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Die Erfindung betrifft einen Rolladenkasten für Fenster, Türen od. dgl. mit einem Gehäuse zur Aufnahme des Rolladens und einer nahezu über eine Seite des selbsttragend ausgebildeten Rolladenkastens verlaufende Stahlbeton-Fertigleiste, wobei die Fertigteilleiste Armierungen aufweist, die mit einer Längsarmierung der Stahlbeton-Fertigleiste zusammenwirkt, sich in den darüber angeordneten Ortbetonteil erstreckt und den Ortbetonteil und die Stahlbeton-Fertigteilleiste zu einem Verbundkörper verbindet.
Bei herkömmlicher Bauweise werden Rolladenkästen für Fenster oder Türen allgemein mehr oder weniger aufwendig und präzise eingesetzt. Der Rolladenkasten wird in die hiefür vorgesehene Nische eingesetzt und abgestützt. Danach muss eine Sturzschalung und die Bewehrung angebracht werden. Der Tür- bzw. Fenstersturz wird dann gleichzeitig mit der Ortbeton-Decke gegossen. Diese Vorgehensweise ist sehr zeitraubend. Da es auf eine ordnungsgemässe Verlegung der Bewehrung ankommt, kann diese Arbeit auch nur von einem Fachmann bzw. unter Aufsicht eines Fachmanns durchgeführt werden. Die Abstützung erfolgt dabei über den Rolladenkasten, wobei es häufig vorkommt, dass eine nicht ordnungsgemäss durchgeführte Abstützung zu durchhängenden Rolladenkästen und damit mangelnder Funktionsweise führt.
Bei der Verschalung zur Herstellung des Sturzes bzw. der Decke werden bei unsachgemässer Behandlung häufig auch Kältebrücken infolge verrutschter Dämmplatten hergestellt.
Aus der AT-PS Nr. 348232 ist weiterhin ein Rolladenkasten entsprechend dem Gattungsbegriff bekannt. Diese Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, dass Rolläden mit normaler Lamellengrösse nicht darin untergebracht werden können, da der parallel zur Rolladenröhre verlaufende Betonsteg zuviel Platz in Anspruch nimmt. Ausserdem kann die Tragfähigkeit eines derartigen schmalen Betonstegs mit entsprechend geringer Fläche zum darüber liegenden Ortbeton nicht als ausreichend angesehen werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rolladenkasten zu schaffen, der die zuvor genannten Nachteile nicht aufweist und mit dessen Verwendung die Handhabung am Bau erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Stahlbeton-Fertigteilleiste auf der Oberseite des Rolladenkastens angeordnet ist, dass an den Enden vertikale Abschnitte für den stirnseitigen Abschluss des Rolladenkastens vorgesehen sind und dass die sich in den Ortbetonteil erstreckenden Armierungen aus Bügeln bestehen.
Die erfindungsgemässe Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass die Sturzschalungs- und Bewehrungszeiten auf der Baustelle wegfallen. Der selbsttragende Rolladenkasten mit vorgefertigtem Sturz hat darüber hinaus den Vorteil, dass ein für den Bau wichtiges Kombinationselement geschaffen wurde, welches durch die Vorfertigung höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Dabei ist bemerkenswert, dass die dem Rolladenkasten mit integriertem Sturz (Stahlbeton-Fertigteilverbundleiste) zugewiesene Tragfähigkeit erst durch die Verbindung des Sturzes mit dem Ortbetonkörper erhalten wird. Der Verbund zwischen der Stahlbeton-Fertigteilleiste und dem Ortbetonteil (Decke) geschieht in an sich bekannter Weise zum einen durch das Aufgiessen des Ortbetonteils, zum andern durch die in Längsrichtung angeordneten Bügel.
Diese in einem bestimmten Abstand zueinander angeordneten Bügel dienen vornehmlich zum Auffangen der Scherkräfte bei auftretender Biegebeanspruchung der Stahlbeton-Fertigteilleiste. Insofern wirkt der erfindungsgemässe Rollenkasten mit integrierter Stahlbeton-Fertigteilleiste (Sturz) zusammen mit dem Ortbetonteil (Decke) als Verbundteil und kann in seinen Abmassen wesentlich geringer ausgeführt werden, als es der Fall wäre, wenn man auf den Sturz lediglich nur die Decke aufbringt. Gegenüber herkömmlichen Fertigteilen wird deshalb durch die erfindungsgemässe Anordnung eine wesentliche Platzersparnis in der Bauhöhe erzielt.
Von Bedeutung in dieser Hinsicht ist auch die Einsparung von Transport- und Verlegegewichten.
Vorteilhaft ist weiterhin, dass gegenüber herkömmlicher Bauweise, die Abstützung des Rolladenkastens stark reduziert werden kann. Dabei ist die Gefahr von durchhängenden Rolladenkästen weitgehend ausgeschaltet.
Der erfindungsgemässe Verbundsturz ermöglicht weiterhin eine vertikale Kraftübertragung auf darunterstehende Pfeiler und Wandteile auf Grund seiner massiven Kopfteile. Dies hat zur Folge, dass auch schmale Pfeiler zur Unterstützung herangezogen werden können.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Gefahr von Kältebrücken infolge verrutschter Dämmplatten gegenüber herkömmlicher Bauweise herabgesetzt ist.
