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Ein- und Ausziehvorrichtung für Schlepp-
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seile von Schleppliften
Die Erfindung bezieht sich
auf eine Ein- und Ausziehvorrichtung für Schleppseile von Schleppliften mit einer
Rückstellfeder für das Schleppseil, welches auf einer Schleppseiltrommel aufgewickelt
ist, und einer mindestens ein Fliehgewicht aufweisenden Fliehkraftbremse für die
Schleppseiltrommel, wobei der Abstand zwischen der Drehachse des Fliehgewichtes
und dem Angriffsbereich des Fliehgewichtes an einer vorzugsweise mit einem Bremsbelag
verseE.enen Gehäuseinnenwand der Ein- und Ausziehvorrichtung -in Abhängigkeit vom
Drehsinn der Schleppseiltrommel selbsttätig veränderbar ist, derart, daß sich beim
Ausziehen des Schleppseiles der Angriffspunkt des Fliehgewichtes näher bei der Drehachse
des Fliehgewichtes befindet, als beim Einziehen des Schleppseiles.
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Bei einer bekannten Ausführungslösung dieses Konstruktionsprinzips
wurde vorgeschlagen, im achsnahen Bereich des Fliehgewichtes einen um eine zur Drehachse
des Fliehgewichtes parallele Achse am Fliehgewicht zwischen zwei Anschlägen schwenkbar
gelagerten Bremsbacken anzuordnen, der zwei zueinander geneigte, den äußeren Rand
des Fliehgewichtes überragende Bremsflächen aufweist (CH-PS 502 214).
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Diese bekannte Ausführung weist vor allem den Nachteil auf, daß sich
beim Einziehen und beim Ausziehen des Schleppseiles nur geringe Unterschiede hinsichtlich
des Angriffspunktes des schwenkbaren Bremsbackens an dem mit der Gehäuseinnenwand
verbundenen Bremsbelag einstellen und sich demnach auch viel zu geringe Unterschiede
in der Bremswirkung ergeben.
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Bei einer anderen bekannten Ausfflhrungslösung des eingangs genannten
Konstruktionsprinzips kann zwar der Forderung, daß sich beim Ausziehen des Schleppseiles
ein höheres Bremsmoment einstellt, als beim Einziehen des Schleppseiles besser entsprochen
werden. Diese bekannte Ausführung weist jedoch den Nachteil auf, daß zur Veränderung
des Hebelarmes des Fliehgewichtes die Achse des Fliehgewichtes
in
einem Schlitz geführt ist (CH-PS 348 176). Dies bedingt im Vergleich zu einer fixen
Drehachse keine hinreichend sichere Lagerung des Fliehgewichtes auf seiner Drehachse,
sodaß ein Kippen und Verkanten des Fliehgewichtes eintreten kann, was die angestrebte
Funktion in Frage stellt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ein- und Ausz.iehvorrichtung
für Schleppseile von Schleppliften gemäß dem eingangs genannten Konstruktionsprinzip
zu schaffen, durch die ein hinreichend großer Unterschied der Bremswirkung beim
Ausziehen des Schleppseiles gegenüber dem Einziehen des Schleppseiles gewährleistet
wird, ohne die stabile Lagerung des Fliehgewichtes zu beeinträchtigen.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Fliehgewicht in
seinem achsfernen Bereich mindestens einen um eine zur Drehachse des Fliehgewichtes
parallele Achse zwischen zwei Anschlägen schwenkbar gelagerten Bremsbacken und in
seinem achsnahen Bereich eine vorzugsweise hockenartig vorspringende Bremsfläche
aufweist.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein erheblicher Unterschied
im Bremsverhalten beim Einziehen des Schleppseiles einerseits und beim Ausziehen
des Schleppseiles andererseits erzielt werden, weil die beim Ausziehen des Schleppseiles
zur Wirkung gelangende, vorzugsweise nokkenartig vorspringende Bremsfläche und der
beim Einziehen des Schleppseiles in Funktionsstellung befindliche Bremsbacken sich
relativ weit voneinander entfernt befinden.
