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Plattenföriniges Bauelement für die Mantelbetonbauweise
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Die Erfindung bezieht sich auf ein plattenförmiges Bauelement für
die Mantelbetonbauweise, insbesondere geschoßhohes Wandelement, mit zwei voneinander
distanzierten verlorenen Schalplatten1 zwischen denen mehrere gitterträgerartige
Abstandhalter angeordnet sind.
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Derartige Bauelemente sind beispielsweise aus der WO-OS 80/00859 bekannt
geworden. Verlorene Schalungsplatten sind durch gitterträgermäßige Abstandhalter
miteinander beweglich verbunden, sodaß sie während des Transportes von der Fertigungsstätte
zur Baustelle zusammengeklappt werden können. Die gelenkige Verbindung wird durch
die Verwendung von gitterträgerartigen Abstand haltern erzielt, deren Längsgurte
durch Rundstäbe gebildet sind, die an mehreren Stellen von Ausnehmungen aufweisenden
Halteteilen umgriffen sind, die an den Innenseiten der verlorenen Schalungsplatten
in Form von senkrecht zu den Abstandhaltern sich erstreckenden Leisten oder einzelnen
Blöcken befestigt sind. Die Außenflächen der verlorenen Schalungsplatten können
veredelt sein, sodaß nach der Montage und Füllung mit Beton keine oder nur mehr
Oberflächenbearbeitung erforderlich ist. Installationen aller Art sind vorzugsweise
bereits in den Elementen angeordnet.
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Die Herstellung dieser großformatigen Wandelemente ist jedoch schwierig,
da bei der Montage der zweiten verlorenen Schalplatte die Halteteile an der Innenseite
der Schalplatte nur mit erheblichem Aufwand befestigbar sind. Des weiteren liegen
die Rundstähe der Abstandhalter an den Schalplatten an, und sind, da sie nicht vollständig
vom Beton eingeschlossen sind, der Rostgefahr ausgesetzt.
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Nach dem Durchrosten der Stäbe fehlt eine feste Verbindung zwischen
dem Beton und den Schalplatten, sodaß sie sich lösen können.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, derartige Wandelemente
zu schaffen, bei denen die verlorenen Schalplatten in einfacher Weise herstellbar
sind, und bei denen in bevorzugter Ausführung auch dann eine unlösbare Verbindung
zwischen den Schalplatten und dem Beton gegeben ist, wenn die Verbindung zwischen
den Schalplatten und den Abstandhaltern durch Rost zerstört ist.
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Erfindungsgemäß wa 1 diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jeder gitterträgerartige
Abstandhalter zwei sich im wesentlichen senkrecht zur Längsmittelebene des Abstandhalters
erstreckende Stege aufweist, von denen jeder an der Innenseite einer Schalplatte
zumindest mit seinen beiden außenseitigen Längsrandbereichen anliegt und daß jede
Schalplatte mit jedem anliegenden Steg durch mehrere Befestigungselemente verbunden
ist, die die Schalplatte durchsetzen und sich mit einem vergrößerten Endteil an
der Außenseite der Schalplatte vorzugsweise jeweils in einer Vertiefung abstützen.
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Nach der erfindungsgemäßen Lösung werden also die gitterträgerartigen
Abstandhalter so ausgebildet, daß die Einbringung aller Befestigungselemente an
beiden Seiten von außen möglich ist. Jeder senkrecht zur Längsmittelebene ausgerichtete
Steg besteht beispielsweise aus einem Blechband, das eben oder in bevorzugter Ausführung
mit einer längsverlaufenden zur Schalplatte weisenden Rille versehen ist, sodaß
zumindest die Längsrandbereiche anliegen Zur Herstellung des Bauelementes werden
die gitterträgrartigen Abstandhalter in den gewünschten Abständen an einer verlorenen
Schalplatte angeordnet. Anschließend werden BOhr rungen vorgesehen, die von außen
durch die Schalplatte hindurch in die anliegenden Stege reichen, uild schließlich
werden die Befestigunc3selmente eingesetzt. Daraufhin wird die zweite verlorer Schalplatte
an die zw:ten Steae angelegt und ebenfalls von außen die Befesti.gungselemento eingesetzt.
Bevorzugt dienen als Befestigungselemente selbstbohrende
Schrauben,
die sich nach dem Durchdringen der Schalplatten in die Stege einschrauben. Es ist
jedoch die Verwendung anderer Befestigungselemente denkbar, beispielsweise von Spreizankern
oder ähnlichem, die auch die Stege durchsetzen und diese an der dem Füllraum zugewandten
Seite hintergreifen, verspreizen oder dergleichen.
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In einer bevorzugten Ausführung werden die Befestigungselemente verwendet,
die länger sind als für die Verbindung notwendig ist, sodaß sie in den Füllraum
des Bauelementes ragen, und aus nichtrostendem Material bestehen. Die vorstehenden
Teile der Befestigungselemente sind dann nach dem Einfüllen des Betons unmittelbar
in diesem verankert, sodaß die Schalplatten sich auch dann nicht vom Beton lösen
können, wenn die Stege der Abstandhalter, die nicht vollständig vom Beton umhüllt
werden können, durchrostet sind, sodaß der Halt der Befestigungselemente in den
Stegen verlorengeht.
