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Rolladenkasten
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Druckschriften, die zur Abgrenzung vom Stand der Technik in Betracht
gezogen wurden: CH-PS 209 131 FR-PS 1 310 295 CH-PS 207 183 OE-PS 239 508
Die
Erfindung bezieht sich auf einen Rolladenkasten für Fenster- und Türöffnungen aus
einem eine nach unten hin offene, im Querschnitt annähernd U-förmige Kammer zur
Aufnahme eines Rolladens bildenden Vollprofilkörper.
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Solche, auch als Rolladenkasten bezeichnete Fensterstürze sind bereits
in verschiedenen Ausführungen bekannt geworden.
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Es sind sowohl Möglichkeiten bekannt, bei denen die Stürze mehrteilig
ausgestaltet sind und erst an Ort und Stelle zusammengesetzt werden, damit für den
Transport geringere Gewichtseinheiten vorhanden sind. Andererseits gibt es einteilige
Stürze zum Einbau von Rolladen, welche entweder, wenn sie aus Beton gefertigt sind,
sehr schwer für den Transport und für das Einsetzen sind oder aber es müssen über
diesen Stürzen nachträglich armierte Betonstürze angefertigt werden, welche die
Deckenlast tragen. Bei sämtlichen diesen Ausführungen ist es jedoch notwendig, an
der Oberseite des Sturzes entsprechende tragende Einheiten vorzusehen und insbesondere
dann, wenn diese Stürze aus einem nur selbsttragenden Material gefertigt sind. Es
hat sich daher stets als wesentlicher Nachteil herausgestellt, daß ein enormer Platz
zwischen einer Raumdecke und der Oberkante eines Fensters bzw. einer ins Freie führenden
Tür erforderlich ist, zur Unterbnngung des Rolladenkastens. Die Fensterhöhe wird
dadurch wesentlich beschränkt.
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Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einen Sturz
für Fenster- oder Türöffnungen zu schaffen, welcher eine sehr geringe Bauhöhe gewährleistet,
wobei jedoch trotzdem die Deckenlast aufgenommen werden kann. Erfindungsgemäß gelingt
dies dadurch, daß seitlich neben der Rolladenkammer und parallel zu dieser verlaufend
eine zweite, oben offene Kammer vorgesehen ist zur Bildung einer verlorenen Schalung
für einen seitlich neben dem Rolladenkasten anzuordnenden tragenden Betonsturz,
wobei die eine Begrenzungswand der Rolladenkammer. eine Zwischenwand zwischen den
beiden Kammern bildet, und daß die Breite der oben offenen Kammer größer ist als
die Dicke der Begrenzungswände der Kammern.
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Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen wird neben der eigentlichen
Rolladenkammer ein Raum zur Aufnahme eines tragenden Sturzes geschaffen, wobei dieser
Sturz auch durch Einbringen von Beton oder einer Bewehrung an Ort und Stelle eingesetzt
werden kann, so daß also diese zusätzliche Kammer als verlorene Schalung dient.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann also der Rolladensturz unmittelbar unter
einer Raumdecke angeordnet werden und kann gegebenenfalls auch in die Raumdecke
hineinragen. Außerdem ergibt sich durch die erfindungsgemäß Konstruktion eine enorme
Verbesserung der Isolationswerte eines solchen Sturzes.
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Es zeigen: Die Fig. 1 bis 9 verschiedene Ausführungsvarianten eines
Sturzes im Querschnitt gesehen; Fig. 10 ein Beispiel für die Anbringungsmöglichkeit
eines Sturzes an einer Begrenzungswand für eine Fenster- oder Türöffnung.