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Außerdem zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung durch eine, gute
Stabilität aus, und zwar deshalb, weil dort, wo die Belastung sehr groß ist, nämlich
im achsnahem Bereich des Fliehgewichtes, eine stabile Bremsfläche, vorzugsweise
in Form eines nockenartigen Vorsprunges ausgebildet ist, über welche es zur direkten
Einleitung der Kräfte in die Fliehgewichts-
achse kommt. Der schwenkbare
Bremsbacken befindet sich im achsfernen Bereich, also dort, wo die Belastung wesentlich
geringer ist. Es werden daher der Bremsbacken und dessen Lagerung nicht übermäßig
beansprucht.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ein- und
Ausziehvorrichtung in einem durch die Achse der Seiltrommel gehenden Vertikalschnitt
gemäß I-I der'Fig, 2, Fig. 2 zeigt einen Schnitt gemäß II-II der Fig. 1 in der Stellung
der Fliehgewichte beim Ausziehen des Schleppseiles und Fig. 3 beim Einziehen des
Schleppseiles, Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Schnitt gemäß IV-IV der Fig. 3;'
Fig. 5 zeigt in einem Vertikal-schnitt gemäß V-V der Fig.6, Fig. 6 in einem Schnitt
gemäß VI-VI der Fig. 5 in der Stellung der Fliehgewichte beim Ausziehen des Schleppseiles
und Fig. 7 in einem analogen Schnitt beim Einziehen des Schleppseiles ein weiteres
Ausführungsbeispiel; Fig. 8 zeigt in einem Vertikalschnitt gemäß VIII-VIII der Fig.
9 und 10, Fig. 9 in einem Schnitt gemäß IX-IX der Fig. 8 in der Stellung der Fliehgewichte
beim Ausziehen und Fig. 10 in einem analogen Schnitt beim Einziehen des Schleppseiles
ebenfalls ein weiteres Ausführungsbeispiel; Fig. 11 zeigt durch die Achse der Seiltrommel
gehenden Vertikalschnitt und Fig. 12 in einem achsnormalen Schnitt eine Variante
zu Fig. 8 bis 10; Fig. 13 zeigt im achsnormalen Schnitt eine Variante der nockenartig
vorspringenden Bremsfläche des Fliehgewichtes.
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Die Ein- und Ausziehvorrichtung nach Fig. 1 bis 4 besteht aus einem
Gehäuse 1, das über die Laschen 2 und das nicht dargestellte Gehängegestänge mit
dem Umlaufseil verbunden ist. Das Gehäuse 1 ist seitlich durch das Federgehäuse
3 erweitert, das die Rückstellfeder 4 enthält. Diese Feder 4, die als Spiralfeder
ausgebildet ist, ist einerseits am Gehäuse 3, anderseits an einem auf der Achse
5 sitzenden Federaufwicklungsdorn befestigt, der über eine Kupplung mit der Seiltrommel
6 für das Schleppseil verbunden ist.
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Zwei an der Seiltrommel 6 angeordnete Lagerzapfen 8 und 9 tragen die
beiden Fliehgewichte 10 und, 11.,An der Innenwand des Gehäuses 1 ist ein Bremsbelag
12 angeordnet. Die Fliehgewichte 10,11 weisen im achsnahen Bereich je eine nockenartig
vorspringende Bremsfläche 24 auf. Im achsfernen Bereich ist auf den Fliehgewichten
10,11 je ein Bremsbacken 25 um eine zur Fliehgewichtsachse 8,9 parallele Achse 26
schwenkbar gelagert, und zwar zwischen zwei Anschlägen 27,28.
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Beim Ausziehen des Schleppseiles 7 in Richtung des Pfeiles 17 (Fig.
2 ) dreht sich die Seiltrommel 6 mit den Fliehgewichten 10 und 11 in Richtung der
Pfeile 18. Dabei gelangen die Bremsflächen 24 in Kontakt mit dem Bremsbelag 12.
Die hebelartigen Bremsbacken 25 liegen an den Anschlägen 27 und sind außer Funktion.
Infolge der Nähe der Bremsflächen 24 an den Lagerzapfen 8 bzw. 9 der Fliehgewichte
10,11 werden die Bremsflächen mit hoher Kraft an den Bremsbelag 12 gepreßt. Die
Folge ist ein hohes Bremsmoment beim Ausziehen des Schleppseiles 7. Dies wiederum
führt beim Anfahren zu einer stoß freien Beschleunigung der Skiläufer.
