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Rolladenkasten sowie Verfahren zu seiner Herstellung
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Die Erfindung betrifft einen Rolladenkasten nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Ein derartiger Rolladenkasten ist aus der DE-OS 22 17 822 bekannt.
Dieser bekannte Rolladenkasten weist einen Mantel aus separat vorgefertigten Leichtbauplatten
auf, welche die Außenseite, Oberseite und Innenseite bedecken.
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Der Hohlraum zur Aufnahme der Rolladenschürze ist durch eine zugfeste
Kunststoffolie umgrenzt, und der Zwischenraum zwischen der bogenförmigen Folie und
den Leichtbauplatten des Mantels ist ausgeschäumt. Hierzu werden die Leichtbauplatten
zusammen mit der entsprechend gebogenen Folie in eine Form eingebracht und ausgeschäumt.
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Die in Einbaulage vertikale Mittellinie des Hohlraums fällt mit der
Mittellinie des Mantels zusammen, so daß der Hohlraum symmetrisch im Mantel angeordnet
und symmetrisch umschäumt ist. Sofern die Breite des Rolladenkastens, was der DE-OS
22 17 822 nicht zu entnehmen, in der Praxis jedoch häufig ist, der Nenndicke des
Mauerwerks entspricht, also die Außenflächen der Außenwandung und der Innenwandung
in
der Ebene der Außenfläche bzw. der Innenfläche des Mauerwerks liegen, gelangt damit
die Oberkante des Fensters in den Bereich der in Einbaulage unteren Öffnung des
Hohlraums und liegt die herabgelassene Rolladenschürze demzufolge knapp vor dem
Fenster, wenn an der Innenseite des Fensters noch Platz für eine Fensterbank verbleiben
soll. Dadurch entsteht über den Hohlraum um die Oberkante des Fensterrahmens herum
eine ausgeprägte Kältebrücke, welche die Wärmedämmung an der Innenseite der Innenwandung
des Mantels umgeht und diese daher in ihrer Wirksamkeit erheblich beeinträchtigt.
Die Wärmedämmung an der der Innenwandung gegenüberliegenden Außenwandung und auch
an der Oberwandung kann ebenfalls keinen wesentlichen Beitrag zur Gesamt-Wärmedämmung
im Bereich des Mauerkastens leisten, da hierdurch letztlich nur der zwangsläufig
kalte Hohlraum gegen die ebenfalls kalte Umgebung bzw. gegen ebenfalls kalte Bereiche
des Mauerwerks gedämmt wird.
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Trotz des sehr erheblichen Aufwandes zur Erzielung einer bestmöglichen
Wärmedämmung wird mit dem bekannten Rolladenkasten daher im Ergebnis keine wirksame
Wärmedämmung im Bereich des Rolladenkastens erzielt. Eine solche Wärmedämmung ist
jedoch von überragender Bedeutung für die Gesamt-Dämmung des Hauses, für die durch
aufwendige Dämmmaßnahmen im Bereich des Außenmauerwerkes ganz erhebliche und teure
Anstrengungen unternommen werden. Diese Anstrengungen werden letztlich zu einem
nicht unerheblichen Teil wieder zunichte gemacht, wenn ausgeprägte Kältebrücken
im Bereich des Rolladenkastens vorliegen, so daß der Bauherr, um derartige Kältebrücken
zu vermeiden, gezwungen ist, auf unansehnliche und auch teure sogenannte Mini-Rolladenkästen
an der Außenseite des Sturzes auszuweichen oder überhaupt auf Rolläden zu verzichten.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rolladenkasten der im Oberbegriff des Anspruchs
1 umrissenen Gattung zu schaffen, mit dem auf möglichst einfache und kostengünstige
Weise eine gute Wärmedämmung erzielt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Dadurch, daß die vertikale Mittellinie des Hohlraums für die Aufnahme
der aufgerollten Rolladenschürze gegenüber der Mittellinie des Mantels des Rolladenkastens
in Richtung auf die Außenwandung versetzt angeordnet ist, rückt der Hohlraum gewissermaßen
aus der Symmetrieebene nach außen. Bei einem solchen Abstand zwischen den vertikalen
Mittellinien des Hohlraums einerseits und des Mantels andererseits, der wenigstens
etwa der Hälfte der sich dann ergebenden Dicke des Wärmedämmaterials an der Innenwandung
entspricht, rückt der Hohlraum gegenüber der bekannten Ausbildung so weit nach außen,
daß die Wärmedämmung an der Innenseite der Außenwandung erheblich geringer wird