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Der Sturz 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einer nach unten offenen Rolladenkammer
2 sowie einer parallel zur Längsrichtung der Rolladenkammer 2 verlaufenden, nach
oben hin offenen Kammer 3, Diese Kammer 3 ist neben der Rolladenkammer 2 angeordnet,
wobei eine Trennung dieser beiden Kammern durch die Zwischenwand 4 erfolgt. Die
beiden Kammern 2 und 3 weisen einen annähernd U-förmigen Querschnitt auf, wobei
die offene Seite um 180 Grad versetzt ist. Der Gesamtquerschnitt eines solchen Sturzes
entspricht also annähernd einem liegenden S.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Wandstärke des Querschnittes des
Sturzes durchgehend annähernd gleichförmig ist, wobei jedoch bei Erfordernis beispielsweise
zur Änderung der Isolationsverhältnisse verschiedene Wanditärken ebenfalls verändert
werden können, wobei es zum Beispiel zweckmäßig ist, die Wandstärke der äußeren
Begrenzungswand 5 der Xolladenkammer 2 größer auszugestalten als die Wandstärke
der Zwischenwand 4 und der äußeren Begrenzungswand 6 der oben offenen Kammer 3.
Die äußeren Begrenzungswände 5 und 6 sowie
die Zwischenwand sind
zweckmäßig parallel zueinander verlaufend angeordnet und zwar in einer zumindest
annähernden Vertikalstellung. Dadurch ist auch die Fertigung eines solchen Sturzes
sehr einfach, wobei gegebenenfalls die inneren Begrenzungsflächen der Kammern 2
und 3 einen formbedingten Anzug aufweisen können.
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Die Rolladenkammer 2 ist bereiter ausgeführt als die parallel dazu
verlaufende, obene offene Kammer 3, so daß ausreichend Platz zum Einbringen der
Rolladenwelle sowie zum Aufwickeln des Rolladens vorhanden ist. Die Breite der Kammer
3 kann auch deswegen schmal ausgeführt werden, als doch der hier einzubringende
Beton gegebenenfalls mit einer Bewehrung eine enorme Tragf~ahgkeit besitzt.
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Zweckmäßigerweise wird die oben offene Kammer 3 gebäudeinnenseitig
an die Rolladenkainier 2 anschließen, so daß besonders günstige Isolationswerte
erzielt werden können. Die sonst gerade bei Rolladenkästen gefürchteten Kältebrücken
können dadurch praktisch zur Gänze verhindert werden.
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Um den baulichen Erfordernissen gerecht zu werden, kann die äußere
Begrenzungswand 5 der Rolladenkammer 2 den unteren Abschlu13 der Zwischenwand 4
und somit den Boden 7 der oben
offenen Kammer 3 nach unten hin
überragen. Es ist dadurch gewährleistet, daß die Rolladenkammer die erforderliche
Bauhöhe aufweist, daß aber trotzdem mit dem Stockrahmen 8 für das Fenster nicht
zu weit nach unten gerückt werden muß.
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In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, daß beispielsweise an
der Zwischenwand 4 ein nach unten ragender Fortsatz vorgesehen ist,welcher dann
als oberer Anschlag für den Stockrahmen 8 dienen könnte.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist vorgesehen, daß die die oben
offene Kammer 3 begrenzende Zwischenwand 4 sowie die äußere Begrenzungswand 6 gleich
hoch ausgeführt sind.
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In diesem Falle wird also die Decke direkt auf die Oberseite 9 des
Sturzes aufgesetzt, nachdem in die oben offene Kammer 3 eine entsprechende Bewehrung
sowie ein Betonguß eingebracht worden ist. Dieser Betonguß kann selbstverständlich
auch zusammen mit dem Vergießen der Decke erfolgen. Es ist dann, falls nicht der
Rolladensturz selbsttragend ist, eine entsprechende Unterstützung der Decke bis
zum Abbinden des Betons erforderlich.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist die Höhe der äußeren Begrenzungswand
6 der Kammer 3 kleiner als die höhe der diese Kammer andererseits begrenzenden Zwischenwand
4.
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Dadurch ist eine Möglichkeit geschaffen, daß der Sturz zur Aufnahme
des Rolladens in die eigentliche Decke hinaufgreift, da die Deckenträger bzw. die
Vollbetondecke direkt auf die Oberkante 10 der Begrenzungswand 6 aufgesetzt werden
können. Die Kammer 3 wird dadurch etwas kleiner, wobei Jedoch durch Verstärkung
der Armierung eine genügende ragfähigkeit für eine Fensterbreite erzielt werden
kann. Durch eine derartige Ausführungsform ist der von der Unterkante der Decke
bis zum Fenster erforderliche Raum nochweit kleiner geworden. Wenn der Sturz aus
einem entsprechenden Material gefertigt ist, kann ein üblicherweise wie in Fig.
