DE3147851A1 - Desodorierungsverfahren und adsorptionsmittel fuer dieses verfahren - Google Patents
Desodorierungsverfahren und adsorptionsmittel fuer dieses verfahrenInfo
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Description
Desodorierungsyerfahren und Adsorptionsmittel· für
dieses Verfahren
Die Erfindung betrifft ein neues desodorierendes Adsorptionsmittel·,
das übel· riechende Gase, die verschiedene Arten von schiecht riechenden Komponenten wie Schwefeiwasserstoff,
Mercaptane, Sulfide, Disuifide, Ammoniak und J Amine enthaiten, wirksam in einem Arbeitsgang desodoriert,
und ein unter seiner Verwendung durchgeführtes Desodorierungsverfahren.
In Aniagen zur Behand^ng und Aufbereitung von menschlichen
Abfä^en, Abwasseraufbereitungsaniagen, Müllbeseitigungsanl·agen,
TierZüchtungsräumen usw. ist die Entwicklung von Abgasen, die verschiedene Arten von übel riechenden
Komponenten wie Schwefelverbindungen,· z.B. Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Surfide und Disuifide, und
Stickstoffverbindungen, z.B. Ammoniak und Amine, u.dgl. enthalten, die üble Gerüche abgeben, unvermeidlich.
Forschungsarbeiten über Desodorierungsmittel oder Disodorierungsverfahren
für einzeine übel· riechende Komponenten haben zwar ihre gewünschten Ergebnisse erbracht, jedoch
entfernt ein Gemisch soicher einzein wirksamen Desodorierungsmittei
bei Verwendung für die Behandlung von Gasen,
die eine große Anzahl· übel· riechender Komponenten gieichzeitig enthaiten, nicht einwandfrei die störenden Gerüche.
Es wurden Versuche mit verschiedenen Verfahren, z.B. AikaM-Säure-Absorption,
Naßoxidation, Ozonoxidation, Aktivkohie-"Adsorption und Verbrennungsverfahren, durchgeführt, jedoch
wurden die Zieie dieser übiichen Verfahren nicht verständig erreicht.
Ais Ergebnis umfangreicher Untersuchungen wurde nun gefunden, daß mit Aktivkohie, auf die Brom und eine nichtfiüchtige
Säure aufgebracht sind, ausgezeichnete Wirkungen
β α Ο β J» Λ »
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und Leistungen bei der Desodorierungsbehandlung von Gasen, die als störend riechende Komponenten Schwefelverbindungen
wie Schwefelwasserstoff, Mercaptane, Sulfide und Disulfide sowie Stickstoffverbindungen, z.B. Ammoniak
und Amine, enthalten, erzielt werden. Gegenstand eier
Erfindung sind somit
1) ein desodorierendes Adsorptionsmittel in Form von
Aktivkohle, auf die Brom und eine nichtflüchtige Säure
. aufgebracht sind, und
2) ein Desodorierungsverfahren, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Gase, die eine Schwefelverbindung und eine Stickstoffverbindung als übel riechende
Komponenten enthalten, mit einem Adsorptionsmittel in Berührung bringt, das die Aktivkohle enthält, die mit
15 Brom und einer nichtflüchtigen Säure beladen ist.
Das desodorierende Adsorptionsmittel gemäß der Erfindung wird erhalten, indem man Brom und eine nichtflüchtige
Säure auf Aktivkohle aufbringt., Die erfindungsgemäß
verwendete Aktivkohle kann zu jedem beliebigen Typ gehören, der durch Aktivierung von Rohstoffen wie Holzkohle, Koks,
Kokosnußschalen und Harzen nach bekannten Verfahren hergestellt wird und eine Oberfläche von 200 bis 2000 m /g
aufweist. Als nichtflüchtige Säuren, die vorstehend genannt wurden, eignen sich beispielsweise Säuren, deren
Dampfdruck bei 50°C nicht höher ist als 13 mbar, z.B. anorganische
Säuren, beispielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure und Borsäure, und organische Säuren, z.B. Oxalsäure,
Citronensäure und Weinsäure. Die auf die Aktivkohle aufzubringende Menge der Säure entspricht einem Anteil von
30 1 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, bezogen
auf die Aktivkohle. Zum Aufbringen der Säure eignen sich beispielsweise ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle in
eine wäßrige Lösung der Säure getaucht und nach Bedarf getrocknet wird, und ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle
mit einer wäßrigen Lösung der Säure besprüht und,
falls erforderlich, getrocknet wird, und ähnliche Verfahren
.
