaften der Lösung werclell ci le schädlichen Gasansammlungen entfernt
und vermieden. Entsprechend einer Ausführung der Erfindung werden die Galvanisierungsoberflächen
sowohl des Bandes als auch der Anode geneigt gegen die Horizontalrichtung angeordnet.
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Diese Anordnung ergibt einen verstärkten Lösungsstrom, eine verbesserte
Ionennachlieferung, und ermöglicht es, Luft und Elektrodengas zu entfernen; dabei
wird auch noch die Aufrechterhaltung der Bandebenheit.und -spannung beim Durchgang
durch die Galvanisierungszone erleichtert.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt in der Steuerung des
Stromflusses von der Anode zum Band. Um eine einheitliche Überzugs stärke über die
Breite des Bandes zu gewährleisten, werden Abdeckplatten in den Weg des Lösungsstromes
eingeführt. Diese Platten sind elektrisch isoliert und reduzieren den Galvanisierstrom
an den Streifenkanten, um die beiden als "Baumwuchs" (tree growth)und "Kantenaufbau
(edge buildup) bekannten Phänomene zu verringern. Da Bänder mit unterschiedlichen
Breiten galvanisiert werden, werden diese isolierenden Abdeckplatten oder Maskierungen
entsprechend eingestellt, um eine einheitlichere Abscheidung des Galvanisierungsüberzugs
zu erreichen.
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Falls das Band an beiden Oberflächen galvanisiert werden soll, können
die Anoden vertikal übereinander ausgerichtet sein, wobei das Band zwischen den
Anoden hindurchläuft, oder die Anoden können in Längsrichtung des Bandes versetzt
sein. Eine Anordnung der oberen Anode(n) über der bzw. den unteren Anode(n) ergibt
einen ökonomisch vorteilhaften Aufbau, es kann jedoch eine bipolare Galvanisierungswirkung
zwischen den entgegengesetzt liegenden Anoden auftreten; d.h. das an einer der beiden
dicht aneinanderliegenden Anoden eingestellte Potential kann höher als das an der
anderen Anode sein, so daß Zink an der Anode mit dem geringeren Potential abgeschieden
wird. Bei der vorliegenden Erfindung wird das Galvanisieren einer Anode durch Bipolarwirkung
durch die Verwendung von isolierten Abdeckplatten vermieden, die zwischen die beiden
Anoden eingesetzt werden. Die Abdeckungen verhindern, daß Galvanisierungsstrom von
der einen Anode zur anderen fließt und verhindern damit ein Galvanisieren der Anode
mit geringerem Potential.
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Die Verwendung von jeweils einer einzigen Anode an jeder Seite des
zu galvanisierenden Bandes verhindert eine bipolare Galvanisierung im Vergleich
zu den bekannten Verfahren mit Verwendung mehrerer nebeneinander angeordneter Anoden.
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Damit ergibt sich ein-Verfahren und eine Vorrichtung, mit der ein
einseitiyes und ein doppelseitiges Galvanisieren eines Stahlbandes oder dergleichen
möglich ist. Dabei können bei beidseitigem Galvanisieren unterschiedliche Galvanisierungsstärken
eingehalten werden. Durch die Verwendung einer flachen unlöslichen Anode wird eine
Gleichmäßigkeit des voreingestellten Spaltes zwischen Anode und Band sichergestellt,
und der Abstand ändert sich während des Galvanisierungsvorganges nicht. In den Spalt
oder in seine
Nähe eingesetzte elektrische Isolatoren befördern
noch die Gleichmäßigkeit der Galvanisierung über die gesamte Breite des Bandes.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
näher erläutert; in dieser zeigt: Fig. 1 eine Galvanisierstrecke der erfindungsgemäßen
Art, Fig. 2 bis 6 bauliche Einzelheiten versciiiedener Teile der in Fig. 1 dargestellten
Galvanisierungsstrecke, Fig. 7 und 7A Ansichten von weiteren Ausführungen der in
Fig. 1 dargestellten Strecke, Fig. 8 und 9 Schnittansichten von Teilen der in Fig.
7 dargestellten Abwandlung der Galvanisierungsstrecke, und Fig. 10 eine Seitenansicht
des in Fig. 9 dargestellten Ausschnittes der Abwandlung nach Fig. 7.