als diejenige an der Innenseite der Innenwandung und im bevorzugten Extremfall völlig
entfallen kann. Dadurch ergibt sich zwischen der Innenfläche der Innenwandung und
der dieser benachbarten Seite des Hohlraumes eine für den jeweiligen Einzelfall
maximale Dämmdicke auf Kosten einer Dämmung zwischen dem Hohlraum und der Außenwandung
des Kastens, die auch nicht erforderlich ist, da der Hohlraum zwangsläufig mit der
Umgebung in Verbindung steht und daher ebenfalls kalt ist. Beim erfindungsgemäßen
Rolladenkasten wird der Hohlraum somit funktionell richtig der kalten Umgebung zugerechnet
und die Dämmung an der Innenseite des Hohlraums konzentriert. Dadurch wird andererseits
erreicht, daß die Oberkante des Fensterrahmens, auch wenn dieser zur Erzielung einer
ausreichenden Fensterbankbreite relativ weit nach außen gerückt ist, noch im Bereich
des äußeren Endes des Wärmedämmaterials zu liegen kommt oder hiergegen nur geringfügig
nach außen versetzt ist. Kältebrücken sind damit vollständig vermieden oder zumindest
erheblich minimiert. Bei im Bereich der Außenwand des Hohlraumes ablaufender Rolladenschürze
einerseits und in der Nachbarschaft der Innenwand des Hohlraums angeordnetem Fensterrahmen
andererseits wird weiterhin trotz ausreichender Fensterbankbreite auch noch ein
Abstand zwi-
schen der Rolladenschürze und der Außenfläche des Fensters
von erheblicher Größe, beispielsweise von 10 bis 15 cm erzielt, der bei herabgelassenem
Rolladen durch die zwischen der Rolladenschürze und der Außenseite des Fensters
ruhende Luft eine zusätzliche Wärmedämmung im Bereich des Fensters ergibt und überdies
die Schalldämmung wesentlich verbessert. Damit ergeben sich insgesamt wärme- und
auch schalldämmtechnisch optimale Verhältnisse.
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Die Unteransprüche 2 bis 10 haben vorteilhafte Ausgestaltungen des
Rolladenkastens zum Inhalt.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines solchen Rolladenkastens
ist in Anspruch 11 angegeben, während die Ansprüche 12 bis 14 vorteilhafte Weiterbilungen
des Herstellungsverfahrens zum Inhalt haben.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
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Es zeigt Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung ein Ende eines
erfindungsgemäßen Rolladenkastens, Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Rolladenkasten
in Einbaustellung in einem Vertikalschnitt und Fig. 3 einen Fig. 2 im wesentlichen
entsprechenden Schnitt durch einen Rolladenkasten bei seiner Herstellung, wobei
die entsprechende Gießform schematisch vereinfacht dargestellt ist.
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Wie die Zeichnung veranschaulicht, weist ein erfindungsgemäß er Rolladenkasten
einen Mantel 1 mit einer Außenwandung 2, einer Oberwandung 3 und einer Innenwandung
4 auf, wobei "außen" und "innen" sich auf die entsprechenden Seiten des Mauerwerkes
beziehen und "oben" und "unten" jeweils die entsprechende Lage in der Einbaustellung
betref-
fen, in der der Rolladenkasten über dem oberen Rand des
in Fig. 2 bei 5 veranschaulichten Fensterrahmens angeordnet ist. Der Abstand zwischen
der Außenfläche der Außenwandung 2 und der bezüglich des Mantels 1 äußeren Fläche
der Innenwandung 4, der in Fig. 2 mit b bezeichnet ist, entspricht zumindest im
wesentlichen der Dicke des Mauerwerks und beträgt im Beispielsfalle 36,5 cm.
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An der Innenseite des Mantels 1 ist Wärmedämmaterial 6 angeordnet,
vorzugsweise geschäumter Kunststoff auf Styrolbasis, im Beispielsfalle Styropor.
Das Wärmedämmmaterial 6 begrenzt einen Hohlraum 7 für die Aufnahme einer in Fig.
2 veranschaulichten Welle 8 zur Aufwicklung der Rolladenschürze 9; hierzu ist in
der in Fig. 2 angedeuteten Weise ein üblicher Gurt 10 vorgesehen, der an einem Gurtaustritt
11 zur Raumseite geführt ist. Die Rolladenschürze 9läuft in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise in eine an die Innenseite der Außenwandung 2 anschließende Führung 12 ein
und wird in dieser parallel zum Fenster 13 gehalten.
