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Dachrandabschluß
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Die Erfindung betrifft einen Dachrandabschluß der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Gattung.
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Die Herstellung von Dachrandabschlüssen für flache oder geneigte Dächer
oder auch Attikakonstruktionen ist bisher mit beträchtlichen Unbequemlichkeiten
verbunden. Bei einem Flachdach beispielsweise wird nach Errichtung des Mauerwerks,
Anbringung des Ringankers mit Außenisolierung und Herstellung der Decke oberhalb
des Ringankers eine Unterkonstruktion errichtet, die aus einer auf dem Ringanker
befestigten Holzbohle, einer auf diese aufgelegten, meistens aus Holz bestehenden
Dreikant- oder Keilbohle und einer von der Dreikantbohle bis zum Mauerwerk erstreckten
Holzverlattung besteht. An der Verlattung werden dann sogenannten Dachkanten befestigt,
die aus Blenden mit Wetterschenkeln bestehen und dem Dachrand ein formschönes Aussehen
geben, die Dachhaut vor Witterungseinflüssen und mechanischer Beschädigung schützen
und dennoch eine einwandfreie Be- bzw. Entlüftung des Dachrandes ermöglichen.
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Das Anbringen der Verlattung ist äußerst zeitaufwendig und erfordert
ein genaues Arbeiten mit Lot und Schnur. Dasselbe gilt für das Anbringen der Blende,
die meistens werksseitig mit den zur Aufnahme der Befestigungsschrauben dienenden
Bohrungen versehen worden ist. Abgesehen davon ist die Montage des Dachrandabschlusses
nur mittels eines Gerüstes möglich, was insbesondere deshalb als störend empfunden
wird, weil die Maurer- und Putzarbeiten von Maurern und Putzern, das Anbringen der
Dachrandabschlüsse dagegen v anderen Handwerkern wie z.B, Dachdeckern und/oder Zimmermännern
ode Mpielsweise auch von Klempnern durchgeführt wird und daher alle diese Arbeiten
zeitlich aufeinander abgestimmt werden müssen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dachrandabschluß der
eingangs bezeichneten Gattung dahingehend zu
verbessern, daß er
einfach und ohne Gerüst und daher beispielsweise auch vom Maurer montiert werden
kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 vorgesehen.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß die Unterkonstruktion
nicht wie bisher an der Baustelle aus einer Vielzahl von Einzelteilen wie Bohlen,
Dreikantbohlen, Latten verschiedener Art sowie Befestigungselementen in Form von
Schrauben, Dübeln oder dgl. zusammengesetzt werden muß, sondern aus einer vorgefertigten
Baueinheit besteht, die auf dem Mauerwerk mit anderen, baugleichen Baueinheiten
aneinandergereiht wird und fabrikseitig mit allen erforderlichen Aufhängeorganen
für die Blende versehen ist. Die Baueinheiten können daher bereits vom Maurer auf
das Mauerwerk aufgesetzt und an diesem verankert werden, während die Blende nach
der Herstellung der Decke und nach Abschluß aller Arbeiten von oben her lediglich
in die Baueinheiten , eingehängt werden braucht, ohne daß ein Gerüst erforderlich
wäre. Die Aufhängeorgane können an der Baustelle in diejenige Lage gebracht werden,
die für die im Einzelfall vorgesehene Blende erforderlich ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
jede Unterkonstruktion gleichzeitig als Schalungskörper für die Decke ausgebildet.
Hierdurch wird der weitere Vorteil erzielt, daß die sonst übliche Außenverschalung
für dic decke und damit ein weiterer zeitraubender Arbeitsabschnitt entfallen kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnungbeispielsweise beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 schematisch einen Dachrandabschluß
üblicher Bauweise; Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Dachrandabschluß; und
Fig.
3 einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung für die Blende.
