DE3134984C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von zwickellosen Strumpfhosen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von zwickellosen StrumpfhosenInfo
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Abstract
Ein Verfahren zum Herstellen von zwickellosen Strumpfhosen mit Hilfe einer Nähmaschine, nach dem schlauchförmige Beinlinge am Taillenrand des Gesäßbereiches beginnend paarweise bis zur Schrittiefe aufgeschnitten und die Schnitt ränder zusammengenäht werden. Die Beinlinge werden zur Bildung der vom Taillenrand zur Schrittiefe reichenden ersten Nahtlänge im Gesäßbereich nebeneinander flachliegend mit den Stoßkanten durch die Bewegungsbahn eines quer zur Nadel bzw. den Nadeln bewegbaren Messers zur Stichbildestelle geführt, worauf zur Bildung der von der Schrittiefe zum Taillenrand reichenden zweiten Nahtlänge die noch unvernähten Schnittränder der Beinlinge entgegen der Nährichtung umgeschlagen und unter Beibehaltung sowohl der Relativlage der Beinlinge als auch der Nährichtung der Stichbildestelle zugeführt werden. Zur Verbindung der Schnittränder dient eine an sich bekannte Mehrfaden-Überdeckstich-Flachnaht mit Legefaden, Stichtyp 602 bis 607, DIN 61400. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem Drückerfuß mit zwei entgegengesetzt zueinander nach außen gerichteten Leitflächen für die noch unvernähten umzuschlagenden Schnittränder, um die Schnittränder aus der Bewegungsbahn der Nadeln zu lenken. Die Leitflächen werden von Abweisblechen gebildet, von denen das eine mit einem Steckschuh versehen und auf das freie Ende des ortsfesten Gegenmessers aufgesteckt ist.
Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens (vgl. Anspruch 3).
Durch die DE-OS 17 60 537 ist ein Verfahren zum Herstellen von zwickellosen Strumpfhosen bekannt, das
bei der Bildung des Oberbegriffes des Anspruches 1 berücksichtigt wurde, nach dem zwei gepaarte Strumpfhosenbeinlinge
mit ihren Hosenteilen aufeinandergelegt, die benachbarten innenliegenden Hosenteile unter den
ffi Drückerfuß auf den Transporteur der Überwendling-
ji| Nahtmaschine gelegt und beginnend am Oberende der
{*,; Strumpfhosenbeine in einem Arbeitsgang die beiden
Hosenteile bis zum Schritt aufgeschnitten werden, und gleichzeitig die eine Hosenhälfte zusammengenäht und
bei Bewegungsumkehr über den Schritt hinaus in Richtung Öffnung der Hosennaht durch Nähen der anderen
Hosenhälfte geschlossen wird.
Der flüssige Arbeitsablauf wird bei diesem Vorgehen durch die Bewegungsumkehr nach dem Erreichen der
Schrittiefe unterbrochen, weil kurz zuvor die Nähgeschwindigkeit verringert und das Werkstück beim Erreichen
der Schrittiefe in eine neue Lage gedreht werden muß, bevor über die Schrittiefe hinaus unter Verschiebung
des Werkstückes in entgegengesetzter Richtung
weitergenaht werden kann.
Da das Beschneidmesser bei Oberwendlingmaschinen in einem durch die Breite der Oberwendlingnaht
vorgegebenen Abstand von der Nadel arbeitet und eine genaue Führung des sich am Rand sehr leicht einrollenden
Nähgutes parallel zur Schnittkante nicht mögiich ist, wird das Nähgut zur sicheren Erfassung der Schnittränder
durch die Oberwendlingnaht so zugeführt, daß die Ränder unmittelbar vor der Stichbildeste'le beschnitten
werden. Da beim Nähen der zweiten von der Schnittiefe zum Taillenrand reichenden Nahtstrecke der
Schnittnaht einer Strumpfhose die Beinlinge schon aufgeschnitten sind, muß auf dieser zweiten Nahtstrecke so
vorgegangen werden. Dabei fällt dann Abfall an, und es ergibt sich dadurch eine Verringerung der Gesamtumfangsweite
der beiden Beinlinge im Gesäßbereich. Bei zwickeliosen Strumpfhosen ist das ein besonders ins
Gewicht fallender Nachteil für die Qualität der Paßform.
