DE311651C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, überflüssigen Bezug beim A^erzinnen, Anstreichen
o. dgl. dadurch fortzuschaffen, daß der mit Zinn usw. überzogene Gegenstand in Drehung
versetzt wird, und zwar gerade über dem Bade, so daß das abgeschleuderte Material in
das Bad hinabfällt. Es, ist auch bereits bekannt, zu diesem Zwecke Vorrichtungen zu
verwenden, bei welchen die zu verzinnenden Gegenstände in einem Korb oder durchlochten
Behälter untergebracht werden, welcher dann zusammen mit den Gegenständen in ein Bad
■ geschmolzenen Zinnes o. dgl. herabgelassen und darauf hochgebracht und in Drehung
versetzt wird, was entweder dadurch geschieht, daß der Korb an einer Zentrifugiereinrichtung
lösbar befestigt ist, oder dadurch, daß derselbe mit einer heb- und senkbaren - Welle in einer feststehenden Vorrichtung unmittelbar
verbunden ist. Es ist auch eine feststehende Vorrichtung dieser Art bereits bekannt, bei der die heb- und senkbare Welle
an ihrem unteren, über dem Bad befindlichen Ende mit einem Greifer für die zu verzinnenden
Gegenstände versehen ist- Ebenso sind
Vorrichtungen bekannt, die mit einem an dem unteren Ende einer heb- und senkbaren Welle
befestigten, durchlochten Behälter für die Gegenstände versehen sind1 und bei denen die
Welle in einem um eine senkrechte Säule schwingbaren Rahmen gelagert ist, so daß,
wenn der Korb mit den Gegenständen aus dem Bade herausgehoben und das Schleudern
beendigt ist, der Korb nach der Seite zu einer Abladestelle für die Gegenstände geschwungen
werden kann.
Sämtliche dieser bisher bekannten Vorrichtungen leiden jedoch an wesentlichen Übelständen,
welche ihre Verwendung erheblich beschränken. Es ist klar, daß, wenn ein Korb verwendet wird, der Gegenstand in demselben
im allgemeinen nicht sicher angebracht werden kann, so daß der Bezug auf. sämtlichen
Flächen desselben in gleichem Grade abgeschleudert wird, und jedenfalls ist ohne besondere
Vorrichtungen in dem Korbe keine Gewähr dafür geboten, daß d:ie Gegenstände
während der Drehung ihre Lage nicht ändern. Außerdem ist es mit einer solchen Anordnung
nicht, selbst wenn der Korb oder der durchlochte Behälter an der Schleudervorrichtung
lösbar befestigt ist, ebensowenig wie bei der Verwendung eines an dem Ende einer in einer
feststehenden Vorrichtung gelagerten Welle
befestigten Greifers möglich, das Arbeitsstück zwecks Besichtigung und Untersuchung nach
Belieben zu wenden und zu drehen oder dasselbe gegen die Kante des Bades zwecks Abschleuderuug
von Tropfen zu stoßen oder dasselbe bei Bedarf in geneigter Lage zwecks Eintauchens in Wasser bei der Abkühlung zu
halten. Ferner ist bei diesen früheren Vorrichtungen eine besondere Handhabung der
ίο Gegenstände erforderlich, und zwar entweder
bei Einführung derselben in den durchlochten Behälter oder den Korb oder zur Entnahme
derselben zwecks Festspannens in dem an dem unteren Ende einer heb- und senkbaren
Welle befestigten Greifer.
Diese Übelstände werden sämtlich durch
die vorliegende Erfindung vermieden, welche in der Hauptsache durch einen versetzbaren
■ und rotierenden Greifer für die zu verzinnenden oder anzustreichenden usw. Gegenstände
gekennzeichnet ist. Es ist hierbei von geringer Bedeutung, ob nur der Greifer versetzbar
und derart angeordnet ist, daß derselbe in Übereinstimmung mit der oben genannten,
bereits bekanten und mit einem Korb versehenen Vorrichtung an der Schleudervorrichtung
befestigt werden kann, oder ob auch die die Drehbewegung auf den Greifer übertragenden
Teile zusammen mit demselben versetzbar sind.