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Die Dicke d des Wärmedämmaterials an der Innenfläche der Innenwandung
3 beträgt mehrere Zentimeter, im Beispielsfalle 10,5 cm bei einer Breite b von etwa
36 cm.
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Die Dicke d des Wärmedämmateriales 6 an der Innenwandung 2 ist insoferne
von besonderer Bedeutung für die Wärmedämmung, als durch das dort angeordnete Wärmedämmaterial
6 die thermische Abschirmung des mit der Umgebung in Verbindung stehenden Hohlraumes
7 gegen die Warmluft im Raum an der Innenseite der Innenwandung 2 erfolgt. Um eine
möglichst große Dicke d des Wärmedämmmaterials an der Innenwandung 2 zu ermöglichen,
ist die mit 14 bezeichnete vertikale Mittellinie des Hohlraumes 7 gegenüber der
vertikalen Mittellinie 15 des Mantels 1 um ein Maß x zur Außenwandung 2 des Mantels
1 hin versetzt. Das Maß x der Versetzung beträgt zumindest angenähert wenigstens
etwa die Hälfte der Dicke d, unabhängig von der jeweiligen, der Dicke des Mauerwerks
ent-
sprechenden Breite b des Rolladenkastens. Eine demgegenüber
wesentlich verringerte Versetzung gewährleistet nicht die Erzielung der erfindungsgemäßen
Vorteile. Eine Versetzung um ein Maß x, welches größer ist als die Hälfte der Dicke
d des Wärmedämmateriales 6 an der Innenwandung 2 ist hingegen unschädlich und auch
anzustreben, derart, daß der Hohlraum 7 ohne zwischengeschaltetes Wärmedämmaterial
immer unmittelbar an die Innenfläche der Außenwandung 2 anschließt. Die Breite des
Hohlraums 7 liegt in der Größenordnung von 18 oder 19 cm, im Beispielsfalle bei
18,5 cm, und ist von der Dicke des Mauerwerks und damit der Breite b des Rolladenkastens
unabhängig, da der Hohlraum 7 lediglich die für die Aufnahme der aufgerollten Rolladenschürze
9 erforderliche Breite besitzen muß, die unabhängig von der Dicke des Mauerwerks
ist. Während im veranschaulichten Beispielsfall einer Breite b von 36,5 cm bei einer
angenommenen Dicke der Außenwandung 2 und der Innenwandung 3 von 3,5 cm die Dicke
d des Wärmedämmateriales 6 an der Innenwandung 2 11 cm betragen möge, und bei einer
Breite des Hohlraumes 7 in der veranschaulichten Stellung von 18,5 cm ein Maß x
der Versetzung genau entsprechend der Hälfte der Dicke d, nämlich von 5,5 cm optimal
ist, ergeben sich bei Mauerdicken und damit Breiten b von 30 cm oder 50 cm zwar
abweichende absolute Maße, jedoch bleibt der Zusammenhang xbd/2 zumindest angenähert
erhalten: Bei Anordnung des Hohlraumes 7 in der veranschaulichten Weise und ohne
sonstige Änderungen mit Ausnahme der Breite b ergibt sich bei einer Breite b von
30 cm eine Dämmdicke d von etwa 4,5 cm bei einem Maß x der Versetzung von etwa 2
cm, während im Falle einer Breite b von 50 cm bei einer Dämmdicke d von maximal
24,5 cm ein Maß x der Versetzung von etwa 12 cm vorliegt. Gerade bei dickerem Mauerwerk
ist es jedoch nicht unbedingt erforderlich, die Dicke d des Wärmedämmaterials 6
an der Innenwandung 2 auf den angegebenen Maximalwerten zu halten, sondern kann,
da ohnehin genügend Dämmdicke zur Verfügung steht, auch eine geringere Dämmdicke
gewählt werden, ohne auf die er-
findungsgemäßen Vorteile verzichten
zu müssen. Bei einem Mauerwerk von 50 cm Dicke und einer entsprechenden Breite b
des Mauerkastens könnte somit statt einer Dicke d des Wärmedämmaterials von 24,5
cm auch eine geringere Dicke von beispielsweise 15 cm gewählt werden, und könnte
dann dementsprechend auch das Maß x der Versetzung auf bis zu etwa 7 cm zurückgenommen
werden, sei es durch entsprechende Vergrößerung der Breite des Hohlraumes 7 etwa
zur Aufnahme einer längeren Rolladenschürze 9 für Türen, oder sei es durch Anordnung
von Wärmedämmaterial 6 oder einem sonstigen Material an der Außenseite des Hohlraumes
7 zur Außenwandung 2 hin.
