DE3131265C1 - Schallgedaempfte Handfeuerwaffe - Google Patents
Schallgedaempfte HandfeuerwaffeInfo
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- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
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- F41A21/32—Muzzle attachments or glands
- F41A21/36—Muzzle attachments or glands for recoil reduction ; Stabilisators; Compensators, e.g. for muzzle climb prevention
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Description
Die Erfindung betrifft eine automatische Handfeuerwaffe
mit einem Mündungsschalldämpfer und einem quer durchbohrten Lauf, der von einem Expansionsraum umgeben ist, in den die Querbohrungen münden.
Schallgedämpfte Handfeuerwaffen werden für Spezialeinsätze, beispielsweise bei Kommandounternehmen,
benötigt. Dabei sind drei hauptsächliche Geräuschquellen zu unterscheiden, nämlich der Mündungsknall,
der auf der Expansion der Gase beruht, wenn das Geschoß den Lauf verlassen hat, der durch das mit
Überschallgeschwindigkeit fliegende Geschoß bedingte Knall sowie das im allgemeinen von den beiden
erstgenannten Geräuschen überdeckte mechanische Bewegungsgeräusch des Verschlußsystems. Der Mündungsknall
ist bei bekannten Handfeuerwaffen durch einen Mündungsschalldämpfer stark herabgesetzt. Der
Geschoßknall ist dadurch ausgeschaltet, daß das Geschoß den Lauf nicht mit Überschallgeschwindigkeit
sondern mit Unterschallgeschwindigkeit verläßt. Die damit verbundene Energieminderung wird bei Kommandoeinsätzen,
bei denen ohnedies nur auf kurze Distanz gekämpft wird, in Kauf genommen. Das Verschlußgeräusch läßt sich durch entsprechende
Bearbeitung der miteinander zusammenwirkenden Teile vermindern.
Der Einsatz derartiger Waffen, wie sie beispielsweise
als MP 5 SD bekannt ist, ist jedoch auf Sonderfälle beschränkt und die Waffe ist für den normalen Einsatz
nicht brauchbar, weil die Geschoßenergie aufgrund der verminderten Geschoßgeschwindigkeit zu stark redüziert
ist. Dabei ist die Geschoßgeschwindigkeit nicht durch eine verminderte Treibladung erzielt, sondern es
ist die Geschoßgeschwindigkeit bei Verwendung üblicher Munition dadurch reduziert, daß der Lauf mit
Querbohrungen versehen ist, die in einen Expansionsraum münden, der den Lauf umgibt und nach außen
abgeschlossen ist.
Vielfach ist es nun erwünscht, bei Sonderaufgaben und Kommandounternehmen nicht nur schallgedämpfte
und energiegeminderte Handfeuerwaffen einsetzen zu können, sondern es sollen auch Handfeuerwaffen mit
voller Geschoßenergie eingesetzt werden können. Dies erforderte seither das Mitführen unterschiedlicher
Waffen, was die Durchführung solcher Aktionen erheblich erschwerte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine schallgedämpfte Handfeuerwaffe der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß sie wahlweise auch Geschosse mit zumindest annähernd voller, üblicher
Mündungsgeschwindigkeit abzuschießen gestattet.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß bei einer Handfeuerwaffe der eingangs genannten Art dadurch,
daß die Querbohrungen wahlweise mittels einer Verschließvorrichtung abschließbar sind.
Auf diese im Prinzip verblüffend einfache, in der Realisierung aber Schwierigkeiten aufwerfende Weise
läßt sich erreichen, daß die schallgedämpfte Handfeuerwaffe sowohl in starker Schalldämpfung (Ausschaltung
von Mündungsknall und Geschoßknall) als auch wenig gedämpft (Ausschaltung nur des Mündungsknalles)
verwendet werden kann, wobei im letzteren Fall der Vorteil der vollen Geschoßenergie und Durchschlagskraft
erzielt wird. Von Vorteil ist diese doppelte Einsatzweise der Waffe bei Sonderaufgaben und
Kommandounternehmen, wenn nämlich nach Ablaufen der ersten Phasen auf die erhöhte Schalldämmung
verzichtet werden kann und dafür eine erhöhte Schußleistung erwünscht ist. Da bei Kommandounternehmen
nicht eine Vielzahl von Waffen mitgeführt werden kann, erweist sich die erfindungsgemäße
Handfeuerwaffe als besonders geeignet, da sie ein seit langem bestehendes Bedürfnis abdeckt.
