DE3146918C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE-OS 26 57 819 bekannt, bei welcher zur Einstellung eines optimalen Gurtanlagewinkels der Umlenkbeschlag an einem an der Fahrzeugkarosserie frei federnd aufgehängten Gleitstück derart angelenkt ist, daß sich aufgrund der vorher eingestellten Federkraft jeweils ein Gleichgewicht der Kraft-Vektoren zwischen der Federkraft und der Summe der am Gurtband angreifenden Kräfte einstellt. Will sich beispielsweise eine kleingewachsene Person anschnallen, so erhöht sich die Resultierende der Gurtkräfte und das die Höhenlage des Umlenkbeschlages bestimmende Gleitstück rutscht nach unten und paßt somit den Gurtanlegewinkel an.

Mit dieser Vorrichtung ist der Nachteil verbunden daß eine direkte Messung des Gurtanlegewinkels nicht stattfindet; das gewünschte Gleichgewicht ist von der Größe der Federkraft abhängig, die über die Gebrauchsdauer der Vorrichtung Änderungen unterworfen sein kann, so daß damit auch die Zielsetzung der Einstellung eines optimalen Gurtanlegewinkels gefährdet ist. Hierbei ist auch der Nachteil zu berücksichtigen, daß die Gurtanlegekräfte sowohl in dem senkrechten Gurtbandabschnitt als auch im Schultergurt einerseits von der Rückzugskraft des Gurtaufrollautomaten und deren Schwankungen selbst und andererseits von der ausgezogenen Gurtbandmenge je nach Größe und Körperumfang der angeschnallten Person abhängig sind. Darüber hinaus ist ein Verklemmen der frei geführten Vorrichtung nicht auszuschließen, was ebenfalls einen entsprechenden Funktionsausfall zur Folge hätte.

Ein vergleichbares Prinzip mit entsprechend gleichen Nachteilen ergibt sich auch aus der Vorrichtung gemäß der DE-OS 27 20 789, bei welcher ebenfalls der obere Umlenkbeschlag federnd aufgehängt ist, wobei hier sich der optimale Gurtanlegewinkel aufgrund der vom Gurtbandverlauf ausgehenden Kraftvektoren einstellen soll; eine unmittelbare Messung des Gurtanlegewinkels ist hier ebenfalls nicht vorgesehen.

In der US-PS 40 39 224 ist schließlich eine Vorrichtung beschrieben, bei welcher mit dem Anschnallvorgang eine einmalige Einstellung der Höhenlage des Umlenkbeschlages zur Erreichung eines optimalen Gurtanlegewinkels erfolgt, indem die zusammenwirkenden Teile der Verstellvorrichtung in entsprechender Weise geometrisch aufeinander abgestimmt sind. Eine Messung des Anlegewinkels erfolgt hier ebenfalls nicht, ferner werden Abweichungen aufgrund von Änderungen der Körperhaltung nicht ständig ermittelt.

Bei allen vorbekannten Vorrichtungen kommt ferner hinzu, daß hier Drehungen des Umlenkbeschlages in der Umlenkebene, d. h. in etwa parallel zur Fahrzeuglängsachse, den Bewegungsablauf im Hinblick auf die sich selbsttätig anpassende Höhenlage des Umlenkbeschlages beeinträchtigen können.

Durch die DE-OS 24 26 360 ist ein Umlenkbeschlag mit einer Gurtführung bekanntgeworden, die dem Ablenkwinkel des Gurtbandes folgt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß eine definierte und genaue Bestimmung des Ist-Wertes für den Gurtanlegewinkel möglich ist, wobei die Ist-Wert-Erfassung unabhängig von der Schwenk-Stellung des Beschlages den Winkel zur Ebene des vom Aufroller kommenden Gurtbandes erfolgt.

Als Lösung dieser Aufgabe ist angegeben, daß am Beschlag ein mit dem Gurtband gekoppeltes und dessen Abwinklungsbewegung senkrecht zur Umlenkebene des Gurtbandes folgendes elastisches Tastorgan angeordnet ist, welches mit einer Abstützung auf eine zugeordnete Kraftmeßdose wirkt und über die in Abhängigkeit von der Winkellage des Gurtbandes wechselnde Abstützkraft den Ist-Wert für den Gurtanlegewinkel liefert; in dem Unteranspruch ist eine vorteilhafte Ausgestaltung angegeben.

Mit dieser indirekten Winkelmessung über das Tastorgan und die zugeordnete Kraftmeßdose ist zunächst die genaue Erfassung des Ist-Wertes für den Gurtanlegewinkel sichergestellt, die eine Voraussetzung für die gewünschte ständige Anpassung der Höhenlage des Beschlages an den sich ändernden Gurtverlauf bildet. Dabei ist in vorteilhafter Weise die Winkelerfassung auch dann möglich, wenn der Umlenkbeschlag bei veränderter Schulterhöhe des Insassen selbst keine seitliche Schwenkbewegung durchführt, wie dies bei Winkelbestimmungen geschieht, die in einer Ebene senkrecht zur Schwenkachse des Beschlages vorgenommen werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Die einzige Figur zeigt ausschnittsweise eine B-Säule mit einem Umlenkbeschlag und der Vorrichtung für die Ist-Wert-Erfassung des Gurtanlegewinkels.