Die auf die Aktivkohle aufzutragende Brommenge entspricht
einem Anteil von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Aktivkohle. Als Verfahren zum
Auftrag des Broms auf die Aktivkohle sind beispielsweise • I) ein Verfahren, bei dem Aktivkohle mit einem Bromgas
enthaltenden Trägergas in Berührung gebracht wird, II) ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle in eine Brom
enthaltende wäßrige Lösung getaucht und anschließend, falls erforderlich, getrocknet wird, und III) ein Verfahren,
bei dem die Aktivkohle mit einer Brom oder flüssiges1 Brom
enthaltenden wäßrigen Lösung besprüht und, falls erforderlich, getrocknet wird, zu nennen,
Bei der Herstellung der vorstehend genannten, Brom enthaltenden,
wäßrigen Lösung ist es zweckmäßig und vorteilhaft, das Brom in einer 1- bis 15-gewichtsprozentigen wäßrigen Lösung eines
Salzes, z.B. Ammoniumbromid, Natriumbromid, Kaliumbromid und Calciumbromid, zu lösen,weil bei diesem Verfahren
die Auflösung größerer Brommengen möglich ist, die zu verwendende Wassermenge zu verringern und die Verdampfung
des stark giftigen Broms zu unterdrücken.
Die Reihenfolge, in der Brom und .eine nichtflüchtige
Säure auf die Aktivkohle aufgebracht werden, ist nicht entscheidend wichtig. Zuerst wird die nichtflüchtige
Säure·auf die Aktivkohle und dann das Brom aufgebracht,
oder das Brom wird zuerst auf die Aktivkohle und dann eine nichtflüchtige Säure aufgebracht.
■Als Beispiele von Schwefelverbindungen, die gemäß der
Erfindung zu desodorieren sind, .seien genannt: Schwefelwasserstoff,
Mercaptane mit 1 bis 8 C-Atomen, Sulfide mit bis 16 C-Atomen und Disulfide mit 2 bis 16 C-Atomen.
Als Beispiele von Stickstoffverbindungen, die gemäß der Erfindung zu desodorieren sind, sind Ammoniak und Amine
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mit O bis 18 C-Atomen zu nennen.
Als Beispiele von Mercaptanen seien Alkylmercaptane mit 1 bis 6 C-Atomen, z.B. Methylmercaptan, Ethylmercaptan
und Propylmercaptan, und Arylmercaptane mit 6 bis 8 C-Atomen, z.B. Phenylmercaptan, genannt. Ais Beispiele von
Sulfiden sind Alkylsulfide mit 2 bis 12 C-Atomen, z.B.
Methylsulfid und Ethylsulfid, und Arylsulfide mit 12 bis 16 C-Atomen, z.B. Phenylsulfid, zu nennen. Als Beispiele
von Disulfiden sind Alkyldisulfide mit 2 bis 12 C-Atomen, z.B. Methyldisulfid und Ethyldisulfid, und Aryldisulfide
mit 12 bis 16 C-Atomen, z„B. Phenyldisulfid und Tolyldisulfid,
zu nennen. Beispiele von Aminen sind Alkylamine mit 1 bis 6 C-Atomen, z.B. Methylamin und Ethylamin,
Dialkylamine mit 2 bis 12 C-Atomen, z.B. Dimethylamin, Diethylamin und Methylethylamin, Trialkylamine mit 3 bis
18 C-Atomen, z.B. Trimethylamin, Dimethylethylamin und
Triethylamin, Alkylendiamine mit 0 bis 6 C-Atomen, z.B. Hydrazin und Methylendiamin, Hydroxyalkylamine mit 0 bis
6 C-Atomen, z.B. Hydroxylamin, Methanolamin und Ethanolamin,
Arylamine mit 6 bis 8 C-Atomen, z.B. Anilin, und stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen mit 1 bis
