DE274416C - - Google Patents
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09G—POLISHING COMPOSITIONS; SKI WAXES
- C09G1/00—Polishing compositions
- C09G1/06—Other polishing compositions
- C09G1/14—Other polishing compositions based on non-waxy substances
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- Paints Or Removers (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
* 274416-KLASSE 22 h. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Lackmischungen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1913 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf Lacke und Verfahren zu ihrer Herstellung, und zwar auf
einen Lack, im besonderen einen Politurlack, der imstande ist, beim Trocknen einen dünnen,
aber gut schützenden und dekorativen Überzug und eine wachsähnliche oder halbglänzende
Politur auf der Fläche zii geben, auf welcher der Lack angewendet wird. Der Lack besteht
aus einer Gummi- und Ölgrundlage, die in besonderer Weise durch Kochen, Erhitzen und
Oxydieren behandelt wird, welche Behandlung über die übliche bei der Herstellung gewöhnlicher
Lacke hinaus verlängert wird; der Lack besteht ferner aus einem mischbaren Verdünnungs-
oder Lösungsmittel, dessen Viskosität im Falle eines Politurlackes so ge-"
wählt wird, daß der Lack besonders für das Handpolieren oder das Aufbringen mit Politurlacken
geeignet ist. Die Erfindung umfaßt ferner das Verfahren zur Herstellung eines Lackes, bei dem eine geeignete Lackbasis, gewöhnlich eine Mischung von Öl und
Harz oder Gummi, einer ausgedehnten Behandlung durch Erhitzen unterworfen wird, die als überlanges Kochen oder Überoxydierung
bezeichnet werden kann, wobei diese Behandlung gewöhnlich in Gegenwart von die Oxydation erleichternden Mitteln, wie Metalloxyden
oder -salzen ti. dgl., stattfindet, worauf die so behandelte Lackbasis mit einem geeigneten
mischbaren Verdünnungsmittel oder mit einer Mischung solcher Lösungsmittel verdünnt
wird, um einen homogenen Lack von der gewünschten Viskosität zu schaffen.
Für viele Zwecke ist es wünschenswert, Holz und andere Flächen mit einem Lacküberzug
zu versehen, der, während er einen Schutz gewährt, wie er durch sachgemäße Anwendung
eines Lackes von guter Qualität erhalten wird, dennoch den Hochglanz und den Schein
des gewöhnlichen Lacküberzuges nicht besitzt. Dies trifft im besonderen zu bei Möbeln, Fußböden
usw., wo eine stumpfe oder wachsähnliche Politur oft einer schimmernden oder hochglänzenden Oberfläche vorgezogen wird.
Um diese wachsähnliche oder halbglänzende Politur zu erhalten, hat man bisher zu verschiedenen
Hilfsmitteln seine Zuflucht nehmen müssen. Bisweilen ist, nachdem der gewöhnliche
Lacküberzug aufgebracht worden ist, die Oberfläche mit einer Mischung eines Öles
oder eines fein gepulverten Schleifmittels gerieben worden, wodurch der ursprüngliche
Hochglanz des Lacküberzuges gemildert und in größerem oder geringerem Grade gedämpft
worden ist. Ein derartiges Verfahren bedingt augenscheinlich beträchtliche Handarbeit und
verlangt eine besondere Geschicklichkeit. In anderen Fällen ist versucht worden, das gewünschte
Resultat dadurch zu erreichen, daß auf eine lackierte oder unlackierte Oberfläche
flüssige Mischungen aufgetragen wurden,
welche Wachse oder wachsähnliche Körper enthielten, die nach dem Trocknen Überzüge
von weniger hohem Glanz als gewöhnliche Lacke ergaben. Derartige Überzüge waren aber nicht befriedigend, hauptsächlich weil
AVachse keinen immerwährenden und dauernden Schutzüberzug erzeugen. Die Wachse
sind zu weich und ermangeln der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit guter Lack-,
ίο Gummi- und Harzsorten, welche in zweckmäßiger
Weise mit Ölen zu einer richtigen Lackbasis zusammengearbeitet werden. .