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Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäß aufgebaute Galvanisierungsstrecke
10, die insbesondere zum Aufbringen einer Zinkschicht auf eine oder auf beide Seiten
eines Stahlbandes 12 geeignet ist. Der einen Anteil der Strecke einnehmende Galvanisierungsabschnitt
14 enthält eine Anzahl von Anoden 16, die sowohl über als auch unter dem Band angebracht
sind. Die über dem Band angebrachten Anoden 16a ergeben einen Galvanisierungsstrom
durch eine Zinkionen enthaltende Lösung 17 zum Aufbringen von Zink auf die obere
Bandfläche und die unterhalb des Bandes angebrachten Anoden 16b ergeben einen gleichartigen
Galvanisierungsstrom zum Galvanisieren der unteren Fläche des Bandes mit Zink.
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Vor dem Galvanisierungsvorgang müssen eine Anzahl von Vorbereitungsschritten
durchgeführt werden, die in Durchlaufrichtung vor dem Galvanisierabschnitt stattfinden.
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Zunächst muß das Band von einer Abgaberolle 18 abgewickelt und einer
Schweißstation 20 zugeführt werden.
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An der Schweißstation 20 wird das Ende eines Bandes mit dem Anfang
des von der Abgaberolle 18 abzuwickelnden Bandes verschweißt, um ein fortlaufendes
zu galvanisierendes Band zu bilden. Während der Schweißung steht das Band still.
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Nach der Schweißstation 20 wird das Band durch eine Spannwalzen-Anordnung
22 und eine Ausgleichswalzen-Anordnung 24 geführt. Die Spannwalzen-Anordnung 22
hält die Spannung im Band aufrecht, und die Ausgleichswalzen-Anordnung 24 zentriert
das Band in seinem Laufweg.
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Danach wird das Band durch eine alkalische Reinigungslösung oder dergleichen
geführt, worauf ein Säurereinigungsbad 26 folgt, das beispielsweise Salzsäurelösung
enthält. Durch die Säure werden Fremdstoffe und/oder Oxide vom Stahl entfernt und
die Stahloberfläche wird für die Galvanisierung vorbereitet. Nach dem Austreten
aus dem Säurebad wird etwa noch anhängende Säure in einer Spül/Bürsten-Station 28
entfernt.
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Vor dem Eintritt in den Galvanisierungsabschnitt 14 wird die Zentrierung
des Bandes in einer Bahnüberwachungsstation 30 überprüft und gegebenenfalls wird
die Walzenanordnung 24 entsprechend nachgestellt, um eine Zentrierung des Bandes
zu gewährleisten.
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Unmittelbar vor dem Eintritt in den Galvanisierungsabschnitt 14 wird
in einer Konditionierungsstation 32 Zink aufgesprüht. Das Aufsprühen von Zink ergibt
verbesserte
Galvanisierung, da die Zinkteilchen als Kerne für
den Galvanisierungsvorgang wirken, und außerdem wird sichergestellt, daß das Band
beim Eintritt in den Galvanisierungsabschnitt 14 feucht ist.
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Nachdem eine Bandoberfläche oder beide durch den zu beschreibenden
Vorgang galvanisiert wurden, verläßt das Band den Galvanisierungsabschnitt 14 und
kommt zu einer Zinkwiedergewinnungsstation 34. In dieser Station wird Galvanisierungsbadlösung
gesammelt, die noch an der Bandoberflache anhaftet. Das Band 12 wird dann in einer
Spülstation 36 gespült und in einer Trockenstation 38 getrocknet.
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Das Beschichtungsgewicht des getrockneten Streifens wird an einer
Wiegestation 40 bestimmt. Falls das Beschichtungsgewicht nicht dem erwarteten Wert
entspricht, werden Korrekturmaßnahmen getroffen. Diese Maßnahmen bestehen aus einer
Nachstellung der Laufgeschwindigkeit des Bandes und einer Änderung der Spannungsunterschiede
bei einigen oder allen Anoden zum Band.
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Nach der Überprüfung des Bcschlchtungsgewichtes durchläuft das Band
eine Bürstenstation 42 sowie eine Austritts-Spannwalzenanordnung 44 und wird auf
eine Abzugsrolle 46 aufgewickelt. Von Zeit zu Zeit wird der Bandvorschub angehalten,
und das Band wird dann bei einer Austrittsschere 48 zerschnitten, die vollgewickelte
Aufnahmerolle entfernt und eine leere Aufnahmerolle zur Aufnahme des nachfolgenden
zinkplattierten Bandes eingesetzt.
