DE1544109B1 - Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel fuer Geruchsstoffe - Google Patents

Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel fuer Geruchsstoffe

Info

Publication number
DE1544109B1
DE1544109B1 DE19691544109 DE1544109A DE1544109B1 DE 1544109 B1 DE1544109 B1 DE 1544109B1 DE 19691544109 DE19691544109 DE 19691544109 DE 1544109 A DE1544109 A DE 1544109A DE 1544109 B1 DE1544109 B1 DE 1544109B1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
activated carbon
odorous substances
sulfuric acid
adsorbent
activated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19691544109
Other languages
English (en)
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemiebau Dr A Zieren GmbH and KG
Original Assignee
Chemiebau Dr A Zieren GmbH and KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemiebau Dr A Zieren GmbH and KG filed Critical Chemiebau Dr A Zieren GmbH and KG
Publication of DE1544109B1 publication Critical patent/DE1544109B1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/02Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by adsorption, e.g. preparative gas chromatography

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Zur Entfernung unangenehmer oder gar schädigender Geruchsstoffe aus industriellen Abgasströmen, Lager- und Wohnräumen wird bekanntlich vielfach Aktivkohle verwendet. Von ihr werden die meist in kleinen Mengen im Gas enthaltenen Geruchsstoffe organischer oder anorganischer Natur adsorbiert. Bei zunehmender Beladung der Aktivkohle mit den Geruchsstoffen wird sie um so unwirksamer, je mehr das Adsorptionsgleichgewicht erreicht ist. Eine ausreichende Desodorierung kann daher mittels Aktivkohle nur erreicht werden, solange die Aktivkohle, verglichen mit ihrem eigenen Gewicht, erst wenige Gewichtsanteile an Geruchsstoffen aufgenommen hat.
  • Die Verwendungsdauer einer frischen Aktivkohle ist also verhältnismäßig kurz, andererseits ihre Regenerierung oder Erneuerung kostspielig. Deshalb ist die Verlängerung ihrer Anwendungsdauer von erheblicher Bedeutung.
  • Man hat Aktivkohle für bestimmte Verwendungszwecke mit verschiedenen Stoffen imprägniert, um ihre Verwendungsdauer zu erhöhen; beispielsweise mit Säuren, um alkalisch reagierende Geruchsstoffe auch chemisch zu binden, oder mit Alkalien, um die Aufnahmefähigkeit für saure Geruchsstoffe zu erhöhen.
  • Unter anderem ist auch das Tränken von Aktivkohle mit flüssiger Schwefelsäure schon vorgeschlagen worden. Dies hat aber nicht zu einem wirklichen Erfolg geführt, weil die Schwefelsäure die Poren der Aktivkohle verstopft und diese auch durch Abschleudern der überschüssigen Schwefelsäure nicht frei gemacht werden können. Schwefelsäure ist aber ein für fast alle vorkommenden Fälle besonders geeignetes Mittel zum Imprägnieren von Aktivkohle, weil sie mit vielen organischen Geruchsstoffen Sulfonate oder andere Verbindungen, wie Polymerisate usw., bildet, alkalische Stoffe, wie Amine oder anorganische alkalische Dämpfe, durch Neutralisation bindet. Schließlich können die so an der Aktivkohle aus den Geruchsstoffen entstehenden neuen höhermolekularen Stoffe, eventuell zusammen mit der Schwefelsäure, auch gute Lösungsmittel für die mit Schwefelsäure nicht umsetzbaren Geruchsstoffe ergeben, deren Dampfdruck sie in der adsorbierten Phase somit stark senken und im Ergebnis die Aufnahmefähigkeit der Aktivkohle weiter verbessern. Diese vorteilhaften Eigenschaften der Schwefelsäureimprägnierung kommen jedoch nur zur Geltung, wenn es gelingt, eine begrenzte Menge Schwefelsäure so gleichmäßig in den Aktivkohlekörnern zu verteilen, daß die in den Körnern vorhandenen Poren für eine ausreichend schnelle Gasdiffusion frei bleiben. Durch Aufdampfen von Schwefelsäure ist dieses Ziel erfahrungsgemäß ebensowenig zu erreichen wie durch Tränken.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer speziell hergestellten Aktivkohle als Adsorptionsmittel zur Adsorption von Geruchsstoffen. Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, zur Beladung der Aktivkohle mit einer genau dosierten und gleichmäßig in den Aktivkohlekörnern verteilten Menge Schwefelsäure diese unter Ausnutzung der katalytischen Wirkung der Aktivkohle unmittelbar in dieser selbst zu erzeugen. Erfindungsgemäß wird demnach eine Aktivkohle als Adsorptionsmittel zur Adsorption von Geruchsstoffen verwendet, die durch Behandlung mit einem Schwefeldioxyd, Sauerstoff und Wasserdampf enthaltenden Gas mit Schwefelsäure beladen ist. Überraschenderweise hat die Praxis gezeigt, daß die in der erfindungsgemäßen Weise mit Schwefelsäure beladene Aktivkohle eine wesentlich länger anhaltende Adsorptionskraft für Geruchsstoffe besitzt als die üblicherweise hierfür verwendete Aktivkohle, auch wenn diese mit Schwefelsäure getränkt oder bedampft ist.
