DE309545C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L89/00—Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
- C08L89/04—Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
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Description
KAISERLICHES
TATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVr 309545 —
KLASSE 55/. GRUPPE
OSWALD REINHARDT in DESSAU.
Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzstoffes.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Juli 1917 ab.
Gegenstand, der Erfindung ist ein Verfahren, um einen Lederersatzstoff zu schaffen, welcher
dem Leder fast gleichende, in Geschmeidigkeit, Farbe und Aussehen fast gleichkommende
Eigenschaften besitzt und dessen Haltbarkeit dem Schafleder fast gleichsteht.
In der Hauptsache soll der neue Ersatzstoff für nicht allzu große Haltbarkeit beanspruchende
Gebrauchsgegenstände, sowie für Wandbekleidungen Verwendung finden.
Das Verfahren zur Herstellung des neuen, sich besonders weich anfühlenden Stoffes ist
im Gegensatz zu den bekannten Ledernachahmungen, die mittels Pressung hergestellt
werden, sich hart und ungeschmeidig anfühlen, folgendes: .
Auf sogenanntes Filzpapier, ein schwach geleimter, aus, Zellulose und Faserstoffabfällen
hergestellter Stoff, welcher als weicher Unrer-
ao grü-nd dient, wird mit einem Klebstoff, dem
durch Beimischung von Glyzerin, Leinöl oder ähnlichen, die Biegsamkeit der gestrichenen
Fläche begünstigende Eigenschaften besitzt, «in gut geleimtes und fest gewalztes, möglichst
*5 aus Hadernstoff bestehendes dünnes Papier
geklebt, mittels welchem die obere sogenannte Narbenschicht erzielt wird. Je dünner die
obere Schicht ist, um so feiner wird die Narbenbildung.
Zur Erzielung größerer Haltbarkeit werden zwischen 'diesem weichen Uniergrund und die
obere schwache Auflage allerlei Lederabfälle, sogenannte Schärfspäne oder Lederflocken,
neben- oder dünn übereinander geklebt und hierdurch mit der oberer» schwachen Papierschicht so abgedeckt, daß" die obere Fläche,
da die Zwischenlage infolge seiner verschiedenartigen Zusammensetzung das gleichmäßige
Färben ungünstig beeinflussen würde, ein vollständig gleichmäßiges Produkt bildet. .
Als weitere verstärkende Zwischenlage können auch sonstige Teile von Tierhäuten, Fischhäuten
oder sich nach oben nur schwach markierende Gewebe, wie letztere bei bekannten Lederpreßverfahren Verwendung finden, benutzt
werden.-
Nachdem nun'diese mittels Kleben verbundenen
Schichten ein gi-rmaßen, jedoch nicht
völlig ausgetrocknet sind, wird das Ganze nach verschiedenen Richtungen hin und her
geknautscht, wodurch sich auf der oberen. Schicht Erhöhungen, dem Naturkder gleichende
Narben bilden.
Des weiteren wird das so geschäft rie Werkstück,
die obere Seite nach ihnen, mehrfach in der Weise zusammengelegt, daß aus verschiedenen
Teilen der Fläche eine Art Tüten entstehen, deren untere Spitzen nochmals zusammengedreht werden. Hierdurch entstehen
beim Wiederflachlegen Gebilde*..'welche eine
besondere Eigenart kräftigen Leders in natürlichem Zustande 'darstellen und außerderh das
Ganze besonders schmücken.
Das bisher neutralfarbige oder schwach im Grunde gefärbte Stück, wird nun in an sich
bekannter Weise wie bei Leder mit Farben, Beizen und Lacken derart behandelt, daß die
obere Schicht mit Lack, Fett, Wachs oder ähnlichen Substanzen auf der oberen Schicht.
abgedeckt und hierauf gefärbt wird, wodurch die Farben auf der oberen Fläche nur schwach
oder gar nicht eindringen, wogegen sie in den
(2. Auflage, ausgegeben am 4. Mär\
nicht abgedeckten, tiefliegenden Stellen tief eindringen und auf diese Weise die eigenartige
Wirkung antiken Leders annehmen. Durch ein Überstreichen mit gut biegsamen Klebstoffen
wird nun die durch oben beschriebene Behandlung etwa rauh gewordene Fläche' mit
einer dünnen Gummi- oder Leimschicht bearbeitet, dann getrocknet, mit magerer Wachsschicht
übergangen und hierauf behufs Erreichung großer Weichheit mit hierzu geeigneten
Instrumenten so ' überrieben, daß sich eine elastische, geschmeidige und weiche Fläche
bildet. Durch nachträgliches, nochmaliges Lackieren wird dem Ganzen die nötige HaItbarkeit
gegen von außen schädigende Einflüsse gegeben.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:
Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzstoffes unter Benutzung eines Grundstoffes, bestehend aus einer Unterlage aus weichem Papier, die mit festem Papier überklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Unterlage aus weichem Papier und der Auflage aus festem Papier Lederabfälle aller Art eingebettet werden/worauf in dem so erhaltenen Produkt durch Knüllen, Eindrehen von tütenartigen Zwickeln mit der Hand oder durch mechanische Hilfsmittel, ohne Pressung, ledernarbenartige Gebilde erzeugt werden, welche dem Ganzen nach Färbung, Lackierung und Glättung das Aussehen natürlichen Leders geben.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE309545C true DE309545C (de) |
Family
ID=562692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE309545C (de) |
-
0
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