DE3143639A1 - Anfahrvorrichtung fuer eine stahlstranggiessanlage - Google Patents
Anfahrvorrichtung fuer eine stahlstranggiessanlageInfo
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Description
PATENTANWÄLTE F.VVi HEMM'ERICH · GERD MOLLtR · D. GROSSE · F. POLLMEIER
02. November 1981 -1- 82 804 the.spi
SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1
Anfahrvorrichtung für eine Stahlstranggießanlage
Die Erfindung betrifft eine Anfahrvorrichtung für eine Stahlstranggießanlage, wobei ein mit einem Anfahrkopf zum
Verschließen der Kokillenöffnung versehener flexibler Anfahrstrang
in der bogenförmigen Strangführung und zur Zwischenlagerung in einer in vertikaler Ebene schwenkbaren
Führung durch Antrieb verfahrbar ist.
Beim Stranggießen von Stahl wird bei Gießbeginn die Kokille an der Unterseite durch einen an einem Anfahrstrang angeordneter
Anfahrkopf verschlossen, der das Herausfließen des flüssigen Stahls verhindert. Der Stahl erstarrt am mit
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einer Hinterschneidung versehener Anfahrkopf, wodurch der
Gießstrang mit dem Anfahrstrang verbunden wird. Beim Anfahren bestimmt der in der Strangführung durch Treibrollen
geförderte Anfahrstrang die Ausziehgeschwindigkeit des Gießstranges.
Nach dem Anfahren wird der Anfahrkopf vom Gießstrang gelöst und der Anfahrstrang vom Auslaufrollgang zu
einem Zwischenlager gefördert.
Bei einer bekannten Stranggießanlage ist als Zwischenlager für den Anfahrstrang eine Führung am Hallengerüst schwenkbar
gelagert, deren freies Ende durch einen Druckmittelzylinder
bis auf die Förderebene des AuslaufroIlgangs der
Stranggießanlage absenkbar ist. Der Anfahrstrang wird zur Zwischenlagerung mittels Seilzug in die Führung gezogen.
Zum Anfahren der Stranggießanlage wird der Anfahrstrang nach dem Auslaufen des Gießstranges auf den Auslaufrollgang
heruntergelassen und vom Treiber durch die Strangführung gefördert bis der Anfahrkopf die Kokille verschließt. Das
Einfahren des Anfahrstranges vom Aus laufrollgang durch die gesamte Strangführung nach dem vollständigen Auslaufen des
Gießstranges nimmt zwischen den·Güssen viel Zeit in Anspruch.
Um die durch das Auslaufen des Gießstrangendes und das Einfahren des Anfahrstranges bedingten Zeitverluste zu vermindem,
ist es bereits bekannt, den Anfahrstrang von oberhalb der Gießbühne durch die Kokillenöffnung in die Strangführung
einzuführen. Da dies bereits während des Auslaufens des Gießstranges erfolgen kann, wird auf diese Weise die
Stillstandszeit vermindert.
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Eine bekannte Vorrichtung zum Einbringen des Anfahrstranges
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von oben durch die Kokillenöffnung in die Strangführung besteht
aus einem auf der Gießbühne verfahrbaron Wagen mit
einem in eine senkrechte Ubernahmestellung schwenkbaren Anfahrstrangbett,
das mit einem Haken zum Aufhängen des Anfahrstranges sowie mit einem Kettentrieb zum Einführen des
Anfahrstranges in die Strangführung versehen ist. Hierbei wird der Anfahrstrang an einen Kranhaken gehängt und vom
Auslaufrollgang bis über die Gießbühne angehoben und an den Haken des senkrecht stehenden Anfahrstrangbettes übergeben.
Nach dem Abschwenken des Anfahrstrangbettes kann z.B. ein Anfahrkopf ausgewechselt oder im Format verändert werden.
Danach wird der Wagen zur Kokille gefahren und der Anfahrstrang durch den Kettentrieb über eine Bogenführung
durch die Kokillenöffnung in die Strangführung herabgelassen.
Diese Anfahrvorrichtung ist nicht vorteilhaft für Zwillingsguß anwendbar, da die mittlere Trennwand der Kokille
das Einführen des Anfahrstranges von oben behindert.
