DE3147851C2 - - Google Patents

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DE3147851C2
DE3147851C2 DE3147851A DE3147851A DE3147851C2 DE 3147851 C2 DE3147851 C2 DE 3147851C2 DE 3147851 A DE3147851 A DE 3147851A DE 3147851 A DE3147851 A DE 3147851A DE 3147851 C2 DE3147851 C2 DE 3147851C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein neues Desodorierungs-Adsorptionsmittel, das übel riechende Gase, die verschiedene Arten von schlecht riechenden Komponenten wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Sulfide, Disulfide, Ammoniak und Amine enthalten, wirksam in einem Arbeitsgang desodoriert, und seine Verwendung.
In Anlagen zur Behandlung und Aufbereitung von menschlichen Abfällen, Abwasseraufbereitungsanlagen, Müllbeseitigungsanlagen, Tierzüchtungsräumen usw. ist die Entwicklung von Abgasen, die verschiedene Arten von übel riechenden Komponenten wie Schwefelverbindungen, z. B. Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Sulfide und Disulfide, und Stickstoffverbindungen, z. B. Ammoniak und Amine u. dgl. enthalten, die üble Gerüche abgeben, unvermeidlich.
Forschungsarbeiten über Desodorierungsmittel oder Desodorierungsverfahren für einzelne übel riechende Komponenten haben zwar ihre gewünschten Ergebnisse erbracht, jedoch entfernt ein Gemisch solcher einzeln wirksamen Desodorierungsmittel bei Verwendung für die Behandlung von Gasen, die eine große Anzahl übel riechender Komponenten gleichzeitg enthalten, nicht einwandfrei die störenden Gerüche.
Es wurden Versuche mit verschiedenen Verfahren, z. B. Alkali-Säure- Absorption, Naßoxidation, Ozonoxidation, Aktivkohle- Adsorption und Verbrennungsverfahren, durchgeführt, jedoch wurden die Ziele dieser üblichen Verfahren nicht vollständig erreicht.
In Chem. Eng. Progress 70, Nr. 5 (1974), Seiten 57-64, werden Adsorptionsmittel beschrieben, die mit Stoffen wie Brom oder anderen oxidierend wirkenden Stoffen imprägniert sind, es werden keine Angaben zur Bereitstellung und Verwendung gemacht.
GB-A-20 34 598 betrifft ein Verfahren zum Desodorieren von übelriechenden Gasen auf der Basis von Schwefel oder Stickstoffverbindungen, das in der Weise abläuft, daß das Gas nacheinander mit Aktivkohle, dann mit Aktivkohle, die mit einer Säure imprägniert wurde und schließlich mit einer Aktivkohle, die mit Brom imprägniert wurde, kontaktiert wird.
In einem unten angeführten Beispiel (Tabelle 1) wurde die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Adsorbens mit Adsorbentien nach dieser Druckschrift vergleichend gegenübergestellt, wobei eindeutig bessere Desodorierungseigenschaften des Adsorbens nach dieser Erfindung gefunden wurden.
DE-AS 23 50 498 betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Schwefel und Stickoxiden oder nur Stickoxiden aus Abgasen, ebenfalls unter Verwendung eines Adsorptionsmittels auf Kohlenstoff-Basis, jedoch unter gleichzeitiger Zuführung von Ammoniak-Gas.
Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen wurde nun gefunden, daß mit Aktivkohle, auf die Brom und eine nichtflüchtige Säure aufgebracht sind, ausgezeichnete Wirkungen und Leistungen bei der Desodorierungsbehandlung von Gasen, die als störend riechende Komponenten Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Sulfide und Disulfide sowie Stickstoffverbindungen, z. B. Ammoniak und Amine, enthalten, erzielt werden. Gegenstand der Erfindung sind somit
  • 1) ein Desodorierungs-Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, auf die Brom und eine nichtflüchtige Säure aufgebracht sind, und
  • 2) die Verwendung dieses Mittels zur Desodorierung von Gasen, die eine Schwefelverbindung und eine Stickstoffverbindung als übel riechende Komponenten enthalten.