Die Verschließvorrichtung kann in technisch unterschiedlicher Weise ausgebildet und gestaltet sein. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient als Verschließvorrichtung eine den Lauf umgebende
und auf ihm drehbar gelagerte Hülse, die mit einem Betätigungsorgan, beispielsweise in Gestalt eines
radialen Griffes od. dgl., zum Einstellen der Offenstellung bzw. der Schließstellung versehen ist. Die
Verschließvorrichtung ist also in Art eines Drehschiebers
ausgebildet.
Als Expansionsraum kann beispielsweise der ohnedies vorgesehene Mündungsschalldämpfer dienen. Allerdings
verlangt dies eine entsprechende Gasführung
6Ö von der Hülse bis zum Mündungsschalldämpfer. Um die,
durch eine solche relativ lange Gasführung bedingten, betrieblichen und konstruktiven Schwierigkeiten zu
vermeiden, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Expansionsraum durch einen, den
Lauf über zumindest einen Teil seiner Länge mit Abstand umgebenden, Rohrabschnitt begrenzt, dessen
beide Enden mit dem Lauf abgedichtet verbunden sind, und der Rohrabschnitt ist drehbar auf dem Lauf gelagert
und drehstarr mit der Hülse verbunden, so daß der den Expansionsraum begrenzende Rohrabschnitt gleichzeitig
als Betätigungsglied zum Umschalten der Hülse in die Offenstellung bzw. in die Schließstellung dient. Es
kann erforderlichenfalls eine Verbindung zu dem Mündungsschalldämpfer hergestellt sein. Ein derartiger
Expansionsraum weist ein ausreichendes Volumen auf und wirkt an der Waffe nicht störend.
Vor allem ist von Vorteil, daß einerseits wegen des ausreichenden Durchmessers des Rohrabschnittes eine
ausreichende Verstellkraft auf die Hülse aufgebracht werden kann und daß andererseits für die Betätigung
der Hülse keine vorstehenden und möglicherweise zu Störungen oder Behinderungen Anlaß gebenden Hebel
oder Armaturen erforderlich sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Hülse an ihrer Innenoberfläche mit
eingearbeiteten Längsnuten versehen, die an einem Ende in die Hülsenwand durchdringende Querbohrungen
münden und deren anderes Ende bis in den Bereich der in den Lauf eingearbeiteten Bohrungen reicht Die
Querbohrungen bilden also zusammen mit den Längsnuten ein Verbindungssystem, das vom Lauf über dessen
Querbohrungen zum Expansionsraum führt
Die drehstarre Verbindung zwischen Rohrabschnitt und Hülse kann beispielsweise durch Verschrauben oder
Verstiften bewirkt sein, was allerdings keine rasche Lösbarkeit ermöglicht. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist dagegen der Rohrabschnitt mit der Hülse über eine formschlüssige
Kupplung verbunden, die durch axiale Verschiebung außer Eingriff bringbar ist Die Kupplung besteht also
aus einem Außenzahnkranz der Hülse und einem dazu passenden Innenzahnkranz des Rohrabschnittes. Eine
derartige Kupplung überträgt die auftretenden" Kräfte zuverlässig und ist leicht zerlegbar und wieder
zusammensteckbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in vereinfachter und schematisierter Darstellung
gezeigt, das anschließend erläutert wird. Es zeigen in vereinfachter und schematisierter Darstellung unter
Weglassung für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlicher Einzelheiten:
F i g. 1 eine Waffe mit angesetztem Mündungsschalldämpfer,
F i g. 2 einen Teil-Längsschnitt durch den Laufund die
angrenzenden, der Schalldämpfung dienenden Teile, und die
F i g. 3,4 und 5 Querschnitte entsprechend den Linien
IH-III, IV, V-V der F ig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte Maschinenpistole umfaßt ein Gehäuse 1 mit einem den Lauf abdeckenden
Handschutz 10, einer Visierung 2 und einer Ladevorrichtung 3. Die Waffe umfaßt ferner einen Pistolengriff 4
mit einem Abzugskasten 5 und einem Abzug 6, sowie eine Schulterstütze 7, ein Stangenmagazin 8 und einen
Mündungsschalldämpfer 9, der an die Laufmündung angesetzt ist. Die Waffe gemäß der Darstellung von
F i g. 1 ist bekannt (MP 5 SD 3 der Anmelderin).