In der B-Säule 10 eines Kraftfahrzeuges ist ein Umlenkbeschlag 21 in einer schlitzartigen Führung 25 höhenverstellbar beweglich. Gurtband 20 eines im Fahrzeug in üblicher Weise angeordneten Sicherheitsgurtsystems verläuft längs der B-Säule 10, beispielsweise von einem an dem Fußpunkt angeordneten Gurtaufroller, nach oben, wird im Beschlag 21 umgelenkt und verläuft als Schultergurt in Richtung der Schulter des angeschnallten Insassen. Hierzu besteht der Beschlag 21 aus einer Lasche 38 und einer Öse 39 für den hindurchgeführten Gurt 20. Die Lasche 38 ist ihrerseits durch nicht dargestellte Mittel im Führungsschlitz 25 der B-Säule 10 höhenverstellbar gelagert, wobei die Höhenverstellung insbesondere durch einen zugeordneten motorischen Antrieb erfolgt. Auf der Außenseite der Lasche 38 ist eine Abdeckung 40 angeordnet, die einerseits zur schwenkbeweglichen Lagerung eines beispielsweise aus Draht gebogenen oder aus Kunststoff hergestellten Tastorganes 41 und andererseits zur Aufnahme einer Kraftmeßdose 42 dient, welche von einer als winkelförmige Abwinklung ausgebildete Abstützung 43 des Tastorganes 41 beaufschlagt wird. Das Tastorgan 41 hat im übrigen pfeilähnliche Gestalt und ist so geformt, daß es das Gurtband des Schultergurtes 20 oben und unten umfaßt, so daß auch sehr kleine Veränderungen des Gurtbandwinkels von der Vorrichtung festgestellt und der Kraftmeßdose 42 als Sensor übermittelt werden können. Dabei reagiert das Tastorgan 41 im wesentlichen auf die Richtung des Schultergurtes 20 zwischen dem Umlenkbeschlag 21 und der nicht dargestellten Schulter eines angeschnallten Insassen, wobei auf den Druck abgestellt ist, den das Gurtband durch seinen Verlauf dann auf die Kraftmeßdose 42 ausübt. Die Dose 42 signalisiert dann nach Vergleich mit dem Sollwert die Abweichung in der Höhenlage des Beschlages 21 im Führungsschlitz 25 an der B-Säule 10.

Der Ist-Wert wird anschließend mit einem vorgegebenen Soll-Wert verglichen, und die so ermittelte Abweichung wird entweder dem Fahrzeuginsassen durch geeignete Mittel im Hinblick auf eine Nachstellung der Höhenlage des Beschlages zur Kenntnis gebracht, oder aber der entsprechende Abweichungswert wird im Hinblick auf eine selbsttätige Höhenverstellung des Beschlages 21 ausgenutzt.

In der Nichtgebrauchsstellung (Ablageposition) des Sicherheitsgurtes kann die Steuerwirkung des Tastorganes 41 beispielsweise mittels einer entsprechenden Formgebung des Winkelhebels 43 ausgeschaltet werden, indem dessen Abheben von der Kraftmeßdose 42 für die Erzeugung eines Abschaltsignals ausgenützt wird.

Claims (3)

1. Vorrichtung zur Höhenverstellung des oberen Befestigungs- oder Umlenkbeschlages für den Schultergurt eines Sicherheitsgurt-Systems, insbesondere in Kraftfahrzeugen, mit einer Einrichtung zur Nachstellung der Höhenlage des Befestigungs- oder Umlenkbeschlages in Abhängigkeit von ständig ermittelten Abweichungen des tatsächlichen Gurtanlegewinkels (Ist-Wert) von einem optimalen Gurtanlegewinkel (Soll-Wert), dadurch gekennzeichnet, daß am Beschlag (21) ein mit dem Gurtband (20) gekoppeltes und dessen Abwinklungsbewegung senkrecht zur Ebene des vom Aufroller kommenden Gurtbandes (20) folgendes elastisches Tastorgan (41) angeordnet ist, welches mit einer Abstützung (43) auf eine zugeordnete Kraftmeßdose (42) wirkt und über die in Abhängigkeit von der Winkellage des Gurtbandes (20) wechselnde Abstützkraft den Ist-Wert für den Gurtanlagewinkel liefert.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftmeßdose (43) in den Beschlag (21) integriert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nichtgebrauchsstellung des Sicherheitsgurtes durch das Abheben der Abstützung (43) von der Kraftmeßdose (42) die Steuerwirkung des Tastorgans (41) ausgeschaltet wird.