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Säulenzwinge für Betoneinschalungen
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Die Erfindung betrifft eine Säulenzwinge für Betoneinschalungen, bestehend
aus einzelnen, sich zu einem Vieleck-Rahmen ergänzenden Schenkeln, von denen im
Eclkbereich jeweils zwei Schenkel zueinander keilverspannt sind.
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Eine derartige Säulenzwinge ist bekannt aus der FR-PS 697 834, wobei
jeder aus Flacheisen bestehende Schenkel an seinem einen Ende mit einem im Querschnitt
U-förmigen Schuh bestückt ist derart, daß die Schuh-U-Schenkel das Ende des Schenkels
umgreifen und dort festgelegt sind. Der Schuh formt dadurch eine geschlossene Durchtrittsöffnung
für das Ende des angrenzenden Schenkels. Dieses Ende ist mit einem Vorsprung ausgestattet,
welcher beim Zusammensetzen eine Nut des Schuhes durchsetzt. Zum Verspannen des
einen Schenkelendes des einen Schenkels gegen die Stirnfläche des angrenzenden Schenkels
dient der ebenfalls in die Schuh-Durchtrittsöffnung eingesteckte Keil, der sich
seinerseits mit einer Schrägfläche an dem auswärts liegenden Steg des Schuhes abstützt.
Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist die Tatsache, daß die Schalung sich durch
Schrauben oder Klemmen nicht befestigen läßt. Sodann besteht nicht die Möglichkeit,
die Säulenzwinge diagonal zu trennen. Die verwendeten Flacheisen besitzen darüber
hinaus nur eine geringe Steifigkeit und Tragfähigkeit. Auch ist die Verbindung zweier
Schenkel ausschließlich kraftschlüssig durch Reibung.
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Ferner ist aus der DE-OS 2 302 851 eine Säulenzwinge bekannt, bei
welcher jeder Schenkel im Querschnitt hutprofiliert ist und an seinem Stirnende
einen nach außen hin offenen U-förmigen Schuh besitzt. In den U-Schenkeln desselben
sind Öffnungen zur Aufnahme eines Keils vorgesehen, der durch ein quergerichtetes
Keilloch einer Lochreihe im Endbereich des anderen Schenkels tritt. Diese bauform
ist gegenüber der vorerwähnten stabiler, läßt jedoch nur eine stufenweise Verstellung
zu. Auch wirkt die Kraft der Keile nur in einer Anzugsrichtung.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Säulenzwinge
der eingangs genannten Art in herstellungstechnisch einfächer Weise gebrauchsvorteilhafter
auszugestalten derart, daß ein diagonales Trennen zweier Säulenzwingen-Winkelhälften
nach dem Betonieren ermöglicht ist und daß die im Winkelbereich vorgesehene Keilverspannung
in zwei Richtungen wirkt.
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Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß jeder Schenkel auf ganzer Länge
doppellagig ausgebildet ist unter Freilassung eines sich zwischen den beiden Lagen
erstreckenden Schlitzes, durch welchen eine am Stirnende jedes Schenkels vorstehende,
jenseits des durchsetzten Schenkels mit einem Keil- verspannbare Lasche tritt, gegen
deren Längsflanke ein zweiter Keil verspannbar ist, welcher in ein Loch einer sich
in den Schenkeln über deren ganzen Länge erstreckenden Loch reihe eingetrieben ist.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Säulenzwinge
von erhöhtem Gebrauchswert angegeben. Die Säulenzwinge läßt sich nach dem Betonieren
in zwei winkelförmige Hälften zerlegen und diagonal trennen. Sodann besteht die
Möglichkeit, die Säulenzwinge nach dem Windmühlenfiügel-Prinzip stufenlos auf jede
gewünschte Abmessung einzustellen, wobei die Verbindung durch die Keile kraft- und
formschlüssig ist. Der eine die Eintreiböffnung der Lasche durchsetzende Keil bewirkt
das rechtwinklige Ausrichten zweier Schenkel zueinånder, während der zweite Keil
zum Zusammenpressen dient. Daher übernimmt der eine Keil den Formschluß und der
andere Keil den Kraftschluß.
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Die Rechtwinkligkeit der Säulenschalung wird durch die Säulenzwinge
gewährleistet und nicht durch die bauseits erstellte Schalung.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß die Lochreihe aus
auf.