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Die Strecke 10 kann entweder für einseitige oder beidseitige Galvanisierung
ausgelegt werden. Falls nur einseitig galvanisiert wird, wird entsprechend der bevorzugten
Ausführung der Erfindung nur die obere Anode oder werden nur die oheren
Anoden
16a angebracht. Einzelheiten von einseitiger Bandgalvanisierung sind in den Fig.
2 bis 6 dargestellt.
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Das Einseiten-Galvanisierungssystem 10 enthält eine in Fig. 2 dargestellte
Galvanisierungseinheit 14. Diese enthält eine über dem Werkstück angebrachte Anode
55, und ist so aufgebaut, daß eine Galvanisierungslösung Platz findet. Zur Darstellung
ist nur eine Anode gezeigt, es ist jedoch anzulllerken, daß eine kommerzielle Galvanisierungsstrecke
30 oder mehr Anoden enthalten kann. Die Lösung wird aus einem Behälter 57 für das
Galvanisierungsmaterial über zwei Pumpen 62 und eine Leitung 63 umgepumpt.
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Aus der Leitung gelangt die Lösung in die Anode 16a und tritt aus
dieser aus, um über das Werkstück zu fließen.
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Die Anodenzellen sind oberhalb des Werkstücks unter Beibehaltung eines
schmalen Spaltes zwischen dem Werkstück und der Anodenzelle aufgehängt. Nach dem
Verlassen der Anodenzelle füllt die Galvanisierlösung diesen Spalt, fließt dann
vom Werkstück fort und wird in einem Sammelbehälter 68 gesammelt. Die aufgefangene
Lösung wird dann zu einer Reaktionsstation 70, durch einen Filter 72 und zum Hauptbehälter
zurückgeführt, um wieder in Umlauf zu der Anode gepumpt zu werden. In Fig. 2 ist
der Sammelbehälter 68 mit auf einer Seite weggebrochener Seitenwand dargestellt,
um das Abfließen der Lösung vom Werkstück zu zeigen.
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Bei Beginn des Galvanisierverfahrens verwendet man eine Zinkgalvanisierlösung
mit einem pH-Wert kleiner als 4,5, vorzugsweise im Bereich 1,5-2,5, und mit einer
Temperatur oberhalb der Raumtemperatur, vorzugsweise etwa 600C.
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Diese Lösung wird mit technisch reinen Zinksulfatsalzen angesetzt
und mit Kohlepulver und Zinkstaub gereinigt.
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Die Zinksulfatsalze dissoziieren und liefern Zinkionen für die Galvanisierung.
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Das Werkstück und die Anode werden durch eine elektrische Energiequelle,
z.B. einen Gleichstromgleichrichter, auf unterschiedlichem elektrischen Potential
gehalten. Aufgrund dieses Potentialunterschiedes erfolgt eine elektrische Polarisierung
des Werkstückes, die auf den Elektronenfluß von der Anode zum Werkstück zurückzuführen
ist.
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Die Galvanisierungsreaktion folgt der bekannten Gleichung 2e + Zn++
# Zn°. Die für diese Reaktion erforderlichen Elektronen fließen durch die Anode,
die daher ein metallisches oder ein leitendes Material enthalten muß. In einer Ausführungsform
der Erfindung besteht die Anode aus einer Blei-Silber-Legierung. Ein Korrosion<;bc's
t jIl(I 9c'.
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für die Anodenausbildung geeignetes Material enthält Q,5 % Silber
und 99,5 % Blei.
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Der Gleichrichterstrom wird über ein Steuermodul gesteuert, dessen
Steuerausgangssignal der Bandgeschwindigkeit und der Breite des Stahlbandes proportional
ist. Einzelheiten über diese Gleichrichterstromsteuerung sind in der US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 8594 vom 2.2.79 offenbart.