  • Die zur erfindungsgemäßen Verwendung gelangende Aktivkohle kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. So kann die Aktivkohle und das Gas im Gegenstrom zusammengebracht werden. Die Aktivkohle kann auch zu einer Schicht aufgeschüttet und das Gas in wechselnder Strömungsrichtung durch die Schicht hindurchgeleitet werden. Der Schwefeldioxydgehalt des Behandlungsgases kann beliebig sein. Man wird vorzugsweise billig zur Verfügung stehende Gase verwenden, wie beispielsweise Rauchgase aus mit schwefelhaltigen Brennstoffen betriebenen Feuerungen, chemische Abgase u. dgl. Diese schwefeldioxydhaltigen Gase müssen Sauerstoff und Wasserstoff in stöchiometrischen Mengen enthalten, wie sie zur Umsetzung nach der Gleichung 2 SO, f0,+2 = 2H2SO4 erforderlich sind. Bei Sauerstoffmangel wird das Schwefeldioxyd nur unvollständig ausgenutzt. Wasserdampfmangel führt teilweise nur zur Bildung von SO3 an Stelle von H2SO4, was jedoch mitunter bei der Bindung schwer sulfonierbarer Geruchsstoffe nützlich sein kann. Zweckmäßigerweise wird die Aktivkohle bei Temperaturen von 20 bis 1500 C mit der Schwefelsäure beladen.
  • Soll nicht frische, sondern bereits für die Adsorption von Geruchsstoffen benutzte Aktivkohle erfindungsgemäß wiederverwendet werden, so wird die Aktivkohle vor der Beladung mit Schwefelsäure durch Erhitzen auf Temperaturen über 3000 C von den adsorbierten Geruchsstoffen befreit. Dabei werden die aufgenommenen Geruchsstoffe teils verdampft, teils zerstört (verkokt) und die vor der vorhergehenden Adsorption etwa eingebrachte Schwefelsäure als SO ausgetrieben. Die erfindungsgemäß verwendete Aktivkohle kann somit unschwer regeneriert, neu mit Schwefelsäure beladen und wiederverwendet werden.
  • Die durch die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß bei der erfindungsgemäßen Verwendung der mit Schwefelsäure beladenen Aktivkohle eine langdauernde Adsorptionskraft aufrechterhalten werden kann und wesentlich größere Mengen Geruchsstoffe als bisher gebunden werden können. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäß beladene Aktivkohle in einfachster Weise regenerierbar, wobei die Einfachheit der Regenerierung in wirtschaftlicher Hinsicht entscheidend ins Gewicht fällt.
  • Im folgenden sei die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
  • Je ein Behälter von 800 mm Durchmesser wurde mit einer rund 1 m hohen Schicht (Füllgewicht etwa 170 kg) erstens unvorbehandelten und zweitens erfindungsgemäß vorbehandelten Aktivkokses gefüllt. Die Behälter wurden als Geruchsfilter verwendet und durch jeden gleichzeitig ein Abgasstrom von 750 Nm3'/h geleitet, der aus dem Gesamtabgas von Autoklaven für die Altkautschukregenerierung abgezweigt war. Dieses Abgas enthielt übelriechende Stoffe, wie Thiophenole usw., in Mengen bis zu 0,5 g/Nm3. Vor der Einleitung in die beiden Geruchsfilter wurde das Abgas durch Berieseln mit kaltem Wasser von der Hauptmenge teeriger Bestandteile befreit und seine Temperatur auf etwa 300 C ermäßigt.
  • Filter I, mit unvorbehandeltem Aktivkoks, hielt etwa 25 Betriebsstunden vor, ehe das Abgas an seinem Austritt unangenehm zu riechen begann.
  • Hinter Filter II, mit erfindungsgemäß vorbehandeltem Aktivkoks gefüllt, trat der Geruch erst nach 190 Betriebsstunden auf. Der Koks hatte also eine fast 8mal so lange Lebensdauer. Ähnlich günstige Ergebnisse wurden auch mit vorbehandeltem Aktivkoks erzielt, der beispielsweise - in Stoffbeuteln untergebracht -in Kühlschränke eingehängt worden war.
  • Die Vorbehandlung des Aktivkokses in obigem Beispiel geschah in folgender Weise: Der FilterbehälterII wurde vor seiner Einschaltung in den Abgasstrom 12 Stunden lang mit einem 800 C warmen Luftstrom (bei etwa 150 C Wasserdampf gesättigt) von rund 500 Nm/h durchfahren, welchem 4 g SO2/Nm3 zugesetzt waren. Die Strömungsrichtung wurde 4mal, d. h. alle 3 Stunden, gewechselt, um eine einigermaßen gleichmäßige Schwefelsäurebeladung in allen Schichten des Kokses zu erreichen. Die anschließende Analyse des Kokses ergab einen Durchschnittsgehalt von 20,3 Gewichtsprozent H2SOgU mit einer Abweichung von f4,5/o.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung von Aktivkohle, die durch Behandlung mit- einem Schwefeldioxyd, Sauerstoff und Wasserdampf enthaltenden Gas mit Schwefelsäure beladen ist, als Adsorptionsmittel zur Adsorption von Geruchsstoffen.
  2. 2. Verwendung von Aktivkohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle bei Temperaturen von 20 bis 1500 C mit der Schwefelsäure beladen worden ist.
  3. 3. Verwendung von Aktivkohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bereits für die Adsorption von Geruchsstoffen benutzte Aktivkohle verwendet wird, die vor der Beladung mit Schwefelsäure durch Erhitzen auf Temperaturen über 3000 C von den Geruchsstoffen befreit worden ist.
DE19691544109 1969-08-22 1969-08-22 Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel fuer Geruchsstoffe Pending DE1544109B1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER0038640 1969-08-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1544109B1 true DE1544109B1 (de) 1970-07-23