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In jedem Falle kann durch die Versetzung der Mittellinie 14 des Hohlraumes
7 gegenüber der Mittellinie 15 des Mantels 1 um das Maß x gemäß der Beziehung xxd/2
erreicht werden, daß der Hohlraum 7 aus der Symmetrieebene des Mantels 1 in Richtung
auf die Außenwandung 2 rückt und an der Innenseite des Hohlraumes 7 sich eine entsprechend
vergrößerte Dicke d des Wärmedämmaterials 6 erzielen läßt. Die alleine durch diese
Maßnahme bereits erzielbaren Vorteile werden anhand der in Fig. 2 dargestellten
Einbaustellung deutlich. Die große Dicke d des Wärmedämmaterials 6 an der Innenwandung
4 ermöglicht es, den oberen Rand des Fensterrahmens 5 noch im Bereich des Wärmedämmaterials
6 oder, wie im dargestellten Beispielsfalle, in geringem Abstand hiervon anzuordnen,
so daß zwischen dem oberen Rand des Fensterrahmens 5 und dem Wärmedämmaterial 6
keine ausgeprägte Wärmebrücke auftreten kann und allenfalls nur geringe Wärmeverluste
auftreten. Dennoch aber gelangt eben infolge der großen Dicke d des Wärmedämmaterials
6 dabei der Fensterrahmen 5 in einen mittleren Bereich der Breite b des Rolladenkastens,
so daß am unteren Rand des Fensters eine erhebliche Breite für die Fensterbank zur
Verfügung steht, was regelmäßig anzustreben ist. Die mit 16 bezeichnete Öffnung
des Hohlraums 7 nach unten liegt zumindest mit dem Großteil ihrer Breite, zweckmäßig
jedoch mit ihrer
ganzen Breite an der Außenseite des Fensterrahmens
r Da die Öffnung 16 auch als Montageöffnung etwa für Reparaturen des Rolladen dient
und gegebenenfalls nachträglich freigelegt werden m'#, ist durch deren Anordnung
an der Außenseite des Fensterrahmens 2 eine Beschädigung von Tapeten od. dgl. bei
Rolladereperature vermieden die raumseitig an den Fensterrahmen 5 anschließen. In
dem in Fig. 2 veranschaulichten Beispieisfalle ist die Öffnung 16 lediglich durch
eine Blense ; els ALurrJniumblech abgeschlossen, die bei Montagearbeiten problemlos
abgenommen werden kann, so daß dann der Hochiraum 7 von außen her zugänglich ist,
ohne in irgendeiner Weise an der Raumseite des Rolladenkastens manipulieren zu müssen.
Weiterhin bietet die erfindungsgemäße Ausbildung des Rolladenkastens an, die Führung
2 an er Außenseite der Öffnung 16 bzw. unmittelbar an er Innenfl.äche der Außenwandung
2 anzuordnen und so die Rolladerschürze G in einen ereheblichen Abstand a von cer
Außenfront des Fensters 13 zu bringen. Es hat S- sich gezeigt daß Cifl relativ großer
Abstand a zwischen Rolladenpanzer oder Rolladenschürze 9 und Fenster 13 von i Beispielsfalle
etwa 13,5 cm unter Schalldämmgeslchtspunkten sehr nicht tig ist, da das Fenster
13 und die Rolladenschürze 9 als Innen- bzw. Außenschale einer schallacmmer,den
Raumumgrenzung zu sehen sind, derer gegenseitiger Abstand schalltechnisch bedeutsam
ist. Darüber hinaus wirkt das zwischen der Rolladenschürze 9 und dem Fenster i3
bei herabgelassener Rolladenschürze 9 eingeschlossene, ruSende Luftpolster ebenfalls
als Wärmedämmschicht und verbessert so die Wärmedämmung im Bereich des eigentlichen
Fensters. Der Kunstgriff der asymmetrischen, nach außen versetzten Anordnung des
Hohlraumes 7 im Mantel 1 bei gleichzeitiger entsprechender Vergrößerung der Dicke
d des Wärmedämmaterials an der Innenwandung 2 ermöglicht somit nicht nur eine Vermeidung
ausgeprägter Kältebrücken über den Hohlraum 7 hinweg ohne Beeinträchtigung der verfügbaren
Fensterbankbreite, sondern löst auf elegante und einfache Weise zugleich eine ganze
Reihe weiterer
Probleme üblicher Rolladenkästen und ermöglicht
eine erheblich verbesserte Wärme- und Schalldämmung im Bereich des eigentlichen
Fensters.