Dadurch, daß die Vorrichtung nach vorliegender Erfindung mit einem versetzbaren
Greifer versehen ist, werden1 u. a. folgende wichtige Vorteile erreicht:
Der Gegenstand kann an jedem beliebigen Platze gegriffen werden. Der Gegenstand
kann gegriffen und Während der Drehung in einer derartigen Lage zur Drehachse sicher
festgehalten werden, daß sich die Bezugmasse während der Drehung in den Versenkungen
des Gegenstandes nicht sammelt, sondern überall abgeschleudert wird. Mit Rücksicht
hierauf wird die Welle, um welche sich der Gegenstand drehen muß, bestimmt.
Der Gegenstand kann in solcher Weise in dem Bad untergebracht werden, daß Luftblasen
in den Versenkungen des Gegenstandes nicht entstehen, wodurch die Bezugmasse teils gehindert wird, die Fläche des Gegen-Standes
zu berühren, teils unter der Bewegung des Gegenstandes zu brodeln und geschmolzenes
Metall umherzuspritzen. Zu diesem Zweck muß der Gegenstand oft während des Hinabsenkens in das Bad gedreht und gewendet
werden.
Beim Verzinnen o. dgl. pflegt man, um die Oxydation des Bades zu verhindern, auf der
Fläche desselben einen schützenden Deckel anzuordnen, welcher aber den Gegenstand
nicht berühren darf, da das Verzinnen des Gegenstandes hierdurch verhindert wird und
oft Flecke entstehen. Um an einer von einer solchen Flächenbedeckung vorläufig befreiten
Stelle der Badoberfläche den Gegenstand hinabsenken und wieder heraufziehen zu können,
ist es vor allem erforderlich, daß der Gegenstand mit seinem Greifer frei beweglich ist.
Nachdem der Gegenstand eingetaucht worden ist, kann derselbe in dem Bade bewegt
werden, um mit demselben in innige Beruhrung zu gelangen, so daß die Fläche des
Gegenstandes überall überzogen wird.
In gewissen Fällen muß man, um das Hineinfließen der Bezugmasse in die scharfen
Falten des Gegenstandes herbeizuführen, das Einfließen durch Pinseln mit Flußmitteln erleichtern.
Für eine solche Behandlung ist es erforderlich, daß der Greifer und der Gegenstand
frei beweglich sind.
Nachdem der Gegenstand gedreht worden ist, bleiben oft auf dessen äußerster Kante
kleine Tropfen zurück, welche zweckmäßig dadurch entfernt werden, daß der Gegenstand
gegen einen anderen Gegenstand gestoßen wird. Auch zu diesem Zweck ist es von Bedeutung
und bequem, daß der Gegenstand mit dem Greifer frei beweglich ist.
Nachdem der Bezug des Gegenstandes somit in gewünschtem Grade abgeschleudert
worden ist und der Gegenstand zur Abkühlung fertig ist, muß untersucht werden, ob die Flächenbedeckung überall einwandfrei
ist, da andernfalls ein wiederholtes Eintauchen erforderlich ist. Für eine solche Untersuchung
ist es von besonderem Gewicht, daß der Greifer und der Gegenstand versetzbar sind.
Nachdem der Flächenbezug des Gegenstandes untersucht und einwandfrei befunden
worden ist, wird der Gegenstand, wenn derselbe mit geschmolzenem Metall, z. B. Zinn,
überzogen ist, abgekühlt, was durch Eintauchen in Wasser geschieht. Dabei muß der
Gegenstand1 langsam eingetaucht werden, so daß das Wasser die beiden Seiten des Gegen-Standes
gleichzeitig umspült, wobei eine freie Versetzbarkeit des Greifers und des von demselben
erfaßten Gegenstandes am meisten erforderlich ist, so daß der Gegenstand während
des Eintauchens in verschiedenen geeigneten Richtungen gewendet werden kann. Die
Punkte, wo der Greifer den Gegenstand umfaßt, dürfen nicht gekühlt werden, bevor der
Greifer gelöst worden ist, da andernfalls der Greifer beim Verzinnen an dem Gegenstand
anhaftet. Der zuerst gekühlte Teil des Gegenstandes muß aber oft mit der Hand gefaßt
und der Gegenstand von dem Greifer ' dadurch entfernt werden.
Die Vorrichtung nach vorliegender Erfin-
dung kann natürlich in verschiedener Weise ausgeführt werden. Der Greifer kann z. B.
mit einer Kupplungseinrichtung für seine Kupplung mit einem rotierenden Teil oder
mit einem Teil, welcher nach der Kupplung in Drehung versetzt werden kann, versehen werden.