Family

ID=7405577

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19691544109 Pending DE1544109B1 (de) 1969-08-22 1969-08-22 Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel fuer Geruchsstoffe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1544109B1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2495498A1 (fr) * 1980-12-05 1982-06-11 Takeda Chemical Industries Ltd Procede de desodorisation et adsorbant utilise dans ce procede

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB824517A (en) * 1957-08-28 1959-12-02 Reinluft G M B H Improvements in or relating to the separation and recovery of vaporous and gaseous oxides from gases

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB824517A (en) * 1957-08-28 1959-12-02 Reinluft G M B H Improvements in or relating to the separation and recovery of vaporous and gaseous oxides from gases

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2495498A1 (fr) * 1980-12-05 1982-06-11 Takeda Chemical Industries Ltd Procede de desodorisation et adsorbant utilise dans ce procede

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1286694B (de) Mittel zur Geruchsentfernung aus Luft
DE3229396A1 (de) Verfahren zur herstellung von mit elementarschwefel impraegnierten kohlenstoffhaltigen adsorptionsmitteln
EP1985360B1 (de) Verfahren zur herstellung von mit elementarschwefel dotierten braunkohlenkoks
DE1594674A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden aus solche enthaltenden Gasen
DE1544109B1 (de) Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel fuer Geruchsstoffe
DE3407884A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefeloxiden aus rauchgas mit regenerierbarer aktivkohle
DE1226549B (de) Verfahren zur Herstellung von Entschwefelungs-massen auf der Grundlage von Zinkoxyd
DE2610287A1 (de) Katalytischer kohlenstoff fuer die oxidation von kohlenmonoxid in gegenwart von schwefeldioxid
DE574273C (de) Gewinnung von Schwefel
WO2017067534A1 (de) Biologisch-chemisch reaktives verfahren zur abluftreinigung
AT124411B (de) Verfahren zur Reaktivierung von geschädigter Adsorptionskohle.
DE2209564A1 (de) Verfahren zur desodorierung von abgasen
DE592198C (de) Verfahren zur Verwertung von Kohlenschwefel und von Luftstickstoff unter Gewinnung von Ammonsulfat
DE591096C (de) Regeneration pulverfoermiger Adsorptionskohle
DE1444468C (de) Verfahren zur Entfernung von Ozon aus solches enthaltenden Gasen
DE490355C (de) Verfahren zur Haltbarmachung von Blausaeure
AT95238B (de) Verfahren zur Abscheidung organischer Gase bzw. Dämpfe.
DE2501294C2 (de)
DE1917481C3 (de) Verfahren zur Steigerung und Aufrechterhaltung der Aktivität von für die Entschwefelung von Abgasen verwendeten kohlenstoffhaltigen Adsorptionsmitteln
DE1181682B (de) Verfahren zur Herstellung von Aktivkohle
AT115411B (de) Verfahren zur Aktivierung von Kohle für Absorptions- und Entfärbungszwecke.
DE2018518C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus Abgasen
DE518792C (de) Verfahren zur Herstellung eines organischen Stickstoffduengemittels
DE1942519C3 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen
DE1468666C (de) Verfahren zum Desodorieren von Kohlen Wasserstoffen