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Dadurch, daß die Montage-Öffnung 16 an der Unterseite des Hohlraumes
7 an der Außenseite des Fensterrahmens 5 liegt und von dort zugänglich ist, kann
der Mantel 1 mit einer fest angebrachten, insbesondere einstückig ausgeformten Unterwandung
18 ausgeführt werden, die lediglich die schlitzförmige Öffnung 16 freiläßt. Hierdurch
ergibt sich nicht nur insgesamt eine verbesserte Verwindungssteifheit des Rolladenkastens,
sondern auch eine fugenfreie Verbindung zwischen der Außenfläche der Unterwandung
18 und der benachbarten Fläche der Innenwandung #, so daß Putz- oder Tapetenrisse
und ähnliche optisch nachteilig in Erscheinung tretende Unzuträglichkeiten ausgeschlossen
sind. Bei Wahl eines entsprechend biegesteifen Materials ergibt sich darüber hinaus
im Randbereich der schlitzförmigen Öffnungen 16 eine entsprechend hohe Festigkeit
der starr befestigten oder einstückig angeformten Unterwandung 18, so daß der Fensterrahmen
5 auch in diesem Bereich bei der Montage sauber verkeilt werden kann. Grundsätzlich
ist das Material des Mantels 1 unter Wärmedämmgesichtspunkten von geringer Bedeutung,
da die Wärmedämmung ohnehin weit überwiegend von dem reichlich vorhandenen Wärmedämmaterial
6 übernommen wird. Bei entsprechender Bemessung der Höhe des Mantels 1 größer als
die für die Aufnahme der Rolladenschürze 9 erforderliche Höhe des Hohlraumes 7 ergibt
sich darüber hinaus in der veranschaulichten Weise auch an der Unterseite der Oberwandung
3 in jedem Falle Raum zur Anbringung weiteren Wärmedämmateriales 6, welches auch
eine Kältebrücke zwischen der inneren Oberkante des Hohlraumes 7 und der Innenseite
des Mauerwerks in der Nachbarschaft der inneren oberen Ecke des Mantels 1 vermeidet.
Neben dieser wärmedämmtechnischen Bedeutung hat das Wärmedämmaterial an der Unterfläche
der Oberwandung 3 in weiter unten
noch näher erläuterter Weise
jedoch vor allem Bedeutung im Rahmen der Herstellung des Rolladenkastens. Weiterhin
kann der Spalt zwischen der Oberkante des Fensterrahmens 5 und der benachbarten
Unterfläche der Unterwandung 18 mit Ortschaum 19 ausgeschäumt werden, so daß auch
dort unabhängig vom Material des Mantels 1 Kältebrücken selbst dann vermieden oder
minimiert sind, wenn der Fensterrahmen 5 wie in dem veranschaulichten Beispielsfalle
in einer überdeckenden Lage mit dem Hohlraum 7 angeordnet ist. Unter Wärmedämmgesichtspunkten
kommt somit dem Material des Mantels 1 beim erfindungsgemäßen Rolladenkasten keine
wesentliche Bedeutung bei.
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Jedoch ist von erheblicher praktischer Bedeutung, daß sich das Material
des Mantels 1 ohne aufwendige und in ihrer Wirkung unsichere Zusatzmaßnahme unmittelbar
als Putzträger eignet, um die bezüglich des Rolladenkastens äußeren Flächen der
Außenwandung 2 und der Innenwandung 4 in einem Zuge mit dem umgebenden Mauerwerk
verputzen zu können, wozu als Hilfsmittel beispielsweise bei 20 veranschaulichte
Putzleisten an den Rolladenkästen vorgesehen sein können. Daher wird für den Mantel
1 bevorzugt ein Material gewählt, welches eine entsprechend rauhe Oberflächenstruktur
besitzt, dabei aber dennoch möglichst gute Festigkeitswerte aufweist. Besonders
bevorzugt ist Beton. Dessen Bewehrung, die aus Stahl III (also geradem, ungebogenem
Baustahl) mit einer Stärke von beispielsweise 6 mm und Haarnadeln bestehen kann,
verleiht dem Beton bei entsprechender Dimensionierung eine solche Festigkeit, daß
der Mantel 1 die auf den Fenstersturz wirkenden Kräfte vom Mauerwerk her aufnehmen
kann und somit selbst als Sturz dienen kann.
