DE3112679C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Badewanneneinsatz, beste­ hend aus einem Bodengestell und einer, sich über den größten Teil der Wannenlänge erstreckenden Liegeplat­ te, zwei dazwischen im Längsabstand angeordneten Hubge­ stellen sowie zwei gleichzeitig betätigten Hubvorrich­ tungen.

Ein derartiger Badewanneneinsatz ist aus der GB-PS 7 05 811 bekannt. Die Badewanne hat vertikale Wände. Der Ringspalt zwischen den Wannenwänden und der Liegeplatte kann klein gehalten werden und verändert sich beim Absenken der Liegeplatte nicht, was bei herkömmlichen Badewannen aber der Fall wäre, so daß Behinderte, die beim Absenken der Lie­ geplatte sich unbewußt an den Rändern der Liegeplatte festzuhalten suchen, an den Händen eingeklemmt werden können.

Aus der DE-OS 25 52 557 ist eine auf einem Tisch stehende Liegeplatte für Patienten bekannt, bei der Stirnplatten an der Grundplatte starr nach oben stehend angebracht sind und Seitenplatten nach unten unter die Ebene der Grundplatte wegschwenkbar angeordnet sind. Die vier hoch­ stehenden Platten bilden einen Zaun, der den Patienten vor einem Herabfallen von der Liegeplatte schützen soll.

Da die Seitenplatten in die Vertikalstellungen federnd vorgespannt sind, würden sich ebenfalls Spalten zur Wanne ergeben, in denen sich der Patient verklemmen könnte.

Die GB-OS 20 14 446 zeigt einen Badewanneneinsatz, je­ doch keine Liegeplatte sondern eine Sitzplatte, an der allerdings auch zwei schwenkbare Seitenplatten so­ wie eine feststehende, die Rückenlehne bildende Stirn­ platte vorgesehen sind. Die Seitenplatten sind ledig­ lich an die Wanne angelehnt und können leicht in die Vertikalstellung klappen und bilden dann mit der Bade­ wanne einen Spalt, in welchem sich der Patient beim Ab­ wärtsfahren der Liegeplatte einklemmen kann.

Die DE-OS 19 42 837 zeigt ein Bettgestell mit Wasser­ bettmatratze, die an allen vier Rändern an nach oben stehenden Seiten- und Stirnwänden gehaltert ist. Die Seiten- und eine Stirnplatte sind schwenkbar angebracht. Zum Einsetzen in Badewannen ist diese Einrichtung nicht geeignet.

Die US-PS 26 04 638 zeigt eine als Hebevorrichtung ausge­ bildete, längliche, rechteckige Liegeplatte in einem Ba­ debehälter mit schwenkbaren Stirnplatten. Seitenplatten sind nicht vorgesehen.

Bei dem Badewanneneinsatz gemäß US-PS 31 06 723 ist auf einer absenkbaren Sitzplatte eine über deren Seitenränder überstehende flexible und dehnbare Abdeckung vorgesehen, die an den Wannenrändern angeklebt oder angehakt werden soll. Die seitlichen Spalten können durch diese flexib­ le Abdeckung nur in der Tiefstellung der Liegeplatte geschlossen werden, wenn die flexiblen Überhänge ge­ strafft sind. Während des Absenkens bilden die Überhänge durchhängende Buchten, die das Einklemmen der Hände und Arme der Behinderten nicht verhindern können. Vorn fehlt jegliche Abdeckung, so daß erhebliche Verletzungsgefahr durch Einklemmen auch der Beine besteht. Außerdem erfor­ dert die Befestigung der flexiblen Überhänge mittels Haken eine freistehende Badewanne, die in heutigen Woh­ nungen nur noch selten anzutreffen ist. Die Klebealter­ native macht den Einsatz nicht entfernbar, was in Woh­ nungen, die von mehreren Personen bewohnt werden aber notwendig ist.

Die US 38 92 000 vermag die Erfindung ebenfalls nicht vorwegzunehmen, da hier eine Badewannenauskleidung gezeigt ist, die nicht mit einem Hubtisch verwendbar ist, und da die Seitenwände über die ganze Höhe der Wanne reichen und in der Hochstellung über die Wanne seitlich herausragen würden, was bei eingebauten Wannen nicht möglich wäre.

Allen bekannten Badewanneneinsätzen ist somit der Nach­ teil gemeinsam, daß sie von Behinderten, die ihre Be­ wegungen häufig nicht kontrollieren können, selbst nicht absolut gefahrlos bedient und benützt werden können. Wenn die Bedienungshand des Behinderten eingeklemmt wird, kann die Absenkbewegung nicht gestoppt werden. Der Be­ hinderte kann sich nicht mehr selbst befreien. Auf diese Weise eingetretene Verletzungen von Behinderten sind Tatsache.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hubeinsatz für alle herkömmlichen Formen von Badewannen zu schaffen, der von Behinderten ohne Fremdhilfe gefahrlos bedient und benutzt werden kann und bei dem jegliche Einklemmgefahr ausge­ schlossen ist.

Diese Aufgabe wird bei einem Badewanneneinsatz mit den Merkmalen der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß an einem Querrand der Liegeplatte eine, um eine Querachse verschwenkbare und sich beim Absenken der Liegeplatte selbsttätig schräg stellende und an der Wannenstirnwand entlang gleitende Stirnplatte angeord­ net ist und daß an mindestens den beiden Längsrändern der Liegeplatte beim Heben und Senken der Liegeplatte durch flexible Mittel an die Wannenseitenwände gedrück­ te und an diesen entlanggleitende Wandstreifen vorge­ sehen sind, daß die Stirnplatte und die Wandstreifen in der Hochstellung der Liegeplatte, in einer Ebene liegend, auf den Wannenrändern aufliegen und daß der Ringspalt zwischen Liegeplatte und Wanne in allen Hub­ stellungen der Liegeplatte wenigstens angenähert rings­ um geschlossen ist.