2 Ringen, z.B. Pyridin, Pyrrol, Indol und Skatol.
Im Rahmen-der Erfindung ist das Gas-Feststoff-Kontaktverfahren,
bei dem ein zu desodorierendes, übel riechendes Gas mit dem aus Aktivkohle mit aufgebrachter nichtflüchtiger
Säure und aufgebrachtem Brom bestehenden Adsorptionsmittel in Berührung gebracht wird, vorzugsweise das
Bewegtbettverfahren oder Festbettverfahren, wobei die Raumströmungsgeschwindigkeit des Gases in jedem Adsorptionsmittelbett
etwa 50 bis 10.000 h , vorzugsweise etwa 360 bis 7200 h~ beträgt. Die Behandlungstemperatur
liegt nicht über etwa 1000C und beträgt vorzugsweise 0 bis 60°C.
Das Desodorierungs-Adsorptionsmittel gemäß der Erfindung
weist eine stärkere Desodorierungswirkung für störend
I SJ
riechende Komponenten als die üblichen Adsorptionsmittel auf, und seine Verwendung ermöglicht es, die Desodorierungsanlage
kompakter zu gestalten und ihre Betriebskosten erheblich zu senken.
Wie bereits erwähnt, vermag das Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle mit darauf aufgebrachtem Brom und
einer darauf aufgebrachten nichtflüchtigen Säure allein in einem Arbeitsgang Gase, die als übel riechende Komponenten
Schwefelwasserstoff Mercaptane, Sulfide, Disulfide, Ammoniak und Amine enthalten, zu desodorieren. Beim
Desodorieren von übel riechenden Gasen mit besonders hoher Konzentration an Schwefelwasserstoff kann jedoch
eine wirksamere Desodorierung möglich sein, wenn dieses Gas vorher zur Behandlung mit einem Adsorptionsmittel
in Form von Aktivkohle, auf die Iod und/oder eine Iodverbindung aufgebracht worden ist, in Berührung gebracht
und dann mit dem Adsorptionsmittel in Form der Aktivkohle mit aufgebrachtem Brom und aufgebrachter nichtflüchtiger
Säure gemäß der Erfindung behandelt wird. Ein Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, auf die Iod oder eine Iodverbindung
aufgebracht ist, wird beispielsweise erhalten, indem man Iod oder eine Iodverbindung auf eine
nach üblichen Verfahren durch Aktivieren von Holzkohle, Koks, Kokosnußschalen usw. hergestellte Aktivkohle mit
einer spezifischen Oberfläche von 200 bis 2000 m /g
aufbringt. Beispiele von Iodverbindungen sind Iodide von Alkalimetallen, z.B. Natriumiodid, Kaliumiodid, Lithiumiodid
und Cäsiumiodid, und Iodide von Erdalkalimetallen, z.B. Calciumiodid, Bariumiodid, Magnesiumiodid und
Strontiumiodid, sowie Ammoniumiodid.
Die auf die Aktivkohle aufzubringende Iod- oder Iodverbindungsmenge
entspricht einem Anteil von 0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, gerechnet als Iod und bezogen
auf die Aktivkohle. Normalerweise ist es zweckmäßig, das Iod als wäßrige Lösung in Verbindung mit Kaliumiodid
oder als Lösung in einem organischen Lösungsmittel
(z.B. Methanol und Ethanol) zu verwenden. Als Beladungsverfahren eignen sich beispielsweise ein Verfahren, bei
dem die Aktivkohle in eine wäßrige Lösung von Iod oder einer Iodverbindung getaucht und, falls erforderlich,
getrocknet wird, ein Verfahren, bei dem die Aktivkohle mit einer wäßrigen Lösung von Iod oder einer Iodverbindung
besprüht und, falls erforderlich, anschließend ■ getrocknet wird, und andere Verfahren.