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Luke zueinander angeordneten Langlöchern besteht. Daher kann die Säulenzwinge
stufenlos auf jede bauübliche Länge eingestellt werden.
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Auch bringt die Überlappung der Schlitze die Möglichkeit, zwei Schalungshälften
mit einem zusätzlichen Keil über eine längere Distanz zusammenzuziehen, wenn eine
Schalungshälfte noch am Kran hängt.
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Eine besonders beiastungsstabile Ausgestaltung ist dadurch erreicht,
daß jeder Schenkel aus zwei mit ihren Stegen einander zugekehrt liegenden und zwischen
sich den Schlitz belassenden U-Profilen besteht.
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Dabei erweist es sich von Vorteil, daß die beiden U-Profile und der
Schlitz mindestens an ihrem einen die Lasche tragenden Ende durch eine
Kopfplatte
verschlossen sind. Hohe Kräfte können demgemäß schadlos aufgenommen werden.
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Ein weiterer Vorteil ist dabei darin zu sehen, daß die Schenkel der
U-Profile unterschiedlich lang sind und die rahmeneinwärts liegenden längeren Schenkel
randseitig mit einer Lochreihe ausgestattet sind.
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Einerseits bringt dies statische Vorteile und andererseits ist ein
leichteres Anschrauben einer Holzschalung möglich, da der kürzere U-Schenkel den
guten Zugang gewährleistet.
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Schließlich erweist es sich noch als günstig, daß die Schenkel von
Spannpratzen übergriffen sind, die längsverschieblich in hinterschnittene Nuten
von quer zur Rahmenebene laufenden Distanzträgern gehaltert sind, welch letztere
die Schalungsbretter stützen. Somit erfüllen die längeren Schenkel der U-Profile
noch eine Abstützfunktion für die Spannpratzen. Es ist eine stufenlose Verstellung
der Distanzträger quer zur Längsrichtung der Schenkel möglich.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 5 erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine eine Betoneinschalung
umfassende Säulenzwinge, Fig. 2 in größerem Maßstab eine Verbindungsstelle zweier
rechtwinklig zueinander stehender Schenkel,
Fig. 3 den Schnitt nach
der Linie 111-111 in Fig. 2, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2 und
Fig. 5 in perspektivischer Darsteilung einen der untereinander gleichen Schenkel
der Säulenzwinge.
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Die dargestellte Säulenzwinge weist die einen Rahmen bildenden vier
Schenkel 1 auf. Letztere stützen über quer zur Rahmenebene laufende Distanzträger
2 Schalungsbretter 3, welcher durch die Schalungsbretter 3 geformte Raum durch Ausfüllen
mit Beton die Säule 4 bildet. Der beim Einfüllen des Betons sowie bei der Härtezeit
desselben auftretende Seitendruck wird von den Säulenzwingen aufgenommen.
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Jeder Schenkel 1 der Säulenzwinge ist auf ganzer Länge doppellagig
ausgebildet. Zu diesem Zweck besteht jeder Schenkel aus zwei mit ihren Stegen 5
einander zugekehrt liegenden und zwischen sich einen Schlitz 6 belassenden U-Profilen
7. Die Schenkel 8, 9 der U-Profile 7 sind unterschiedlich lang, wobei die rahmeneinwärts
liegenden, längeren Schenkel 9 randseitig mit einer Lochreihe bildenden Löchern
10 versehen sind.
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An ihrem einen Ende sind die beiden U-Profile 7 und der Schlitz 6
durch eine eine Lasche 11 tragende Kopfplatte 12 verschlossen. Die Lasche 11 erstreckt
sich in Längsrichtung des Schenkels 1 derart, daß die Befestigungsstelle im Bereich
zwischen den Stegen 6 der U-Profile 7
vorgesehen ist. Die Länge
der Lasche 11 ist größer als die Steghöhe.
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Im Endbereich der Lasche 11 ist ein Langloch 13 vorgesehen. Das Maß
von der unteren Kante 13' dieses Langloches 13 bis zur Kopfplatte 12 ist jedoch
geringer als die Steghöhe der U-Profile 7, vergl. insbesondere Fig. 4.
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Das andere Ende des Schenkels 1 ist ebenfalls verschlossen, und zwar
durch eine Stirnplatte 14, deren Abmessung der Kopfplatte 12 entspricht.