Der Teil, mit welchem der Greifer gekuppelt und der nach der Kupplung in
Drehung versetzt werden kann, kann aus
ίο einer beweglich gelagerten Welle bestehen, die
mit einer Kupplungseinrichtung versehen ist, durch welche dieselbe mit einer in Drehung
befindlichen Welle verbunden werden kann. Nach einer anderen Ausführung sind der
rotierende Teil, die Kupplungseinrichtung und der Greifer in ein gemeinsames versetzbares
Gehäuse verlegt, was z. B. in der Weise geschehen kann, daß in einem tragbaren Gehäuse
eine Welle, die mit einer die Be-
ao wegung übertragenden, biegsamen Welle o. dgl. verbunden ist, und eine zweite Welle,
welche der Greifer trägt, rotierbar gelagert, sind, wobei zwischen den Wellen eine Kupplungseinrichtung
zum Zusammenkuppeln derselben sich befindet. Nach einer weiteren Ausführung ist in einem versetzbaren Gehäuse
eine Welle drehbar gelagert, welche einerseits ein Reibungsrad, eine Reibungsscheibe o. dgl. trägt, in welchem oder in
welcher die Vorrichtung mit in Bewegung befindlichen Reibunsgrollen oder mit einer inBewegung
befindlichen Reibungsscheibe o. dgl. in wirksamen Eingriff gebracht werden kann und
andererseits mit der Greiferanordnung für die Gegenstände, welche verzinnt usw. werden,
versehen ist. Die Vorrichtung kann ferner aus einem in einem tragbaren Gehäuse eingebauten
elektrischen Motor bestehen, mit dessen Welle der Greifer gekuppelt ist, und die durch eine biegsame Leitung mit seiner
Stromquelle in Verbindung steht.
In den Zeichnungen sind einige Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht.
Fig. ι zeigt eine Ausführung in Ansicht.
Fig. 2 zeigt einen senkrechten Längsschnitt einer zweiten Ausführung, und1 Fig. 3 ist eine
Draufsicht hierzu. Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführung in senkrechtem Querschnitt, und
Fig. 5 zeigt in kleinerem Maßstabe und schematisch eine Einzelheit. Fig. 6 stellt ebenfalls
in senkrechtem Querschnitt eine vierte Ausführung, und Fig. 7 in kleinerem Maßstab
eine fünfte Ausführung in Seitenansicht dar. Fig. 8 zeigt eine sechste Ausführung.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführung ist ι die Greifanordnung für die Gegenstände,
die verzinnt werden sollen. Sie ist oben mit einer öse versehen, mittels welcher sie an
einem Haken 2 an dem unteren Ende einer
60· Welle 3 befestigt werden kann. Diese ist in einer Hülse 4 gelagert und trägt an ihrem
oberen Ende eine Reibungsscheibe 5. Die Hülse 5 ist durch einen Hebel 6 und zweckmäßig
durch eine Gelenk 7 an einem Ständer 8 beweglich befestigt, in welchem eine rotierende Reibungsscheibe 9 gelagert ist.
Mittels des Hebels 6 kann, nachdem der Gegenstand mittels des Greifers 1 in das
Zinnbad eingetaucht und der Greifer dann an dem Haken 2 angebracht worden ist, die
Scheibe 5 an die Scheibe 9 geführt werden, wodurch der Greifer und der Gegenstand in
Drehung versetzt werden, so daß das Zinn abgeschleudert wird. Wenn das Zinn genügend
abgeschleudert worden ist, wird der Hebel 6 gesenkt, wodurch die Reibungsscheibe 5 gegen einen Bremsklotz 10 des
Ständers zu liegen kommt, so daß sie gebremst wird. Der Ständer ist am besten in
der Weise anzubringen, daß der Greifer 1 mit dem Gegenstand während der Drehung gerade
über der Oberfläche des Zinnbades und dicht an derselben zu liegen kommt. Bei der gezeigten
Ausführung des Greifers wird der Gegenstand in demselben durch seine eigene
Federung festgelegt und gehalten.