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In einem solchen Falle braucht am oberen Rand der Fensteröffnung anstelle
des Sturzes lediglich ein erfindungsgemäßer Rolladenkasten angebracht zu werden,
der vollständig die Funktion des Sturzes übernimmt und im Unterschied zu diesem
lediglich den nachträglichen Einbau des Rolladens ohne Kältebrücken gestattet. Zur
Erzielung
einer ausreichenden Tragfähigkeit des bewehrten Betons
sowie gegebenenfalls zur Erfüllung bauaufsichtlicher Auflagen wie etwa einer entsprechenden
Überdeckung der Bewehrung aus Korrosionsschutzgründen ist jedoch eine entsprechend
großzügige Dimensionierung der Dicke der Wandungen des Mantels 1 erforderlich, was
bei Verwendung von Schwerbeton zu entsprechendem Gewicht führt.
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Dieses Gewicht ist von Nachteil, wenn es die Handhabung des Rolladenkastens
auf der Baustelle ohne maschinelle Hilfe wesentlich erschwert oder ausschließt.
Daher wird bevorzugt Leichtbeton für den Mantel 1 verwendet, wozu dem Beton als
Zuschlag Blähtonmaterial zugegeben werden kann. Hierdurch ergibt sich bei einer
Breite b von 36,5 cm ein Gewicht von gut 30 kg pro laufendem Meter des Rolladenkastens,
was seine Handhabung auf der Baustelle noch gestattet. Sofern eine weitere Gewichtsersparnis
etwa bei besonders breiter Ausführung des Fensters oder der Maueröffnung erforderlich
wird, kann auch Polyesterbeton oder ein ähnliches Material verwendet werden, dessen
geringes Gewicht zu einem Gewicht des Rolladenkastens von deutlich weniger als 20
kg pro laufendem Meter führt.
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Ein besonderer Vorteil einer Schale oder eines Mantels 1 aus Beton
besteht neben der guten Putzhaftung darin, daß der Beton bauphysikalisch eine weitestgehend
homogene Verbindung zum übrigen Mauerwerk darstellt, also keinen Fremdkörper im
Mauerwerk bildet. Sofern mit einem zusätzlichen Sturz gearbeitet wird, kann anstelle
eines Mantels 1 aus Beton auch ein Mantel aus Ziegelmaterial gewählt werden, der
sich natürlich völlig homogen in die umgebende Mauerwand aus Ziegelmaterial einfügt.
Die Verwendung von bewehrtem Beton, insbesondere Leichtbeton, zur Bildung des Mantels
1 hat selbstverständlich, insbesondere bei Dimensionierung zur Bildung des Sturzes
durch den Rolladenkasten, unabhängig von Wärmedämmgesichtspunkten eigene Bedeutung.
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Dies gilt auch für das nachfolgend erläuterte Verfahren
zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Rolladenkastens mit einem Mantel 1 aus gießfähigem
Material wie insbesondere Beton. Hierzu wird das Wärmedämmaterial 6 vorgefertigt
und vorgeformt mit möglichst guter mechanischer Belastbarkeit zur Verfügung gestellt.
Das so vorgefertigte Wärmedämmaterial 6 in der aus der Zeichnung ersichtlichen winkelförmigen
Anordnung wird sodann, wie Fig. 3 veranschaulicht, in eine Schalung oder Gießform
21 beispielsweise aus Stahl eingebracht, in der entweder bereits ein Kern 22 beispielsweise
aus Stahl befestigt ist, oder aber es wird das Wärmedämmaterial 6 in Anlage am Kern
22 in die Gießform 21 eingebracht. Der Kern 22 aus Stahl ist zweiteilig mit einem
Hauptkernteil 22a rechteckförmigen Querschnitts und einem angesetzten Kernteil 22b
ausgebildet, welches ebenfalls grundsätzlich Rechteckquerschnitt besitzt, jedoch
in seinem unteren Bereich, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, gegenüber dem Unterteil
des Hauptkernteiles 22a zurückgenommen sowie mit einer Ausformschräge 23 versehen
ist.
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An den Kern 22 wird der vorgefertigte Körper des Wärmedämmateriales
6 gelagert, derart, daß der Wärmedämmkörper aus Wärmedämmaterial 6 den Kern 22 zu
einem größeren Kern ergänzt, zwischen dem und der Innenseite der Wandung der Gießform
21 Hohlräume für den Verguß verbleiben. Die gegenseitige Befestigung kann dabei
in besonders einfacher Weise etwa über Stifte 22c und 22d erfolgen, die von den
dem Wärmedämmaterial 6 benachbarten Flächen der Kernteile 22a und 22b abstehen.