Bei den bekannten Vorrichtungen kann das Anpassen des Anfahrkopfes
an ein neues Gießformat innerhalb bestimmter Grenzen durch Anbringen oder Entfernen seitlicher Paßstücke
erfolgen. Bei größeren Formatänderungen muß ebenso Wie bei Verschleiß der Anfahrkopf mit Hilfe des Kranes ausgewechselt
werden. Für diese Arbeiten müssen während der Stillstandszeit Arbeitskräfte und ein Kran bereitstehen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Anfahrvorrichtung
mit längeren verschleiß- und formatänderungsbedingten Wechselintervallen für Anfahrköpfe.zur Verringerung
der Stillstandszeiten der Stranggießanlage und zur Verminderung der Kran- und Handarbeit·. Darüber hinaus soll auch
der Übergang vom Gießen einer Bramme auf das Gießen mehrerer
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schmalerer Brammen in einer Kokille ohne Umbauarbeiten an der Anfahrvorrichtung kurzzeitig möglich sein. Auch bei
Mehrstrangblockanlagen wird mit der Erfindung eine einfachere und schnellerer Anpassung der Anfahrvorrichtung an
ein neues Gießformat angestrebt.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Anfahrstrang an jedem Ende mit einem Anfahrkopf versehen
ist und die einseitig an einem auf der Gießbühne verfahrbaren Gestell gelagerte Führung mit ihrem freien Ende von
der Förderebene des Auslaufrollgangs der Stranggießanlage bis in eine oberhalb der Kokillenoberkante liegende Ebene
schwenkbar ist.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Transfer des Anfahrstranges
vom Auslaufrollgang bis über die Gießbühne ohne Kran- und Handarbeit allein durch die. schwenkbare Führung
erfolgen kann. Bei gleichbleibendem Gießformat wird der Anfahrstrang nur von oben durch die Kokille in die Strangführung
eingefahren, wobei die beiden Anfahrköpfe abwechselnd die Kokille verschließen.
Da die Anfahrköpfe auf diese Weise doppelt so lange verwendbar sind, verlängern sich die Wechselintervalle entsprechend,
so daß sich die Verfügbarkeit der Stranggießanlage verbessert.
Bei klauenartiger Ausbildung der Anfahrköpfe sind die Klauen in entgegengesetzter Seitenrichtung angeordnet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Anfahrstrang mit zwei Anfahrköpfen unterschiedlichen Formats ver-
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sehen sein. Dadurch erübrigt sich das Verändern oder Auswechseln des Anfahrkopfes bei jeder Änderung des Gießformats.
Hierbei erfolgt für beide Formate das Einfahren des Anfahrstranges vom Auslaufrollgang durch die Strangführung.
Lediglich beim Übergang auf das andere Format wird der Anfahrstrang einmalig von oben durch die Kokillenöffnung eingefahren
r wonach der jeweils andere Anfahrkopf die Kokille verschließt.
An mindestens einer Seite des Anfahrstranges kann ein gabelartig
gestalteter Anfahrkopf mit mehreren Kopfteilen für benachbarte Öffnungen einer Kokille mit unterteiltem Hohlraum
angeordnet sein. Mit einem derartigen Anfahrstrang können sowohl ein breiter Brammenstrang als auch zwei oder
mehr schmale Brammen- oder Blockstränge gegossen werden.
Zur Erleichterung des Übergangs zwischen Auslaufrollgang
und schwenkbarer Führung bzw. des Einführens des Anfahrstranges von oben durch die Kokille kann das freie Ende der
schwenkbaren Führung in der Schwenkebene zu je einer dem Auslaufrollgang bzw. der Kokillenöffnung zugeordneten
bogenförmigen Umlenkung verzweigt sein.
Der schwenkbaren Führung kann als Schwenkantrieb eine am Wagen angeordnete Seilwinde zugeordnet sein.
Bei einer Mehrstranggießanlage mit mehreren Anfahrsträngen
können in weiterer Ausbildung der Erfindung an dem Wagen Führungen für je einen der Anfahrstränge unabhängig voneinander
schwenkbar gelagert sein. Entsprechend der Strangzahl ergibt sich eine größere Einsparung von Kran- und Handarbeit
sowohl bei gleichbleibendem Format als auch bei Formatänderungen.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Anfahrvorrichtung für eine Stahlstranggießanlage in
Seitenansicht schematisch dargestellt.
Von der Stranggießanlage sind eine auf einer Gießbühne 1 angeordnete Kokille 2r eine der Kokille nachgeordnete
Strangführung 3 mit zwischengeordneten Treibrollensätzen
4, 5 und einem in der Horizontalen angeordneten Treib-Richtaggregrat
6 dargestellt, an das sich ein Auslaufrollgang
7 anschließt.
Auf der Gießbühne 1 ist ein Wagen 8 in der vertikalen Strangführungsebene auf Rädern 9 verfahrbar. Eine Führung
10 ist einerseits mit einem Tragbügel -11 verbunden der am Wagen 8 auf einer Achse 12 gelagert ist. An der Vorderseite
des Wagens 8 ist eine motorgetriebene Seilwinde 13 angeordnet, deren Seil 14 über eine öse 15 an der Führung 10
befestigt ist.
Die Führung 10 enthält nicht dargestellte Rollbahnen zur
Lagerung und Aufnahme eines Anfahrstranges 16. An jedem Ende des Anfahrstranges 16 ist ein Anfahrkopf 17 bzw. 18
angeordnet. Die Führung 10 ist im Bereich ihrer Schwenkachse
12 stirnseitig mit einer Seilwinde 19 versehen, deren Seil 20 mit einem der Anfahrköpfe 17 bzw. 18 verbindbar
ist.