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Schliesslich ist es von Vorteil, dass durch tabellarische Erfassung von Bewehrungsgraden, d. h. Menge und Art der auszuführenden Bewehrung, und den daraus resultierenden statischen Widerständen, die Stürze längen- und belastungsbezogen einfach ausgewählt werden können.
Die Erfindung hat demnach den entscheidenden Vorteil, dass eine Stahlbeton-Fertigteilleiste in den Rolladenkasten integriert ist und dieser dadurch als selbsttragender Rolladenkasten wirkt, und dass dieser Kombinationsteil mit dem Ortbetonteil (Decke) einen tragenden Verbundteil bildet.
Gegenüber fertigen Sturzen, die im herkömmlichen Massivbau wenig verwendet werden, hat dies den Vorteil, dass durch den tragenden Verbund zusätzlich an Höhe gewonnen wird. Da Rolladenkästen in der Praxis ohnehin auf bestimmte Längen gefertigt werden, sieht die erfindungsgemässe Anordnung eine Integration des Sturzes als Stahlbeton-Fertigteilleiste vor, wobei diese so ausgebildet ist, dass im Zusammenwirken mit dem Ortbetonteil, ein tragendes Element entsteht.
Kern der Erfindung ist deshalb der selbsttragende Rolladenkasten mit integrierter Stahlbeton- - Fertigteilleiste, die durch die spezielle Ausbildung mit dem aufzugiessenden Ortbetonteil als tragendes Element zusammenwirkt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Fig. l eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Anordnung im Querschnitt.
Der in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemässe Rolladenkasten --10-- ist in herkömmlicher Art als Rolladenkastenröhre, bestehend aus Dämmstoffen, insbesondere aus gespritztem Schaumstoff hergestellt. Diese an sich bekannte Rolladenkastenröhre wird derart verändert, dass die Isolierbaustoffe der Rolladenkastenseitenteile seitlich zirka 6 cm über den Rolladenkasten-10-hochgezogen werden (Rand --11--). Die so entstandene Rinne --13-- (Abmasse 6 x 25 cm) dient als Schalung für die Stahlbeton-Fertigteilleiste --14--, die demnach im oberen Bereich --15-des Rolladenkastens angeordnet ist. Nach Einbringung von Bewehrung --16-- und Beton in die vorgegebene Rinne --13-- ist der Sturz, d. h. die Stahlbeton-Fertigteilleiste --14-- versetzungsfertig.
Zu der einzubringenden Bewehrung gehören auch die Bügel --17--, die in einem Abstand von zirka 15 cm in Längsrichtung des Sturzes angeordnet sind.
Der fertige, selbsttragende Rolladenkasten wird dann auf der Baustelle mit einer weiteren Verschalung --18-- versehen, bevor der Ortbetonteil-19-, d. h. die Stahlbetonmassivdecke oder Stahlbetonringgurte (Betonkranz ohne Decke) aufgegossen werden. Durch das Aufgiessen des Ortbetonteils --19-- und die Verbindung mittels der Bügel --17-- entsteht ein tragender Verbund-
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und Ortbetonteil --19-- ist durch die Bügel --17-- gegen Abscheren gesichert. Hiedurch können die Teile-14 und 19-- in ihren Abmessungen geringer ausgeführt werden, als bei blossem Aufeinanderlegen der Teile. Die Bügel --17-- ragen weit in den Ortbetonteil --19-- hinein.
Die Stahlbeton-Fertigteilleiste enthält eine schlaff ausgeführte Armierung, d. h. eine Armierung ohne Vorspannung, wie sie beim Spannbeton angewendet wird.
Zweckmässig ist es, wenn das Dickenverhältnis zwischen der Stahlbeton-Fertigteilleiste-14-- und dem Ortbetonteil --19-- (Decke) zwischen 1 : 2 bei 1 : 4, insbesondere 1 : 3 beträgt. Die Dicke der Stahlbeton-Fertigteilleiste müsste bei getrennten Teilen, d. h. ohne Zusammenwirken des Sturzes mit dem Ortbetonteil, wesentlich stärker ausgeführt werden.
Zweckmässig ist es, dass die Bügel --17-- in einem Abstand von zirka 150 mm angeordnet sind, bei einer Dicke der Stahlbeton-Fertigteilleiste von 60 mm und einer Dicke des Ortbetonteils von 200 mm. Dieser Abstand hat sich als ausreichend erwiesen, zur Kräfteaufnahme der zwischen der Stahlbeton-Fertigteilleiste und dem Ortbetonteil auftretenden Scherkräfte. Ohne die Bügel würde sich der auf die Stahlbeton-Fertigteilleiste aufgegossene Ortbetonteil von diesen durch Scherung bei Biegebeanspruchung wieder ablösen. Dann müsste auch die Dicke des Stahlbeton-Fertigteils stärker ausgeführt werden.
Als vorteilhaft ist weiterhin anzusehen, dass das Gehäuse zur Aufnahme des Rolladens aus Dämmstoffen --21--, insbesondere aus gespritztem Schaumstoff besteht. Dabei wird der Rolladenkasten --16-- in an sich bekannter Weise tunnelförmig ausgebildet. Am unteren Ende des Rolladenkastens weist dieser als Abschluss Putzschienen --23--, an der äusseren Seite Putzträger --22-- auf. Dies stellt eine an sich bekannte Bauweise dar.