Gemäß Fig.2 ist ein Lauf 11, der an seinem
rückwärtigen Ende ein Patronenlager 12 aufweist, durch einen in der Zeichnung nur angedeuteten Verschluß 13
abgeschlossen. In den Lauf sind im geringen Abstand vor dem Patronenlager 12 die Laufwandung durchdringende
Querbohrungen 14 eingearbeitet Durch diese Querbohrungen 14 dringt nach dem Abschuß Treibgas
in einen Expansionsraum 15, wodurch die dem Geschoß erteilte Energie auch bei Verwendung üblicher Munition
so stark reduziert wird, daß die Mündungsgeschwindigkeit des Geschosses unter der Schallgeschwindigkeit
liegt, wodurch der Geschoßknall (Überschall-Knall) vermieden wird.
Um diese Verbindung nach Belieben auch unterbrechen zu können, wodurch ein Schuß mit voller
Geschoßenergie abgefeuert werden kann, ist eine Hülse 16 auf dem Lauf 11 begrenzt drehbar gelagert, wobei sie
axial durch einen Querstift 17 fixiert ist, der in eine ίο Außenumfangsringnut 18 eingreift. In die Hülse 16 sind
drei Längskanäle 19 gleichmäßig um den Umfang verteilt in die Innenoberfläche eingearbeitet, die an
ihrem der Laufmündung zugewandten Ende in je eine Querbohrung 20 übergehen, die die Hülsenwandung
durchsetzt und die in den Expansionsraum 15 mündet. Bei entsprechender Winkellage der Hülse 16 zum Lauf
11 überdecken die Kanäle 19 mit ihrem dem Verschluß 13 benachbarten Ende je eine der Querbohrungen 14.
Wird dagegen die Hülse 16 aus dieser Stellung um beispielsweise 30° verschwenkt, wie dies in Fig.4
dargestellt ist, dann sind die Längskanäle 19 tangential zu den Querbohrungen 14 versetzt und diese dadurch
verschlossen. Um eine Abdichtung zwischen Hülse und Lauf zu erzielen, können die einander gegenüberliegenden
Flächen in Art einer Labyrinthdichtung gestaltet sein.
Der Expansionsraum 15 ist nach außen hin durch einen Rohrabschnitt 21 begrenzt, der in seinem dem
Verschluß 13 benachbarten Bereich auf die Hülse 16 passend aufschiebbar ist, wobei in eine Ringnut ein
Dichtring 22 eingelegt ist Der Rohrabschnitt 21 ist mit einer Innenverzahnung 23 und die Hülse 16 ist mit einer
Außenverzahnung 24 versehen, die miteinander in Eingriff sind, wenn der Rohrabschnitt 21 aufgesteckt ist
Durch Drehen des Rohrabschnittes 21 läßt sich somit auch die Hülse 16 verdrehen. Das andere, der Mündung
des Laufes 11 benachbarte Ende des Rohrabschnittes 21 ist durch einen Ring 25 abgeschlossen, an dem auch der
Mündungsschalldämpfer 9 mit seinem dem Verschluß 13 zugewandten Ende befestigt ist Der Ring 25 ist auf den
Mündungsbereich des Laufes 11 axial aufschiebbar und, durch einen Stift 26 begrenzt, um einen vorgegebenen
Winkel verschwenkbar. Innerhalb des Expansionsraumes 15 ist an dem Lauf ein Stützring 27 befestigt, an dem
eine Schraubendruckfeder 28 anliegt, die sich andererseits an der ihr zugewandten Stirnfläche des Ringes 25
abstützt Die Feder 28 drückt den Ring 25 und damit den Rohrabschnitt 21 in Schußrichtung, wenn der Rohrabschnitt
21 nicht durch einen Renkverschluß 32/33 gesichert ist, der in Ring 25 und Lauf 11 eingearbeitet
und dessen Schwenkwinkel durch den Stift 26 begrenzt ist
Der Lauf 11 ist an seiner Außenoberfläche im Bereich des vorderen Endes der Hülse 16 mit Längsnuten 29
versehen, die beim Aufschieben der Hülse 16 deren Axialstege 30 aufnehmen und so die radiale Relativlage