Dabei kann zunächst der Kernteil 22b mit den Stiften 22d voran an die in der Darstellung
gemäß Fig. 3 rechte Innenfläche des Wärmedämmaterials 6 angesetzt und sodann an
der gegenüberliegenden Seite des Kernteiles 22b gleitend der Kernteil 22a ebenfalls
mit dessen Stiften 22c voran angesetzt und mit den Stiften 22c in das Wärmedämmaterial
6 eingestochen werden. Nach Anordnung des so aus dem Kern 22 und dem Wärmedämmaterial
6 gebildeten Gesamtkernes in der Gießform 21 wird in der Lage gemäß Fig. 3 von oben
her Frischbeton eingegossen und füllt, unter ent-
sprechender Rüttlung,
die verbleibenden Hohlräume aus.
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Hierbei wird an den in der Darstellung gemäß Fig. 3 und in der Einbaulage
gemäß Fig. 2 vertikalen Außenflächen eine verhältnismäßig rauhe, Luftporen enthaltende
Oberflächenstruktur erreicht, die sich hervorragend als Putzträger für die Anbringung
von Putz an den Außenflächen der Außenwandung 2 und der Innenwandung 4 eignet.
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Die Unterfläche der Unterwandung 18 hingegeniliegt in der Gießform
21 unten, so daß sich dort infolge der Rüttlung und Verdichtung eine besonders dichte,
planebene Oberfläche ergibt, die sich wiederum vorzüglich zur unmittelbaren Tapetenaufbringung
oder einen unmittelbaren Farbauftrag eignet, so daß hier kein Putz aufgebracht werden
braucht. Bezüglich der Innenverputzung der Wand wird somit die Außenfläche der Innenwandung
4 in einem Zuge mitverputzt, so daß jegliche Putzauftragung und jegliche Putzdicke
frei gewählt werden kann und sich im Bereich des Rolladenkastens keine Unterschiede
gegenüber dem übrigen Mauerbereich ergeben. Andererseits kann eine Verputzung der
Unterfläche der Unterwandung 18, die in jedem Falle Zusatzaufwand erfordern würde,
einfach entfallen.
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Dadurch, daß der durch den Dämmblock aus Wärmedämmmaterial 6 gebildete
Kernteil auch nach dem Ausformen im Beton verbleibt, stützt dieser den noch frischen
Beton ab, so daß Brüche ausgeschlossen sind und überdies die Ausschalzeit erheblich
herabgesetzt werden kann.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, ist dies von erheblicher wirtschaftlicher
Bedeutung, da die innere Abstützung durch das Wärmedämmaterial 6 die Handhabung
des Rolladenkastensrohlings ohne Beschädigungsgefahr wesentlich erleichtert und
durch die erhebliche Verkürzung der Ausschalzeit mit geringeren Anlagekosten und
geringerer Lagerfläche eine hohe Produktivität erreicht werden kann.
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Zum Ausschalen wird zunächst in der üblichen Weise die
äußere
Wandung der Gießform demontiert und sodann der rechteckförmige Kernteil 22a herausgenommen,
während der Kernteil 22b noch in der Form verbleibt. Die Lagerung des Kernteils
22b am Kernteil 22a ist dabei in nicht näher dargestellter Weise so ausgeführt,
daß der Kernteil 22a zwar den Kernteil 22b in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise
abstützt, jedoch umgekehrt der Kernteil 22b den Kernteil 22a beim Herausziehen im
Zuge der Ausschalung nicht festhält. Anschließend wird der Kernteil 22b unter Nutzung
der Ausformschräge 23 seitlich abgehoben und durch die Öffnung 16 des Rolladenkastens
entfernt. Abgestützt durch den verbleibenden Block aus Wärmedämmaterial 6 kann der
Beton des Mantels 1 sodann vollständig aushärten.
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Die Ausformschräge 23 ist an einer Aussteifungsnase 24 vorgesehen,
die in dem der Öffnung 16 benachbarten Endbereich der Unterwandung 18 das Wärmedämmaterial
6 hintergreift. Durch die Aussteifungsnase 24 ergibt sich eine zusätzliche Aussteifung
des freien Randes der Unterwandung 18. Damit greift zwar der Mantel 1 mit der Aussteifungsnase
24 in einen Teil des Hohlraums 7 ein, jedoch ist dies in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise ohne Nachteil, da der Wickel der Rolladenschürze 9 im Querschnitt ohnehin
Kreisform besitzt und daher die Eckbereiche des rechteckförmigen Hohlraumes 7 ohnehin
nicht ausfüllt. Entsprechend könnten bei Bedarf auch die übrigen Ecken des Hohlraumes
7 Material einbauten, etwa zur weiteren Wärmedämmung, enthalten, wenn dies auch
in der Regel nicht erforderlich sein wird.
