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Schüttbeton-Bauweise Die Erfindung betrifft eine Schüttbeton-Bauweise
zur Herstellung von Betonwänden, bei der in weiterer Ausbildung der den Gegenstand
des Patentes 825 741 bildenden Erfindung entsprechend dem Hauptpatent ausgebildete
Platten als bleibende Schalung verwendet werden. Bei der Erfindung erfolgt die Verwendung
dieser Platten in der Weise, daß die in ihrer Höhe etwa einem Drittel der Geschoßhöhe
entsprechenden Platten mittels beiderseitiger die Ausfluchtung der Platten bewirkender
Montageschienen und deren richtige Lage sichernder Abstandhalter nebeneinander aufgestellt
und auf die Platten Fahrschienen für Spezialwagen zum Beschicken des aufgestellten
Wandteiles mit Schüttbeton aufgelegt werden.
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Entgegen den bekannten Bauweisen, bei denen die Wand erst erstellt
und dann verputzt wird, wird hier erst der Putz in Form der Platten aufgestellt
und dann die Wand durch Ausfüllen des Plattenhohlraumes errichtet. Dadurch, daß
die Putzschicht gleichzeitig als Wandschalung dient, diese das Befahren von Spezialwagen
mit der Schüttmasse ermöglicht und außerdem die Arbeiten von vorwiegend ungelernten
Kräften ausgeführt werden können, liegt eine Verbesserung und wirtschaftliche Einsparung
gegenüber den bekannten Mauerwerk- und Schüttbetonsystemen vor.
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Wie in dem Patent 825 741 wird auch in der vorliegenden Erfindung
eine geschoßhohe Wand nacheinander in drei Schichten bzw. Arbeitsgängen errichtet,
wobei im Hauptpatent die äußeren Wandplatten jedoch in geschoßhoher Größe, in der
vorliegenden Erfindung die Wandplatten schichtweise in etwa ein Drittel geschoßhoher
Größe aufgestellt werden.
Erfahrungsgemäß bildet sich bei einer
in einem Arbeitsgang geschoßhoch geschütteten Wand durch den Druck der feuchten
Schüttmasse im unteren Teil der Wand ein dichter Beton, der die verlangten Eigenschaften
des porösen Schüttbetons nicht mehr besitzt. Darum wird die Wand im vorliegenden
Fall in drei Schichten je Geschoß geschüttet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend an Hand der ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergebenden Zeichnungen beschrieben. Auf diesen
ist Abb. i die isometrische Darstellung einer teils mit Schüttbeton verfüllten abgestuften,
erdgeschossigen Außenwand mit äußerer Ecke, Fensterecke mit äußerem Anschlag, der
für die Montage notwendigen Verspannung aus Abstandhalter und Richtschiene, der
Deckenkonstruktion wie in dem Hauptpatent und einer einzelnstehenden Wandplatte,
gegen die innere Ansichtsfläche gesehen, Abb.2 die Erdgeschoßwand im Aufriß (Teilansicht),
Abb. 3 ein waagerechter Schnitt nach der Schnittlinie a-b der Abb. 2, Abb. 4 ein
lotrechter Schnitt nach der Schnittlinie c-d der Abb. 2, Abb. 5 ein lotrechter Schnitt
nach der Schnittlinie e-f der Abb. 2, Abb. 6 ein lotrechter Schnitt nach der Schnittlinie
g-h der Abb. 2, Abb. 7 ein waagerechter Schnitt durch eine Außenwand mit eingebundener
Mittelwand und Ausbildung eines inneren Fensteranschlages, Abb.8 ein Querschnitt
der oberen waagerechten Wandplattenrippe mit der montagemäßigen Verspannung.
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Die werkstattmäßig hergestellten Wandplatten i bestehen aus einer
wandputzstarken Oberschicht mit je drei senkrechten und waagerechten aussteifenden
Rippen. Die Oberschicht hat für die waagerechte Fugenausbildung eine Falzausbildung
;a. Wie bei einem werksteingerechten Rustikamauerwerk wird dadurch die Lagerfuge
gegen Regenschlag gesichert. Obwohl die putzstarken Platten durch die Rippen in
der geschütteten Wand ausreichend verankert werden, sind die äußeren senkrechten
Rippenflächen b schwach keilförmig nach innen gewinkelt ausgebildet, um noch eine
zusätzliche Einspannung der Platten in dem Schüttbeton zu erzielen.
