DE19704762C1 - Fenster- und Außentüreinsätze mit vorgefertigtem Rolladenaufnahmekasten und Gurtrollerschacht aus Beton, starren Kunststoffen und Verbundgußmassen, insbesondere für den Rohbau von Wohnhäusern - Google Patents

Description

Fenster- oder Außentüreinsatz mit vorgefertigtem Rolladenaufnahme­ kasten und Gurtrollerschacht aus Beton, starrem Kunststoff und Verbundgußmassen, insbesondere für den Rohbau von Wohnhäusern.

Es ist bekannt, daß solche Fenster- oder Außentüreinsätze mit einem vorgefertigten Rolladenaufnahmekasten (DE-GM 19 92 721 und FR 22 60 683 A1), Gewerke der Außenöffnungen kombinieren können.

Im Rohbaubereich werden diese Außenöffnungen wie Fenster, Balkon- und Terrassentüren der Wohnräume individuell oder auch nach Norm­ maßen angelegt. Die Planer bedienen sich hier aus Kostengründen häufig standardisierter Fenster und Türen. Die Öffnungen legt der Mauerer beim Rohbau an. Dabei sind bei der Öffnung an sich die seitliche Aus­ sparung für den Gurtroller der Rollade, die obere Aussparung für die spätere Montage der Rollade mit seitlichem Versprung der Gurtscheibe anzulegen. Auch die Berücksichtigung für das Aufbringen der Innenfensterbank muß bedacht werden. In der Planung des Architekten und in der Ausführung des Bauunternehmers fallen somit Entscheidungen, die die späteren Gewerke betreffen. Da wären z. B. Fensterbauer oder Tischler, Rolladenbauer, Putzer und Steinmetz, alles Gewerke, die gemäß VOB ineinander arbeiten. Fehler sind menschlich und durch immer weniger qualifiziertes Personal, treten sie immer häufiger auf; Fehler die zu vermeiden wären. So kann es beispielsweise passieren, daß die Öffnungen zu groß oder zu klein angelegt werden, die Folge ist, daß nachgestemmt oder beigemauert werden muß. Fenster werden in der Regel daher erst nach der Erstellung der Außenver­ klinkerung aufgemessen, denn das Sichtmauerwerk ist erst verbindlich. Auch Probleme beim Verputzen der Fensterlaibung werden durch zu große Öffnungen sehr schwierig und durch dickeren Putzauftrag teuerer, ganz zu schweigen von der Winkeligkeit und vom aufwendigen Setzen der Eckenschoner. Beim Rolladenbauer müssen immer wieder schwierige Befestigungen für die Aufhängung des Abdeckkastens gesetzt werden, zeitaufwendig und kostenintensiv. Das Verlegen der Innenfensterbänke kann auch in nicht seltenen Fällen erst mit Zusatzmauerarbeiten erledigt werden, da Brüstungsoberkante und Fensternutunterkante zu weit von einander entfernt sind. Das Ausmessen der Fensterbänke kann ebenfalls erst nach dem Einbau der Fenster erfolgen.

Das Problem ist, daß durch das Ineinandergreifen von verschiedenen Handwerksgruppen und durch Abstimmungsdefizite immer wieder Fehler beim Anlegen und Fertigstellen der Öffnungen entstehen, die sich zwar durch Korrekturen beheben lassen, die aber vermeidbar wären. Auch oberflächliches, ungenaues Arbeiten der Handwerker, Unkenntnis der genauen Standardmaße, alles Faktoren, die Zusatzarbeiten und unbefriedigende Endresultate hervorrufen, könnten bei Fenstern und Außentüren durch vorgefertigte Teile, die dies alles im Vorfeld berücksichtigen und die in Abstimmung der Einzelgewerke eine Kombination bilden, gänzlich ausgeschlossen werden.