Es ist klar, daß, falls ein Gefäß, wie es in Fig. ι gezeigt worden ist, und welches die
jetzt übliche Konstruktion eines Milchbehälters für einen Separator darstellt, verzinnt
werden soll, sich dasselbe um die gezeigte Achse drehen muß, um während der Drehung
überall das Zinn auszulassen. Das Hineintauchen in das geschmolzene Zinnbad kann
daher nicht nur durch Senkung der Welle in vertikaler Lage geschehen, sondern es muß
das Gefäß mit der Welle 1 des Greifers als Handgriff gefaßt und ungefähr in derselben
Weise betätigt werden, wie wenn man eine Schaufel hinabtaucht, um beim Hinabsenken
keine Luft einzulassen. In ähnlicher Weise, aber in umgekehrter Reihenfolge, muß die
Aufnahme des Gefäßes aus d'em Metallbade geschehen, so daß das Metall Gelegenheit hat,
gleichmäßig und ohne Plätschern und Gespritze aus dem Gefäß zu fließen, worauf erst
der Greifer an dem Haken 2 befestigt und in Drehung versetzt werden kann.
Bei der in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführung ist in dem Gehäuse 11 die Welle 12 ge- no
lagert, mit welcher die biegsame, Bewegung übertragende Welle 13 vereinigt ist. Die
Welle. 12 ist mit geeigneten Achsialdrucklagern 14 und 15 versehen. Eine zweite
Welle 16 ist in gerader Linie mit der Welle 12 in einer Büchse 17 im unteren Teile des
Gehäuses 11 gelagert und läuft mittels eines
Achsialdrucklagers 18 in einem Schieber 19, welcher mittels eines an ihm befestigten
Griffes 20 in dem Gehäuse 11 auf und nieder
bewegt werden kann, wobei der Griff, da man den Handgriff 21 mit der Hand faßt, mit
einem Finger betätigt werden kann. Die Welle 12 ist an ihrem unteren Ende mit einer
kegelförmigen Aussparung 22, und die Welle 16 an ihrem oberen Ende mit einem entsprechenden
kegelförmigen Zapfen versehen, wodurch diese Wellen gekuppelt werden
können, wenn der Griff 20 und der Schieber 19 nach oben geführt werden. Die Welle [6
wird dann die Drehung der Welle 12 mitmachen, solange der Griff 20 gehoben ist.
Wenn der Griff 20 freigelassen wird, wird der Schieber 19 von der Feder 24 nach unten
gedrückt, die zwischen derselben und dem Gehäuse oder einem Teil des Gehäuses eingespannt
ist. Der Bund 25 der Welle 16 wird nun gegen den Ring 26 im Schieber 19, und
der Hemmring 27 der Welle 16 gegen die am Gehäuse befestigte Scheibe 28 gedrückt werden,
wodurch die Welle 16 gebremst wird. An dem unteren Ende d'er Welle 16 ist ein
Bügel 29 oder eine andere Befestigungsvorrichtung angebracht, an welchem die Gegenstände,
die verzinnt oder gestrichen werden sollen, festgedrückt und durch die Federung des Bügels festgehalten werden.
Bei Verzinnung eines Gegenstandes, z. B. eines Einsatzbleches für Zentrifugen, für
welche der in der Zeichnung gezeigte Bügel 29 besonders eingerichtet ist, verfährt man in
der Weise, daß 'das Einsatzblech an dem Bügel festgedrückt wird, worauf es in das
Zinnbad hineingetaucht und wieder gleich über die Oberfläche des Bades herausgehoben
wird. Der Griff 20 wird jetzt gehoben, so daß die Wellen 12 und 16 gekuppelt werden,
wodurch das Einsatzblech in Drehung versetzt wird. Nachdem das überflüssige Zinn
abgeschleudert worden ist, wobei dasselbe in das Zinnbad hinunterfällt, wird das Blech zum
Kühlen in Wasser getaucht, worauf es vom Bügel entfernt und ein neues Blech gefaßt
wird. Das Verfahren beansprucht nur eine sehr geringe Zeit, und die Verzinnung wird
in der beschriebenen Weise gleichmäßig, wozu noch kommt, daß praktisch von dem überflüssigen
Zinn nichts verloren geht, da das Abschleudern oberhalb des Bades stattfindet.
Es versteht sich von selbst, daß viele Veränderungen in der veranschaulichten Ausführung
vorgenommen werden könen, z. B. daß die Bewegungsübertragung mittels einer teleskopförmig
angeordneten Welle mit Dolhemsknoten statfindet, daß die Kupplungsvorrichtung
eine andere Ausführung haben kann usw., sowie auch daß der Greifer für die versehiedenen
Gegenstände, die mittels desselben gefaßt werden sollen, verschieden sein muß.
