DE3137840C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C57/00—Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C57/02—Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms with only carbon-to-carbon double bonds as unsaturation
- C07C57/03—Monocarboxylic acids
- C07C57/04—Acrylic acid; Methacrylic acid
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/41—Preparation of salts of carboxylic acids
- C07C51/412—Preparation of salts of carboxylic acids by conversion of the acids, their salts, esters or anhydrides with the same carboxylic acid part
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Zirkonmethacrylat,
ein Verfahren zu seiner Herstellung und
dessen Verwendung als Vernetzungsmittel
bei der Herstellung vernetzter Vinylpolymerisate
durch radikalische Polymerisation von Vinylmonomeren.
Es ist bekannt, daß das vierwertige Zirkon mit Carbonsäuren
komplexartige Salze bilden kann, in denen es mit
ein, zwei, drei oder vier Carbonsäureresten verbunden
ist. Die schrittweise Bildung solcher Komplexsalze beschreibt
W. Blumenthal in "The Chemical Behavior of
Zirkonium" (1958), S. 312-319. Charakteristisch für
diese Salze ist erstens ihre Neigung zur Bildung von
mehrkernigen Komplexen bzw. Oligomeren, in denen die
Zirkonatome von sechs Sauerstoffatomen umgeben sind,
zweitens ihre Unfähigkeit zu kristallisieren, die auf
die Bildung chemisch unheitlicher Gemische zahlreicher
Oligomerer zurückzuführen ist, und drittens ihre Löslichkeit
in organischen Lösungsmitteln. Die Eigenschaften
der Komplexsalze hängen in unübersichtlicher Weise
von den Säureanionen und von den zu ihrer Herstellung
eingesetzten Zirkonverbindungen ab und ändern sich beim
längeren Lagern. Zirkoncarbonat bildet mit Ameisen- und
Essigsäure lösliche Komplexsalze, nicht dagegen mit
Propionsäure. Aus Zirkontetrachlorid lassen sich mit
verschiedenen Carbonsäuren in der Hitze lösliche Tetracarboxylate
herstellen, aus deren Lösungen sich beim
längeren Stehen kleine Mengen an luftempfindlichen Kristallen
abscheiden. Die Instabilität der Tetracarboxylate
wird auch von C. C. Bradley und P. Thornten in "Comprehensive
Inorganic Chemistry" (1973) S. 462 beschrieben.
Bei der Umsetzung von Zirkonestern mit Carbonsäuren
entstehen nach GB-PS 7 55 558 oligomere Komplexverbindungen
mit 0,4 bis 1,5 Säureresten je Mol Zirkon. Es sind
ölige bis feste, nichtkristalline Produkte von wenig definierter
Zusammensetzung.
Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, Zirkonkomplexsalze
von ungesättigten Säuren, wie Methacrylsäure, herzustellen
und die Komplexbildungsfähigkeit des Zirkons zur
Herstellung von vernetzten Polymeren auszunützen. Nach
US-PS 25 97 721 wird ein Zirkonmethacrylat hergestellt,
worin das Verhältnis von Zirkonatomen zu den Säureresten
zwischen 1 : 1 und 10 : 1 liegt. Es wird beim Stehen durch
fortschreitende Komplexierung und Polymerisation bald unbrauchbar
und wird vorzugsweise unmittelbar nach der Herstellung
als Haftvermittler für die Herstellung von Überzugsmitteln
eingesetzt.
Aus der US-PS 25 02 411 ist ein Zirkonylmethacrylat
der Formel ZrO (MAS)₂ bekannt, wobei (MAS)
das Anion der Methacrylsäure bedeutet. Es wird in
einem vielstufigen Arbeitsgang aus Zirkonylchloridoctahydrat
und Natriummethacrylat unter Einwirkung
eines Entwässerungsmittels, wie wasserfreies Natriumsulfat,
in einem organischen Lösungsmittel hergestellt.