Dank der erfindungsgemäßen Ausbildung ist die Badewanne durch die Liegeplatte mit ihren Schwenkplatten in allen Hubstellungen einschließlich der Hochstellung allenfalls mit Ausnahme des weniger gefährlichen Fußbereiches spal­ tenfrei und in jedem Punkt belastbar abgedeckt. Die Ab­ deckung ändert ihre Form beim Absenken entsprechend dem kleiner werdenden Wannenquerschnitt und die flexible Aus­ bildung oder Anbringung der Schwenkplatten sichert deren Anlage an den Badewannenwänden, so daß Spalten nicht einmal durch ungeschickte Bewegungen des Behinderten entstehen können.

Mit dem Merkmal des Anspruchs 2 wird erreicht, daß der Stirnwandstreifen der Liegeplatte ein Verhaken am vor­ stehenden Überlauf der Badewanne verhindert und der dort herrschende Spalt ebenfalls mindestens nahezu ge­ schlossen ist.

Das Merkmal des Anspruchs 3 führt zu dem Vorteil, daß die Liegeplatte und deren Schwenkplatten zur Gewichtserspar­ nis und zum Wasserdurchtritt mit Öffnungen versehen wer­ den können, die von der grobmaschig ausgebildeten Auf­ lage abgedeckt sind.

Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel dar­ stellt, sei die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 und 2 Seitenansicht und Draufsicht des neuen Badewanneneinsatzes in der Hochstellung und

Fig. 3 bis 5 Seitenansicht, Draufsicht und Stirnan­ sicht des Badewanneneinsatzes in einer Tiefstellung.

In den Zeichnungen ist schematisch eine Badewanne 10 dar­ gestellt, in welcher der mit 12 bezeichnete Badewannen­ einsatz angeordnet ist. Dieser besteht aus einem Boden­ gestell 14, das sich über den größten Teil der Badewannen­ länge erstreckt und an dessen beiden Enden ein Hubgestell 16 angeordnet ist. Die beiden Hubgestelle 16 tragen eine Liegeplatte 18, an deren einem Ende eine Stirnplatte 20 um eine Querachse schwenkbar gelagert ist, welche sich beim Absenken der Liegeplatte 18 schräg stellt. Am Bodengestell 14 sind zwei Hubzylinder 22 angebracht, die über Druckwasserleitungen 24 mit einer Handpumpe 26 verbunden sind, welche einen Saugschlauch aufweist, der bis zum Wannenboden herabreicht.

Die Liegeplatte 18 weist an ihren beiden Längsrändern flexible Wandstreifen 28 auf, die sich in der Hochstel­ lung des Wanneneinsatzes gemäß Fig. 1 und 2 über die Wannenränder legen. Ein hinterer stirnseitiger Wand­ streifen 30 berührt den stirnseitigen Wannenwand.

Das Bodengestell 14 ist mit Gummisaugern 32 rutschsicher auf dem Wannenboden befestigt.

In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung kann der Behinderte die Liegeplatte 18 besteigen. Er betätigt dann ein Ventil am Pumphebel der Handpumpe 26, wodurch Wasser aus den Hubzylindern 22 entweichen kann, so daß sich die Liegeplatte absenkt. Die Wandstreifen 28, 30 gleiten dabei an den Wannenwänden entlang und verformen sich, und die Endplatte 20 stellt sich schräg. Damit sind die Spalten zwischen der Liegeplatte und der Badewanne geschlossen. Die Liegeplatte 18 gelangt in die Tiefstellung 18′.

Durch Betätigen der Handpumpe 26 kann sich der Behinderte auf der Liegeplatte 18 selbst nach oben transportie­ ren, nachdem er den Badevorgang beendet hat.

Anstelle der Handpumpe 26 können die Hubzylinder 22 auch über eine Ventilsteuereinrichtung vom Wasserleitungsnetz betätigt werden.

Claims (3)

1. Badewanneneinsatz, bestehend aus einem Bodengestell und einer, sich über den größten Teil der Wannenlänge erstreckenden Liegeplatte, zwei dazwischen im Längs­ abstand angeordneten Hubgestellen sowie zwei gleich­ zeitig betätigten Hubvorrichtungen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an einem Querrand der Liegeplatte (18) eine, um eine Querachse verschwenkbare und sich beim Absenken der Liegeplatte (18) selbsttätig schräg stellende und an der Wannenstirnwand entlang glei­ tende Stirnplatte (20) angeordnet ist und daß an mindestens den beiden Längsrändern der Liegeplatte (18) beim Heben und Senken der Liegeplatte durch flexible Mittel an die Wannenseitenwände gedrückte und an diesen entlanggleitende Wandstreifen (28) vorgesehen sind, daß die Stirnplatte (20) und die Wandstreifen (28 ) in der Hochstellung der Liegeplat­ te (18), in einer Ebene liegend, auf den Wannenrän­ dern aufliegen und daß der Ringspalt zwischen Lie­ geplatte (18) und Wanne (10) in allen Hubstellungen der Liegeplatte (18 ) wenigstens angenähert ringsum geschlossen ist.

2. Badewanneneinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Fußende der Liegeplatte (18) ein, zur Anlage an der stirnseitigen Wannenwand bestimmter stirnseitiger Wandstreifen (30) angebracht ist.

3. Badewanneneinsatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Liegeplatte (18) eine dünne Auflage aufweist.