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Die Außenwandplatten bestehen aus einem dichten Beton mit Leichtstoffzuschlägen
und einer fertig behandelten Oberfläche der wandputzstarken Oberschicht. Die Innenwandplatten
sind aus einem Leichtbeton hergestellt mit ebenfalls fertig behandelter Oberfläche
der wandputzstarken Oberschicht, auch kann ein Rahmen mit aufgesetzten Platten aus
verschiedenartigem Material zur Erzielung einer besonderen Wandbetonung für die
Innenwand Verwendung finden.
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Die Außenflächen werden gefugt. Die Fugen der inneren Wandflächen
werden im allgemeinen, sofern ein Verfugen nicht besonders gewünscht wird, abgespachtelt,
so daß der Wandputz für Außen- und Innenflächen eingespart wird. Die im Patent
825 741 beschriebene Deckenkonstruktion kommt auch hier zur Anwendung.
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Bei den inneren Wandplatten muß eine Schicht um Deckenbalkenhöhe kürzer
hergestellt werden als die übrigen Schichten. Je nach Höhe der Fensterbrüstung,
Behandlung des Fensteranschlages (innerer oder äußerer Anschlag), Traufenausbildung
od. dgl., werden die äußeren Wandplatten in Höhe der Deckenbalkenunter- oder -oberkante
beginnen, und somit kann die kürzere Wandplatte 2 auf dem Deckenbalken als erste
Schicht oder unter dem Deckenbalken als dritte Schicht angeordnet werden.
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Die Ausbildung der Stürze über 'Maueröffnungen kann verschieden sein
und richtet sich nach Art des Tür- bzw. Fensteranschlages.
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Tür- bzw. Fensterleibungsstücke 3 sind nur bei äußerem Anschlag erforderlich.
Bei innerem Tür- bzw. Fensteranschlag, wie in Abb. 7 dargestellt, wird die Leibung
dadurch abgesperrt, daß von innen gegen die senkrechten Rippen eine dünne Platte
4 eingelegt wird.
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Die die Wandöffnungen begrenzenden und an den Außenecken anzuordnenden
Wandplatten 5 werden an den sichtbaren Stirnseiten im Querschnitt rechtwinklig ausgebildet.
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Für Innenecken sind Paßstücke erforderlich, oder die ganzen Platten
müssen zugehauen werden. Wandanschlüsse werden erzielt, indem die dünne putzstarke
Oberschicht durchbrochen wird, so daß die Schüttung der anstoßenden Wand ohne Trennfuge
erfolgt (s. Abb. 7). Aufbau auf der Baustelle Auf dem Kellermauerwerk und den Deckenbalken
über dem Kellergeschoß wird die erste Schicht äußerer und innerer Wandplatten in
der Weise aufgestellt, daß zunächst je zwei Paar innere und äußere Wandplatten im
Abstand .von etwa 3,00 m angeordnet werden. In die Stoßfugen werden auf der
Sohle und oben Abstandhalter 6 eingelegt, wobei die oberen Abstandhalter durch die
eingeschobenen Stifte 8, die sich auf die Falzausbildung a legen, in ihrer Lage
gehalten werden. Die Abstandhalter sind für verschiedene Wandstärken verwendbar.
Es werden dann gegen die Wandplatten die Führungsschienen 7 in die Nutaussparungen
der Abstandhalter eingehängt und gleichzeitig die Wandplatten von innen gegeneinander
ausgespreizt. Damit sich die aufgestellten Wandplatten nicht nur im genauen Abstand,
sondern auch im Lot befinden, wird durch ein am Ende des Abstandhalters befindliches
Loch eine Rundeisenspreize io eingehängt, die auf dem Fußboden befestigt wird und
mit den verspannten Wandplatten ein unverschiebliches Dreieck bildet. Hiernach werden
gegen die Führungsschienen mit etwa i cm Stoßfuge die Wandplatten gestellt und danach
auf die Wandplatten die Z-förmige Fahrschiene 9 aufgelegt, die mit dem einen Schenkel
so in den Abstandhalter einrastet, daß die Wandplatten fest gegen die Führungsschiene
7 verspannt sind. Auf den Fahrschienen können Spezialwagen mit Bodenschieber laufen,
die das Beschicken einer Wand mit Einkornbeton in arbeitssparender Form ermöglichen.
Nachdem eine Wandschicht verfüllt
ist und der Beton abgebunden
hat, werden die Fahrschiene 9 und die untere Verbindung bzw.Hilfskonstruktion gelöst
und abgenommen und für die nächste Schicht gebraucht. Die obere verbleibende Verbindung,
außer der abgenommenen Fahrschiene, bildet für die nächste Schicht den unteren Anschlag
der Platten.