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Gemäß Fig. 1 wird ein Dachrandabschluß üblicher Bauweise an einem
Flachdach wie folgt hergestellt: Nach Errichtung eines Mauerwerks 1 wird auf dessen
oberen Rand ein Ringanker 2 aus Beton aufgesetzt, der an seiner Aussenseite mit
einer Außenisolierung 3 versehen wird. Auf dem Ringanker wird dann eine Schalung
angebracht und eine Dekke 4 aus Beton gegossen, die im Außenbereich ebenfalls mit
einer Isolierung 5 versehen wird. Zwischen der Decke 4 und dem Ringanker 2 kann
ein aus Kunststofffolien bestehendes Gleitlager 6 vorgesehen werden. Nach dem Austrocknen
der Decke 4 wird auf deren äußeren Rand eine rundum laufende Holzbohle 7 aufgelegt,
die als Einfassung für eine Dachisolierung 8 dient, und auf der Holzbohle 7 wird
noch eire entsprechend rundum laufende Dreikant- oder Keilbohle 9 befeüblicherweise
stigt, die ebenfalls'aus Holz besteht, über welche eine als Träger für die oberste
Dachschicht dienende Dachhaut 10 gespannt wird. An der Holzbohle 7 und ggf. auch
an der Dreikantbohle 9 und/oder am Mauerwerk oder den an diesem vorgesehenen Außenputz
11 wird dann eine Verlattung 12 befestigt, an der abschließend eine Blende 14 befestigt
wird, die in der Regel einen über die Dreikantbohle 9 greifenden Wetterschenkel
15 aufweist. Dabei wirken die Teile 7,9 und 12 als Unterkonstruktion für die Blende
14. Die Befestigung der Verlattung 12 und der Blende 14 erfolgt mit Hilfe von DU-beln,
Schrauben und ähnlichen Befestigungsmitteln.
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Sind anstelle des Flachdach es geneigte Dächer oder Attikakonstruktionen
vorgesehen, wird im wesentlichen entsprechend verfahren, wobei allenfalls die Form
und die Größe der Unterkonstruktion den Bedürfnissen des Einzelfalls angepaßt sind.
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Gemäß Fig. 2 wird dagegen ein erfindungsgemäßer Dachrandabschluß an
einem Flachdach folgendermaßen hergestellt:
Auf einem Mauerwerk
17 werden im Bedarfsfall wie üblich ein Ringanker 18 mit einer Äußenisolierung 19,
ein Gleitlager 20 und eine Putzschicht 21 vorgesehen. Auf den Ringanker 18 wird
eine Vielzahl von einzelnen, im übrigen jedoch baugleichen Unterkonstruktionen 22
aufgesetzt, welche auf ihrer Außenseite mit verstellbaren Aufhängeorganen 23 für
eine Blende 24 versehen sind. Jede Unterkonstruktion 22 enthält dabei ein Bodenteil
25 und ein Dreikantteil 26, wobei das Bodenteil 25 im wesentlichen die Rolle der
üblichen Holzbohle 7 und das Dreikantteil 26 die Rolle des Dreikantteils 9 (jeweils
Fig. 1) übernimmt, und wobei die ganze Unterkonstruktion eine vorgefertigte Baueinheit
bildet. Die Aufhängeorgane 23 übernehmen die Funktion der Lattung 12 und der vielzähligen
Befestigungsmittel für die Lattung 12 und die Blende 14 und bringen den wesentlichen
Vorteil mit sich, daß die Blende 24 vom Dach her in die Aufhängeorgane 23 eingehängt
werden kann, ohne daß ein Gerüst oder dgl. erforderlich wäre. Die Herstellung des
Dachrandabschlusses erfolgt daher lediglich mit zwei Grundelementen, nämlich der
Unterkonstruktion 22 und der Blende 24.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung besteht das Bodenteil
25 jeder Unterkonstruktion 22 aus einem quaderförmigen Hohlkörper, der eine vergrößerte
Bodenplatte 27 aufweist, die sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Mauerwerks
17 erstreckt und zusammen mit der innen liegenden Seitenwandung des Hohlkörpers
als verlorene Schalung für eine Decke 28 verwendet werden kann.