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, die eben erwähnten Schwierigkeiten
und Einwände zu vermeiden und einen Lack herzustellen, der, nachdem er auf eine Fläche
aufgebracht ist, zu einem wahren Lacküberzug eintrocknet, der Körper, Beständigkeit
und Dauerhaftigkeit besitzt, dabei aber einen wachsähnlichen oder Mattglanz besitzt, zum
Unterschied von der Hochglanzlackierung, die bisher mit den bekannten Lacken erhalten
wurde.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, einen Lack der eben beschriebenen Art herzustellen,
der besonders für Polierzwecke geeignet ist, d. h. für die Auftragung mit Hilfe
eines Polierballens oder ähnlichen Materials. Bei der gewöhnlichen Art, Holz u. dgl. mit
einem Lacküberzug zu versehen, ist es Übung, die Lackmischungen mit einem Pinsel aufzutragen.
Dies bedingt eine verhältnismäßig dicke oder viskose Mischung, eine Mischung mit genügender Adhäsion und Kohäsion, um
wenigstens einen dünnen Aufstrich gegen den Druck der Pinselhaare zu erzeugen. Viel
Übung ist nötig, um einen glatten, gleichmäßigen Überzug durch Auftragen eines Lackes mit einem Pinsel zu erhalten, und
diese Tätigkeit liegt gewöhnlich weit außerhalb der Geschicklichkeit des gewöhnlichen
Privatmannes oder Amateurs, wenigstens soweit die Herstellung lackierter Oberflächen
von hoher Qualität in Betracht kommt, die frei von Pinselmarken, Streifen, Furchen usw.
sind.
Bei der praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es möglich, eine
Mischung zu erzeugen, die von' jedermann unter Erhalt eines Überzuges von sehr guter
Beschaffenheit verarbeitet werden kann, ohne daß fachmännische Übung erforderlich ist.
und zwar einen Überzug von glatter, harter, gleichmäßiger Oberfläche, die einen matten
oder wachsähnlichen Glanz zeigt. Hierfür ist es wünschenswert, eine Mischung zu erhalten,
die in anderer Weise als mittels eines Pinsels angewendet werden kann, da der Gebrauch
eines Pinsels gewisse Geschicklichkeit erfordert. Das Auftragen mittels eines Lappens
ist bei gewöhnlichen Lacken nicht angängig, obwohl es die Herstellung gleichmäßiger,
streifenloser Überzüge gestattet, da die gewöhnlichen Lacke den Lappen verkleben und
vor dem Lappen sich zusammenschieben, während sie hinter ihm eine rauhe unregelmäßige
Oberfläche lassen, die gewöhnlich voll von Fäden und Fasern ist; außerdem liefern gewöhnliche
Lacke nicht die Art von weichem Glanz, welche hier in Betracht kommt.
Es ist nun gefunden worden, daß ein Lack von einer Viskosität, die ungefähr in der Nähe
von 1400 bei der Untersuchung in einem Tagliabue Viskosimeter (oder ähnlichem Instrument)
bei einer Temperatur von ungefähr 2i° C. liegt, dünn genug ist, um die freie Anwendung
mit einem Lappen zu gestatten. Der Lack geht leicht in den Lappen hinein und verläßt
ihn leicht wieder und ermöglicht es, daß ein kräftiges Häutchen sich auf der behandelten
Oberfläche unter dem Lappen bildet. Es ist in der Praxis indessen nötig, zu gewissen
Hilfsmitteln bei der Herstellung eines solchen Lackes Zuflucht zu nehmen, wenn er die'gewünschte
Art des Überzuges bei einer solchen Viskosität liefert, um ein dünnes Lackhäutchen
unter dem. Lappen sich bilden zu lassen, das beim Trocknen einen filmartigen Überzug
mit Körper und Mattglanz gibt. Gewöhnliche Pinsellacke enthalten, wenn sie auf ungefähr
1400 Viskosität verdünnt oder herabgesetzt sind, ungefähr 1,8 kg bis 2,3 kg der Lackbasis
(Lackgummi und trocknendes Öl) per 4,51, wobei der Rest Lösungs- oder Verdünnungsmittel
ist. Es sind also ungefähr 40 Prozent Basis Und 60 Prozent Verdünnungsmittel vorhanden.