Das Desodorierungs-Adsorptionsmittel gemäß der Erfindung wird erhalten, indem man Brom und eine nichtflüchtige Säure auf Aktivkohle aufbringt. Die erfindungsgemäß verwendete Aktivkohle kann zu jedem beliebigen Typ gehören, der durch Aktivierung von Rohstoffen wie Holzkohle, Koks, Kokosnußschalen und Harzen nach bekannten Verfahren hergestellt wird und eine Oberfläche von 200 bis 2000 m²/g aufweist. Als nichtflüchtige Säuren, die vorstehend genannt wurden, eignen sich beispielsweise Säuren, deren Dampfdruck bei 50°C nicht höher ist als 13 mbar, z. B. anorganische Säuren, beispielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure und Borsäure, und organische Säuren, z. B. Oxalsäure, Citronensäure und Weinsäure. Die auf die Aktivkohle aufzubringende Menge der Säure entspricht einem Anteil von 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Aktivkohle. Zum Aufbringen der Säure eignet sich beispielsweise ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle in eine wäßrige Lösung der Säure getaucht und nach Bedarf getrocknet wird, und ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle mit einer wäßrigen Lösung der Säure besprüht und, falls erforderlich, getrocknet wird, und ähnliche Verfahren.
Die auf die Aktivkohle aufzutragende Brommenge entspricht einem Anteil von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Aktivkohle. Als Verfahren zum Auftrag des Broms auf die Aktivkohle sind beispielsweise I) ein Verfahren, bei dem Aktivkohle mit einem Bromgas enthaltenden Trägergas in Berührung gebracht wird, II) ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle in eine Brom enthaltende wäßrige Lösung getaucht und anschließend, falls erforderlich, getrocknet wird, und III) ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle mit einer Brom oder flüssiges Brom enthaltenden wäßrigen Lösung besprüht und falls erforderlich, getrocknet wird, zu nennen.
Bei der Herstellung der vorstehend genannten, Brom enthaltenden, wäßrigen Lösung ist es zweckmäßig und vorteilhaft, das Brom in einer 1- bis 15-gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung eines Salzes, z. B. Ammoniumbromid, Natriumbromid, Kaliumbromid und Calciumbromid, zu lösen, weil bei diesem Verfahren die Auflösung größerer Brommengen möglich ist, die zu verwendende Wassermenge zu verringern und die Verdampfung des stark giftigen Broms zu unterdrücken.
Die Reihenfolge, in der Brom und eine nichtflüchtige Säure auf die Aktivkohle aufgebracht werden, ist nicht entscheiden wichtig. Zuerst wird die nichtflüchtige Säure auf die Aktivkohle und dann das Brom aufgebracht, oder das Brom wird zuerst auf die Aktivkohle und dann eine nichtflüchtige Säure aufgebracht.
Als Beispiele von Schwefelverbindungen, die gemäß der Erfindung zu desodorieren sind, seien genannt: Schwefelwasserstoff, Mercaptane mit 1 bis 8 C-Atome, Sulfide mit 2 bis 16 C-Atome und Disulfide mit 2 bis 16 C-Atomen. Als Beispiele von Stickstoffverbindungen, die gemäß der Erfindung zu desodorieren sind, sind Ammoniak und Amine mit 0 bis 18 C-Atomen zu nennen.
Als Beispiele von Mercaptanen seien Alkylmercaptane mit 1 bis 6 C-Atomen, z. B. Methylmercaptan, Ethylmercaptan und Propylmercaptan, und Arylmercaptane mit 6 bis 8 C-Atomen, z. B. Phenylmercaptan, genannt. Als Beispiele von Sulfiden sind Alkylsulfide mit 2 bis 12 C-Atomen, z. B. Methylsulfid und Ethylsulfid, und Arylsulfid mit 12 bis 16 C-Atomen, z. B. Phenylsulfid, zu nennen. Als Beispiele von Disulfiden sind Alkyldisulfide mit 2 bis 12 C-Atomen, z. B. Methyldisulfid und Ethyldisulfid, und Aryldisulfide mit 12 bis 16 C-Atomen, z. B. Phenyldisulfid und Tolyldisulfid, zu nennen. Beispiele von Amine sind Alkylamine mit 1 bis 6 C-Atomen, z. B. Methylamin und Ethylamin, Dialkylamine mit 2 bis 12 C-Atomen, z. B. Dimethylamin, Diethylamin und Methylethylamin, Trialkylamine mit 3 bis 18 C-Atomen, z. B. Trimethylamin, Dimethylethylamin und Triethylamin, Alkylendiamine mit 0 bis 6 C-Atomen, z. B. Hydrazin und Methyldianin, Hydroxyalkylamine mit 0 bis 6 C-Atomen, z. B. Hydroxyamin, Methanolamin und Ethanolamin, Arylamine mit 6 bis 8 C-Atomen, z. B. Anilin, und stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen mit 1 bis 2 Ringen, z. B. Pyridin, Pyrrol, Indol und Skatol.
