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Dreipunktsicherheitsgurt
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Die Erfindung befaßt sioh mit einem Dreipunktsioherheitsgurt für Insassen
von Fahrzeugen, bei dem die Höhenstellung des der Sohulter des Insassen zugeordneten
Fuhrungspunktes des Sohultergurttrumes ( des Sohulterpunktes ) veränderbar ist.
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Aus der US-PS 3 860 261 ist es bekannt, bei einem Dreipunktsicherheitsgurt
den über die Brust des Insassen laufenden ( Sohulter- ) Gut trum über der Sohulter
des Insassen duroh einen Durchlaufbesohlag zu führen, durch den das Gurtband frei
durohlaufen kann und das Gurtband dann zu einem darunterliegenden, als Qurtbandaufroller
ausgeführten Befestigungspunkt zu führen.
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IJaoh einem ersten Vorschlag der US-PS ist an dem vom oberen Umlenkpunkt
zum unteren Befestigungspunkt laufenden Gurttrum eine Öse befestigt, duroh die der
vom oberen Umlenkpunkt fieber die Brust des Insassen laufende (Schulter-) Gurttrum
geführt ist und die eo einen Führungspunk ffir den von der Schulter des Insassen
nach hinten laufenden t chulter- ) Gurt bildet. Je naoh Auszug von Gurtband ausS
~ lurtbandaufroller verändert die genannte Öse ihre Höhenstellung und damit die
Höhenstellung des für die Zugrichtung des ( Sohulter- ) Gurttrumes bestimmenden
Führungspunktes dieses Gurttrumes.
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Diese Anordnung hat der tiaohteil, daß die optimale, das ist die im
wesentlichen waagerechte Zugriohtung des Gurtbandes von der
Schulter
des Insassen nach hinten, nur bei wenigen Personen erreicht wird: Dioke Personen
erfordern einen großen Gurtauszug, durch den der Pührungspunkt nach oben wandert.
Da diese Personen aber häufig auch klein sind, liegt der Umlenkpunkt für sie dann
falsoh. Schlanke Personen erfordern einen geringen Gurtauszug, duroh den der Fuhrungepunkt
nach unten wandert. Da sohlanke Personen häufig auoh groß sind, liegt der Umlenkpunkt
für sie dann ebenfalls falsch0 Diese fehlerhafte Einstellung wird nooh dadurch verstärkt,
daß kleine Personen als Fahrer den Sitz weiter nach vorn sohieben müssen, um die
Bedienungsorgane des Fahrzeuges zu erreiohen, Hierfür ist ebenfalls ein größerer
Gurtauszug erforderlioh, der die fehlerhafte Einstellung verstärkt. Für große Personen
gilt das Umgekehrte mit gleioher Konsequenz.
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iaoh einem weiteren Vorschlag der US-PS ist der Führungepunkt des
( Sohulter- ) Gurttrumes am senkrecht verlaufenden Gurttrum nioht befestigt, sondern
verstellbar. Damit können die oben gesohilderten Fehleinstellungen zwar vermieden
werden, aber nur dann, wenn der Umlenkpunkt auoh jeweils riohtig eingestellt wird.
Ds diese Verstellvorriohtung jedoch hinter der Sohulter des Insassen liegt, ist
ihm selbst diese Verstellung nioht möglioh. Damit wird das Erreichen des Zweckes
dieser Vorriohtung sehr fragwürdig. Die Erfahrung lehrt auch, daß derartige bewußt
vorzunehmende Verstellungen in aller Regel, sei es aus Vergeßlichkeit, aus Unwissenheit
oder aus Bequemliohkeit, unterbleiben und damit der beabsichtigte Zweck verfehlt
wird.
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Das gleiohe gilt für den Gegenstand der DT-OS 23 45 847, die ebenfalls
ein bewußtes Einstellen der riohtigen Höhenlage des oberen Haltepunktes erfordert.
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Der vorliegenden Erfindung war demnach die Aufgabe gestellt, eine
Vorriohtung anzugeben, duroh die der Fuhrungspunkt des ( Sohulter- ) Gurttrumes
eines Dreipunktgurtes einfach und unabhängig vom Gesohiok, der Aufmerksamkeit und
der Sorgfalt
des Insassen auf die riohtige, in etwa der Schulterhöhe
des Insassen entsprechenden Höhe eingestellt wird.
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Diese Aufgabe wird daduroh gelöst, daß der Führungspunkt, zu dem der
von der Sohulter des Insassen nach hinten laufende Schultergurt geführt ist, frei,
das heißt selbsttätig höhenversohieblioh geführt ist. Daduroh wird erreioht, daß
dieser Führungspunkt durch den zur Sohulter des Insassen geriohteten Zug im Sohultergurt
von selbst in diese Höhe der Sohulter geführt wird und damit der optimale Gurtverlauf
sich selbsttätig einstellt.