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Um das Anordnen der Unterkonstruktion 22 in der erwünschten sicherzustellen,
weist die Bodenplatte 27 wenigstens einen nach unten weisenden Anschlag 29, vorzugsweise
jedoch zwei solcher Anschläge 29 und 30 auf, die das Mauerwerk 17 U-förmig umgreifen.
Nach dem Gießen der Decke 28 können wie üblich eine Dachisolierung 31 und eine Dachhaut
32 vorgesehen werden, wobei die Dachhaut 32 um das Dreikantteil 26 gelegt wird.
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Um eine feste Verankerung des Bodenteils 25 an der Decke 28 zu erzielen,
können an der innen liegenden Wandung des
Bodenteils 25 Verankerungskörper
33 angebracht sein.
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Zur Erzielung einer guten Wärmeisolierung in dem besonders kritischen
Bereich des Dachrandes ist jede Unterkonstruktion 22 zweckmäßig mit einer Wärmeisolierung
versehen. Nach einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform bestehen dazu die Unterkonstruktionen
22 aus Hohlkörpern, die mit einem Wärmedämmstoff 34, z.B. einem Schaumstoff, gefüllt
sind und Kältebrücken jeder Art ausschließen.
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Die Aufhängeorgane 23 bestehen gemäß Fig. 3 aus Gewindebolzen 35,
die an ihren oberen Enden je eine z.B. angeschweißte Tragscheibe 36 tragen und mit
ihrem unteren Ende in je eine Gewindehülse 37 eingedreht sind. Die Blenden 24 weisen
an ihrer Innenseite Winkelstücke 38 mit parallel zur Blendenbreitseite verlaufenden
Langlöchern 39 auf, die auf die Gewindebolzen 35 aufgeschoben werden, bis die Winkelstücke
38 auf den Tragscheiben 36 aufliegen. Die Langlöcher 39 ermöglichen eine Einstellung
der Blenden 24 in horizontaler Richtung, die Gewindebolzen 35 dagegen eine Einstellung
der Blenden 24 in vertikaler Richtung.
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An den Gewindehülsen 37 ist wenigstens je ein Gewindestab 40 befestigt,
der durch eine in der Außenwandung der Unterkonstruktion. 22 vorgesehene Bohrung
41 in eine an der Innenseite der Außenwandung befestigte weitere Gewindehülse 42
ragt, so daß mit Hilfe der Gewindestäbe 40 und der weiteren Gewindehülsen 42 auch
der Abstand der Blenden 24 von der Gebäudewand bzw. von der Unterkonstruktion 22
eingestellt werden kanr Die Blenden 24 sind somit nicht nur mit dreidimensional
verstellbaren, sondern auch mit von außen unsichtbaren Befestigungselementen angebracht,
so daß die üblichen Deckkappen entfallen können, die zum Abdecken von Schraubenköpfen
benötigt werden und optisch störend wirken.
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en Die Unterkonstruktioi 22 und Blenden 24 bestehen aus untereinander
bau- und formgleichen Baueinheiten vorgewählter Größe und weisen beispielsweise
eine Baulänge von 2,50 Metern auf. Sie werden aneinander stoßend am Dachrand verlegt,
wobei an den Stoßstellen der Unterkonstruktionen 22 zweckmäßig
Kupplungselemente,
z.B. Exzenterkupplungen, vorgesehen sind, die einen festen Verbund der Unterkonstruktionen
22 gewährleisten. Die an den Ecken befindlichen Unterkonstruktionen weisen an ihren
Enden entsprechende Gehrungen für Innen-bzw. Außenecken auf, d.h. auch die Unterkonstruktionen
22 für die Ecken werden komplett vorgefertigt und geliefert.