Nach mehreren Filtrations- und Reinigungsstufen wird
die organische Lösung des Zirkonylmethacrylats eingetrocknet
und hinterläßt ein sprödes, glasiges Material
von geringer Reinheit. Wegen der benötigten Ausgangs-
und Hilfsstoffe und der zahlreichen Verfahrensstufen
ist das Zirkonylmethacrylat verhältnismäßig teuer.
Die Eigenschaften dieses Komplexsalzes hängen, wie
die der meisten Zirkonkomplexsalze, in schwer überschaubarer
Weise von den Herstellungsbedingungen ab.
Es ist daher schwierig, ein solches Komplexsalz in
gleichbleibender Qualität herzustellen.
In der Europäischen Patentanmeldung 27 857 wird die
Verwendung von Zirkon (IV)-methacrylat als Vernetzungsmittel
bei der Polymerisation von Vinylmonomeren beschrieben.
Dabei wird jedoch kein kristallisiertes Salz
von definierter Zusammensetzung eingesetzt.
Es war die Aufgabe der Erfindung, ein neues Zirkonmethacrylat
zu finden, das aus leicht zugänglichen
Ausgangsstoffen auf einfache Weise herstellbar ist,
eine definierte, von Zufälligkeiten des Herstellungsverfahrens
unabhängige Zusammensetzung hat, kristallisationsfähig
und durch Umkristallisieren zu reinigen
ist, in organischen Lösungsmitteln glatt löslich ist,
beim Lagern unverändert bleibt und beim Polymerisieren
eine hohe Vernetzungsfähigkeit entfaltet.
Es wurde gefunden, daß die gestellte Aufgabe durch ein
Zirkonmethacrylat der Formel
Zr₄(MAS)₁₀O₂X₂(H₂O)2-4,
worin (MAS) das Anion der Methacrylsäure und X gleiche
oder verschiedene Anionen aus der Gruppe Hydroxyl,
Alkoxyl, Halogen oder Carboxylat, insbesondere (MAS),
sind, gelöst wird. Die Formel entspricht der Bruttozusammensetzung
und soll nicht zum Ausdruck bringen,
daß es sich um einen vierkernigen Komplex handelt, wenn
auch eine solche Struktur nicht unwahrscheinlich ist. Die
Verbindungen, in denen X Hydroxyl- und/oder (MAS)-Anionen
sind, sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Überraschenderweise entstehen Komplexsalze dieser Formel
in kristalliner Form aus Lösungen, die Zirkon und Methacrylsäure
in Molverhältnissen von 1 : <2,5 enthalten.
Die Bildung dieser Verbindung ist von der Natur der eingesetzten
Zirkonverbindung wenig abhängig, sofern sie
hinreichend reaktionsfähig ist. Ebenso übt die Größe
des Methacrylsäureüberschusses keinen entscheidenden
Einfluß auf die Zusammensetzung des entstehenden Komplexsalzes
aus. Zwar ist das Herstellungsverfahren nicht
ohne Einfluß auf den Gehalt an gebundenem Wasser und
Anionen X, jedoch ist die Schwankungsbreite der Eigenschaften
deutlich geringer als bei anderen Zirkonmethacrylaten.
Dies gilt vor allem für das Verhältnis
Zr : (MAS), das für die Vernetzungseigenschaften wesentlich
ist. Die Zahl der Methacrylate je 4 Zirkonatome
sinkt nicht unter 9,5 und kann, wenn X = (MAS) ist, bis
auf 12 ansteigen. Die Eigenschaften ändern sich beim
Lagern umso weniger, je höher die Reinheit ist. Die Fähigkeit
zur Kristallisation ist als Voraussetzung für die
Reinigung durch Umkristallisieren von großer Bedeutung
für die gleichbleibenden Eigenschaften und die Lagerfähigkeit.
Diese für ein Zirkonmethacrylat ungewöhnlichen und
unerwarteten Eigenschaften machen die neuen Verbindungen
zu einem wertvollen Hilfsmittel bei der Herstellung vernetzter
Vinylpolymerisate durch radikalische Polymerisation
von Vinylmonomeren. In kristallisierter Form sind
sie nahezu unbegrenzt ohne Eigenschaftsänderung lagerfähig.