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Wenn sich der galvanische Überzug auf dem Werkstück ablagert, nimmt
die Zinkionenkonzentration ab. Um die Ionenkonzentration aufrechtzuerhalten, wird
der Behälter 17 an der Reaktionsstation 14 ständig mit Zinkionen aufgefüllt. Das
Autfüllen mit Ionen wird vorzugsweise durchgeführt, indem metallisches Zink und
Zinkoxid in die in der Reaktionsstation enthaltene Galvanisierlösung eingeführt
wird. Da beim Galvanisieren Zinkionen verbraucht werden, wird an der Anode Schwefelsäure
frei. Diese Säure dient dazu, in der Lösung aus metallischem Zink und Zinkoxid Zinksulfat
zu erzeugen, das unter Bildung von Zinkionen für das Galvanisierverfahren dissoziiert.
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Antriebswalzen 80 bewirken die relative Längshewegung zwischen der
Anode 16a und dem Werkstück 12. Die Stromdichte am Werkstück, die gewünschte Überzugsdicke
und die Zahl der Anoden bestimmen die Geschwindigkeit, mit der diese Antriebswalzen
das Werkstück antreiben.
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Die f3rei t e des Spa tes zwi schen der Anode 1 6a und dem Werkstück
12 ist einstellbar. Die Einstellung erfolgt mittels Führungswalzen 82, die auf beiden
Seiten der Anode 16a vorgesehen sind. Wenn die Führungswalzen relativ zur Anode
nach oben oder nach unten bewegt werden, wird der Spalt zwischen dem Werkstück und
der Anode entweder kleiner oder größer.
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Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführung der Anode 16a.
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Sie ist ein rechteckförmiger Behälter mit einer Bodenfläche 83, die
eine Anzahl von öffnungen 84 mit einem Durchmesser von 6,4 mm (1/4") besitzt. Diese
dienen dazu, daß die Galvanisierlösung aus der Anode zum Werkstück 12 fließt. Zusätzlicio
zur Galvanisierungsoberfläche umfaßt die Anode vier Wandflächen 85, die den Behälter
bilden. Ein Oberteil 86 ist an der Anode längs eines Flansches 87 angeschraubt,
der sich längs des Umfangs des Anodenbehälters erstreckt. Die Anode ist über dem
Werkstück an einem Rahmen 88 angeschraubt. Das Oberteil besteht aus nichtleitendem
Material, wie z.B.
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Methakrylharz (Lucite) und hält eine Kontaktschiene 90 an ihrem Platz.
Die Kontaktschiene 90 stellt ein geeignetes Mittel zur Verbindung der Anode mit
einer elektrischen Gleichstrompotentialquelle zur Aufrechterhaltung des Stromflusses
für die galvanische Reaktion dar.
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Wie gezeigt wird, tritt die Leitung 63 von oben in den Anodenbehälter
ein. In der Anode kann sich die Leitung in ein "T"-Stück oder andere Armaturen (fittings)
92 verzweigen,
welche die Galvanisierungslösung in beide Seiten
des Anodenbehälters leiten.
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Man kann den durch die Pumpe 62 gelieferten Druck einstellen, um den
Fluidstrom durch die Anode zu ändern. Ein höherer Druck führt zu einem schnelleren
Fließen des Fluids durch die Öffnungen und stellt sicher, daß der Spalt zwischen
dem Werkstück und der Anode während des Galvanisiervorgangs gefüllt bleibt. Die
Strömung, die erforderlich ist, um den Spalt mit Elektrolyt gefüllt zu halten, hängt
von der Querschnittsfläche des Uberlaufs aus dem Spalt zum Saonnoelbehälter ab.
Diese Fläche ist Anodenlänge mal Abstand zwischen Anode und Werkstück. Eine an beiden
Enden der Anode angeordnete Prallplatte 94 kann den Uberlauf an den Austritts- und
Eintrittsenden herabsetzen (Fig. 3). Die Prallplatte erstreckt sich über die ganze
Breite der Anode und berührt das Werkstück direkt, um die Lösung von beiden Werkstückseitenkanten
in den Sammelbehälter zu treiben.
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Für den Fall, daß Lösung am Prallblech vorbeisickert, verhindert ein
Paar von Gummiquetschwalzen 96 (Fig. 2), daß Lösung am Sammelbehälter vorbeifließt.
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Tests ergeben, daß die zur Aufrechterhaltung eines vollständig gcfüllten
Spalts criordcrlichc eBI~lLea uncjeiäior der Überlauffläche proportional ist. Wenn
die Spaltbreite bei konstant gehaltener Anodenlänge halbiert wird, so kann man auch
die Lösungsflußrate halbieren, die zur Füllung des Spaltes benötigt wird.