Im Rahmen der Erfindung ist das Gas-Feststoff-Kontaktverfahren, bei dem ein zu desodorierendes, übel riechendes Gas mit dem aus Aktivkohle mit aufgebrachter nichtflüchtiger Säure und aufgebrachtem Brom bestehenden Adsorptionsmittel in Berührung gebracht wird, vorzugweise das Bewegtbettverfahren oder Festbettverfahren, wobei die Raumströmungsgeschwindigkeit des Gase in jedem Adsorptionsmittelbett etwa 50 bis 10 000 h-1, vorzugsweise etwa 360 bis 7200 h-1 beträgt. Die Behandlungstemperatur liegt nicht über etwa 100°C und beträgt vorzugsweise 0 bis 60°C.
Das Desodorierungs-Adsorptionsmittel gemäß der Erfindung weist eine stärkere Desodorierungswirkung für störend riechenden Komponenten als die üblichen Adsorptionsmittel auf, und seine Verwendung ermöglicht es, die Desodorierungsanlage kompakter zu gestalten und ihre Betriebskosten erheblich zu senken.
Wie bereits erwähnt, vermag das Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle mit darauf aufgebrachtem Brom und einer darauf aufgebrachten nichtflüchtigen Säure allein in einem Arbeitsgang Gase, die als übel riechende Komponenten Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Sulfide, Disulfide, Ammoniak und Amine enthalten, zu desodorieren. Beim Desodorieren von übel riechenden Gasen mit besonders hoher Konzentration an Schwefelwasserstoff kann jedoch eine wirksamere Desodorierung möglich sein, wenn dieses Gas vorher zur Behandlung mit einem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, auf die Iod und/oder eine Iodverbindung aufgebracht worden ist, in Berührung gebracht und dann mit dem Adsorptionsmittel in Form der Aktivkohle mit aufgebrachtem Brom und aufgebrachter nichtflüchtiger Säure gemäß der Erfindung behandelt wird. Ein Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, auf die Iod oder eine Iodverbindung aufgebracht ist, wird beispielsweise erhalten, indem man Iod oder eine Iodverbindung auf eine nach üblichen Verfahren durch Aktivierung von Holzkohle, Koks, Kokosnußschalen usw. hergestellte Aktivkohle mit einer speziellen Oberfläche von 200 bis 2000 m²/g aufbringt. Beispiele von Iodverbindungen sind Iodide von Alkalimetallen, z. B. Natriumiodid, Kaliumiodid, Lithiumiodid und Cäsiumiodid, und Iodide von Erdalkalimetallen, z. B. Calciumiodid, Bariumiodid, Magnesiumiodid und Strontiumiodid, sowie Ammoniumiodid.
Die auf die Aktivkohle aufzubringende Iod- oder Iodverbindungsmenge entspricht einem Anteil von 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, gerechnet als Iod und bezogen auf die Aktivkohle. Normalerweise ist es zweckmäßig, das Iod als wäßrige Lösung in Verbindung mit Kaliumiodid oder als Lösung in einem organischen Lösungsmittel (z. B. Methanol und Ethanol) zu verwenden. Als Beladungsverfahren eignen sich beispielsweise ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle in eine wäßrige Lösung von Iod oder einer Iodverbindung getaucht und, falls erforderlich, getrocknet wird, ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle mit einer wäßrigen Lösung von Iod oder eine Iodverbindung besprüht und, falls erforderlich, anschließend getrocknet wird, und andere Verfahren.
Die Zusammenführung des übel riechenden Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle oder Aktivkohle mit darauf aufgebrachtem Iod oder darauf aufgebrachter Iodverbindung erfolgt in ähnlicher Weise wie die Zusammenführung des Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle mit darauf aufgebrachtem Brom und darauf aufgebrachter nichtflüchtiger Säure.
Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis ermöglicht die vorherige Behandlung des die übel riechenden Komponenten enthaltenden Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form der Aktivkohle oder der Aktivkohle mit aufgebrachtem Iod oder aufgebrachter Iodverbindung eine wirksame Behandlung dieses übel riechenden Gases und gewährleistet eine Verlängerung der Lebensdauer oder Gebrauchsdauer der Aktivkohle, auf die das Brom und eine nichtflüchtige Säure gemäß der Erfindung aufgebracht worden sind.