Aufgrund der konstanten Zusammensetzung und Vernetzungskraft
können sie zuverlässig dosiert und in der
Mehrzahl der technisch wichtigen Vinylmonomeren klar gelöst
werden.
Zur Herstellung wird eine zumindest in der Wärme
säurelösliche Zirkonverbindung eingesetzt. Das leicht
zugängliche und billige basische Zirkoncarbonat ist
das bevorzugte Ausgangsmaterial. Es wird mit mehr als
der stöchiometrischen Menge Methacrylsäure umgesetzt.
Vorzugsweise werden je Mol Zirkon 2,6 bis 4 Mol Methacrylsäure
eingesetzt, jedoch kann diese Obergrenze
auch überschritten werden. Die Umsetzung wird bevorzugt
in der Wärme, z. B. bei 35 bis 120°C in einem organischen
Lösungsmittel, in dem das entstehende Komplexsalz
löslich ist, durchgeführt. Als Lösungsmittel kommen
z. B. Toluol, Benzol, Dichlormethan, Chloroform, Methylacetat
und Methylmethacrylat in Betracht. Die Menge des
Lösungsmittels wird vorzugsweise so groß gewählt, daß
eine 10- bis 70prozentige Lösung des Produkts entsteht.
Sobald die eingesetzte Zirkonverbindung aufgelöst ist,
ist die Umsetzung beendet. Das neue Zirkonmethacrylat
läßt sich durch Kristallisation aus der Lösung gewinnen.
Wenn die Kristallisation nicht von selbst eintritt, läßt
man, gegebenenfalls nach Abdestillieren eines Teils des
Lösungsmittels, abkühlen und trennt das kristallin ausfallende
Produkt von der Mutterlauge ab. Es kann z. B. aus
Pentan oder Methylenchlorid umkristallisiert werden.
Das neue Zirkonmethacrylat ist in den meisten
technisch wichtigen Vinylmonomeren wenigstens in
einer für die Vernetzung ausreichenden Konzentration
löslich. Unter Vinylmonomeren werden äthylenisch
ungesättigte, radikalisch polymerisierbare Verbindungen
mit der Gruppe
und ihre Gemische verstanden.
Es genügt, wenn das Zirkonmethacrylat in dem
Gemisch ausreichend löslich ist. Je nach der erforderlichen
Vernetzungsdichte wird die Menge des Zirkonmethacrylats
im Bereich zwischen etwa 0,01 und 40 Gew.-%
der Vinylmonomeren gewählt. Bevorzugt ist der Bereich
von 0,1 bis 10 Gew.-%.
Vernetzte Polymerisate von der in der Europäischen
Patentanmeldung 27 857 beschriebenen Art lassen sich
unter Verwendung der neuen Zirkonmethacrylate auf
sichere und reproduzierbare Weise herstellen.
Technische Zirkoncarbonat-Paste wird mit dem
4fachen molaren Überschuß Methacrylsäure in
Dichlormethan in Gegenwart von 100 ppm Hydrochinonmonoethyläther
suspendiert und unter Rühren
4 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dabei geht das
Zirkoncarbonat unter CO₂-Entwicklung in Lösung und
es bilden sich zwei Phasen. Die obere, leicht trübe
wäßrige Phase wird verworfen. Die untere organische
Phase wird am Rotationsverdampfer bei max. 40°C
eingeengt. Aus dem viskosen Rückstand kristallisiert
das gewünschte Produkt innerhalb von 1-3 Tagen aus.
Ausbeute: 63% d. Th.
Ausbeute: 63% d. Th.
0,2 Mol Zirkonoxiddiacetat wurden unter Rühren bei
90°C in 1 Mol Methacrylsäure gelöst und anschließend
bei 80°C im Wasserstrahlvakuum eingeengt. Der viskose
Rückstand wurde mit 100 ml Petroleumbenzin (40-60°C)
angerührt, dabei schied sich das gewünschte Produkt
kristallin ab.