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Fig. 3 zeigt Führungswalzen 82, die das Werkstück relativ zur Anode
positionieren. Durch Lockerung eines Paars von 98 Verbindungsgliedern/auf beiden
Seiten der Walzen 82 kann die vertikale Positionierung der Führungswalzen eingestellt
werden. Diese Einstellung legt den Spalt zwischen dem Werkstück und der Anode fest.
Durch änderung des Anoden-/Werkstück
-Abstandes kann der Benutzer
empirisch sicherstellen, daß der Spalt vollständig mit Lösung gefüllt ist und so
einen maximalen Galvanisierungsstromfluß erreichen.
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Unter jeder Galvanisierungsanode 16a befinden sich zwei Abdeckungsplatten
100, die in die Galvanisierungs-Lösungsströmung hinein und aus ihr herausbewegt
werden können.
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Diese Abdeckplatten 100 werden so eingestellt, daß der Stromfluß zu
den Werkstückkanten beschränkt wird, um so zwei als Kantenaufbau (edge buildup)
und Baumwuchs (tree growth) bekannte Phänomene zu vermeiden. In der bevorzugten
Ausführung der Erfindung bestehen diese Masken aus 1,9 mm dicken Platten aus rostfreiem
Stahl, die mit einer 1,0 mm dicken Lackschicht oder einem Kunststoff überzogen sind,
um elektrische Isolierung zu gewährleisten.
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Baumwuchs und Kantenaufbau können auftreten, wenn die Galvanisierlösung
uneingeschränkt von der Anode zum Werkstück fließt. Baumwuchs 102 wird in Fig. 4
schematisch veranschaulicht. Die sogenannten Bäume wachsen längs der W<'rkst
tickkante und verschi c'ehtcrn den galvanischcn tiberzug nahe der Werkstückkante.
Kantenaufbau ist ein Phänomen, bei dem längs den Werkstückkanten makroskopische
Knollen auftreten und einen nicht einheitlichen galvanischen Überzug ergeben.
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Durch ständiges Abdecken eines Anteils des Stromflußweges ist es möglich,
diese Phänomene auszuschalten. Während der Galvanisierung werden die Abdeckplatten
entsprechend so angeordnet, daß ihre Kanten fast mit der Kante des Werkstücks zusammenfallen
(Fig. 5). Wenn die Abdeckungen sich in dieser Lage befinden, treten weder die Bäume
noch die Knollen längs der Kante des Werkstücks auf. übermäßige Ablagerung des galvanischen
Uberzugs auf oder in der Nähe der Streifenkante wird verhindert, da der Stromweg
über die Streifenkante hinaus nicht kontinuierlich ist.
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Fig. 3 zeigt eine Möglichkeit zum Anbringen der Galvanisierabdeckungen.
Eine Abdeckplattenführung 104 wird am Rahmen 88 befestigt und ist daher hinsichtlich
der Anode festgelegt.
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Die Abdeckungen 100 gleiten längs eines Bereiches 106 der Führung
parallel zur Anodengalvanisierungsfläche. Die Führung 104 ist in vertikaler Richtung
so positioniert, daß die Abdeckung durch Gleiten der Abdeckung 100 längs dieses
Bereiches 106 die Fläche des Stromflusses innerhalb des Spaltes zwischen der Anode
und dem Streifen herabsetzt. Die Positionierung der Abdeckungen variiert in Abhängigkeit
von der Breite des zu galvanisierenden Materials. Wenn Einstellungen aufgrund des
Wachsens von Bäumen oder Knollcn fiir erfcirclc'rlich gehalten werden, positioniert
der Benutzer die Adckvon Handodauttis platte erneut, indem er sie/entangerFurung
104 bewegt.
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Auf diese Weise behält der Benutzer des Galvanisierverfahrens die
Kontrolle über die Position der Abdeckungsbreite und kann diese Positionierung in
Abhängigkeit von den während des Galvanisierverfahrens erzielten Ergebnissen variieren.
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Im Aufbau können auf vorteilhafte Weise Abänderungen durchgeführt
werden. Insbesondere können die Anoden in einer vertikalen Anordnung positioniert
sein und kann die Galvanisierlösung auf ein vertikal angeordnetes Werkstück gepumpt
werden. Die Lösung kommt mit dem Werkstück und der Anode einen Augenblick in Kontakt
und fließt dann aufgrund von Gravitationskräften vom Werkstück weg. Man kann die
Anode auch unterhalb des Werkstückes anordnen, und die Lösung kann in einen Spalt
zwischen dem Werkstück und der Anode getrieben werden und von beiden Seiten der
Anode abfließen.
