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DRUCKENTLASTUNGSVûRRICHTUNG FÜR SICHERHEITSGURTE
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Aufgabe, Lösung Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckentlastungsvorrichtung
für den Brustgurt eines Sicherheitsgurtes für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge.
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Sicherheitsgurte für Fahrzeuge haben entweder die Form der in der
Bundesrepublik Deutschland nicht mehr zulässigen reinen Brustgurte oder die jetzt
übliche Form der Dreipunktgurte mit einem Gurtabschnitt, der über das Becken und
einem Gurtabschnitt, der über die Brust verläuft. In beiden Fällen wird auf die
Brust des Fahrers vom Brustgurt ein gewisser Druck ausgeübt, was insbesondere bei
Verwendung der üblichen Aufrollautomaten der Fall ist.
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Dieser Druck hat den Nachteil, daß die Kleidung der gesicherten Person
abgewetzt wird. Frisch gebügelte Kleidungsstücke, wie Blusen, insbesondere von Damen,
werden durch Zerknittern leicht unansehnlich. Ein sehr wesentlicher anderer Nachteil
besteht für viele Personen in dem vom Brustgurt auf die Brust ausgeübten Druck,
der als unangenehm empfunden wird, insbesondere von Personen mit Atembeschwerden,
z.B. bei Asthma.
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Durch die vorliegende Erfindung soll der vom Brustgurt auf die Brust
ausgeübte Druck gemindert, dabei aber die SicherungsSunktion des Sicherheitsgurtes
nicht beeinträchtigt werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die hiernach vorzusehene Zugverbindung zieht den Brustgurt etwas von
der Brust fort, und zwar mit einer durch die Elastizität der Zugverbindung vorgegebenen
Kraft. Die gesicherte Person ist damit nur einer sehr geringen Andruckkraft des
Brustgurtes ausgesetzt, hat aber die volle Sicherheit bei einem Unfall. Die Zugverbindung
ist lösbar, einerseits, damit die zu sichernde Person nach einem Unfall sowie beim
Ein- und Aussteigen nicht behindert wird, andererseits, damit Personen, die auf
die Druckentlastung keinen Wert legen, die Zugverbindung nicht einzuhängen brauchen.
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Weiterbildungen der Erfindung Nach Anspruch 2 läßt sich die Zugverbindung
am Brustgurt verschiebbar anbringen, wodurch sie von selbst ihre günstigste Lage
einnimmt und sich dem Leibesumfang der zu sichernden Person anpaßt.
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Die Zugverbindung kann am Brustgurt auf verschiedene Arten angebracht
werden, z. B. nach Anspruch 3 auf besonders einfache Weise mit Hilfe eines Hakens.
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Nach Anspruch 5 kann ein ösenartiges Gleitstück verwendet werden,
das am Brustgurt nach dessen Einbau anzubringen ist und zum schnellen Anlegen und
Abnehmen der Zugverbindung geeignet ist.
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Nach Anspruch 6 kann das untere Ende der Zugverbindung mit der Vorderseite
des Sitzes oder der Seitenwand oder der Tür des Fahrzeuges lösbar verbunden werden.
Dies bietet die Möglichkeit, die Zugverbindung ganz zu entfernen, wenn sie nicht
gewünscht wird.
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Das untere Ende der Zugverbindung läßt sich auf verschiedene Weise
befestigen, nämlich auf sehr einfache Weise, gemäß Anspruch 7 durch einen Klettverschluß
oder nach Anspruch 8 durch eine etwas robustere Vorrichtung, nämlich ein Stück Flachmaterial,
das
am Rahmenrohr des Sitzes anzuschrauben ist.
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Die Elastizität der Zugverbindung läßt sich nach Anspruch 9 durch
Verwendung von längselastischem Material erzielen oder nach Anspruch 10 durch Verwendung
einer federnden Aufwickelvorrichtung, die in einer bevorzugten Ausführungsform den
Vorteil hat, daß die erwünschte Zugkraft vom Insassen individuell einstellbar ist.
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Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im
folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Figur 1 zeigt perspektivisch einen Sitz und Teile eines Dreipunktgurtes
vor einem zu denkenden Insassen, sowie eine Zugverbindung nach der Erfindung.
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Figur 2 zeigt ein Gleitstück nach der Erfindung mit dem einen Ende
der Zugverbindung.
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Figur 3 zeigt in Seitenansicht das vordere Ende des Sitzpolsters mit
dem unteren Ende der Zugverbindung und einem Klettverschluß.
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Figur 4 zeigt in Seitenansicht das vordere Ende des Sitzpolsters mit
dem uneren Ende der Zugverbindung und einer Vorrichtung zum festen Anbringen der
Zugverbindung.