Die Kupplungseinrichtung könnte z. B. an irgendeiner anderen Stelle zwischen dem Motor,
von welchem die Bewegung übertragen wird, und dem Greifer angebracht sein. Bei der gezeigten Ausführung könnten z. B. die
obere Welle verschiebbar und die untere Welle nicht verschiebbar, oder die beiden
Wellen nicht verschiebbar, sondern zwischen sich mit einer zweckmäßigen beweglichen
Kupplungs- und Bremsvorrichtung versehen sein.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 wird der Gegenstand, der verzinnt usw. werden soll, in
einer beliebigen geeigneten Weise an einer Gabel oder an einem Bügel 31 befestigt. Diese
Gabel oder dieser Bügel ist mit dem einen Ende eines drehbaren Teiles, z. B. einer Welle
32, verbunden. Die Welle 32 ist in einer Hülse 33 gelagert, und es sind zweckmäßig
zwischen der Welle und der Hülse Kugellager 34 eingebaut. Mit der Hülse 33 ist ein
Handgriff 35 gelenkig verbunden, an welchem Arme 36 befestigt sind, die sich um in der
Hülse 33 befestigte Zapfenschrauben 37 drehen können. In den Handgriff 35 ist eine
Feder 38 eingebaut, die das Bestreben hat, ihn in der Richtung von der Hülse aus wegzudrücken.
In dem anderen Ende der Welle ist eine Reibungsscheibe angebracht, die z. B.
aus zwischen zwei Platten 39 eingeklemmten Lederscheiben 40 bestehen kann. An dem
Handgriff 35 sind die Enden eines Bremsbandes 41 befestigt, welches um die Welle 32
geleitet ist und unmittelbar an der Welle oder an einem an derselben angebrachten Teil, z. B.
einer Bremsscheibe 42, liegen kann. Durch die Einwirkung der Feder 38 wird das Bremsband
gegen die Bremsscheibe gedrückt.
Bei Benutzung der Vorrichtung wird sie mittels des Handgriffes 35 gehalten und der
an der Gabel oder an dem Bügel befestigte Gegenstand in das Zinnbad eingetaucht. Die
Vorrichtung wird dann gehoben und die Reibungsscheibe 40 gegen zwei rotierende Reibungsrollen
43 (Fig. 5) gedrückt, die in geeigneter Höhe über dem Bade angebracht sind. Durch den Druck gegen die Rollen 43
wird der Handgriff in der Richtung nach der Hülse 33 unter Zusammendrücken der Feder
geführt, wodurch das Bremsband 41 außer Zusammengriff mit der Bremsscheibe 42 gebracht
wird. Die Welle 32 kann so von den Rollen 43 unbehindert mit einer Geschwindigkeit
getrieben werden, die hinreicht, um auf Grund der Zentrifugalkraft von dem Gegenstand das überflüssige Zinn fortzuschleudern.
Wenn man die Vorrichtung von den Rollen 43 zurückzieht, treibt die Feder 38 den Handgriff 35 um die Hülse 33 mit der
'AVeile 32 in entgegengesetzten Richtungen,
so daß sich das Bremsrad 40 wieder an
die Bremsacheibe 42 anlegt und die Welle bremst.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 6 ist der Handgriff 35 mit der Hülse 33 fest verbunden,
in welcher die Welle 32 drehbar und außerdem in diesem Falle verschiebbar gelagert
ist. Die WTelle 32 ist mit einer an derselben befestigten Bremsvorrichtung, z. B.
mit einem Bund oder Bremsscheibe 44,. versehen. Außerdem ist in der Hülse 33 eine
Feder 45 angebracht, die das Bestreben hat, die Bremsscheibe 44 unter Vermittlung einer
Kugellagerschale 46 mit Kugeln 47 gegen einen mit der Hülse 33 in Verbindung stehenden
Teil, z. B. eine mit derselben verschraubte Mutter 48 zu drücken. Die Welle 32 ist in
dem der Gabel oder dem Bügel entgegengesetzten Ende mit einer Kugel 49 oder mit
einem anderen gleichwertigen Teil versehen, während der rotierende Teil 50, von welchem
an die Welle 32 Bewegung übertragen werden soll, eine z.B. kegelförmige Aussparung 51
trägt, die die Kugel 49 aufnehmen kann.
Wenn die Welle 32 mit der Gabel 31 und mit dem an derselben befestigten Gegenstand
zusammen mittels des Handgriffes 35 aus dem Bade gehoben wird, wird die Kugel 49 in die
Aussparung 51 des rotierenden Teiles 50 hineingeführt, wodurch die Welle 32 die Drehung
mitmachen wird. Gleichzeitig wird die Welle in der Hülse 33 hinuntergeschoben, wobei die
Feder 45 zusammengedrückt, die Bremsscheibe 44 von der Mutter 48 entfernt und so
die freie Drehung der Welle ermöglicht wird.