Da die Beinlinge beim Bilden der Oberwendlingnaht außerdem nicht in ihrer späteren Gebrauchslage, sondern
um etwa je 90° dazu aufeinanderliegend durch die Stichbildestelle bewegt werden, ist die Oberwendlingnaht
im Gebrauchszustand der Strumpfhose wulstartig verdickt, was den Tragekomfort der Strumphose unangenehm
beeinträchtigt
In der US-PS 36 21 493 ist ein anderes Verfahren zum
Herstellen von zwickellosen Strumpfhosen beschrieben, nach dem zwei röhrenförmige Strumpfhosenbeinlinge
im Gesäßbereich ausgerichtet aufeinandergelegt und dann, am Taillenrand beginnend, die beiden benachbarten
aufeinanderliegenden Materiallagen der Strumpfhosenbeinlinge bis zur Schrittiefe aufgeschnitten und
gleichzeitig beide Schnittränder mit je einer Oberwendlingnaht zusammengenäht werden. Dieses Vorgehen
macht jedoch die Verbindung zwischen den beiden separaten Nähten im Bereich der Schrittiefe durch eine
Verriegelungsnaht, also durch einen zusätzlichen Nähvorgang, erforderlich. Die für die Traseigenschaften an
sich schon ungünstige Überwendlingnaht wird durch die Verriegelungsnaht noch zusätzlich negativ beeinflußt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die Verfahrensschritte bei der Herstellung von zwickellosen
Strumpfhosen flüssiger zu gestalten sowie die Trageigenschaften und damit die Qualität des sonach gefertigten
Erzeugnisses zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelost.
Dem Gegenstand des Anspruches 3 liegt die Aufgabe zugrunde, eine zweckmäßig ausgestaltete Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 anzugeben. Vorteilhafte Weiterbildungen der Gegenstände
der Ansprüche 1 und 3 erfolgen durch die Merkmale der Ansprüche 2 und 4.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
F i g. 1 bis 3 zwei Strumpfhosenbeinlinge in drei verschiedenen Herstellungsstadien bei der Durchführung
des neuen Verfahrens;
F i g. 4 den fertig genähten Gesäßbereieh einer nach dem neuen Verfahren hergestellten Strumpfhose;
F i g. 5 eine schaubildliche Darstellung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Zwei schlauchförmige Strumpfhosenbeinlinge 1, 2 werden auf die Stofftragplatte oder den Stofftragarm B
vorzugsweise einer Mehrfaden-Überdeckstich-Flachnaht-Nähmaschine flach nebeneinander so aufgelegt,
daß sie, wie in F i g. 1 dargestellt, im Gesäßbereich der aus ihnen herzustellenden Strumpfhose aneinanderstoßen.
Die Beinlinge 1,2 werden dann mit ihren vorderen offenen Enden über den zellenförmigen Vorderteil 3,4
der Drückersohle 5 des zum Einlegen der Beinlinge 1,2 angehobenen Drückerfußes 6 geschoben. Dabei kommt
der Beinling 1 über den Zehenteil 3 und der Beinling 2 über den Zehenteil 4 bis vor das in einer Führung 7 der
Sohle 5 des Drückerfußes 6 quer zu den Nadeln 8 bewegbar angeordnete Messer 10, das mit einem in der
Drückersohle 5 befestigten Gegenmesser 9 zusammenarbeitet Die Beinlinge werden hier vom Stoffschieber
11 der Nähmaschine erfaßt. Die Schnittebene des Messers
10 ist in F i g. 1 strichpunktiert angedeutet und mit K bezeichnet Sie liegt etwa in der Mitte zwischen den
flachliegenden Beinling-Stofflagen und geht durch deren Stoßkanten 12,13 hindurch. Wird nach dem Absenken
des Drückerfußes 6 die Nähmaschine eingeschaltet, dann werden die Beinlinge 1,2 durch den Stoffschieber
11 in Richtung des Pfeiles NV, F i g. 1 bis 3, mit den
Stoßkanten 12,13 in einer Durchgangsnut 14 durch die Bewegungsbahn des quer zu den Nadeln S bewegbaren
Messers 10 zur Stichbildestelle transportiert
Auf diese Weise werden die Beinlinge 1, 2 vom Taillenrand bis zum Erreichen der Schrittiefe STdes Gesäßbereiches
der Strumpfhose aufgeschnitten und gleichzeitig so zusammengenäht, daß ihre Schnittränder 15,16
auf der ersten, bis zur Schrittiefe reichenden Nahtlänge Sl nebeneinanderliegend durch eine bekannte, mit 5
bezeichnete Mehrfaden-Überdeckstich-Flachnaht mit Legefaden erfaßt werden. Die Naht S kann aus einem
der Stichtypen 602—607 DIN 61 400 gebildet sein.