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Figur 5 zeigt im Querschnitt eine einfache Anbringung des oberen Endes
der Zugverbindung am Brustgurt.
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Figur 6 zeigt perspektivisch entsprechend Figur 1 eine andere Ausführungsform
einer Druckentlastungsvorrichtung nach der Erfindung.
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Figur 7 zeigt den Brustgurt im Querschnitt und die Druckentlastungsvorrichtung
nach Figur 6 in Draufsicht.
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Figur 1 zeigt die Anordnung einer Entlastungsvorrichtung nach der
Erfindung an einem Sitzplatz 1, z. B. eines Kraftfahrzeuges.
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Entsprechendes gilt für die Anordnung an einem Teil einer Sitzbank.
Man erkennt ein Sitzpolster 2, eine Rückenlehne 4 des Sitzplatzes sowie einen Sicherheitsgurt
6. Dieser ist oben durch einen Umlenkbeschlag 10 geführt, von dem aus einerseits
ein Abschnitt 12 abwärts zu einem nicht dargestellten Aufrollautomaten
führt,
andererseits der Brustgurt 14 vor der hier nichtdargestellten zu sichernden Person
zu einem Steckbeschlag 16, der in die übliche, hier nur teilweise dargestellten
Halterung 18 einsteckbar ist. Vom Steckbeschlag 16 geht der hier nur teilweise dargestellte
Beckengurt 19 aus.
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Der Brustgurt 14 ist von einem ösenartigen Gleitstück 20 umgeben,
das am Brustgurt nachträglich anzubringen und längs des Brustgurtes verschiebbar
ist. Es ist Teil einer Zugverbindung 22, deren eines Ende lösbar am Gleitstück und
deren anderes Ende fest oder lösbar an der Vorderseite des Sitzes 2 (oder der Sitzbank)
angebracht ist.
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Die Zugverbindung 22 ist als ganze längselastisch ausgebildet.
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Dies läßt sich am einfachsten durch Verwendung eines Gummibandes erreichen.
Stattdessen kann eine an sich bekannte flache, dosenförmige Aufwickelvorrichtung
24 mit Spiralfeder vorgesehen sein, die durch im wesentlichen unelastische Zugglieder
26 und 28 mit dem Gleitstück 20 bzw. der Vorderseite des Sitzes verbunden ist.
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Die Aufwickelvorrichtung kann auf eine bestimmte Zugkraft einstellbar
sein, so daß jede Person, passend zu ihrem Leibesumfang, die gewünschte Entlastungskraft
wählen kann.
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Figur 2 zeigt eine Ausführungsform des Gleitstückes 20. Es ist ein
flacher Bauteil, z. B. aus Kunststoff, mit einer langgestreckten Öffnung 30, die
gerade so groß ist, daß sie das Gurtband umfassen kann aber das nötige Spiel zu
einer Verschiebung längs des Gurtbandes beläßt. An seinem in Figur 2 linken Ende
ist das Gleitstück 20 unterteilt und mit Hilfe einer Schraube 32, deren Kopf versenkt
angeordnet ist, zu schließen. An seinem rechten Ende hat es eine Schließverbindung
35 zum lösbaren Anbringen der Zugverbindung 22. Die Schließverbindung hat ein Loch
34, durch das eine Öse 36 geführt ist, in die ein Haken 38 einhängbar ist. Der Haken
ist entweder direkt oder durch eine weitere Öse 40 an der Zugverbindung 22 befestigt.
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Statt am einen Ende des Gleitstückes kann das Loch (jetzt 34') zum
Befestigen der Zugverbindung an der Mitte der einen Lägsseite des Geleitstückes
in einer Ausbuchtung 41 vorgesehen sein.
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Zum Anbringen des im Gebrauch unteren Endes der Zugverbindung an der
Vorderseite des Sitzes oder Sitzplatzes einer Bank kann eine Klettverbindung 42
dienen, die in Figur 3 (in der Dicke vergrößert) dargestellt ist. Die Klettverbindung
hat ein Stück Klettband 44, das an der Vorderseite des Sitzpolsters 2 durch Nähen
oder Kleben zu befestigen ist und ein Stück Klettband 46, an dem das im Gebrauch
untere Ende der Zugverbindung 22 befestigt ist.
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Die Klettverbindung dient im allgemeinen zur dauerhaften Anbringung
der Zugverbindung 22 am Sitzpolster 2, während zum ständigen Öffnen und Lösen beim
Ein- und Aussteigen der zu sichernden Person die Schließverbindung 35 dient. In
Sonderfällen kann jedoch die Zugverbindung durch Trennen der Klettverbindung ganz
abgenommen werden.