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Im einzelnen sohlägt die Erfindung in einer ersten Ausfuhrunge form
vor, den Führungspunkt an einer Laufkatze zu befestigen, die in einer senkrechten
Führung beweglioh ist.
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In anderen Fällen ist es vorteilhaft, den Führungepunkt an einem endlosen
Zugglied zu befestigen, daß frei umlaufend über zwei ortefeste Umlenkpunkte geführt
ist. Das Zugglied kann hierbei ein Seil, eine Kette oder ein entsprechendes Element
sein. Als besonders vorteilhaft sieht die Erfindung ein Gurtband als Zugglied vor.
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Ein besonders leichter Lauf des Zuggliedes und damit ein leichtgängiges
und raaohes Einstellen des Führungapunktes auf die riohtige Höhe wird dann erreioht,
wenn die Umlenkpunkte des Zuggliedes drehbare Rollen sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, den Trum
des Zuggliedes, an dem der Führungspunkt befestigt ist, außerhalb, den anderen Trum
und die Umlenkpunkte des Zuggliedes innerhalb einer Abdeckung anzuordnen0 Es kann
erfindungsgemäß vorgesehen sein, den Schultergurttrum am Führungapunkt zu befestigen.
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Wenn ein Gurtbandretraktor verwendet werden soll, schlägt die Erfindung
weiter vor, den Führungspunkt als Durohleufbesohlag für den Sohultergurttrum auszubilden,
duroh den das Gurtband
zum Gurtbandretraktor weitergeführt werden
kann.
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Um das Einstellen des Führungspunktes in die richtige Höhe zu erleichtern,
wird erfindungsgemäß empfohlen, einen Gewiohtsausgleich für die Laufkatze und den
Führungspunkt-Durchlaufbeschlag beziehungsweise für das Gewioht des Führungspunkt-Befestigungsbesohlages
in Bezug auf das Zugglied vorzusehen. Dadurch wird erreioht, daß das Gewicht der
beweglichen Teile diese nicht naoh unten zieht und damit den Führungspunkt unter
Sohulterhöhe des Insassen verschiebt.
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Falls das Gurtband am 3uhrungspunkt nioht befestigt ist, sondern duroh
einen Durchlaufbesohlag läuft und naoh unten geführt wird, greift am Führungspunkt
auoh eine naoh unten geriohtete Gurtband-Zugkraftkomponente an, die das optimale
Einstellen des Führungspunktes behindern kann. Um das zu vermeiden, sieht die Erfindung
einen Zugkraftausgleioh für die nach unten gerichtete Zugkraftkomponente im Gurtband-Verbindungstrum
vor.
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An sioh stellen sich Zugglied und Laufkatze dann besonders leioht
und schnell auf die optimale Lage des Führungepunktes ein, wenn sie möglichst leichtgängig
sind. Dies hat aber andererseits den Nachteil, daß diese beweglichen Teile infolge
der während der Fahrt auftretenden Erschütterungen sich ständig geringfügig auf-und
abbewegen. Dies kann zu vorzeitigem Verschleiß führen. Um dies zu vermeiden, schlägt
die Erfindung weiter vor, die Bewegung der Laufkatze beziehungsweise des Zuggliedes
duroh eine Reibungsbremse zu bremsen.
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In den Figuren der Zeichnung sind zwei Ausführungabeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
bei der der Fuhrungspunkt des Gurtes an einem endlosen Zugglied angeordnet ist;
Fig.
2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung, bei der der Führungspunkt des Gurtes
als Durohlaufbeschlag ausgeführt und an einer Laufkatze angeordnet ist; Fig. 3 eine
Draufsicht suf die Laufkatze der Fig. 2; Fig. 4 eine weitere Einzelheit der Erfindung
in Draufsicht.
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Der Dreipunktsicherheitagurt, von dem die Erfindung auageht, ist an
einem ersten Anlenkpunkt 1 mittels eines Beschlages 2 befestigt. Von dort läuft
er als Beokengurt 3 über das Becken des nioht dargestellten Insassen zu der als
Durohlaufbesohlag ausgebildeten Schloßzunge 4, die in dem an einem zweiten Anlenkpunkt
5 befestigten Gurtsohloß 6 lösbar eingerastet werden kann. Von der Schloßzunge 4
läuft der Gurt als Sohultergurt 7 über den Brustkorb und die Sohulter 8 des Insassen
zu dem Führungspunkt 9. Im Beokengurt 3 oder im Sohultergurt 7 kann eine geläufige,
hier nioht dargestellte Vorriohtung zum Verstellen der Länge der Gurttrume angeordnet
sein.