Selbst bei dieser Verdünnung geben gewöhnliche Lacke noch einen verhältnismäßigen
Hochglanz.
Nach der vorliegenden Erfindung wird eine Mischung mit besonders behandelten Lackgummisorten
und Ölen hergestellt, und zwar Lackgummisorten und Ölen, die stark oxydiert
oder eine verhältnismäßig lange Zeit hindurch erhitzt worden sind. Mit derartigen Materialien
kann ein mit dem Lappen auftragbarer Lack von entsprechender Viskosität hergestellt
werden, der nur etwa 0,9 bis 1,4 kg oder " sogar noch weniger Lackbasis per'4,5 1 enthält,
der aber leicht in einen Lappen eintritt und diesen wieder verläßt, der sich nicht anhäuft
oder streifig wird, sondern einen harten, gleichmäßigen, streifenlosen Überzug mit Körper
hinterläßt und ohne große Geschicklichkeit angewendet werden kann. Dieser Lacküberzug
hat nach dem Trocknen den gewünschten wachsähnlichen oder Mattglanz.
Bei der Ausführung des vorliegenden Verfahrens wird eine geeignete Lackbasis erhitzt
oder unter bestimmten Bedingungen eine verhältnismäßig lange Zeit hindurch gekocht.
Dies geschieht am besten in Gegenwart eines
geeigneten, die Oxydation unterstützenden Mittels, wie eines Metalloxydes oder -salzes
von entsprechender Art; es kann aber auch allein durch ausgedehntes Erhitzen erreicht
werden. Dieses Kochen wird über den Punkt hinausgetrieben, bei dem das Kochen einer
Lackbasis bei den gewöhnlichen Verfahren zur Herstellung von Lack beendigt wird, Für
gewöhnlich nun würde die nach vorliegendem
ίο Verfahren erhaltene Lackbasis für übermäßig
gekocht und praktisch wertlos angesehen werden. Über die exakte Natur der Veränderungen,
die in der Lackbasis durch solches überlanges Kochen herbeigeführt werden, kann nichts genaues gesagt werden, da die sich abspielenden
Reaktionen mehr oder weniger verwickelt und wenig verständlich sind. Oxydation findet in größerem oder geringerem
Umfange statt, und dieses ausgedehnte Erhitzen kann etwa als verlängerte Oxydation
oder Uberoxydation der Lackbasis bezeichnet werden, obwohl diese Ausdrücke nicht zu
scharf aufgefaßt werden dürfen. Polymerisation tritt auch während dieser Behandlung
ein. Jedenfalls gibt die so erhaltene veränderte Lackbasis, wenn sie in einem geeigneten
Verdünnungsmittel gelöst wird, einen Lack, der nach seinem Aufbringen auf eine Oberfläche und nach dem Trocknen einen
wirklichen Lackfilm oder -Überzug liefert, der indessen den gewünschten Mattglanz besitzt.
Durch Verdünnen des Lackes innerhalb der vorerwähnten Viskositätsstufen können mit
Lappen auftragbare Lacke erhalten werden, welche auch durch ihre Eigenschaft gekennzeichnet
sind, dem Holz u. dgl. einen wachsähnlichen Glanz zu erteilen.
Ein bemerkenswertes Kennzeichen der nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Lackbasis
ist ihre Eigenschaft, größere Mengen von Verdünnungsmitteln aufzunehmen, als gewöhnliche Lackbasen bei der Herstellung
\ron Mischungen derselben Viskosität es tun.