Das freie Ende der Führung 10 ist in zwei Bogenteile 21,
22 verzweigt, wobei der Bogenteil 21 dem Auslaufrollgang und 'der Bogenteil 22 der Öffnung der Kokille 2 zugeordnet
ist. im Bereich des Auslaufrollganges 7 befindet sich eine
Ausklinkvorrichtung 23 für die Anfahrköpfe 17, 18.
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Funktionsweise:
Zum Gießen eines Formates sind an den Enden des Anfahrstranges 16 Anfahrköpfe 17, 18 mit gleichem Querschnitt angebracht.
Zum Anfahren wird die Führung 10 in die gestrichelt dargestellte Position hochgeschwenkt und der Wagen
8 in Richtung Kokille 2 verfahren, bis der Bogenteil 22
auf die Öffnung der Kokille 2 gerichtet ist. Beim Ausfahren des Seiles 20 läuft der Anfahrstrang 16 aufgrund seines Eigengewichtes
durch die Kokille 2 in die Strangführung 3. Sobald der Anfahrstrang 16 von den Treibrollensätzen 4, 5
erfaßt wird kann das Seil 20 vom Anfahrkopf 17 bzw. 18 gelöst werden.
Der Wagen 8 wird daraufhin zurück gefahren und die Führung 10 abgesenkt, bis der Bogenteil 21 zur Aufnahme des Anfahrstranges
16 auf den Auslaufrollgang 7 ausgerichtet ist. Zum Einziehen des Anfahrstranges 16 in die Führung 10 wird
das Seil 20 des Seilzuges 19 mit dem Anfahrkopf 17 bzw. 18 verbunden. Da das Einfahren des Anfahrstranges 16 bei
gleichbleibendem Gießformat stets von oben durch die Kokille
2 erfolgt, werden die beiden Anfahrköpfe 17/ 18 nur jedes zweite Mal durch den Anfahrvorgang beansprucht, wodurch
sich ihre Standzeit verlängert.
Bei einem Anfahrstrang 16 mit zwei Anfahrköpfen 17, 18
unterschiedlichen Querschnitts wird zum Gießen eines Formats der Anfahrstrang 16 jeweils aus der Führung 10 wieder
durch den Bogenteil 21 auf den Auslaufrollgang 7 geleitet
und durch die Strangführung 3 bis zur Kokille gefördert. Nur zum Formatwechsel wird der Anfahrstrang 16 einmalig
von oben durch die Kokille 2 eingeführt, wonach der jeweils
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andere Anfahrkopf 17 bzw. 18 die im Format angepaßte Kokille 2 verschließt.
Die neue Anfahrvorrichtung ermöglicht auch den Übergang von
einem breiten Brammenstrang auf mehrere schmale Brammenoder Blockstränge. Hierbei wird auf einer Seite des Anfahrstranges
16 ein gabelartig gestalteter Anfahrkopf 17a befestigt,
dessen Kopfteile zum Verschließen der Öffnungen einer durch Zwischenwände unterteilten Kokille bemessen
sind.
Claims (7)
1. Anfahrvorrichtung für eine Stahlstranggießanlage, wobei
ein mit einem Anfahrkopf zum Verschließen der Kokillenöffnung versehener flexibler Anfahrstrang in einer bogenförmigen Strangführung und zur Zwischenlagerung in einer
in vertikaler Ebene schwenkbaren Führung durch Antrieb verfahrbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anfahrstrang (16) an jedem Ende mit einem Anfahrkopf
(17, 18) versehen ist und die einseitig an einem auf der Gießbühne (1) verfahrbaren Wagen (8) gelagerte
Führung (10) mit ihrem freien Ende von der Förderebene
des Auslaufrollgangs (7) der Stranggießanlage bis in eine oberhalb der Kokillenoberkante liegende Ebene
schwenkbar ist.
2. Anfahrvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei klauenartiger Ausbildung der Anfahrköpfe (17, 18)
die Klauen in entgegengesetzter Seitenrichtung angeordnet sind.
3. Anfahrvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anfahrstrang (16) mit zwei Anfahrköpfen (17, 18)
unterschiedlichen Formats versehen ist.
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4. Anfahrvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,-
daß an mindestens einer Seite des Anfahrstranges (16) ein
gabelartig gestalteter Anfahrkopf (17a) für benachbarte Öffnungen einer Kokille (2) mit unterteiltem Hohlraum
versehen ist.
5. Anfahrvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,-
daß das freie Ende der schwenkbaren Führung (10) in der
Schwenkebene zu je einer dem Auslaufrollgang (7) bzw. der Öffnung der Kokille (2) zugeordneten bogenförmigen
Umlenkungen (21r 22) verzweigt ist.
6. Anfahrvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der schwenkbaren Führung (10) eine am Wagen (8) angeordnete
Seilwinde (13) zugeordnet ist.
7. Anfahrvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Mehrstranggießanlage mit mehreren Anfahrsträngen
am Wagen (8) Führungen (10) für je einen der Anfahrstränge (16) unabhängig voneinander schwenkbar
gelagert sind.
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