1 dargestellter Sturz auf die Ausmaße gemäß Fig. 2 zugesägt werden.
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Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, daß auf die Höhe der Begrenzungswand
6 gesehen eine oder mehrere Sollbruchstellen vorgesehen sind, so daß diese Begrenzungswand
6 in der gewünschten Höhe abgetrennt werden kann. Auch ist es möglich, lediglich
Sichtkerben über die ganze Länge dieser Wand 6 vorzusehen, damit nach diesen Sichtkerben
ein Sägen erfolgen kann.
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Bei der Ausgestaltung nach Fig. 3 ist angedeutet, daß an der Innenseite
der äußeren Begrensungs and 6 der oben offenen Kammer 3 eine Folie 11 oder eine
sonstige Schicht vorgesehen ist, welche eine Verbindung des eingebrachten Beton8
mit der Begrenzungswand 6 verhindern kann. binde solche Maßnahme kann
zum
bespiel dann angewandt werden, wenn die gesamte zur Verfügung stehend Baubreite,
also die Mauterstärke, sehr klein ist, so daß für die innere Begrenzungswand 6 kein
Platz mehr ist. Dann wird diese Begrenzungswand 6 sozusagen noch als Schalujig für
die Herstellung der Betonfüllung in der Kammer 5 herangezogen, worauf diese Begrenzungswand
6 nachträglich entlang der strichliert ehlgezeichneten Linie 12 abgetrennt wird.
Auch hier ist es möglich, daß diese Begrenzungswand 6 an ihrem AnschlS an den unteren,
horizontalen Boden 7 der oben offenen Kammer 3 eine Sollbruchstelle aufweist, so
daß ein Abreißen der Begrenzungswand 6 entlang der Linie 12 möglich ist.
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Wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zeigt, können sowohl die
äußeren Begrenzungswände 5 und 6 als auch die Zwischenwand 4 zusätzliche Isoliers#chten
tragen und zwar insbesondere dann, wenn der Sturz aus Leichtbeton oder Beton gefertigt
ist.
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Diese Isolierschichten 13 werden jeweils an den Außenseiten der Begrenzungswände
5 und 6 sowie an der gegen die Rolladenkammer 2 gerichteten Fläche der Zwischenwand
4 angebracht.
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Solche Isolierschichten können natürlich auch dann angebracht werden,
wenn der Sturz beispielsweise aus Leichtbaustoffen gefertigt ist oder aus einem
Kunststoff.
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In Fig. 5 ist eine Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 dargestellt, bei
welcher die Kammer 3 bereits mit einer Betonfüllung 14 und einer entsprechenden
Armierung 15 versehen ist. Es ist also ersichtlich, daß diese Betonfüllung auch
bereits auf dem Fabriksgelände vorgefertigt eingebracht werden kann, wobei eine
solche Möglichkeit dann in Betracht gezogen wird, wenn an der Baustelle entsprechende
Kräne zum Anheben und Aufsetzen der Stürze vorhanden sind. In einem solchen Falle
können auch über dit; Oberseite des Sturzes verschiedene Armierungseisen 16 vorstehen,
damit eine bessere Verbindung mit der autgesetzten Decke erfolgt. Aus Pig. 5 ist
ferner noch ersichtlich, daß wenigstens eine der äußeren Begrenzungswände 5 der
Kammern ein Abschlußprofil 17 trägt, welches auch mit einer Verputzkante 18 ausgestaltet
sein kann.
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Es ist dadurch bereits eine Hilfe für die nachträgliche Anbringung
eines Außenputzes 19 möglich.
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Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die äußere Begrenztujgswand
5 der Rolladenkammer 3 iiber die Oberseite 9 des Sturzes vorsteht. Dieser vorstehende
Bereich 20 kann selbstverständlich jede beliebige Größe aufweisen, so daß gerade
die l;öglichkeit besteht, über die gesamte Höhe der folgenden Decke eine besondere
isolation nach außen hin zu erzielen. In Fig. 6 ist auch angedeutet, daß der Sturz
zweiteilig
ausgestaltet sein könnte, so daß der eine Teil von
der Begrenzungswand 5 und dem vorstehenden Abschnitt 20 gebildet wird und der andere
Teil aus dem oberen Quersteg 21, der Zwischenwand 4, dem Boden 7 und der Begrenzungswand
6.