Ausbeute: 64% d. Th.
Ausbeute: 64% d. Th.
1,5 Mol (n-Propylzirkonat · 2 Propanol) wurden in
1,5 l Toluol mit 6 Mol Methacrylsäure versetzt.
Nach Zugabe von 100 g Silica-Trockenperlen (Typ W;
BASF) wurde 20 Min. unter Rühren auf ca. 100°C erhitzt.
Die Reaktionslösung wurde filtriert und das
Filtrat bei 25°C im Ölpumpenvakuum eingeengt; gegen
Destillationsende wurde die Temperatur auf max.
70°C erhöht. Der verbliebene Rückstand wurde mit
Cyclohexan angerührt, abgesaugt und mit Cyclohexan
gewaschen.
Ausbeute: 469 g = 92,5% d. Th.
Ausbeute: 469 g = 92,5% d. Th.
Claims (4)
1. Kristallines Zirkonmethacrylat der allgemeinen Formel
Zr₄(MAS)₁₀O₂X₂(H₂O)2-4, worin (MAS) das Anion der
Methacrylsäure und X gleiche oder verschiedene Anionen aus der
Gruppe Hydroxid, Alkoxid, Halogenid und Carboxylat ist.
2. Zirkonmethacrylat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
X ein Anion der Methacrylsäure oder ein Hydroxidanion ist.
3. Verfahren zur Herstellung von Zirkonmethacrylat nach den
Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
zumindest in der Wärme säurelösliche Zirkonverbindung in einem
flüssigen organischen Medium, welches ein Lösungsmittel für
das Reaktionsprodukt ist, mit mehr als der stöchiometrischen
Menge Methacrylsäure umsetzt und - gegebenenfalls nach
Abdestillieren zumindest eines Teils des flüssigen Mediums -
das kristallin abgeschiedene Zirkonmethacrylat von der
flüssigen Phase abtrennt.
4. Verwendung von Zirkonmethacrylat nach den Ansprüchen 1 und 2
als Vernetzungsmittel bei der Herstellung vernetzter
Vinylpolymerisate durch radikalische Polymerisation von
Vinylmonomeren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813137840 DE3137840A1 (de) | 1981-09-23 | 1981-09-23 | Zirkonmethacrylat, verfahren zu seiner herstellung und anwendung als vernetzungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813137840 DE3137840A1 (de) | 1981-09-23 | 1981-09-23 | Zirkonmethacrylat, verfahren zu seiner herstellung und anwendung als vernetzungsmittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3137840A1 DE3137840A1 (de) | 1983-03-31 |
DE3137840C2 true DE3137840C2 (de) | 1989-04-06 |
Family
ID=6142409
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813137840 Granted DE3137840A1 (de) | 1981-09-23 | 1981-09-23 | Zirkonmethacrylat, verfahren zu seiner herstellung und anwendung als vernetzungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3137840A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7101942B2 (en) | 2001-01-19 | 2006-09-05 | Ivoclar Vivadent Ag | Dental materials based on metal oxide clusters |
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FR2752573B1 (fr) * | 1996-08-22 | 1998-10-30 | Atochem Elf Sa | Composes metallo-organiques insatures derives du titane et leur procede de preparation |
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Family Cites Families (4)
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DE2943566A1 (de) * | 1979-10-29 | 1981-05-07 | Röhm GmbH, 6100 Darmstadt | Verfahren zur herstellung eines ionisch vernetzten acrylkunststoffes |
-
1981
- 1981-09-23 DE DE19813137840 patent/DE3137840A1/de active Granted
Cited By (1)
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US7101942B2 (en) | 2001-01-19 | 2006-09-05 | Ivoclar Vivadent Ag | Dental materials based on metal oxide clusters |
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DE3137840A1 (de) | 1983-03-31 |
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