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In den Stegen 5 der U-Profile 7 ist eine Lochreihe vorgesehen, die
aus auf Luke zueinander angeordneten Langlöchern 15 besteht. Sowohl das Langloch
13 als auch die Langlöcher 15 dienen zur Aufnahme von Keilen 16 bzw. 17.
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Zwei Schenkel 1 -werden derart verbunden, daß die Lasche 11 des einen
Schenkels 1 den Schlitz 6 des anderen Schenkels 1 durchsetzt. Nun kann der Keil
16 in das jenseits des Schenkels liegende Langloch 13 der Lasche 11 eingetrieben
werden. Die eine Spannfläche 16" desselben stützt sich an den kürzeren U-Schenkeln
8 ab, während die andere Spannfläche 16' gegen die Kante 13" des Langloches 13 drückt.
Hierdurch wird die Kopfplatte 12 des einen - Schenkels gegen den entsprechenden
Bereich der längeren U-Schenkel 9 des anderen Schenkels verspannt unter Erzielung
einer rechtwinkligen Ausrichtung der beiden Schenkel zueinander, vergl. Fig. 2.
Anschließend kann der Keil 17 in ein Keilloch 15 des einen Schenkels eingetrieben
werden, welcher mit
seiner einen Spannfläche 17' die rahmenauswärts
liegende Längsflanke 11' der Lasche 11 beaufschlagt. Zufolge der rechtwinklig zueinander
stehenden Langlöcher 13 und 15 sind auch die Keile 16, 17 rechtwinklig zueinander
ausgerichtet. Das bedeutet, daß die Keile 16, 17 in rechtwinklig zueinander stehenden
Richtungen wirken, wobei der Keil 17 das Zusammenpressen der Schalung herbeiführt.
Durch weiteres Einschlagen des Keiles 17 wird nämlich der entsprechende die Lasche
11 tragende Schenkel in Richtung der Schalung verlagert. Die Keilverspannung erfolgt
demgemäß kraft- und formschlüssig.
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Jeder Eckverbindung sind zwei Keile zugeordnet. Diese können mittels
einer Kette oder eines anderen flexiblen Befestigungselementes im Bereich der Kopfplatte
12 unverlierbar gefesselt sein.
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Zur Festlegung der Distanzträger 2 an den Schenkeln 1 dienen Spannpratzen
18. Dieselben sind etwa winkelförmig gestaltet. Der eine Winkelschenkel 18' stützt
sich an dem längeren U-Schenkel 9 ab, während der kürzere Winkelschenkel 18" auf
den Mittelbereich des Distanzträgers 2 aufsetzt. Dort besitzt dieser eine hinterschnittene
Nut 19 zur Aufnahme einer mit einem Kopf 20 versehenen Spannschraube 21.
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Letztere durchsetzt die Spannpratze 18 im Mittelbereich. Die Festkiemmung
erfolgt mittels einer der Spannschraube 21 zugeordneten Mutter 22.
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Beim Ausführungsbeispiel sind jeweils drei solcher Distanzträger
2 einem Schenkel 1 zugeordnet. Dann ist es vorteilhaft, die Spannpratzefl 18 so
anzubringen,
daß sie abwechselnd die längeren U-Schenkel 9 der U-Profile 7 eines Schenkels 1
belasten, vergl. insbesondere Fig. 1.
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Das den Spannpratzen 18 gegenüberliegende Ende der Distanzträger 2
ist mit den Schalungsbrettern 3 bestückt.
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Die Säulenzwinge kann vor dem Betonieren zu zwei Winkelhälften zusammengefügt
werden, welche sich dann diagonal zusammensetzen lassen. Da sich mittels der Keile
17 ein äußerst dichtes Zusammenpressen der Schalungsbretter erreichen läßt, ist
eine hohe Dichtigkeit der Verschalung gewährleistet, was das Auslaufen des Betons
verhindert. In gleicher Weise ist auch ein diagonales Trennen zweier Winkelhälften
nach dem Betonieren möglich, und zwar nach Lösen der entsprechenden Keile.
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Verzichtet man auf die dargestellten Distanzträger 2 und sieht bspw.
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Vierkanthölzer vor, so dienen die Löcher 10 in den längeren U-Schenkeln
9 zur Befestigung. Das Anschrauben ist erleichtert vornehmbar, da die kürzeren U-Schenkel
8 der U-Profile 7 den Zutritt zu den die Löcher 10 durchsetzenden Schrauben gewährleisten.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.
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