der Hülse 16 zum Lauf 11 fixieren. Die in den F i g. 3,4 und 5 dargestellte — jeweils gleiche — Raststellung
entspricht der Stellung für unreduzierte volle Geschoßenergie: die Querbohrungen 14 sind durch die Hülse 16
abgedeckt Wird nun durch Drehen des Rohrabschnittes die Hülse 16 über die Verzahnung 23/24 mitgenommen,
dann bewirkt das Verdrehen im Uhrzeigersinn, daß die Querbohrungen 14 von den Kanälen 19 überdeckt
werden, was der Stellung für reduzierte Geschoßenergie entspricht. Bei einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn
bleiben die Kanäle 19 durch die Hülse 16 abgedeckt — am Ring 25 und Lauf 11 kehren die Einrenkelemente
in die Ausgangslage zurück und der Mündungsschalldämpfer 9 kann zusammen mit dem Rohrabschnitt 21
axial vom Lauf 11 abgezogen werden kann, wobei die Verzahnungen 23,24 außer Eingriff kommen.
Da bei der Abgabe von Feuerstößen der Rohrabschnitt 21 eine erhöhte Temperatur annehmen kann,
wird üblicherweise der Handschutz 10 aufgesteckt, der den Rohrabschnitt 21 abdeckt und vorzugsweise mit
dem Rohrabschnitt 21 drehstarr verbunden ist.
Die Entleerung des Expansionsraumes 15 könnte bei Einzelschüssen durch die Querbohrungen 20, die
Längskanäle 19 und die Querbohrungen 14, die Laufbohrung und den Mündungsschalldämpfer 9 nach
außen erfolgen. Bei der Abgabe von Feuerstößen ist dies jedoch nicht möglich und es ist daher der Ring 25
axial durchbohrt, um eine unmittelbare Verbindung vom Expansionsraum 15 zum Inneren des Mündungsschalldämpfers
9 herzustellen, dessen Innenraum seinerseits in bekannter Weise nach außen entlüftet ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Handfeuerwaffe mit einem Mündungsschalldämpfer und einem quer durchbohrten Lauf, der von
einem Expansionsraum umgeben ist, in den die Querbohrungen münden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querbohrungen (14) mittels einer Verschließvorrichtung (16) wahlweise verschließbar
sind.
2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verschließvorrichtung eine
den Lauf (11) umgebende und auf ihm drehbar gelagerte Hülse (16) dient, die mit einem Betätigungsorgan
zum Einstellen der Offenstellung bzw. der Schließstellung versehen ist.
3. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsraum
durch einen den Lauf zumindest über einen Teil seiner Länge mit Abstand umgebenden Rohrabschnitt
begrenzt ist, dessen beide Enden mit dem Lauf abgedichtet verbunden sind, und daß der
Rohrabschnitt drehbar auf dem Lauf gelagert und drehstarr mit der Hülse verbunden ist, deren
Betätigungsorgan er bildet.
4. Handfeuerwaffe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (16) an ihrer
Innenoberfläche mit eingearbeiteten Längskanälen (19) versehen ist, die an einem Ende in die
Hülsenwand durchdringende Querbohrungen (20) münden und deren anderes Ende bis in den Bereich
der in den Lauf (11) eingearbeiteten Querbohrungen (14) reicht.
5. Handfeuerwaffe nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt (21) mit der Hülse (16) über eine formschlüssige
Kupplung (23, 24) verbunden ist, die durch axiales Verschieben außer Eingriff bringbar ist.
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