Dies ist von großer Bedeutung besonders bei Politurlacken, die als wichtigste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung angesehen werden. Es mögen beispielsweise bei der Herstellung
eines gewöhnlichen Lackes 45 kg Kauriharz ungefähr 1 oder 2 Stunden lang mit
90 1 Leinöl gekocht oder erhitzt werden. Diese Menge der Basis würde 180 1 bis 203 1 Terpentin
erfordern, um einen Lack von der Viskosität von 140° zu erzeugen, oder einer Viskosität,
bei welcher der Lack mit einem Lappen aufgetragen werden könnte. Wenn man nun dieselbe Lackbasis etwa 10 bis 12 Stunden lang auf annähernd 2600C. erhitzt, wird
die Viskosität so vermehrt, daß der Lack 455 1 bis 5701 Terpentin aufnimmt, bis er zu der
gewöhnlichen Viskosität herabgesetzt wird. Ein so hergestellter Lack trocknet aber ungleich
der zuerst erwähnten Mischung mit einer Basis, die in der. gewöhnlichen Weise
gekocht ist, mit wachsartigem Glanz und ist viel besser für das Auftragen mit einem Lappen
geeignet. Die Erhitzungsdauer kann wesentlich verringert werden, wenn in Gegenwart
eines geeigneten Aletalloxydes oder -salzes erhitzt wird. So hergestellte Lacke
lassen sich ganz besonders gut unter dem Lappen oder Tuch verarbeiten, ohne daß sie
verkleben oder sonst Anstände hervorrufen. Zu derselben Zeit hat der erhaltene Lacküberzug
den erforderlichen Körper, die erforderliche Dauerhaftigkeit und auch den gewünschten
wachsähnlichen Glanz.
Die Basis der vorliegenden Lackmischungen soll einen harten Lackgummi oder ein solches
Harz und fettes Öl enthalten. Das beste Harz ist hartes, fossiles oder halb fossiles Harz oder
Gummi, wie Kauri, Manila Kopal, ostindischer Kopal, brasilianischer Kopal, Dammar
usw. Andere Harze, wie Pontianakharz und selbst Kolophonium können benutzt werden.
Das zu benutzende Öl kann ein fettes, trocknendes oder halb trocknendes Öl pflanzlichen
oder tierischen Ursprunges sein, wie Leinöl, Periilaöi, Maisöl, chinesisches Öl oder Tungöl,
Soyabohnenöl, Fischöl usw. Das Harz wird zweckmäßig in dem fetten Öl geschmolzen.
Bei Verwendung eines fetten Öles, das die Eigenschaft besitzt, selbst Überzüge zu
geben, kann die Viskosität niedriger gehalten werden, da in diesem Falle das Öl bei der Bildung
des Überzuges mitwirkt. Das Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel kann vorteilhaft
ein Koblenwasserstofflösungsmittel von mehr oder weniger flüchtigen Eigenschaften,
wie Terpentinspiritus, Kienöl, Holzterpentin, Harzöl, Petroleumdestillate, Benzin, Gasolin,
Benzol, Toluol, Xylol, Steinkohlenteernaphta usw., sein bzw. andere flüchtige Lösungsmittel,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelkohlenstoff, Chloroform, Azeton, Azetonöl,
usw. können benutzt werden. Welcher Art aber auch dieser dritte Bestandteil oder das
Zusatzmittel zum Einstellen der Viskosität sein mag, so soll es doch stets leicht mischbar
mit der Lösung des betreffenden Harzes oder Gummis in dem betreffenden benutzten fetten
Öl sein, da für die vorliegenden Zwecke die Mischung als ganze homogen sein muß. Es
können zur Herstellung eines typischen Lackes nach der vorliegenden Erfindung beispielsweise
45 kg Manilagummi, 68 1 Leinöl und 23 1 Soyabohnenöl in üblicher Weise miteinander
zusammengebracht und dann mit 15 Prozent Kalziumoxyd (gutem fetten Weißkalk) versetzt
werden. Nach dem Zusatz kann das Erhitzen etwa 5 bis 7 Stunden fortgesetzt werden.