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Bei Betrieb bewegen die Antriebswalzen das Werkstück an den Anoden
vorbei, während die Galvanisierlösung aus der Quelle 70 zu den Anoden 16a und auf
das Werkstück gepumpt wird.
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Die Anzahl der zum Erzielen der richtigenStärke des galvanischen Überzugs
erforderlichen Anoden hängt von der Geschwindigkeit
des Werkstücks,
der Galvanisierstromdichte und der geforderten Stärke ab. Die Potentialdifferenz
zwischen Anode und Werkstück verursacht die Galvanisierrekation. Eine einheitliche
Stromdichte wird aufrechterhalten, indem sichergestAlt wird, daß der Spalt gefüllt
bleibt. Der Lösungsfluß wird bei verschiedenen Spaltbreiten überwacht und eingestellt,
um die Kontinuität des Stroms sicherzustellen.
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Fig. 6 zeigt eine Galvanisierstation 150 mit zwei Anoden.
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Diese Station umfaßt ein Gerüst 152 für die Montage von zwei Anoden
und eine Anzahl von Walzen. Die Walzen halten die relative Position des Bandes und
der Anoden aufrecht und zusätzlich die elektrischen Potentialdifferenzen zwischen
den beiden.
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Wie im Fall der in Fig 3 gezeigten Anode umfaßt jede in Fig. 6 dargestellte
Anode eine nichtlösliche Anode mit einem Flansch 87, der sich um den Anodenbehälter
herum erstreckt. Der Anodenbehälter besitzt eine Anzahl von Löchern im Boden, die
es der Galvanisierlösung beim Durchlaufen der Station gestatten, aus der Zuleitungsleitung
63 zum Stahlband zu fließen. Die Anodenbehälter ruhen nach Fig. 6 auf einem Gerüst
156, das mit einem einstellbaren Abschnitt 158 des Gerüstes 152 verbunden ist. Die
Tragvorrichtung 156 legt eine rechtwinklige Oberfläche mit geeigneter Innenabmessung
zur Aufnahme des Anodenflansches 87 fest. Da der Rahmen 152 und die Tragvorrichtung
156 bezüglich ihrer Umgebung fest angeordnet sind, ist die Anode gleichermaßen stationär.
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Aln Rahmen 152 sind ein Paar Einstellwalzen 160 und zwei Paar Gummiabstreifwalzen
162, 163 befestigt. Die Einstellwalzen 160 dienen dazu, das Stahlband in einem festen
Abstand von der Anodenfläche zu halten, wenn es an der Galvanisierstation votrbeiläuft.
Die Abstreifwalzen 162, 163
verhindern, daß die Galvanisierlösung
längs des Streiflsns an den Sammelbehälterkanten vorbeifließt, wo sie die elektrischen
Kontakte mit dem Band stören kann. Die obere Abstreifwalze 162 ist an einem Träger
164 drehbar angebracht, welcher am Gerüst 152 befestigt ist. Der Träger 164 ist
so angebracht, daß er um eine zur Oberfläche des Bandes 12 parallele Achse 165 schwenken
kann. Diese Rotationsfreiheit gestattet es der Abstreifwalze, sich Bändern mit unterschiedlicher
Stärke und auch Unregelmäßigkeiten im Band anzupassen.
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Eine Niederhaltewalze 166 und eine Kontaktwalze 167 sind ebenfalls
gezeigt. Die Kontaktwalze wird verwendet, um das Band beim Vorbeilaufen an der Station
auf konstantem elektrische Potential zu halten. Die Niederhaltewalze dient als Hilfe,
um das Band auf seinem Laufweg in der Galvanisierstation zu halten.
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Die in Fig. 6 gezeigte Leitung 63 verzweigt sich in drei Einläufe
168, die sicherstellen, daß die Lösung der Anodenbehälter vollständig füllt. Wie
bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführung endet jeder Einlauf in einem T-Auslaufstück
zum Einspritzen des Fluids in den Behälter. Sowie das Fluid die Anoden-Behälterlöcher
verläßt, fließt es auf das Band zu und dann von den Streifenkanten weg zum Wiederumlauf
und Auffrischung in den Sammelbehälter, wenn das Galvanisierverfahren fortdauert.