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Nachfolgend wird ein konkretes Beispiel für die Herstellung angegeben:
Beispiel
Expandiertes, in Blockform gepreßtes Polystyrol PS-I5 oder PS 20 nach DIN 18 164
wird in der gewünschten Blockform zur Bildung des Wärmedämmaterials 6 vorgefertigt,
wobei entweder eine einstückige Vorfertigung oder eine Vorfertigung in zwei rechteckförmigen
Strängen erfolgen kann, die durch Klebung starr miteinander verbunden werden. Das
Polystyrol entspricht der Schwerentflammbarkeitsklasse B 1 nach DIN 41 02.
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Zusammen mit einer Bewehrung aus entsprechend vorgeschnittenen Baustahlmatten,
die bei diesem Beispiel den Stahl III sowie die Haarnadeln der vorstehend erwähnten
Bewehrungsform ersetzen mögen, wird sodann der durch das Wärmedämmaterial 6 gebildete
Dämmkörper in die die Gießform 21 bildende Fertigungsschalung eingebracht und umseitig
bis auf den Hohlraum 7 vergossen, der durch den an der Fertigungsschalung befestigten
Kern 22 freigehalten wird. Das Vergießen erfolgt mit Leichtbeton mit geschlossenem
Gefüge nachDIN 1045, der entsprechend verdichtet wird. Als Zuschlag nach DIN 4226,
Blatt 2, wird dem Beton Blähtonmaterial der Körnung 0/4 beigegeben.
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Nach einem Tag ist der so gebildete Rolladenkasten-Rohling zur Ausschalung
bereit und kann ohne Schale fertig aushärten.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, stehen die Außenwandung 2, die Oberwandung
3 und die Innenwandung 4 an den beiden Enden des Rolladenkastens ein Stück über
die Unterwandung 18 und das Wärmedämmaterial 6 vor. In dieses vorstehende Ende können
seitliche Stirnplatten 25 mit Lagern 26 für die Welle 8 eingebracht und an der Anlagefläche
des Rolladenkastens mechanisch befestigt werden.
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Das verbleibende äußere Ende des Rolladenkastens zwi-
schen
der Außenwandung 2, der Oberwandung 3 und der Innenwandung 4 kann sodann, um dort
Kältebrücken zu vermeiden, mit einem Formstück 27 aus Wärmedämmaterial 6, etwa ebenfalls
aus Styropor, ausgefüllt werden, so daß sich eine auch in der Breite durchgehende
Wärmedämmung ergibt. Die Welle 8 wird von den Stirnplatten 25 selbstverständlich
so gelagert, daß sie im wesentlichen konzentrisch im Hohlraum 7 sitzt und in dieser
Stellung die aufgerollte Rolladenschürze 9 im Hohlraum 7 aufnehmen kann. Sofern
sich im Einzelfall Platzprobleme für die Aufnahme der aufgerollten Rolladenschürze
9 ergeben, bereitet es keine Schwierigkeiten, nachträglich lokal etwas Wärmedämmaterial
6 an den Wänden des Hohlraumes 7 wegzunehmen, um so etwa erforderlichen zusätzlichen
Platz zu schaffen.
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Statt dessen kann jedoch in den Hohlraum 7 auch ein in sich fertiger
Mini-Rolladenkasten insbesondere aus Metall eingesetzt werden, in einer ähnlichen
Stellung wie im Falle der Einmauerung eines solchen Mini-Rolladenkastens, jedoch
mit erheblich geringerem Aufwand und ohne Verzögerung der Baufortschrittes. In diesem
Fall ist der Mini-Rolladenkasten durch die Außenwandung 2 aus Beton od. dgl. verblendet
und somit zugleich gegen schädigende Witterungseinflüsse geschützt, so daß eine
weitgehende Wartungsfreiheit erzielt wird. Durch diese Verblendung entfallen außerdem
teure Ausführungen mit Farbbeschichtungen der Metallkästen zur Angleichung an die
Gesamtfassade.
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Bei Verwendung eines schwerentflammbaren Kunststoffschaumes zur Bildung
des Wärmedämmateriales 6 und von Beton für den Mantel 1 sind sämtliche Teile des
Rolladenkastens zumindest schwerentflammbar.
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