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Werden Stege mit einer längsverlaufenden Rille eingesetzt, sind die
Befestigungselemente vorzugsweise im Mittelbereich, also in der Rille angeordnet,
wodurch die Schalplatte unter leichter Vorspannung gegen die beiden Längsrandbereiche
des Steges abgestützt ist.
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In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Abstand der einem Steg zugeordneten Befestigungselemente zueinander mit zunehmender
Höhe des Bauelementes zunimmt.
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Diese Ausführung beschränkt die Zahl der notwendigen Befestigungselemente
auf ein Minimum, entsprechend dem von unten nach oben abnehmenden Druck beim Einfüllen
des Betons.
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Die gitterträgerartigen Abstandhalter weisen bevorzugt zwei Bügelschlangen
uf, die jeweils an den Längsrändern der Stege seitlich angeschweißt sind.
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Die plattenförmigen Bauelemente können mit Fenster- und Türöffnungen
versehen werden, wobei die oberhalb der öffnungen notwendige Sturzbewehrung erfindungsgemäß
durch dieselben gitterträgerartigen Abstandhalter ausgebildet werden kann. In diesem
FaGl wird ein derartiger Abstandhalter oberhalb der Fensteröffnung horizontal angeordnet,
der gegebenenfalls mit einer Zulagebewehrung versehen und seitlich an die vertikal
verlaufenden Abstandhalter angeschlossen oder mit ihnen verbunden ist. Insbesondere
bei Türöffnungen kann auch der Bereich der Türschwelle durch einen horizontalen
Abstandhalter verstärkt sein.
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Die plattenförmigen Bauelemente können als Schalplatten beliebige
Bauplatten aufweisen, beispielsweise können wasserfeste olzspanplatten eingesetzt
werden, deren in den Raum weisenden Flächen nach einer eventuellen Nachbehandlung
(Spachteln von Stoßfugen od.dgl.)unmittelbar bemalt oder tapeziert werden können.
Die ins Freie weisenden Flächen können bereits bei der Herstellung mit Isolierplatten
beliebiger Art beklebt werden, sodaß nur mehr die Anbringung eines Außenputzes erforderlich
ist. Sämtliche Installationen lassen sich ebenfalls im Füllraum bereits bei der
Herstellung verlegen.
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Da auch Deckenelemente in ähnlicher Weise hergest-Llt werden können,
indem auf einer verlorenen Schalungsplatte Gitterträger und zwischen diesen Füllkörper,
beispielsweise aus Polystyrol befestigt werden können, lassen sich aus diesen Bauelementen
in äußerst kurzer Zeit Wohnhäuser erbauen. Bauelemente, deren äußere Schalplatten
die innere in der Höhe überragen, werden als Außenwandelemente aneinandergereiht
und fixiert. Nachdem auch die Zwise.:enTwandeLemente,
deren Schalplatten
dieselbe Höhe aufweisen, aufgestellt sind, können die Deckenelemente aufgelegt werden.
Anschließend werden alle Bauelemente mit Beton gefüllt, womit ein Stockwerk des
Gebäudes fertiggestellt ist. Die äußeren, höheren Schalplatten der Außenwandelemente
dienen dabei gleichzeitig als Seitenschalung für die Decke. Bei Außenwandelementen,
die über Eck aneinandergestellt werden, stehen vorzugsweise die äußeren Schalplatten
auch nach der Seite vor, sodaß im Eckbereich keine zusätzlichen Schalungsarbeiten
an der Baustelle erforderlich sind.
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Nachstehend wir nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Die Fig. 1 zeigt eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Bauelementes,
die Fig. 2 vergrößert den Ausschnitt A aus Fig. 1, die Fig. 3 eine Draufsicht auf
einen Teil eines Bauelementes in einer weiteren Ausführung, die Fig. 4 ein weiteres
Bauelement mit einer Fensteröffnung, die Fig. 5 einen Längsschnitt nach der Linie
V-V in Fig. 4, und die Fig. 6 einen Längsschnitt gemäß Fig. 5 durch ein lMandelement
mit einer vorgefertigten Türöffnung.