Diese Behandlung liefert eine Basis, welche den Zusatz von 5001 bis 570 1 Terpen-
tin verlangt, um einen Lack von einer Viskosität von 1400 zu liefern. Der Lack gibt
den gewünschten Überzug mit wachsähnlichem Glanz und ist auch besonders für die Politur
geeignet. Eine typische Zusammensetzung enthält als Lackbasis 23 kg Kauriharz, 23 kg
Kolophonium mit 68 1 Holzöl und 23 1 Perillaöl. Zu dieser Basis können 2,3 kg Kalk, 1,4 kg
Mangandioxyd und 0,5 kg Bleioxyd hinzugesetzt werden. Diese Mischung wird dann
etwa 4 bis 5 Stunden lang bei einer Temperatur von etwa 249 bis 2600 C. erhitzt. Die
entstehende gekochte Lackbasis kann dann mit 5451 Terpentin versetzt werden. Bei
einem anderen Beispiel enthält die Lackbasis 45 kg Pontianak mit 68 1 Leinöl und 23 1 Holzöl.
Als Oxydationsmittel werden 1,4 kg Bleioxyd, 1,4 kg Kalziumoxyd und 0,5 kg Manganoxyd
hinzugesetzt, worauf die Mischung etwa 5 bis 6 Stunden lang auf ungefähr
271 ° C. erhitzt wird. Ungefähr 500 1 Terpentin sind erforderlich, um diese Basis auf die
zum Zwecke des Auftragens mit einem Lappen erforderliche Viskosität herabzusetzen. Bei
einem vierten Beispiel werden 45 kg Kauri mit 45 1 Leinöl zusammengebracht, um eine
Lackbasis zu liefern, worauf 2,3 kg Bleioxyd zugesetzt werden. Die Mischung wird 7 oder
8 Stunden lang bei etwa 2600 C. gekocht. Eine geeignete Viskosität für das Auftragen mit
dem Lappen wird erhalten durch Herabsetzen des entstandenen Produktes mit 57° 1 Terpentin.
Während in den vorliegenden Beispielen Metalloxyde als die Oxydation erleichternde
Mittel genannt sind, sind gewisse Metallsalze, wie z. B. Perborate oder Resinate, auch
brauchbar und können unter gewissen Bedingungen benutzt werden. Verschiedene Bleioxyde
können benutzt werden, wie Bleiglätte^ Mennige, orangefarbene Mennige und Blcisuperoxyd.
An Stelle von Terpentin können andere Lösungsmittel als die zuvor genannten zur Verdünnung
benutzt werden. Alle diese Mischungen können, obwohl sie zu dünn für eine wirksame
Anwendung mittels des Pinsels sind, gut auf Holz mit Hilfe eines Tuches aufgebracht
werden; sie dringen leicht in die Holzporen ein und überziehen diese, indem sie einen
glatten, harten Lacküberzug von erheblicher Dicke auf dem Holz liefern, der frei von Streifen
und Furchen ist. Die Mischung verklebt das Tuch nicht, sondern dringt leicht in die
Poren des Tuches ein und wird von diesem wieder leicht auf die zu behandelnde Oberfläche
abgegeben. Die Mischung kann in solche Oberfläche mit einiger Anwendung von Kraft eingerieben werden, ohne daß sie klebt
oder eine streifige Oberfläche gibt.
Beim Überziehen von Holzflächen durch Anwendung einer homogenen flüssigen Mischung
der beschriebenen Art mit Hilfe eines Tuches wird ein viel besseres Resultat erhalten,
was die Glätte und den Glanz des Überzuges, die Herstellung eines dünnen, aber dauerhaften Überzuges und die Ausfüllung
der Poren anlangt, als bei der Benutzung der gewöhnlichen, mit dem Pinsel aufgetragenen
Lacküberzüge. Es können natürlich keine Pinselmarken auftreten. In einer einzigen
Operation können Ergebnisse erhalten werden, die durch keine Behandlung mit nicht
homogenen emulsionsartigen Mischungen, wie den üblichen Möbelpolituren, erhalten werden.