Beispiel 1
Aktivkohle A: Körnige Aktivkohle von 3,36 bis 4,76 mm (spezifische BET-Oberfläche 1270 m²/g);
Adsorptionsmittel B: Aktivkohle A, beladen mit 15 Gew.-% Phosphorsäure und 10 Gew.-% Brom (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel C: Aktivkohle A, beladen mit 15 Gew.-% Phosphorsäure (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel D: Aktivkohle A, beladen mit 10 Gew.-% Brom (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel E: 1 : 1-Gemisch von Adsorptionsmittel C und Adsorptionsmittel D;
Adsorptionsmittel F: Aktivkohle A, beladen mit 30 Gew.-% Phosphorsäure (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel G: Aktivkohle A, beladen mit 20 Gew.-% Brom (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel H: 1 : 1-Gemisch von Adsorptionsmittel F und Adsorptionsmittel G.
Die Adsorptionsmittel B bis H wurden in Kolonnen I bis VI von 4 cm Innendurchmesser in den in Tabelle 1 genannten Zuständen gefüllt.
Durch jede dieser Kolonnen wurde Luft von 25°C (relative Feuchtigkeit 80%), die 0,78 ppm CH₃SH, 0,36 ppm (CH₃)₂S, 0,64 ppm (CH₃)₂S₂, 1,8 ppm NH₃ und 0,21 ppm (CH₃)₃N enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 30 cm/Sek. geleitet, wobei das aus dem Austritt und die entwichenen Komponenten durch Gaschromatographie bestimmt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
Beispiele 2
Aktivkohle I: Körnige Aktivkohle von 3,36 bis 4,78 mm (spezifische BET-Oberfläche 1150 m²/g);
Adsorptionsmittel J: Aktivkohle I, beladen mit 15 Gew.-% Phosphorsäure und 10 Gew.-% Brom (Feuchtigkeitsgehalt 25 Gew.-%);
Adsorptionsmittel K: Aktivkohle I, beladen mit 5,0 Gew.-% NH₄I (Feuchtigkeitsgehalt 25 Gew.-%).
Die Aktivkohle I und die Adsorptionsmittel J und K wurden von der Gaseintrittsseite zur Gasaustrittsseite in Kolonnen aus PVC (Polyvinylchlorid) von 4 cm Innendurchmesser in einer jeweiligen Schichthöhe von 30 cm in der der in Tabelle 2 genannten Reihenfolge gefüllt.
Luft von 25°C (relative Feuchtigkeit 80%), die 1,2 ppm H₂S, 0,51 ppm CH₃SH, 0,19 ppm (CH₃)₂S, 0,13 ppm (CH₃)₂S₂, 1,2 ppm NH₃ und 0,13 ppm (CH₃)₃N enthielt, wurde mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 30 cm/Sek. durch jede dieser Kolonnen geleitet, wobei das aus dem Austrittsende der Kolonne ausströmende Gas auf Geruch untersucht wurde und die entweichenen Komponenten durch Gaschromatographie bestimmt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 2
Beispiel 3
Teile von je 2,4 l der Aktivkohle A von Beispiel 1 und des Adsorptionsmittels B von Beispiel 1 wurden in eine aus PVC bestehende Kolonne von 10 cm Innendurchmesser auf der Gaseintrittseite bzw. Gasaustrittsseite gefüllt. Ein ventiliertes Gas aus den Lagertanks einer Abwasseraufbereitungsanlage wurde mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 30 cm/Sek. bei Umgebungstemperatur durch die Kolonne geleitet. Das Gas enthielt die folgenden Komponenten (jeweils als Durchschnittskonzentration angegeben): 152 ppb (parts per billion=Teile pro Milliarde) Schwefelwasserstoff, 95 ppb Methylmercaptan, 60 ppb Methylsulfid, 13 ppb Methyldisulfid, 325 ppb Ammoniak, 9 ppb Trimethylamin, 25 ppb Benzol, 80 ppb Toluol, 95 ppb Xylol und etwa 180 ppb und andere aromatische Kohlenwasserstoffe (einschließlich wesentlicher Mengen von Komponenten wie hochsiedenden aliphatischen Kohlenwasserstoffe, z. B. anderen Decanen usw., Aldehyden, niederen Fettsäuren, halogenierten Kohlenwasserstoffen, Phenolen u. dgl.).
Das aus dem Austritt der Kolonne ausströmende Gas blieb selbst nach einem Dauerbetrieb von 180 Teilen geruchlos, wobei festgestellt wurde, daß die Konzentrationen von Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Methylsulfid, Methyldisulfid, Ammoniak und Trimethylamin insgesamt nicht höher waren als 1 Teil pro Millarde Teile.