Die Zusammenführung des übel riechenden Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle oder Aktivkohle
mit darauf aufgebrachtem Iod oder darauf aufgebrachter Iodverbindung erfolgt in ähnlicher Weise wie die Zusammenführung
des Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle mit darauf aufgebrachtem Brom und darauf
aufgebrachter nichtflüchtiger Säure.
Bei der Durchführung der Erfindung in der Praxis ermöglicht die vorherige Behandlung des die übel riechenden
Komponenten enthaltenden Gases mit dem Adsorptionsmittel in Form der Aktivkohle oder der Aktivkohle mit aufgebrachtem
Iod oder aufgebrachter Iodverbindung eine wirksame Behandlung dieses übel riechenden Gases und gewährleistet
eine Verlängerung der Lebensdauer oder Gebrauchsdauer der Aktivkohle, auf die das Brom und eine nichtflüchtige Säure gemäß der Erfindung aufgebracht worden
25 sind.
Aktivkohle A: Körnige Aktivkohle von 3,36 bis 4,76 mm (spezifische BET-Oberflache 1270 m /g);
Adsorptionsmittel B: Aktivkohle A, beladen mit 15 Gew.-%
Phosphorsäure und 10 Gew°-% Brom (Feuchtigkeitsgehalt
25%) ;
Adsorptionsmittel Cs Aktivkohle A, beladen mit 15 Gew.-%
Phosphorsäure (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel D: Aktivkohle A, beladen mit 10 Gew.-%
ο ι η / g y ι
Brom (Feuchtigkeitsgehalt 25%);
Adsorptionsmittel E: 1:1-Gemisch von Adsorptionsmittel C
und Adsorptionsmittel D; ■
Adsorptionsmittel F: Aktivkohle A, beladen mit 30 Gew.-% Phosphorsäure (Feuchtigkeitsgehalt 25%) ;
Adsorptionsmittel G: Aktivkohle A, beladen mit 20 Gew.-%
Brom (Feuchtigkeitsgehalt·25%);
Adsorptionsmittel H: 1:1-Gemisch von Adsorptionsmittel F
und Adsorptionsmittel G.
Die Adsorptionsmittel B bis H wurden in Kolonnen I bis VI
von 4 cm Innendurchmesser in den in Tabelle 1 genannten Zuständen gefüllt.
Durch jede dieser Kolonnen wurde Luft von 25 C (relative
Feuchtigkeit 80%), die 0,78 ppm CH3SH, 0,36 ppm (CH3J2S,
0,64 ppm (CH3J2S2, 1,8 ppm NH3 und 0,21 ppm (CH3J3N enthieltrmit
einer linearen Strömungsgeschwindigkeit von 30 cm/Sek. geleitet, wobei das aus dem Austritt der
Kolonne ausströmende Gas auf Geruch untersucht und die entwichenen Komponenten durch GasChromatographie bestimmt
wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle "1 " '
Kolonne Nr. |
Packungszustand des Adsorptionsmittel in der Kolonne |
(auf der Gasaus tritts seite) Adsorbens D 30 cm Länge |
Desodorierungswirkung una Art der entwichenen Komponenten |
I (gemäß der Erfin dung) |
Adsorbens B - 30 cm Länge |
Blieb 120 Tage später, ge ruchlos mit äußerst gutem Desodorierungseffekt. 125 Tage später entwich Methylsulfid in geringer Menge (0,05 ppm) |
|
. II (Kon trolle) |
(auf der Gasein trittssei te) Adsorbens C 30 cm Länge |
Blieb 120 Tage später ge ruchlos mit äußerst gutem Desodorierungseffekt. 125 Tage später entwich Methylsulfid in geringer Menge (0,05 ppm). |
ft β a
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- 11 -
Tabelle 1 (Forts.)