Das Problem kann mit industriell vorgefertigten Einsätzen, die die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale besitzen, gelöst werden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß die Einsatzkästen ohne Vorkenntnisse, nur nach Auswahl des in der Zeichnung angegebenen Maßes bestellt und ohne großen Zeitaufwand eingesetzt werden. Die Einsätze werden dann nur noch mit dem Mauer­ werksverbund des Tragwerks eingemauert. Die Folgehandwerker finden auf ihr Gewerk abgestimmte Vorleistungen im Einsatz vor, die ihre Arbeit kombinieren und minimieren. Dabei beinhaltet der Einsatz, jeweils seitlich oben vier durchgehende Löcher zur Befestigung der Rolladen­ wellenhalterung. Auch eine Nase zur Befestigung des unteren Abdeck­ brettes des Rolladenkastens mit Klemmfedern ist rechts und links vor­ handen. Im waagerechten Oberteil sind vorne und hinten ebenfalls drei durchgehende Löcher zur Dübelbefestigung einer Konstruktionslatte zur Befestigung der vorderen Rolladenkastenabdeckung vorgesehen. Die eigentlichen Abdeckplatten des Rolladenkastens werden aus Verbund­ platten (Holz/Dämmplatte ) hergestellt. Ein Schacht zur Aufnahme des Gurtrollers ist ebenfalls vorhanden; das aufwendige Setzen einer Leer­ dose in Gips kann daher entfallen. Dübellöcher zur Befestigung des Gurtrollers einschl. Abdeckplatte sind auch vorhanden. Die Öffnung wird im Lieferumfang mit einer Rohbaukappe verschlossen, um das Ein­ dringen von Schmutz und Mörtel während der Rohbauphase zu verhindern. Eine vorstehende Putzleiste an der Ecke Fensterlaibung/Raumwand kann ein Anbringen von Eckschonern überflüssig werden lassen, es kann ein­ fach gegen die Kante geputzt werden. Zwei untere Verstärkungsschwellen ermöglichen 1. das Fenster kann auf der nach außen sitzenden Schwelle fest aufgesetzt werden und 2. die hintere Verstärkungsschwelle ermög­ licht ein sicheres Auflegen der Fensterbank, wobei der Zwischenraum der beiden Schwellen zur Aufnahme des Verlegemörtels der Innenfenster­ bank dient. Bei Türeinsätzen verschwinden diese im Bodenbereich. Die Oberseite des Einsatzkastens, dient gleichzeitig als Unterschalung des Fenster- oder Türsturzes, der somit eine glatte Sturzunterseite bildet. Der Kasten kann in Mauerwerksbreite 17,5, 24 und 36 cm für Tragmauerwerk mit Außendämmung und Putz hergestellt werden, sowie in 24, 30 und 42 cm für Tragmauerwerk mit Dämmung (z. B. Mineralfaser­ wolle) und Vorsatzklinker. Bei letzterem ist es ohnehin schwierig, das Fenster aufgrund der hohen Dämmdicken sicher zu befestigen. Ein Hineinragen des Einsatzkastens in den Dämmbereich beseitigt diesen Mangel. Das Fenster oder die Terrassentür wird mit Spezialdübeln zwischen Fenster und Kasten sicher befestigt. Die Größe des Einsatz­ kastens ermöglicht bei den Rohbauarbeiten ein sicheres und leichtes Ausrichten; dadurch sparen die Folgegewerke enorm an Zeit, da bei ihnen aufwendige Arbeiten entfallen. Je genauer das Fenster oder die Tür, z. B. weniger als 1 cm Abstand umlaufend zum Einsatzkasten, desto geringer das Nacharbeiten. Die entstehende Fuge kann mit Acryl oder ähnlichem geschlossen werden, gegebenenfalls mit einer Deckleiste. Das Verputzen der Fensterlaibung könnte somit entfallen. Allenfalls wäre eine Feinspachtelung notwendig und die Laibung könnte gestrichen, tapeziert oder in Bädern verfließt werden. Der Beiputz, oft ein zusätzlicher Arbeitsgang, könnte entfallen. Auch das Verputzen bis Oberkante der innenseitigen Verstärkungsschwelle würde ein Beiputzen überflüssig machen, da sich die Innenfensterbank genau an diesem Punkt auflegen würde.

Sollte sich der Bauherr während der Bauphase für elektrisch betriebene Rolläden mit Wellenmotor entscheiden, so würden die seitlichen Aussparungen für Gurtroller unten und Gurtscheibe oben somit überflüssig. Die untere Öffnung würde einfach bis zur Putzleiste, die in diesem Bereich durchgehend ist, überputzt. Alternativ könnte der Schacht aber auch zur Aufnahme des Bedienungsschalters dienen. Die obere Aussparung könnte durch ein Zusatzfertigteil aufgefüllt bzw. ausgeglichen werden. Der so dabei entstehende Schacht kann zur Aufnahme einer Verteilerdose bzw. eines Niedervolttransformators, für, wie in der Praxis üblich, eventuell eingebaute Strahler im Rolladenkastenboden verwendet werden.