Die zunächst unvernähten Schnittränder 17, 18 der oberen Lage der Beinlinge 1, 2 werden dabei während
ihrer Vorbeiführung an der Stichbildestelle durch am Drückerfuß 6 vorgesehene Leitflächen 19,20 entgegengesetzt
zueinander nach außen, sowohl aus dem Bereich der Nadeln 8 als auch dem Bereich der in bekannter
Weise angetriebenen Messerantriebsstange 21, gelenkt, Fig.2. Die Leitflächen 19, 20 werden von Abweisblechen
22, 23 gebildet, von denen das eine, 22, mit einem Steckschuh 24 versehen und auf das feste Gegenmesser
9 aufgesteckt und das andere, 23, auf dem Zehenteil 4 der Drückersohle 5 befestigt ist.
Die durch die Leitflächen 19,20 nach außen gelenkten
Schnittränder 17, 18 werden durch die Näherin entgegen der Näiirichtung, Pfeil NV, Fig.; bis 3, umgeschlagen,
wie in F i g. 3 dargestellt, so daß die Naht S nach dem Nähen der vom Taillenrand zur Schnittiefe S7" reichenden
ersten Nahtlänge S1 ohne Veränderung der Relativlage der Beinlinge i, 2 und der Nährichtung, Pfeil
NV, mit der zweiten, von der Schrittiefe STzum Taillenrand reichenden zweiten Nahtlänge 52 ohne jede Unterbrechung
fortgesetzt werden kann, wobei die geschlossenen Teile der Beinlinge 1, 2 nach entgegengesetzten
Seiten außerhalb der Nadelbahn gehalten werden.
Der Arbeitsablauf nach dem beschriebenen neuen Verfahren ist flüssig und läßt sich verzögerungsfrei vollziehen.
Durch die Flachnaht anstelle einer Überwendlingnaht wird der Tragekomfort der Strumpfhose wesentlich
verbessert und durch das Vorsehen der Leitflächen 19,20 für die obere Lage der Beinlinge 1,2 ist dafür
Sorge getragen, daß die Näherin sich ganz auf die Zuführung und Handhabung des Nähgutes konzentrieren
kann, ohne darauf achten zu müssen, daß die oberen Lagen der Beinlinge 1,2 versehentlich unter die Nadeln
8 geraten. Es stehen sorT.Prein Verfahren und eine Vorrichtung
zu dessen Durchführung zur Verfügung, das die Nähgutzuführung und -handhabung vereinfacht und
die Erzeugnisqualität verbessert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von zwickellosen Strumpfhosen mit Hilfe einer Nähmaschine, wonach
schlauchförmige Beinlinge am Taillenrand des Hosenbereiches beginnend paarweise bis zur Schrittiefe
aufgeschnitten und die Schnittränder zusammengenäht werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beinlinge (1,2) zur Bildung der vom Taillenrand zur Schrittiefe (ST) reichenden ersten Nahtlänge
(Si) im Gesäßbereich nebeneinander nachliegend
mit den Stoßkanten (12, 13) durch die Bewegungsbahn des quer zur Nadel bewegbaren Messers
zur Stichbildestelle geführt werden, worauf zur BiI-dung der von der Schrittiefe (ST) zum Taillenrand
reichenden zweiten Nahtlänge (S 2) die noch unvernähten Schnittränder (17, 18) der Beinlinge (1, 2)
entgegen der Nährichtung (Pfeil NV) umgeschlagen und unter Beibehaltung sowohl der Relativlage der
Beinlinge (I1 3) als auch der Nährichtung (Pfeil NV)
der Stichbildestelle zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittränder (15—18) flachliegend aneinanderstoßend durch eine an sich bekannte
Mehrfaden-Oberdeckstich-Flachnaht mit Legefaden (Stichtyp 602—607, DIN 61 400} verbunden werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch !.gekennzeichnet durch einen Drükkerfuß
(6) mit zwei entgegengesetzt zueinander nach außen gerichteten Leitflächen (19, 20) für die
noch unvernäiiten umzuschlagenden Schnittränder (17,18).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitflächen (19. "O) von Abweisblechen (22, 23) gebildet sind, von denen das eine mit
einem Steckschuh (24) versehen und auf das freie Ende eines ortsfesten Gegenmesser (9) aufgesteckt
ist
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