Kolonne Nr.
Ill (Kontrolle)
IV
(Kontrolle)
(Kontrolle)
VI
(Kontrolle)
Packungszustand des Adsorptionsmittels
in der Kolonne
(auf d.Gaseintrittsseite) Adsorbens D
30cm Länge
(auf d.Gas
fVustrittsseite)
Adsorbens
30 cm Länge
Desodorierungswirkung und Art der entwichenen Komponenten
-12 Tage später, begann
2 (0,05 ppm) zu entweichen,
da sein Geruch wahrgenommen wurde.
Adsorbens E- 30 cm Länge
auf d.Gas-
eintritts-
Adsorbens
F - 15 cm
Länge
(auf d.Gasaustrittsseite) Adsorbens G- 15 cm
Länge
Adsorbens H- 30 cm Länge
21 Tage später begann (CH3J2S (0,05 ppm) zu
weichen, da sein Geruch wahrgenommen wurde.
58 Tage später begannen (CH^)2S (0,05-ppm) und
69 Tage später Ammoniak (0,1 ppm) und Trimethylamin (0,02 ppm) zu entweichen, da ihre Gerüche wahrgenommen
wurden.
44 Tage später begann (CHo)2S (0,05 ppm) zu entweichen,
da sein Geruch wahrgenommen wurde.
Aktivkohle I: Körnige Aktivkohle von 3,36 bis 4,78 mm
2 (spezifische BET-Oberflache 1150 m /g);
Adsorptionsmittel J: Aktivkohle I, beladen mit 15 Gew.-% Phosphorsäure und 10 Gew.-?. Brom (Fcuchtigkoit.stjoha.lt
25 Gew.-%);
Adsorptionsmittel K: Aktivkohle I, beladen mit 5,0 Gew.-% NH4I (Feuchtigkeitsgehalt 25 Gew.-%).
Die Aktivkohle I und die Adsorptionsmittel J und K wurden von der Gaseintrittsseite zur Gasaustrittsseite in
Kolonnen aus PVC (Polyvinylchlorid)von 4 cm Innendurchmesser
in einer jeweiligen Schichthöhe von 30 cm in der in Tabelle 2 genannten Reihenfolge gefüllt.
Luft von 25°C (relative Feuchtigkeit 80%), die 1,2 ppm H2S, 0,51 ppm CH3SH, 0,19 ppm (CH3J3S, 0,13 ppm
O I *t / OQ
1,2 ppm NH3 und 0,13 ppm (CH3J3N enthielt, wurde mit einer
linearon Strömungsgeschwindigkeit von 30 citi/Sek. durch
jede dieser Kolonnen geleitet, wobei das aus dem Austrittsende der Kolonne ausströmende Gas auf Geruch
untersucht wurde und die entwichenen Komponenten durch GasChromatographie bestimmt wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Kolonne Nr. |
'Packungsreihenfolge von Adsorbens bzw. Aktivkohle |
Desodorierungswirkung und Art der entwichenen Komponenten |
I | ■(Gasein- (Gasaus trittsschicht) tritts- schicht) I J (gemäß der Erfindung) |
150 Tage später war das ■Gas geruchlos geblieben und zeigte guten Desodorierungseffekt. |
II | (Gasein- (Gasaus tritts- tritts- schicht) schicht) K J (gemäß der Erfindung) |
196 Tage später war das Gas geruchlos geblieben und zeigte guten Desodorierungseffekt. |
III | (Gasein- (Gasaus tritts- tritts- schicht) schicht) (Kontrolle) |