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Figur 4 zeigt eine andere Anbringung der Zugverbindung am Sitz, nämlich
an einem Rahmenrohr 50 des Sitzes oder der Sitzbank, das vorne unten waagerecht
verläuft. Ein Stück Flachmaterial 52, insbesondere Bandeisen, hat an seinem unteren
Ende Löcher und ist mit Hilfe von Schrauben 54 mit dem Rahmenrohr 50 fest verbunden.
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Es hat an seinem oberen Ende eine Öffnung 56, durch die das untere
Ende der Zugverbindung 22, z. B. ein Gummiband, gezogen ist.
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Figur 5 zeigt eine einfache Anbringung des oberen Endes der Zugverbindung
am Brustgurt. An Stelle eines Gleitstückes 20 ist hier eine Schlaufe 60 des Zuggliedes
26 in Form eines Bandes, insbesondere Gummibandes um den Brustgurt geführt. Die
Schlaufe hat eine lösbare Schließverbindung 62, z. B. in Form eines Druckknopfes.
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Figur 6 und 7 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Druckentlastungsvorrichtung
nach der Erfindung. Die Zugverbindung 22 hat
hier eine Aufwickelvorrichtung
24 und ein unelastisches Band 26 sowie einen Haken 64 zum Einhängen am Brustgurt
14. Hier wird die Aufwickelvorrichtung 24 selbst an ihrer einen Wand mit einem Klettband
versehen, während das andere, das Gegenstück bildende Klettband, vom Benutzer nach
seinen Wünschen an verschiedenen Stellen angebracht werden kann, nämlich entweder,
wie nach Figur 1 in der Mitte seines Sitzplatzes oder an der einen Seite seines
Sitzplatzes bei 66 oder an der Seitenwand oder Tür des Fahrzeuges bei 67. Eine seitliche
Anbringung bei 66 oder 67 ist einerseits für Frauen zweckmäßig, die Röcke tragen,
andererseits zur Zugentlastung günstig. Man wird die Aufwickelvorrichtung immer
an derjenigen Seite des Sitzplatzes anbringen, wo der Brustgurt 14 zum Umlenkbeschlag
10 und weiter zur Aufwickelvorrichtung führt.
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Gerade an dieser Seite ist die Druckentlastung besonders wichtig und
zweckmäßig.
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Der Haken 64 besteht vorzugsweise aus einem mit Weichplastik überzogenen
Draht. Er hat zwei etwa gleich lange Schenkel 64.1 und 64.2. Die beiden Schenkel
schließen miteinander einen spitzen Winkel ein. Der Schenkel 64.1 hat eine Öse 64.4,
die mit dem Zugglied 26 verbunden ist, während der Schenkel 64.2 in den Brustgurt
14 eingehängt wird. Dadurch, daß die beiden Schenkel 64.1 und 64.2 des Hakens 64
etwa gleich lang sind, wird die Zugkraft vom Schenkel 64.2 über dessen annähernd
ganze Länge auf den Brustgurt 14 übertragen, was verhindert, daß der Brustgurt dort
geknautscht wird. Der Brustgurt wird leicht vom Körper fortgehalten.
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Die beiden Klettbänder, die die Aufwickelvorrichtung am Sitz oder
der Seitenwand oder der Tür haltern, lassen sich sehr satt miteinander verbinden,
jedoch bei Bedarf wieder lösen. Normalerweise wird der Fahrgast jedoch nur den Haken
64 in den Brustgurt 14 einhängen und ihn auch dort vor dem Aussteigen wieder lösen,
während die Aufwickelvorrichtung an ihrem Ort bleibt.
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Nach dem Aushängen des Hakens 64 zieht die Aufwickelvorrichtung 24
das Zugglied 26 und möglichst auch den Schenkel 64.1 in ihr Gehäuse zurück.
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Anstelle eines unelastischen Zuggliedes 26 und einer Aufwickelvorrichtung
24 kann auch ein elastisches Band oder Seil verwendet werden.
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BEZUGSZEICHEN 1 Sitzplatz 2 Sitzpolster 4 Rückenlehne 6 Sicherheitsgurt
10 Umlenkbeschlag 12 Abschnitt des Sicherheitsgurtes 14 Brustgurt 16 Steckbeschlag
18 Halterung 19 Beckengurt 20 Gleitstück 22 Zugverbindung 24 Aufwickelvorrichtung
26, 28 Zugglied 30 Öffnung 32 Schraube 33 Anschluß des Gleitstückes 34 Loch 35 Schließverbindung
36 Öse 38 Haken 40 Öse 41 Ausbuchtung 42 Klettverbindung 44, 46 Klettband 50 Rahmenrohr
52 Flachmaterial 54 Schraube 56 Öffnung 60 Schlaufe 62 Schließverbindung
64
Haken 64.1, 64.2 Schenkel 64.4 Öse 66, 67 Ort
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