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Eine Verbindung ist beispielsweise durch Schrauben 22 denkbar.
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Auch bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 7 ist der Sturz zweiteilig ausgestaltet,
wobei der obere Quersteg 21 von zwei einander überlappenden Teilen 23 zweier Profilteile
gebildet ist, wobei zur Einstellung der Breite der Rolladenkammer 3 das Maß der
Uberlappung veränderbar ist. Wiederum durch eine Schraubverbindung 22 oder durch
eine sonstige Verbindung kann ein einstückiger Sturz hergestellt werden.
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Fig. M zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem der Sturz von einem
im wesentlichen L-förmigen Stück 24 und von einem im wesentlichen U-förmigen Stück
gebildet wird. Durch eine Verschraubung 22 werden diese beiden Teile miteinander
verbunden. Das U-förmige Stück 25 kann beispielsweise bereits mit einer Betonfüllung
14 versehen sein, so daß eine Vorfertigung im Fabriksgelände stattfinden kann. Durch
diese Ausführungsvariante besteht die Möglichkeit, daß eine Größe von U-förmigen
Abschnitten 25 auf Lager ist und daß verschiedene
Größen der winkelförmigen
Abschnitte 24 vorhanden sind. Es kann dadurch eine Auswahl verschiedenster Wandstärken
bereitgehalten werden.
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In der Regel werden die Stürze gemäß der vorliegenden Erfindung aus
Kunststoff, Leichtbaustoffen, Leichtbeton oder Beton gefertigt. Fig. 9 zeigt eine
Ausführungsvariante, bei der der Sturz aus mehreren, stirnseitig aneinander anschließenden,
profilierten Ziegelteilen 26 gebildet ist, wobei die von den Ziegelteilen 26 gebildete,
oben offene Kammer 3 mit gegebenenfalls armiertem Beton 14 gefüllt ist. Es entsteht
dadurch ebenfalls ein sehr stabiler, leicht zu verputzender und eine besondere Isolierung
gewährleistender Rolladensturz.
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Trotzdem ist jedoch das Gewicht eines derartigen Rolladensturzes wesentlich
geringer als dies bei einem aus Vollbeton gebildeten Sturz der Fall wäre.
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In Fig. 10 ist gezeigt, wie ein derartiger Sturz auf dem Mauerrandbereich
bei einer Fensteröffnung aufgesetzt werden kann. Die unteren Eckbereiche der Zwischenwand
4 und der äußeren Begrenzungswand 6 der Kammer 3 werden so weit abgetrennt, bis
der Boden 7 an der Auflagestelle entfernt ist.
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Es ist dadurch gewährleistet, daß die Belastung des nachträglich
betoiiierten
Sturzes direkt auf die Mauer 27 wirken kann, so das nicht dazwischen ein gegebenenfalls
verformbarer Teil des Sturzes sich befindet. Die äußere Begrenzungswand 5 der Kammer
2 wird ebenfalls im unteren Eckbereich ausgenommen, so daß sich diese ebenfalls
auf der Mauer 27 abstützen kann.
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ach dem Einsetzen kann dann der Beton 14 in die Kammer 3 eingefiillt
werden oder aber das Ausfüllen erfolgt zusammen mit dem Herstellen der Betondecke.
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Bei der ertigun eines solchen Sturzes aus Kunststoff können selbstverständlich
Glasfasern bzw. Glasfasermatten als Armierung eingebracht werden. Bei der Herstellung
aus Leichtbaustoffen oder Leichtbeton kann auch eine Armierung im Sturz vorgesehen
werden.
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im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich noch verschiedene
Ausführungsvarianten und Ruerschnittsformen des Sturzes möglich, de nicht alle angeführt
werden können.
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Wesentlich und wichtig ist dabei stets, daß neben der unten offenen
Rolladenkammer eine parallel zu dieser verlaufende, nach oben hin offene Kammer
vorgesehen ist, wobei diese Kammern durch eine Zwischenwand getrennt sind.
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