21 Tage später begann H-S zu entweichen, da starker Geruch wahr genommen wurde. |
Teile von je 2,4 1 der Aktivkohle A von Beispiel T und
des Adsorptionsmittels B von Beispiel 1 wurden in eine
aus PVC bestehende Kolonne von 10 cm Innendurchmesser auf
der Gaseintrittsseite" bzw. Gasaustrittsseite gefüllt. Ein ventiliertes Gas aus den Lagertanks einer Abwasserauf
bereitungs anlage wurde mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit
von 30 cm/Sek. bei Umgebungstemperatur durch die Kolonne geleitet. Das Gas enthielt die folgenden
Komponenten (jeweils als Durchschnittskonzentration angegeben): 152 ppb (parts per billion = Teile pro
Milliarde) Schwefelwasserstoff, 95 ppb Methy!mercaptan,
60 ppb Methylsulfid, 13 ppb Methyldisulf id, 325 pp.b Ammoniak, 9 ppb Trimethylamin, 25 ppb Benzol, 80 ppb
Toluol, 95 pp.b Xylol und etwa 180 ppb andere aromatische Kohlenwasserstoffe (einschließlich wesentlicher Mengen
von Komponenten wie hochsiedenden aliphatischen Kohlenwasserstoffe, z.B. anderen Decanen usw., Aldehyden,
niederen Fettsäuren, halogenierten Konlenwasserstoffen, Phenolen u. dgl.).
Das aus dem Austritt der Kolonne ausströmende Gas blieb selbst nach einem Dauerbetrieb von 180 Tagen geruchlos,
wobei festgestellt wurde, daß die Konzentrationen von Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Methylsulfid,
■ Methyldisulfid, Ammoniak und Trimethylamin insgesamt nicht höher waren als 1 Teil pro Milliarde Teile.
Bei Verwendung des Adsorptionsmittels K von Beispiel 2 an Stelle der Aktivkohle A blieb das aus dem Kolonnenaustritt
ausströmende Gas selbst nach 210 Tagen Dauerbetrieb geruchlos, wobei ein starker Desodorierungseffekt erzielt
wurde.
20 Beispiel 4
Die Aktivkohle A gemäß Beispiel 1 wurde zerkleinert,wobei
die Siebfraktion 0,710 bis 1,00 mm herausgesiebt und zur Herstellung von Adsorptionsmitteln jeweils mit den Säuren
und Brom in den in Tabelle 3 genannten Mengen beladen wurde (jedes Adsorptionsmittel hatte einen Feuchtigkeitsgehalt
von 25 bis 30 Gew.-%).
Die in dieser Weise erhaltenen Proben wurden jeweils in eine Kolonne von 1,6 cm Durchmesser bis zu einer Schichthöhe
von 7.,5 cm gefüllt, worauf Luft (Temperatur 25°C,
30 relative Feuchtigkeit 80%), die 0,5 ppm (CH3J2S und
1,5 ppm (CHt)3N enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit
von 40 cm/Sek. durchgeleitet wurde, um einen Versuch zur Entfernung von Methylsulfid und