Wenn die Kugel hiernach mittels des Handgriffes 35 außer Eingriff mit der Aussparung
51 gebracht wird, drückt die Feder 45 die
Bremsscheibe 44 wieder gegen die Mutter 48, wodurch die Welle gebremst wird.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, kann die Welle 32 statt der Kugel mit einer Reibungsscheibe
52 versehen sein, welche, wenn die Welle in Drehung versetzt werden soll, dazu gebracht
wird, sich gegen eine Reibungsscheibe 53 zu legen, die sich um eine wagerechte Welle
dreht.
Die Übertragung der Bewegung an die Welle 32 von dem dieselbe treibenden Teil,
oder von den dieselbe treibenden Teilen, kann
z. B. auch mittels Zahnradgetriebe oder mittels eines über Scheiben laufenden Riemens,
eines Seiles, einer Kette o. dgl. oder mittels eines hin und her laufenden Gesperres
stattfinden, wobei die Welle 32 mit einem entsprechenden Übertragungsteil, wie Zahnrad,
Riemen- oder Seilscheibe, Reibungsrad usw., versehen ist. Die Welle 32 würde auch
mit einem Flügelrad o. dgl. versehen werden können, welches, um die Bewegung zu erzeugen,
einem Luft-, Wasser- oder Flüssigkeitsstrom ausgesetzt wird. Auch weitere Veränderungen
können natürlich vorgenommen werden. Die Bremsvorrichtung braucht z. B. nidit
selbsttätig zu sein, sondern sie kann auch von Hand mittels eines Griffes, der von dem
Handgriff aus betätigt werden kann, o. dgl. zur Wirkung gebracht werden.
Die in Fig. 8 dargestellte Ausführungsform besteht aus einem elektrischen Motor 61, der
mittels eines mit einem Schalter 63 versehenen Handgriffes 62 mit der Hand getragen
werden kann, und auf dessen Welle 64 ein Greifer 65 befestigt ist. Nachdem der Strom
hier mittels des Schalters eingeschaltet ist, werden die an dem Greifer befestigten Gegenstände
in Drehung versetzt. Dei ganze Vorrichtung ist an einem Seil 66 o. dgl. aufgehängt,
das über einen Block 67 läuft und an seinem freien Ende ein Gewicht 68 trägt, so
daß die Vorrichtung mit dem an derselben befestigten Gegenstand im Gleichgewicht gehalten
wird, was ihre Handhabung wesentlich erleichtert. Es versteht sich von selbst, daß
diese oder eine andere Ausgleichanordnung auch bei den anderen Ausführungsformen der
Erfindung verwendet werden kann.
Claims (7)
- Patent-Ansprüche:ι . Vorrichtung zum Abschleudern überflüssigen Bezuges beim Verzinnen, Anstreichen o. dgl., bei der die zu behandelnden Gegenstände an einem gegen das Bad hin beweglichen Greifer befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer nach allen Richtungen hin beweglich ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb und der Greifer der Vorrichtung getrennt sind und durch Verschiebung gegeneinander gekuppelt werden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferund die Antriebswelle in einem gemeinsamen Gehäuse (11) gelagert sind, und die Kupplung der Wellen durch einen von außen zu betätigenden Schieber (19) bewirkt wird.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (16) des Greifers in dem Schieber (19) gelagert und durch eine gegen diesen wirkende Feder (24) in der Entkupplungslage gehalten ist.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchenι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer bei Entkupplung von dem Antrieb ■durch eine Bremseinrichtung selbsttätig festgestellt wird.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchenι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dasBremsorgan (Bremsband 41) ο. dgl. an dem Handgriff (35) befestigt und dieser durch eine Feder (38) in einer die Bremsung bewirkenden Lage gehalten wird (Fig. 4 und 5.)
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei unmittelbarer Kupplung der Greiferwelle (64) mit einem Elektromotor dieser mit einem Handgriff (62) versehen und nach allen Seiten beweglich mittels eines Gegengewichtes über dem Bad aufgehängt ist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE311651C true DE311651C (de) |
Family
ID=564628
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT311651D Active DE311651C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE311651C (de) |
-
0
- DE DENDAT311651D patent/DE311651C/de active Active
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