DE3113393C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine opake Zahncreme gemäß den Patentansprüchen.

Zahncremes, die als einzigen Fluor-Lieferanten Natriumfluorid, Zinn(II)-fluorid oder das mit geringen Mengen Natriumfluorid verunreinigte Natriummonofluophosphat enthalten, sind allgemein bekannt. Aus der GB-PS 14 35 624 und der US-PS 41 52 419 sind zwar Zahncremes mit zwei getrennt zugefügten Fluor-Lieferanten, nämlich Natriumfluorid und Natriummonofluophosphat bekannt, die jedoch Calciumcarbonat oder unlösliches Alkalimetaphosphat als Poliermittel enthalten; aus der DE-OS 22 20 662 sind transparente Zahngele mit binären Fluorlieferanten und amorpher Kieselsäure als Reibmittel bekannt, die gemäß US-PS 41 59 280 noch lösliche Erdalkalisalze zur Korrosionsverhinderung und außer amorpher Kieselsäure auch Xerogele oder Natriumaluminosilikate enthalten können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Natriumfluorid und Natriummonofluophosphat enthaltende Zusammensetzung vorzuschlagen, die der Verringerung von Karies dient, eine Remineralisierung des Zahnschmelzes ermöglicht und insbesondere eine hohe Fluorbeständigkeit aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine opake Zahncreme vorgeschlagen, die 0,5 bis 2 Gew.-% eines opak machenden Mittels, etwa 750 bis 1225 ppm Fluor aus Natriummonofluophosphat und etwa 50 bis 1000 ppm Fluor aus Natriumfluorid und etwa 15 bis 20 Gew.-% eines Poliermittels enthält, das aus synthetischem gefällten Siliciumdioxid besteht, das bis zu etwa 1 Gew.-% Aluminiumoxid enthält.

Das Natriumfluophosphat, das etwa 750 bis 1225 ppm Fluor liefert, entspricht einer Menge von etwa 0,5 bis 1 Gew.-% Natriummonofluophosphat in der Zahncreme, wobei etwa 0,76 Gew.-%, das etwa 1000 ppm Fluor liefert, bevorzugt wird.

Die Reinheit von im Handel erhältlichem Natriummonofluophosphat Na₂PO₃F, kann beträchtlich schwanken; sie soll jedoch bei mindestens 80%, insbesondere mindestens 85 und vorzugsweise mindestens 90 Gew.-% Natriummonofluophosphat liegen, wobei der Rest hauptsächlich Verunreinigungen aus der Herstellung, wie Natriumfluorid und wasserlösliches Natriumphosphat enthält. Das Natriummonofluophosphat soll einen als Fluor berechneten Gesamtfluoridgehalt von über 12 und vorzugsweise über 12,7%, einen Gehalt an freiem Natriumfluorid von nicht mehr als 1,5 und vorzugsweise von nicht mehr als 1,2% und einen Natriummonofluophosphatgehalt von mindestens 12 und vorzugsweise mindestens 12,1% haben.

Natriumfluorid wird getrennt zugefügt, um eine zusätzliche Fluormenge von etwa 50 bis 1000 ppm, z. B. von 50 bis 100 ppm, zur Verfügung zu stellen. Dies entspricht etwa 0,01 bis 0,2 Gew.-% Natriumfluorid.

Das Poliermittel besteht aus einer synthetischen gefällten Kieselsäure, die bis zu etwa 1 Gew.-% gebundenes Aluminiumoxid enthält. Solche Poliermittel können auch als Aluminosilikate, insbesondere Natriumaluminosilikate bezeichnet werden. Typische Beispiele hierfür sind in den US-PS 39 06 090, 40 15 996, 41 05 757 und 41 22 160 beschrieben. Im Handel erhältliche Materialien dieser Art sind ZEO 49 und ZEO 49 B und Tixosil 53 (Wz). Das Poliermittel wird in einer Menge von etwa 15 bis 20 Gew.-% verwendet.