Trimethylamin durchzuführen. Die Ergebnisse sind in
35 Tabelle 3 genannt.
T a b e 1 le
Aufgebrachte Säure und ihre Menge |
H3PO4 allein- | Brom- menge |
Entfernung von (CH3)„S in % nach den nach stehend genannten Zeiten |
nach ι 100 h |
nach 150 h |
Entfernung von (CH3J3N • in % nach den nach stehend genannten Zeiten |
nach 100 h |
nach 150 h |
H2SO^ -5 Gew.-% | Br2 allein- | 10 Gew.-% | nach 50 h |
100 | 96 ' | nach 50 h |
100 | 95 |
H3SO4 -10' | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
H5PO4 - 3· " | 10 | 100 | 98 | 40 | 100 | 95 | 55 | |
H5PO4 - 5 " | 10 | 100 | 100 | 75 | 100 | 98 | 64 | |
H3PO4 -10 » | 10 | 100 | 100 | 99 | 100 | 100 | ■ .96 . | |
H3PO4 -15 " | 5 " ■ | 100 | 90 | .58 | 100 | 98 | 55 | |
H3PO4 -15 » ■ | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 . | 100 | |
H3PO4 -15 " | 15 | 100 | 100 | 100 , | 100 | 100 | 100 | |
H7PO4 -20 " | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
Oxalsäure-10 " | 10 | 100 | 100 | 91· | 100 · | 100 | 92 | |
Citronen säure - 10 " |
io | 100 | 100 | . 85 '·■ | 100 | 100 | 88 | |
Weinsäure-10 " | 10 | 100 | 100 | 82 | 1OO | 1OO | 73 | |
Kon trolle |
15 | ; 100 ■ | 0 | 0 | 100 | 100 | 100 | |
10 | 0 | 55 | 5 | 100 | 78 | 3 | ||
95 | 100 |
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Die Aktivkohle (0,710 bis 1,00 mm), die mit den gleichen Säuren wie in Beispiel 4 und Brom beladen war, wurde
jeweils in eine Kolonne von 1,6 cm Durchmesser bis zu einer Schichthöhe von 7,5 cm gefüllt, worauf Luft
(Temperatur 25°C, relative Feuchtigkeit 80%), die 3,0 ppm CH3SH und 1,5 ppm NH3 enthielt, mit einer linearen
Strömungsgeschwindigkeit von 40 cm/Sek. durch die Kolonne geleitet wurde, um einen Versuch zur Entfernung von
Methylmercaptan und Ammoniak durchzuführen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 genannt.
Aufgebrachte Säure und ihre Menge |
Brom menge , Gew.-% |
Entfernung von CH SH in % nach der nach stehend genannten Zeit |
nach 100 h |
nach 150 h |
Entfernung von NH3 in % nach der nachstehend . genannten Zeit |
nach 100 h |
nach 150 h |
H2S04~ 5 GeW--% | nach 50 h |
100 | 99 | nach 50 h ' |
100 | 95 | |
H2SO^-. 10 Gew.-% | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
. ELPCL - 5. Gew.-% | 10 | 100 | 100 | 98 | 100 | 100 | 98 ■ |
Η,,ΡΟ^- 10 Gew.-% | 10 | 100 . | 100 | 90 | 100 | 100 | 96 |
Η,ΡΟ^- 15 Gew.-% | 10 | 100 | 98 | 82 | 100 | 100 | 90 |
H^PO4- 15 Gew.-% | 5 | . 100 | 100. | 100 | 100 | 100 | 100 |
Η,,ΡΟ^- 20 Gew.-% | 10 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
10 · | 100 | 0 | 0 | 100 | 100 | 100 | |
H3PO4 allein, 15 Gew.% | 58 | 8 | 0 | 100 | 10 | 0 | |
Br2 allein, 10 Gew.-% | 70 | 81 |
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- 17 -
Die Aktivkohle A gemäß Beispiel 1 wurde zerkleinert,
und die Fraktion 0,710 bis 1,00 mm wurde herausgesiebt. Ein Teil dieser Aktivkohle wurde mit 15 Gew.-% Phosphorsäure
und TO Gew.-% Brom beladen. AuJ einen anderen Teil dieser Aktivkohle wurden nur 15 Gew.-% Phosphorsäure aufgebracht.
Auf den- restlichen Teil der Aktivkohle wurden 10 Gew.-% Brom aufgebracht. Diese Proben hatten einen
Feuchtigkeitsgehalt von 25 Gew.-%.
Die so hergestellten Proben wurden jeweils in Kolonnen von 1,6 cm Durchmesser in einer Schichthöhe von 7,5 cm
gefüllt. Anschließend wurde durch die Kolonnen Luft (Temperatur 25°C, relative Feuchtigkeit 80%), die
0,5 ppm (CH3)2S, 0,5 ppm CH3NH2 und 1,0 ppm
15 enthielt, mit einer linearen Strömungsgeschwindigkeit
von 40 cm/Sek. geleitet, um einen Versuch zur Entfernung
von Methylsulfid, Monomethylamin und Dimethylamin durchzuführen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 genannt.