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Erfindungsgemäße Bauelemente bestehen aus zwei verlorenen Schalplatten
1, 2, die durch gitterträgerartige Abstandhalter 4 verbunden sind. Die Abstandhalter
4 weisen zwei sich im wesentlichen parallel zu den Schalplatten 1, 2 erstreckende
Stege 5, 6 auf, die an den Schalplatten 1, 2 anliegen, und an denen seitlich je
eine Bügelschlange 7, 8 angeschweißt ist (Fig. 2). Die Stege 5, 6 können, wie in
den Fig. 1 und 2 dargestellt, durch ebene Blechbänder gebildet sein, bevorzugt sind
sie jedoch gemäß Fig. 3 mit einer mittleren längsverlaufenden Rille versehen, sodaß
nur die beiden außenseitigen Längsrandbereiche der Stege 5, 6 an den Innenflächen
1, 2 zur Anlage kommen. Zur Fisierung dir Schalplatten 1, 2 an den qi ttcrträgerartigenn
Abstandhaltern
4 dienen Befestigungselemente 9, vorzugsweise Schrauben
aus nichtrostendem Material, die mit einer Bohrspitze ausgestattet sind. Die Befestigungselemente
9 werden von außen durch die Schalplatte 1, 2 in den Steg 5, 6 eingesetzt und ragen
mit ihrem freien Ende in den Füllraum 14 (Fig. 3) des Bauelementes. Nach Einfüllen
des Betons bilden die freien Enden der Befestigungselemente 9 eine unmittelbare
Verbindung zwischen den Schalplatten 1, 2 und dem Beton, sodaß sich die Schalplatten
1, 2 auch 1 nn nicht vom Beton lösen können, wenn, beispielsweise durch Rost, deren
Halt in den gegen Rost teilweise ungeschützten Stegen 5, 6 nicht mehr gegeben sein
sollte. Da alle Befestigungselemente 9 beider Schalplatten 1, 2 von außen eingesetzt
werden, ist eine einfache Herstellung der Bauc-lemente gegeben. Durch die Anordnung
der Befestigungselemente 9 im eine Längsrille aufweisenden Mittelbereich der Stege
5, 6 können diese mit einer leichten Vor spannung gegen die Schalplatten 1, 2 angepreßt
werden.
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Das in Fig. 1 gezeigte Bauelement weist eine Schalplatte 1 auf, die
die zweite Schalplatte 2 in der Höhe überragt, wobei der hochstehende Teil eine
Schürze als Seitenschalung für die Decke bildet. Die gitterträgerartigen Abstandhalter
4 entsprechen in ihrer Länge der höheren Schalplatte 1 und ragen daher ebenfalls
über die Schalplatte 2 vor, sodaß sie in den Deckenbeton eingegossen werden. Bauelemente,
die über Eck aneinanderstoßen, sind vorzugsweise mit einer äußeren Schalplatte 1
versehen, die auch seitlich die innere Schalplatte 2 überragen, wobei zur Verstärkung
des orstehenden Teiles an diesem ebenfalls ein gitterträgerartiger Abstandhalter
4 angeordnet sein kann. Als Schalplatten 1,2 können beliebige Bauplatten verwendet
werden, beispielsweise Holzspanplatten, Kunststoffplatten, etc
Fig.
4 zeigt ein als Außenwandelement gedachtes Bauelement, in dem eine Fensteröffnung
10 ausgespart ist.
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Als Sturzbewehrung dient ein weiterer, gleichartiger, gitterträgerartiger
Abstandhalter 12, der sich oberhalb der Fensteröffnung 10 horizontal erstreckt,
die an den Schalplatten 1, 2 anliegen. Gegebenenfalls können mit dem Abstandhalter
12 nicht dargestellte, zusätzliche Bewehrungsstäbe als Zugbewehrung kombiniert werden.
Die Außenseite der äußeren Schalplatte 1 ist mit einer Wärmeisolierung 11 versehen,
die beispielsweise aus aufgeklehten Isolierschdumpldtten besteht.
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Als Seitenschalung in der Fensteröffnung 10 dient vorzugsweise ein
nicht gezeigter Futter- oder Fensterstock selbst, der ebenso bereits im Bauelement
an der Fertigungsstelle eingesetzt werden kann, wie sämtliche Installationsleitungen,
die im Füllraum 14 verlegt werden.
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Fig. 6 zeigt einen ähnlichen Längsschnitt durch ein Bauelement mit
ausgeschnittencr Türöffnung 13, wobei außcr dem oberen horiontalen Abstandhalter
12 ein weiterer horizontaler Abstandhalter 12 unterhalb der Türschwelle vorgesehen
ist. Vom Futter- oder Türstock ist in dieser Darstellung der obere horizontale Teil
16 dargestellt, der zwischen die Schalplatten 1, 2 eingreift und die Unterseitenschalung
des Türsturzes bildet. Eine eingelegte Isolierfolie 15 schützt den Teil 16 gegen
die Feuchtigkeit des eingefüllten Betons.
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Der Abstand der Befestigungselementevoneinander, nimmt vorzugsweise
von unten nach oben entsprechend dem abnehmenden Betondruck beim Füllen der Bauelemente
ab. Die Bauelemente lassen sich in beliebigen Längen, Breiten und Höhen herstellen,
und sind leicht transportierbar.Snd als Schalplatten Holzspanplatten vorgesehen,
lassen sie sich
bei der Montage in einfacher Weise nageln. Die
gitterträgerartigen Abstandhalter 4 werden vorteilhaft in herkömml ichen Ferti(jungsc-lnlagen
hergestellt. Zur Errichtung von besonders dicken Mantelbetonwänden, beispielsweise
für Schutzräume, können zur Vergrößerung der Distanz zwischen den Schalplatten 1,
2 je zwei oder mehrere gitterträgerartige Abstandhalter 4 miteinander verbunden,
insbesondere an ihren Stegen 5, 6 miteinander verschweißt werden, sodaß keine Sondurgrößen
hergestellt werden müssen.
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