Der Lack dringt in alle Poren ein und füllt diese aus, an Stelle daß er nur zum großen
Teil diese überbrückt, wie es mit dicken, mit dem Pinsel aufgetragenen Lacken der Fall ist,
und eine gute fertige Politur wird in einem einzigen Arbeitsgange erhalten. Bei der vorbereitenden
Vereinigung der Gummiarten und der Öle in den vorbeschriebenen Beispielen ist es am besten, dem gewöhnlichen Verfahren zu
folgen. Die Gummisorten werden zuerst für sich geschmolzen und dann erhitzt, um sie in
den Ölen löslich zu machen, worauf dann die Öle zugesetzt werden, um die wirkliche Lackbasis zu liefern. Es findet ein gewisser Verlust
durch Entfernung der flüchtigen Bestandteile während des Erhitzens der Gummisorten
statt; dieser Verlust kann ungefähr 10 Prozent bei einem typischen Beispiel betragen. Die.
Menge des nach der Veränderung der Basis durch die Wärmebehandlung zwecks Erzeugung
eines Politurlackes zugesetzten Lösungsmittels wechselt einigermaßen, wie in den Beispielen
gezeigt, je nach der Art der zu behandelnden Basis. Allgemein gesprochen, kann
man aber annehmen, daß, um eine schließliche Viskosität von ungefähr 1400 zu erhalten, das
Gewicht des notwendigen Terpentins annähernd dreimal so groß ist als das ursprüngliche
Gewicht von Gummi und Öl zusammen, welche die Basis bilden. AVo Terpentin als
Verdünnungsmittel benutzt wird, ist die Menge der Lackbasis in dem Endprodukt im
Durchschnitt ungefähr 25 Prozent des Gewichtes. Dieser Prozentsatz wechselt natürlich
mehr oder weniger nach dem besonderen benutzten Verdünnungsmittel, die angegebenen Zahlen können aber als annähernde
Durchschnittszahlen betrachtet werden.
Es ist zu bemerken, daß der vorstehend für den neuen Politurlack als geeignet angegebene
Viskositätsgrad eine willkürliche Zahl ist, welche unter Standardbedingungen bestimmt
ist und deren numerischer Wert ganz von dem besonderen Verfahren zur Bestimmung der Viskosität abhängt. Andere Instrumente
als das nach Tagüabue geben andere Ablesungen, und die Ablesungen wechseln auch mit
der Temperatur der Beobachtung. Zur Bequemlichkeit kann die bei dem vorliegenden
Politurlack gewünschte Viskosität als eine Viskosität bezeichnet werden, die annähernd
einer Ablesung von 1400 Tagliabue bei 21° C.
entspricht.
Claims (7)
- Pate nt-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Lackmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine geeignete Lackbasis hergestellt und einer solange ausgedehnten Erhitzung unterworfen wird, bis ein trockenes Häutchen der Basis, das sich aus einer geeig-v rieten Lösung dieser Basis abscheidet, einewachsartigeodermattglänzende Oberfläche zeigt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung der Lackbasis in Gegenwart von die Oxydation befördernden Zusatzmitteln geschieht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß ein Metalloxyd als Zusatzmittel benutzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die nach den vorhergenannten Ansprüchen behandelte Lackbasis in so viel Verdünnungs- oder Lösungsmittel gelöst wird, daß ein Politurlack entsteht, der eine Viskosität von ungefähr 1400 Tagliabue unter Standardbedingungen besitzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kohlenwasserstoff als Lösungsmittel für die Basis benutzt wird.
- 6. \Aerfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus Lackgummi und einem fetten Öl eine Lackbasis hergestellt wird, welche dann nach den vorhergehenden Ansprüchen weiterbehandelt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackbasis nicht weniger als etwa 4 Stunden bei einer Temperatur von etwa 2600 C. erhitzt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
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- 1913-09-09 FR FR462409A patent/FR462409A/fr not_active Expired
- 1913-09-09 GB GB191320401D patent/GB191320401A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR462409A (fr) | 1914-01-27 |
GB191320401A (en) | 1914-08-20 |
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