Bei Verwendung des Adsorptionsmittels K von Beispiel 2 an Stelle der Aktivkohle A blieb das aus dem Kolonnenaustritt ausströmende Gas selbst nach 210 Tagen Dauerbetrieb geruchlos, wobei ein starker Desodorierungseffekt erzielt wurde.
Beispiel 4
Die Aktivkohle A gemäß Beispiel 1 wurde zerkleinert, wobei die Siebfraktion 0,710 bis 1,00 mm herausgesiebt und zur Herstellung von Adsorptionsmitteln jeweils mit den Säuren und Brom in den in Tabelle 3 genannten Mengen beladen wurde (jedes Adsorptionsmittel hatte einen Feuchtigkeitsgehalt von 25 bis 30 Gew.-%).
Die in dieser Weise erhaltenen Proben wurden jeweils in eine Kolonne von 1,6 cm Durchmesser bis zu einer Schichthöhe von 7,5 cm gefüllt, worauf Luft (Temperatur 25°C, relative Feuchtigkeit 80%), die 0,5 ppm (CH₃)₂S und 1,5 ppm (CH₃₃N enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 40 cm/Sek. durchgeleitet wurde, um einen Versuch zur Entfernung von Methylsulfid und Trimethylamin durchzuführen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 genannt.
Tabelle 3
Beispiel 5
Die Aktivkohle (0,710 bis 1,00 mm), die mit den gleichen Säuren wie in Beispiel 4 und Brom beladen war, wurde jeweils in eine Kolonne von 1,6 cm Durchmesser bis zu einer Schichthöhe von 7,5 cm gefüllt, worauf Luft (Temperatur 25°C, relative Feuchtigkeit 80%), die 3,0 ppm CH₃SH und 1,5 ppm NH₃ enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 40 cm/Sek. durch die Kolonne geleitet wurde, um einen Versuch zur Entfernung von Methylmercaptan und Ammoniak durchzuführen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 genannt.
Tabelle 4
Beispiel 6
Die Aktivkohle A gemäß Beispiel 1 wurde zerkleinert, und die Fraktion 0,710 bis 1,00 mm wurde herausgesiebt. Ein Teil dieser Aktivkohle wurde mit 15 Gew.-% Phosphorsäure und 10 Gew.-% Brom beladen. Auf einen anderen Teil dieser Aktivkohle wurden nur 15 Gew.-% Phosphorsäure aufgebracht. Auf den restlichen Teil der Aktivkohle wurden 10 Gew.-% Brom aufgebracht. Diese Proben hatten einen Feuchtigkeitsgehalt von 25 Gew.-%.
Die so hergestellten Proben wurden jeweils in Kolonnen von 1,6 cm Durchmesser in einer Schichthöhe von 7,5 cm gefüllt. Anschließend wurde durch die Kolonnen Luft (Temperatur 25°C, relative Feuchtigkeit 80%), die 0,5 ppm CH₃)₂S, 0,5 ppm CH₃NH₂ und 1,0 ppm (CH₃)₂NH enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 40 cm/Sek. geleitet, um einen Versuch zur Entfernung von Methylsulfid, Monomethylamin und Dimethylamin durchzuführen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 genannt.
Tabelle 5

Claims (6)

1. Desodorierungs-Adsorptionsmittel in Form von imprägnierter Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, daß Brom in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-% und eine nichtflüchtige Säure in einer Menge von 1 bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Aktivkohle, auf die Aktivkohle aufgebracht sind.
2. Desodorierungs-Adsorptionsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtflüchtige Säure als Säure mit einem Dampfdruck von nicht mehr als 13 bar bei 50°C ist.
3. Verwendung des Desodorierungs-Adsorptionsmittel nach Anspruch 1 und 2 zur Desodorierung eines Gases, das eine Schwefelverbindung und eine Stickstoffverbindung als übel riechende Komponenten enthält.
4. Verwendung des Desodorierungs-Adsorptionsmittels nach den Ansprüchen 1 und 2 zur Desodorierung eines Gases, das eine Schwefelverbindung und eine Stickstoffverbindung als übel riechende Komponenten enthält und vorher zusätzlich mit einem Adsorptionsmittel in Form von Iod und/oder einer Iodverbindung beladener Aktivkohle behandelt worden ist.
5. Verwendung nach Anspruch 4, wobei die Aktivkohle mit Iod und/oder der Iodverbindung in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, gerechnet als Iod und bezogen auf die Aktivkohle, beladen ist.
6. Verwendung nach Anspruch 4 und 5, wobei man als Iodverbindung ein Alkalimetalliodid, ein Erdalkalimetalliodid oder Ammoniumiodid verwendet.
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