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Beim Einziehen des Schleppseiles 7 mit dem leeren Schleppbügel dreht
sich die Seiltrommel 6 mit den Fliehgewichten 10 und 11 in Richtung der Pfeile 19
(Fig. 3). Dabei kommen die Bremsbacken 25 an den Anschlägen 28 zum Anliegen und
werden mit ihren Bremsflächen an den Bremsbelag 12 gedrückt,
wo.rend
Ljf,' achshhen Bremsflächen 24 der Fliehgewichte 1 O, 11 om B££ESbe. abheben. Die
Kraft, mit der die Bremsbacken 25 an den Bremsbelag drücken, ist relativ gering
Das Bremsmoment ist daher ebenfalls gering und es erfolgt ein rasches aber doch
leicht abgebremstes Einziehen des Schleppseiles.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bis 7 weist das Gehäuse 1 der
Ein- und Ausziehvorrichtung einen trommelartigen Ansatz 35 auf, der einen Teil der
Gehäuseinnenwand bildet und mit einem Bremsbelag 36 versehen ist. Wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bis 4 ist an den Fliehgewichten 10,11 im achsnahen Bereich je eine nockenartig
vorspringende Bremsfläche 24 vorgesehen, die aber nun zu dem auf dem trommelartigen
Ansatz 35 ausgebildeten Teil der Gehäuseinnenwand hin gerichtet ist. Im achsfernen
Bereich ist auf den Fliehgewichten - ebenfalls wie beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 bis 4 - je ein Bremsbacken 25 um eine zur Fliehgewichtsachse 8,9 parallele
Achse 26 zwischen zwei Anschlägen 27,28 schwenkbar gelagert.
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Beim Ausziehen des Schleppseiles 7 in Richtung des Pfeiles 17 und
Drehung der Seiltrommel 6 mit den Fliehgewichten 10,11 in Richtung der Pfeile 18
gelangen die Bremsflächen 24 unter hoher Anpreßkraft in Kontakt mit dem Bremsbelag
36.
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Dies ergibt ein hohes Bremsmoment beim Ausziehen des Schleppseiles.
Die Bremsbacken 25 liegen außer Funktion an den Anschlägen 27.
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Beim Einziehen des Schleppseiles 7 dreht sich die Seiltrommel mit
den Fliehgewichten 10,11 in Richtung der Pfeile 19. Die Bremsbacken 25 liegen nun
an den Anschlägen 28 und gelangen mit ihren Bremsflächen bei relativ geringer Anpreßkraft
mit dem Bremsbelag 12 in Berührung.
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Die Folge ist ein geringes Bremsmoment beim Einziehen des Schleppseiles.
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Der Effekt des hohen Bremsmomentes beim Ausziehen und des geringen
Bremsmomentes beim Einziehen des Schleppseiles kann verstärkt werden, wenn der Bremsbelag
36 einen höheren Reibwert aufweist als der Bremsbelag 12.
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Das'Ausftihrungsbeispiel nach Fig. 8 bis 10 unterscheidet sich gegenüber
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4 praktisch nur durch die Ausbildung der
schwenkbaren Bremsbacken 25 als Drahtbügel, z.B. aus Stahldraht. Auf diese Weise
kennen die Bremsbacken 25 besonders preiswert hergestellt und außerdem auf einfache
Weise an den Fliehgewichten 10 bzw. ll gelagert werden. Es ist dazu bloß eine einfache
Bohrung im Fliehgewicht 10 bzw. t1 erforderlicht durch die ein Schenkel des Drahtbügels
als-Adhse 26 gesteckt wird.
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Auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 bis 10 befinden sich. die
nunmehr bügelartigen, zwischen zwei Anschlägen 27,28 schwenkbaren Bremsbacken 25
im achsfernen Bereich der Fliehgewichte 10,11, während im achsnahen Bereich die
Fiiehgewichte 10,11 je eine nockenartig vorspringende Bremsfläche 24 aufweisen.
Die Funktion der Ein- und Ausa'ie.hvorrichtunggemäß Fig. 8 bis 10 ist dieselbe wie
beim Au,sftihrungsbeispiel nach Fig. 1 bis 4.