Gew.-%
Br2-Menge,
Gew.-%
Gew.-%
Entfernung von (CH3)2S Entfernung von CH3NH2
nach den nachstehend nach den nachstehend genannten Zeiten, % genannten Zeiten, %
Entfernung von (CH3J3N nach den
nachstehend genannten Zeiten,%
15
15
10
10'
nach nach nach ]nach 50 h 100 h 150 h 50 h
100 | 100 | 100 |
O | O | O |
93 | 45 | 12 |
nach nach
h 15Oh
h 15Oh
nach nach nach 50 h 10Oh 150 h
100
100
83
100
99
9
99
9
100
100
100
100
100
100
100
98 96 16
Claims (11)
- 'Patentansprüche
- 2. Desodorierungs-Adsorptionsmittel nach Anspruch 1, da-durch gekennzeichnet, daß das Brom in einer Menge von K1 bis 30 Gew.% und die nichtflüchtige Säure in einer Menge von 1 bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Aktivkohle, auf die Aktivkohle aufgebracht sind.
- 3. Desodorierungs-Adsorptionsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dna Brom in einer Monqu von 3 bis 20 Gew.-% und die nichtflüchtige Säure in einer Menge von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf Aktivkohle, auf die Aktivkohle aufgebracht sind.
- 4. Desodorierungsadsorbens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtflüchtige Säure eine Säure mit einem Dampfdruck von nicht mehr als 13 mbar bei 50°C ist.
- 5. Desodorierungs-Adsorptionsmittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtflüchtige Säure Schwefelsäure, Phosphorsäure, Oxalsäure, Citronensäure■ Telefon; (0221) 131041 · Telex: 8882307 dopa d · Telegramm: Dompalenl Kölnoder Weinsäure ist. .
- 6. Dosodoriorungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gas, das eine Schwefelverbindung, und eine Stickstoffverbindung als übel riechende Komponenten enthält, mit einem Adsorptionsmittel nach Anspruch 1 bis 5 in Berührung bringt.
- 7. Desodorierungsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Gase behandelt, die als' Schwefelverbindung Schwefelwasserstoff, ein Mercaptan mit 1 bis 8 C-Atomen, ein Sulfid mit 2 bis 16 C-Atomen oder ein Disulfid mit 2 bis 16 C-Atomen und als Stickstoffverbindung Ammoniak oder ein Amin mit 0 bis 18 C-Atomen enthalten.
- 8. Desodorierungsverfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Gase behandelt, die als Schwefelverbindung Schwefelwasserstoff, ein Alky!mercaptan mit 1 bis 6 C-Atomen, ein Alkylsulfid mit 2 bis 12 C-Atomen oder ein Alkyldisulfid mit 2 bis 12 C-Atomen und als ■Stickstoffverbindung Ammoniak, ein Alkylamin mit 1 bis 6 C-Atomen, ein Dialkylamin mit 2 bis 12 C-Atomen und ein Trialkylamin mit 3 bis 18 C-Atomen.enthalten.
- 9. Verfahren nach Anspruch 6 bis 8, dadurch-gekennzeichnet, daß man das Gas, das eine Schwefelverbindung und eine Stickstoffverbindung als übel riechende Komponenten enthält, mit einem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, die mit Iod und/oder einer Iodverbindung beladen ist, in Berührung bringt, bevor man das Gas mit dem Adsorptionsmittel in Form von Aktivkohle, die mit Brom und der nichtflüchtigen Säure beladen ist, in Berührung bringt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle mit Iod und/oder der Iodverbindung in einer Menge von 0,5 bis 15 Gew.-%, gerechnet als Iod und bezogen auf die Aktivkohle, beladen ist.B O
- 11. Verfahren nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Iodverbindung ein Alkalimetallxodxd, ein Erdalkalimetalliodid oder Ammoniumiodid verwendet.
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