Falls gewünscht kann eine geringere Menge von z. B. etwa 0,5 bis 1% Dicalciumphosphat als zusätzliches Poliermittel vorhanden sein.

Die erfindungsgemäße Zahncreme ist opak. Da das Poliermittel einen Brechungsindex besitzt, der nahe dem der Feuchthaltemittel wie Glyzerin und Sorbit liegt, werden etwa 0,5 bis 2% eines opak machenden Mittels, wie Titandioxid oder eines äquivalenten Materials verwendet. Die Zahncreme enthält meist etwa 50 bis 80 Gew.-% Feuchthaltemittel, z. B. etwa 20 bis 30 Gew.-% Glyzerin und etwa 30 bis 60 Gew.-% Sorbit als 70%ige Lösung.

Andere opak machende Mittel, wie Zinkoxid, können in annehmbaren Mengen verwendet werden.

Wasser kann ebenfalls in geringen Mengen, z. B. von etwa 2 bis 7 Gew.-% vorhanden sein. Wenn die Zahncreme gefärbt werden soll, können färbende Stoffe in Wasser gelöst werden.

Die Zahncreme enthält meist auch ein gelbildendes Mittel, z. B. natürliche und synthetische Gummiarten und gummiähnliche Materialien, wie Irisch Moos, Traganthgummi, Natriumcarboxymethylzellulose, Polyvinylpyrrolidon und Stärke.

Natriumcarboxymethylzellulose wird bevorzugt. Der Gehalt an gelbildendem Mittel beträgt meist etwa 0,1 bis 5 und vorzugsweise etwa 0,1 bis 0,5 Gew.-%. Die Wirkung des gelbildenden Mittels kann durch etwa 7 bis 8% eines Füllstoffes, z. B. pyrogenes Siliciumdioxid oder Siliciumdioxidaerogel ergänzt werden.

Geeignete oberflächenaktive Materialien oder Detergentien können ebenfalls in die Zahnpflegemittel eingearbeitet werden, um den Zahnpflegemitteln reinigende, schäumende und antibakterielle Eigenschaften zu verleihen, wie wasserlösliche Salze von höheren Fettsäuremonoglyzeridmonosulfaten, z. B. Natriumkokosnußfettsäuremonoglyzeridmonosulfat, höhere Alkylsulfate, wie Natriumlaurylsulfat, Alkylarylsulfonate, wie Natriumdodecylbenzolsulfonat oder höhere Fettsäureester von 1,2-Dihydroxypropansulfonat, ferner im wesentlichen gesättigte höhere aliphatische Acylamide niederer aliphatischer Aminocarbonsäureverbindungen, z. B. solche mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe, von niederen aliphatischen gesättigten Monoaminocarbonsäuren mit etwa 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Fettsäureamide von Glyzin, Sarcosin, Alanin, 3-Aminopropansäure und Valin mit etwa 12 bis 16 Kohlenstoffatomen in der Acylgruppe. Bevorzugt werden die N-Lauroyl-, -Myristoyl- und -Palmitoylsarcoside.

Die Amidverbindungen können in Form der freien Säure oder vorzugsweise als wasserlösliche Salze verwendet werden, z. B. als Alkalimetall-, Ammonium-, Amin- und Alkylolaminsalze; Beispiele hierfür sind Natrium- und Kalium-N-lauroyl-, -myristoyl- und -palmitoylsarcoside, Ammonium- und Ethanolamin-N-lauroylsarcosid, -N-lauroylsarcosin und Natrium-N-lauroylglyzid und -alanin.

Das oberflächenaktive Mittel wird meist in einer Menge von etwa 1 bis 5 Gew.-% verwendet. Bevorzugt werden etwa 1 bis 3% Natriumlaurylsulfat.