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In der Aus führungs form der Erfindung gemäß Fig. 1 ist dieser Führungspunkt
9 als Befestigungsbeschlag 10 für den Gurt ausgebildet und an einem Trum eines über
zwei ortsfeste, frei drehbare als Umlenkrollen ausgebildete Walzen 11 und 12 geführten
endlosen Zuggliedes 13 befestigt. Am anderen Trum des endlosen Zuggliedes 13 greift
eine mit ihrem anderen Ende ortsfest befestigte Feder 14 an, die das Gewicht des
Befestigungsbesohlages 10 in etwa aus gleicht.
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Beim Anlegen und dem damit verbundenen Straffziehen des Gurtes suoht
der Gurt von selbst die kürzeste mögliohe Länge einzunehmen.
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Diese kürzeste mögliohe Länge ist unter anderem dann gegeben, wenn
der
Schultergurt 7 von der Schulter 8 des Insassen im reohten Winkel auf das Zugglied
13 zu verläuft. Die Zugkraft im gestrafften Gurtband zieht daher den Führungepunkt
9 von selbst in den Fußpunkt einer Senkreohten suf dem Zugglied 13 und über die
Schulter 8 des Insassen. Da das Zugglied 13 im wesentliohen lotreoht angeordnet
ist, liegt die ( geometrische ) Senkreohte in der ( tatsächlichen ) Waagerechten
und stellt damit den optimalen Verlauf des Gurtes dar.
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Das Zugglied 13 und die ihm zugeordneten Umlenkrollen 11 und 12 sowie
die Feder 14 können innerhalb einer Abdeokung 15 angeordnet sein, die nur im Bereioh
des Trumes des Zuggliedes 13, an dem der Befestigungsbeschlag 10 angeordnet ist,
derart zurüokversetst ist, daß nur dieser Trum des Zuggliedes außerhalb der Abdeckung
liegt.
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In einer zweiten Aus führungs form der Erfindung gemäß der Fig. 2
und 3 ist der Führungepunkt als Durohlaufbesohlag 16 ausgebildet, von dem aus das
Gurtband in einem Verbindungstrum 17 zu einem ebenfalls am unteren Anlenkpunkt 1
befestigten Gurtbandretraktcr 18 geführt ist. Anstelle des Gurtbandretraktors 18
kann auch ein weiterer, dem Beschlag 2 der Fig. 1 entsprechender Befestigungsbeschlag
oder ein Durohlaufbesohlag vorgesehen sein, wobei im letzteren Falle das Gurtband
eine in sich geschlossene Schlinge bildet mit dem Vorteil des leiohten Längenausgleiohes
zwischen Beckengurt 3 und Sohultergurt 7.
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Der Durohlaufbesohlag 16 ist an einer Laufkatze 19 angeordnet, die
einen Längsschlitz 20 im Holm 21 der Karosserie durchgreift und mittels dreier Rcllenzwillinge
22, 23, 24 in diesem Schlitz leicht verschiebbar, kippsicher geführt ist.
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Gegebenenfalls genügen zum FUhren der Laufkatze auch nur zwei oder
nur ein Rollenzwilling. Duroh die an der Laufkatze 19 und einem ortsfesten Punkt
eingehängte Zugfeder 25 wird das Gewicht der laufkatze in etwa ausgeglichen und
die Einstellung der
Laufkatze auf die optimale Lage des Führungspunktes
9 erleichtert. Die Zugfeder 25 wird vorteilhaft so ( stärker ) dimensioniert, daß
sie über den genannten Gewichtsauagleioh hinaus auoh die naoh unten geriohtete Zugkraftkomponente
im Verbindungstrum 17 mindestens teilweise und annähernd angleiohen kann.
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Im übrigen entspricht die Funktion der Vorriohtung nach den Fig. 2
und 3 denjenigen der Fig. 1, auf die insoweit Bezug genommen wird.
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In Fig. 4 ist eine beispielsweise Ausführung einer Reibungsbremse
29 für die Vorrichtung der Fig. 1 dargestellt. In der Abdeokung 15 sind Auflager
26 angeordnet, auf denen sioh eine auf der Welle der Umlenkrolle 11 geführte Soheibe
27 mit Vorsprüngen auflegt und gegen Verdrehen gesiohert wird. Die Soheibe 27 wird
mittels Federn 28 gegen die Stirnfläohe der Umlenkrolle 11 gedrückt und bremst deren
Drehbewegung.
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L e e r s e i t e