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Die anhand der Fig. 2 bis 6 beschriebenen Prinzipien bei der Einseiten-Galvanisierungsvorrichtung
werden auch bei Zweiseiten-Galvanisierung eingesetzt. Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel
eines nach diesen Prinzipien aufgebauten Zweiseiten-Galvanisierungssystems. Zweiseitige
Galvanisierung ergibt, zusätzlich zu dem offensichtlichen Vorteil, gleichzeitig
beide Seiten des bandförmigen Werkstückes galvanisieren zu können, die Flexibilität
einer
unterschiedlichen Galvanisierungsstärke, d.h. des Aufbringens
von galvanischen Schichten unterschiedlicher Stärken auf die beiden Seiten des Bandes.
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Fig. 7 zeigt einen Abschnitt einer Galvanisierungsstrecke mit drei
Galvanisierungseinheiten 200, 202 und 204. Die erste und die letzte Galvanisierungseinheit
200 bzw. 204 enthält jeweils eine obere Anode 206 bzw. 206b und eine untere Anode
208 bzw. 208b, die jeweils an der oberen bzw.
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unteren Seite des Bandweges liegen. Die mittlere Galvanisierungseinheit
202 enthält nur eine über dem Bandweg angeordnete obere Anode 206a. Die Anoden in
Fig. 7 sind nur schematisch dargestellt, es ist jedoch zu verstehen,-daß sie entsprechend
den anhand der Fig. 2 bis 6 ausgeführten Grundsätzen des Anodenaufbaus gefertigt
sind.
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In der in Fig. 7 gezeigten Ausführung sind dabei nicht nur die oberen
Anoden gleichartig zu den anhand der Ausführungen nach Fig. 2-6 beschriebenen Anoden,
sondern auch ihre Betriebsweise ist die gleiche.
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Die unteren Anoden 208 und 208b, die im einzelnen nachfolgend näher
beschrieben werden, enthalten einen Aufbau zum Einführen von Galvanisierungsfluid
in den Spalt zwischen der Oberseite der unteren Anode und der Unterseite des zu
galvanisierenden Bandes. Durch die Anode gedrücktes Fluid füllt den zwischenliegenden
Spalt vollständig, dadurch wird die Galvanisierung erreicht, und danach fällt das
Fluid zurück zum Vorratsbehälter. Besonderheiten der jeweiligen Einspritz-Anodenausbildung
werden im einzelnen noch beschrieben.
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Das in Fig. 7A dargestellte Galvanisierungssystem arbeitet in gleicher
Weise wie das in Fig. 7, jedoch sind hier auch Mittel vorgesehen, um ein Entfernen
oder Abscheiden von Luft oder Gas von der Unterseite des Bandes
sicherzustellen,
den Metallionen-Nachschub zu erhöhen und die Ebenheit des Bandes aufrechtzuerhalten.
Durch diese Mittel werden die Galvanisierungsrate und die C,lclclförmigkeit der
Schicht noch erhöht.
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Insbesondere sind in Fig. 7A Mittel und Aufbauten dargestellt, die
sowohl die Galvanisierungsanoden als auch den Bandweg so gegen die Horizontale neigen,
daß in den Galvanisierungsbereichen das Band eine Neigung von annähernd 50 besitzt.
Untersuchungen haben gezeigt, daß bereits diese geringe Neigung bemerkenswert eine
erhöht gleichförmige Galvanisierung und ein insgesamt besseres Verhalten ergibt.
In Fig. 7A ist die Neigung aus Darstellungsgründen übertrieben gezeigt.
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Um diese Flexibilität zu erreichen, enthält das System nach Fig. 7A
einen Aufbau zur Höhenverstellung der Ablenkwalzen 210 und 210A längs des Bandweges.
Zusätzlich ist ein Schwenkaufbau enthalten, um die Neigung der Anoden gleichzeitig
mit der des Bandweges zu ändern.
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Die Ablenkwalzen sind in entsprechend geschlitzten stationären Vertikalstützen
212 und 212a montiert. Ein einstellbarer Lager-Stützaufbau für die Ablenkwalzen
ist vorgesehen, um jedes Ende der Ablenkwalzen höhenverstellbar in einem Schlitz
zu halten und dabei drehbar zu lagern.