Es können auch Geschmacksmittel zugesetzt werden, z. B. Öle der Grünen Minze, Pfefferminz-, Wintergrün-, Sassafras-, Nelken-, Salbei-, Eukalyptus-, Majoran-, Zimt-, Limonen- und Orangenöl sowie Methylsalicylat, sowie Süßungsmittel wie Saccharose, Lactose, Maltose, Sorbit, Natriumcyclamat und vorzugsweise Natriumsaccharin. Der Geschmacksstoff ist in Mengen von etwa 0,5 bis 15 und vorzugsweise von etwa 1 Gew.-% und das Süßungsmittel in einer Menge von etwa 0,1 bis 0,2 Gew.-% vorhanden.

Falls gewünscht können sichtbare Teilchen perlmuttartiger Flocken, z. B. mit Titandioxid überzogene Glimmerflocken, in der Zahncreme verteilt werden, z. B. in einer Menge von etwa 0,1 bis 0,3 Gew.-%. Die Zahncreme kann auch gestreift sein.

Die Zahncreme wird in üblicher Weise in Tuben, z. B. in ausgekleidete oder nicht ausgekleidete Aluminiumtuben oder mit Wachs ausgekleidete Bleituben abgefüllt.

Die Zahncremes sollten einen für die praktische Anwendung geeigneten pH-Wert haben. Ein pH-Bereich von etwa 5 bis 10 ist besonders erwünscht. Der angegebene pH-Wert bedeutet dabei den direkt an der Zahnpasta bestimmten pH-Wert.

Beispiel 1

Es wurde die folgende Zahncreme hergestellt:

Teile
Glyzerin
25,00
Sorbit, 70%ig	42,31
Natriumcarboxymethylzellulose	0,18
Natriumsaccharin	0,17
Natriummonofluophosphat	0,82
Natriumfluorid	0,02
Wasser	3,0
Titandioxid	0,5
Siliciumdioxid mit niedrigem Aluminiumoxidgehalt (etwa 1%)	17,0
Siliciumdioxid-Aerogel	7,0
Dicalciumphosphatdihydrat	1,0
Natriumlaurylsulfat	2,0
Geschmacksstoff	1,0

Beispiel 2

Eine weitere Zahncreme wurde analog Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit der Abweichung, daß 0,25 Teile mit Titandioxid überzogener Glimmerflocken zugefügt werden und der Wassergehalt um die gleiche Menge verringert wurde.

In der nachfolgenden Tabelle sind drei in üblicher Weise hergestellte Zahncremes aufgeführt, wobei die als Beispiel 3 bezeichnete Zahncreme der Erfindung entspricht. Die Formulierung des Beispiels 3 besitzt einen erhöhten Fluorgehalt und im Vergleich zu den herkömmlichen opaken Zahncremes der Vergleichsbeispiele A und B eine bessere Beibehaltung des Fluorgehalts.

Der Fluorgehalt wurde nach der Standardmethode von Cropper und Puttnam, The Journal of the Society of Cosmetic Chemists of Great Britain, Band 21 (1970), Seite 533, bestimmt.

Tabelle

Die obigen Werte der Tabelle zeigen, daß der Fluorgehalt bei den Zahnpasten gemäß Vergleichsbeispielen A und B von Anfang an verglichen mit den Werten des Beispiels 3 sehr viel niedriger lagen und innerhalb von 6 Monaten erheblich absanken, während die Werte gemäß Beispiel 3 einen höheren Fluorgehalt am Anfang und innerhalb der Fehlergrenze einen gleichbleibenden Fluorgehalt zeigten. Die etwas höheren Zahlenwerte nach Lagerung beruhen auf Meßfehler innerhalb der Fehlergrenzen.

Claims (2)

1. Opake Zahncreme, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,5 bis 2 Gew.-% eines opak machenden Mittels, etwa 750 bis 1225 ppm Fluor aus Natriummonofluophosphat und etwa 50 bis 1000 ppm Fluor aus Natriumfluorid, und 15 bis 20 Gew.-% eines Poliermittels enthält, das aus synthetischem gefällten Siliciumdioxid besteht, das bis zu etwa 1 Gew.-% gebundenes Aluminiumoxid enthält.

2. Zahncreme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 50 bis 100 ppm Fluor aus Natriumfluorid enthält.