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Das Verlegen der beschriebenen Dachrandabschlüsse ist äußerst einfach,
da zeitaufwendige Arbeiten wie das Anbringen der Latten und Konterlatten und das
umständliche Befestigen der Blenden an den Latten entfallen können. Außerdem ist
kein Cerüst erforderlich, da die Blenden entsprechend Fig. 3 auf einfache Weise
von oben her in die Unterkonstruktionen eingehängt werden können. Die richtige Einstellung
der Gewindebolzen 35 kann bereits vor dem Verlegen der Unterkonstruktionen22 erfolgen,
wenn die Maße der im Einzelfall verwendeten Blende bekannt sind. Andernfalls muß
die Einstellung bei der Montage der Blende erfolgen, was jedoch ebenfalls vom Dach
her möglich ist, weil die Gewindebolzen 35 und die Gewindehülsen 37 dicht unterhalb
des Dachrandes angeordnet sind. Eine horizontale Anpassung der Blenden 24 wird durch
die Langlöcher 39 ermöglicht, die außerdem in Verbindung mit den verstellbaren Aufhängeorganen
23 einen Ausgleich von Fertigungstoleranzen ermöglichen. Nach dem Verlegen aller
Unterkonstruktionen zwischen zwei Ecken ist jeweils die letzte zu verlegende Unterkonstruktion
auf die verbleibende Restlänge zu kürzen. Entsprechendes gilt für die letzte zu
verlegende Blende 24.
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Während die Auflngeorgane 23 zweckmäßig aus einem nicht rostenden
Material, z.B. VS4-Stahl bestehen, werden die Unterkon-' struktionen 22 und die
Blenden 24, die zusätzlich mit den üblichen Wetterschenkeln 43 versehen sein können,
vorzugsweise aus asbestfreien Materialien hergestellt Die Erfindung ist nicht auf
das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sofern auf vielfache Weise abwandelbar.
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Wenn der Ringanker 18 nicht benötigt wird, beispielsweise bei Attikakonstruktionen,
kann die erfindungsgemäße Unterkonstruktion unmittelbar auf das Mauerwerk 17 gesetzt
werden. Dabei kann das beispielsweise aus zwei Kunststoffolien gebildete Gleitlager
20 entweder zwischen dem Mauerwerk 17 und den Unterkonstruktionen 22 oder zwischen
diesen und der Decke 28 vorgesehen werden. Entsprechend kann vorgesehen sein, die
Unterkonstruktionen 22 bei Ortgang- oder Traufenverkleidungen für geneigte Dächer
nicht auf das Mauerwerk oder einen Ringanker, sondern auf vorher verlegte Holzbalken
oder dgl. aufzusetzen. In allen Fällen ergeben sich die Vorteile, daß der Dachrandaufbau
wesentlich vereinfacht ist, ohne Holzverbrauch hergestellt wird und daher auch ohne
Holzverschnitt herstellbar ist, wobei bei Flachdächern noch der Vorteil hinzukommt,
daß die unsere Deckenschalung eingespart wird.
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Die erfindungsgemäßen Unterkonstruktionen 22 lassen sich weiterhin
bei gleicher Baugröße für alle vorkommenden Wandstärken anwenden, wenn beispielsweise
der innen liegende Anschlag 30 weggelassen und die Breite der Bodenplatte 27 entsprechend
der kleinsten vorkommenden Mauerstärke bemessen wird. Beim Wegfall des inneren Anschlags
30 kann vorgesehen sein, den nach innen über das Bodenteil 25 hinausragenden Teil
der Bodenplatte 27 mit Nägeln oder dgl. am Mauerwerk 17 oder am Ringanker 18 zu
befestigen.
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Schließlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen Aufhängeorgane
beschränkt,an deren-Stelle andere Aufhängeorgane mit gleicher Funktion treten können.
Wegen der dreidimensionalen Verstellbarkeit mittels der von außen unsichtbaren Befestigungselemente
können alle DIN-mäßigen Bautoleranzen ausgeglichen werden.