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Wenn die Ablenkwalzen abgesenkt werden, wird der Bandweg nach unten
abgelenkt, so daß das Band bei seinem Durchtritt durch die benachbarten Galvanisierungseinheiten
zwischen den Anoden.entsprechend Fig. 7A geneigt ist.
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Entsprechende Schwenk-Nachstellmechanismen koppeln schwenkbar die
Anoden so mit dem Rahmen, daß diese in gleicher Weise beim Absenken der Ablenkwalzen
geneigt werden. Die genaue Ausführung der Stützlageraufbauten und der Schwenkaufbauten
ist dem Maschinenbau-Fachmann bekannt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Schwenkaufbaus ist mit 214 bezeichnet.
Es ist dabei zu verstehen, daß jede Galvanisiereinheit einen im wesentlichen identischen
Schwenkmechanismus bei den Anoden enthält, wenn auch nur in Zusammenhang mit der
Einheit 200 ein solcher Aufbau in Fig. 7A dargestellt ist. Der Schwenkmechanismus
enthält einen Starrarm-Aufbau, an dem sowohl die obere als auch die untere Anode
befestigt sind. Der Armaufbau ist an dem Rahmen drehbar gelagert, um eine Drehbewegung
der Anoden in den Pfeilrichtungen 301 zuzulassen.
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Ein einstellbarer Anschlag bestimmt die Abwärtsneigung der Anoden
gegenüber der Horizontalen. Der Anschlagmechanismus enthält einen an dem Rahmen
verankerten Flansch 302. In eine Gewindebohrung durch diesen Flansch ist eine Schraube
304 eingeschraubt. Die Schraube begrenzt die Anodenschwenkung in der Weise, daß
die Anoden in der Richtung anschlagen, die durch die Einschraublänge der Schraube
durch den Flansch bestimmt wird.
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Alternative Ausführungen der Anoden und zugehörigen Bauteile sind
in Fig. 8 bis 10 dargestellt.
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Die untere Anode 240 nach Fig. 8 besteht aus einem oberen Abschnitt
242, in dem eine Anzahl von kleinen auseinanderlaufend angeordneten Durchbrüchen
244 und ein großer zentraler Durchbruch 246 vorgesehen sind. Dazu sind noch Kammern
248 und 250 für das Galvanisierungsfluid unterhalb der Bereiche vorgesehen, in denen
die kleineren Durchbrüche angeordnet sind. Umlaufendes Galvanisierungsfluid wird
durch die Leitungen 252 und 254 zu den Kammern 248 bzw. 250 nach oben gepumpt und
tritt durch die Durchbrüche 244 nach oben in den Spalt zwischen Anode und Band aus.
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Aus dem Spalt gelangt das Galvanisierungsfluid über die große Zentralöffnung
246 in der Anode wieder nach unten; dabei ist auch ein Abtropfen von den Außenkantenbereichen
des Spaltes möglich.
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Wie bereits besprochen, kann die Gleichmäßigkeit und Wirksamkeit der
Galvanisierung durch Verbiegen des bandförmigen Werkstückes im Bereich der Galvanisierungsanode
schädlich beeinflußt werden. Dadurch ergibt sich eine unerwünschte Ungleichförmigkeit
der Spaltbreite an beiden Seitenkanten des Bandes. In Fig. 9 und Fig. 10 ist eine
Einrichtung gezeigt, die ein solches Durchbiegen im Anodenbereich durch Verwendung
von entsprechend angeordneten Walzen zur besseren Abstützung des Bandes in dem Spalt
vermeidet.
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Insbesondere zeigt Fig. 10 drei Walzenpaare 260, 262 und 264, die
längs einer senkrecht zum Bandweg liegenden Geraden, über die Gesamtbreite des Bandes
12 verteilt, angeordnet sind. Vorzugsweise beträgt der Abstand der Walzen in Querrichtung
des Bandes etwa 500 mm (18") und sie besitzen einen Durchmesser von ca. 76 mm (3
inch) und sind in üblicher Weise an den Anoden drehbar gelagert. Gemäß Fig. 9 sind
sowohl in der oberen als auch in der unteren Anode Vertiefungen 266 bzw. 266a vorgesehen,
um die Walzen aufzunehmen.