Im allgemeinen sind die Fenster- und Außentüreinsätze, in der Höhe und Breite variabel herzustellen, so daß jede gewünschte Fenster- und Türgröße möglich ist, vorzugsweise werden sie jedoch in den Standard­ maßen hergestellt. Bei Türeinsätzen verlängert sich der Einsatz ab dem Gurtrollerschacht nach unten, der obere Bereich bleibt unverändert.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben. Da die Ausbildung des Einsatzes auf der Vorder- und Rückseite gleich ist, kann er durch seitliche Drehung um 180°, sowohl für den Einbau der Rolladenbedienungsschnur auf der rechten bzw. auf der linken Seite genutzt werden.

Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Den Fenster- und Außentüreinsatz in Zeichnung 1, dieser ist für eine Gurtführung rechts, bei seitlicher Drehung um 180° ist die Bedieneranordnung links. In Ziffer 1 sind die drei Dübellöcher zur Befestigung einer Hilfslatte zum Anbringen der vorderen Rolladen­ kastenabdeckung zu sehen, 1a kommt bei einer Drehung des Einsatzes zum Tragen. Die Löcher 1b sind zur Befestigung der Rolladenwelle gedacht und in 1c wird der Gurtroller befestigt. Bei Ziffer 2 ist der Schacht zur Aufnahme des Gurtrollers. 3 zeigt die unteren Verstärkungs­ schwellen, auf der sich nach außen hin das Fenster oder die Tür aufsetzt und auf der sich nach hinten die Innenfensterbank auflegt. 4 dient hierbei als Wanne für den Verlegemörtel der Fensterbank. Ziffer 5 ist eine Befestigungsnase zur Aufnahme der unteren Rolladenkastenab­ deckung, an diesen Nasen kann die Abdeckung mit Klammern befestigt werden. Gleichzeitig dient diese Kante als Gegenlager und Wind- bzw. Staubbruchkante. 6 zeigt die vorstehende Putzkante, bis zu der der Innenwandputz gezogen wird , hier kann auf einen Eckschoner verzichtet werden.

In Zeichnung 1a ist der um 180° gedrehte Kasten zu sehen, hier ist die Bedienungsanordnung 1 links.

In Zeichnung 2 ist in den Einsatzkasten ein Fenster Ziffer 7 eingesetzt.

In Zeichnung 3 ist unter Ziffer 8 der eingesetzte Rolladen zu sehen.

In Zeichnung 4 ist die untere Rolladenkastenabdeckung 9 eingebaut.

In Zeichnung 5 ist die vordere Rolladenkastenabdeckung 10 montiert, Ziffer 12 zeigt den eingebauten Gurtwickler und 11 den Rolladenbe­ tätigungsgurt. Die eingelegte Innenfensterbank ist unter Ziffer 13 zu sehen.

In Zeichnung 6 ist der Einsatz im eingemauerten Zustand des Tragmauerwerks 14 abgebildet, Ziffer 15 ist der Betonsturz zur Raumdecke.

Zeichnung 7 zeigt die Seitenansicht des Fenster- und Außentüreinsatzes.

Zeichnung 8 zeigt die Draufsicht des Einsatzes.

Claims (2)

1. Fenster- oder Außentüreinsatz mit vorgefertigtem Rolladenaufnahme­ kasten und Gurtrollerschacht aus Beton, starren Kunststoffen und Verbundgußmassen, insbesondere für den Rohbau von Wohnhäusern, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz aus einem umlaufenden Rahmen besteht, der unten zwei Verstärkungsschwellen besitzt, die als Aufsatzmöglichkeit für das einzusetzende Fenster bzw. Türelement dienen und gleichzeitig Auflage der Innenfensterbank sind, desweiteren mit integrierten Aufnahmemöglichkeiten für den Einbau der Rolladenwelle mit Gurt­ scheibe, des Gurtrollers und der Rolladenkastenabdeckung, mit dementsprechenden Dübellöchern und Befestigungsnasen sowie außen vorhandener Putzleiste.

2. Fenster- oder Außentüreinsätze nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorder- und Rückseite gleich ist und daher bei einer seitlichen Drehung um 180°, der Bediengurt des Rolladens rechts oder links angeordnet ist.