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Der Effekt des erheblich höheren Bremsmomentes der Fliehkraftbremse
beim Einziehen des Schleppseles 7 im Vergleich Zum Bremmioment beim Ausziehen des
Schleppseiles 7 kann bei allen Ausführungsbeispielen z.B. dadurch verstärkt werden,
daß die nockenartig vorspringende Bremsfläche 24 einen höheren Reibwert aufweist
als die Bremsfläche des sohwenkbare-Bremsbackens 25. Dies ist bereits dann der Fall,
wenn die Fliehgewichte 10,11 aus Grauguß gefertigt und solit die nockenartig vorspringenden
BremsflAchen 24 ebenfalls aus Grauguß gebildet sind, während die schwenkbaren Bremsbacken
25 bzw. deren ;Bremsflhen Rus Stahl bestehen, weil Grauguß einen höheren Reibwert
besitzt gls
Stahl. Eine Beschichtung der Bremsfläche der schwenkbaren
Bremsbacken 25, z.B. mit Kunststoff, oder überhaupt die Ausbildung der schwenkbaren
Bremsbacken 25 aus Kunststoff kann diesen Effekt noch verstärken. Bei den bügelartigen
Bremsbacken 25 gemäß Fig. 8 bis 10 wäre zum Zweck der Herabsetzung des Reibwertes
auch noch die Anordnung einer Ablauf-Hülse auf dem mit der Innenwand des Gehäuses
1 bzw.
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einem dort'angebrachten Bremsbelag 12 beim Einziehen des Schleppseiles
7 zusammenwirkenden Schenkel'der bügelartigen Bremsbacken möglich.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Anschläge 27,28
für die begrenzte Schwenkbewegung des Bremsbackens 25 an den Fliehgewichten 10,11
selbst ausgebildet.
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Eine äquivalente Lösung besteht jedoch darin, zumindest einen der
beiden Anschläge, insbesondere den Anschlag 28 an der Seiltrommel 6 auszubilden.
Aus Fig. 11 und 12 ist anhand einer Variante des Ausführungsbeispiels nach Fig.
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8 bis 10 die Anordnung beider Anschläge 27,28 für den schwenkbaren
Bremsbacken 25 an der Seiltrommel 6 ersichtlich.
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Die achsnahe Bremsfläche 24 muß nicht unbedingt an einer durch stufenförmige
Absätze beidseitig begrenzten Nocke des Fliehgewichtes 10 bzw. 11 ausgebildet sein.
Eine im achsnahen Bereich nockenartig vorspringende Bremsfläche 24 liegt vielmehr,
wie aus Fig. 13 ersichtlich, z.B. auch dann vorr wenn bei an der Gehäuseinnenwand
bzw. am Bremsbelag der Gehäuseinnenwand anliegender Bremsfläche 24 (was beim Ausziehen
des Schleppseiles der Fall ist) sich die (zumindest in Richtung zum freien Ende
des Flieh-gewichtes 10 bzw. 11) an die achsnahe Bremsflache 24 anschließenden Randpartien
des Fliehgewichtes 10 bzw. 11 von der Gehäuseinnenwand stufenlos wegkrümmen.
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Meist weisen Ein- und Ausziehvorrichtungen für Schleppseile von Schleppliften
- wie bei den dargestellten Ausführungsbeispielen - je zwei Fliehgewichte auf. In
diesem
Fall können beide Fliehgewichte oder aber auch bloB eines
der Fliehgewichte mit den erfindungsgemäßen nockenartigen Bremsflächen 24 und schwenkbaren
Bremsbacken 25 ausgerüstet werden.
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Das Fliehgewicht 10 bzw. 11 muß nicht unbedingt - wie in den Ausführungsbeispielen
dargestellt - aus je einem einstückigen Bauteil bestehen, an dem die vorzugsweise
nockenartig vorspringende Bremsfläche 24 ausgebildet und der Bremsbacken 25 schwenkbar
gelagert ist. Vielmehr ist auch ein aus zwei oder mehreren Teilen bestehendes Fliehgewicht
verwendbar, beispielsweise derart, daß mit einem Hauptkörper, der die Hauptmasse
des Fliehgewichtes darstellt, ein oder mehrere zusätzliche Bauteile so verbunden
sind, daß sie die Schwenkbewegung des Hauptkörpers bei der Drehung der Schleppseiltrommel
mitmachen, wobei an diesen zusätzlichen Bauteilen des Fliehgewichtes die achsnahe,
vorzugsweise nockenartig vorspringende Bremsfläche 24 ausgebildet und/oder der achsferne
schwenkbare Bremsbacken 25 gelagert ist.
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