DE308024C

DE308024C -

Info

Publication number: DE308024C
Application number: DENDAT308024D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 308024 KLASSE 54 a. GRUPPE

AKTIENGESELLSCHAFT FÜR KUNSTDRUCK in NIEDERSEDLITZ b. DRESDEN.

■■■■.-.'■■,■-■;■· Zusatz zum Patent 307404.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. September 1917 ab. Längste Dauer: 25. März 193L

Der Gegenstand des Patentes betrifft eine zusätzliche Ausbildung der unter Patent 307404 beanspruchten Einrichtung zur Herstellung von Pappschachteln'mit abgerundeten Kanten, bei welcher die bei der Preßgangbewegung eine Zentralbewegung ausführenden Backen gleichzeitig eine senkrecht zu dieser Zentralbewegung gerichtete Verschiebung ausführen.

Bei der Preßeinrichtung gemäß vorliegender Erfindung befinden sich die verschiebbaren Preßbacken mit der Ziehform an der oberen Preßplatte, während die zur Betätigung der Preßbacken dienenden Anschläge mit der Kernform an der Grundplatte angeordnet sind und mittels Schrauben in Nuten der Grundplatte verschoben und festgestellt werden können. Hierdurch wird es möglich, mit dem gleichen Preßwerkzeug Pappen verschiedener Stärke zu bearbeiten, sowie die Preßorgane (d. h. Ziehform und Kernform) auszuwechseln.

Außerdem sind die Preßbacken an ihren Innenseiten etwas ausgearbeitet, damit sie über den Rand der Ziehform greifen und eine vollkommene Anpressung und Ausstreichung bewirken.

In der Zeichnung ist die Ausführungsform der Preßeinrichtung dargestellt, und zwar zei-

Fig. ι den Oberteil, von unten gesehen,
Fig. 2 den Unterteil, von oben gesehen,

Fig·. 3a, 3b und 3c die verschiebbaren Preßbacken der oberen Platte je in Rückansicht nach Schnitt E-E bzw. Seitenansicht bzw. Eckdurchschnitt, .

Fig. 4a, 4b und 4c dieAnschläge der Grundplatte je in Rückansicht nach Schnitt G-H bzw. Öberansicht bzw. Seitenansicht,

Fig. 5 einen Diagonalschnitt der oberen Preßplatte nach der Linie A-B (Fig. 1),

Fig. 6 einen Diagonalschnitt der Grundplatte nach der Linie C-D (Fig. 2),

Fig. 7 die gesamte Einrichtung im Schnitt in Arbeitsstellung. . .

Der in Fig. 1 dargestellte obere Teil besteht aus der oberen Preßplatte b mit der Ziehform oder. Patrize d, während der in Fig. 2 dargestellte untere Teil aus der Grundplatte a mit der Kernform oder Matrize c besteht.

Die in bekannter Weise mit der Kernform erwärmbare Grundplatte α besitzt die in diagonalen oder radialen Führungen bzw. Schwalbenschwanznuten zentral verschiebbaren Eckstücke e (vgl. Fig. 4), welche durch die Federn f gegen die Einstellschrauben g nach außen gepreßt und durch letztere in der jeweils passenden Stellung gehalten werden.

Bei der oberen Preßplatte b sind in diagonalen oder radialen Führungen bzw. Schwalbenschwanznuten die Eckpreßbacken h zentral verschiebbar angeordnet, welche durch Federn i nach auswärts gegen die Begrenzungsschrauben k gedrückt werden.

Die erwähnten Preßbacken h (Fig. 3) besitzen die äußeren schrägten Flächen h^L, wäh-. rend sie an ihrer Innenseite bei h² (wie aus Fig 3c erkennbar) etwas ausgearbeitet sind, d. h. im unteren Teil etwas übergreifen. Das Zusammenpassen der Teile h und e ist dabei derart, daß die schrägen Flächen h¹ der Preßbacken h gegen die abgerundeten oder je nach Wunsch abgeschrägten Kanten oder Flächen e¹ ■ der unteren Eckstücke e treffen und hierdurch unter Überwindung der Federn / die zentrale Bewegung der Eckpreßbacken h gegen die Formen c und d veranlassen.

Aus der die beschriebenen Teile der Einrichtung in Arbeitsstellung zeigenden Fig. 7 wird verständlich, wie ein auf die Kernform c gesetztes, vorgearbeitetes Werkstück von der Ziehform d gepreßt und durch die Matrizenkehlung· an seinen wagerechten Kanten abgerundet wird, während gleichzeitig die Eckpreßbacken h bei ihrer durch die Andrückflächen h\ e¹ bewirkten Zentralbewegung eine senkrecht zu dieser letzteren gerichtete Bewegung vollführen. Hierdurch erfolgt neben dem Pressen und Formgeben der aufrechten Kanten ein von oben nach unten wirkendes Ausstreichen der Ecken des Werkstückes und ein Glattziehen des aufgelegten Uberklebpapiers in der Weise, daß die Preßbacken an den Vertikalkanten des Werkstückes unter zunehmendem Druck herabgleiten. Hierbei können die Preß backen h mit ihren ausgearbeiteten Innenseiten h² über den Rand der Ziehform oder Patrize d hinübergreifen und so eine vollkommene Anpressung unabhängig von den Preßteilen c und d ausüben.

Mit der beschriebenen Einrichtung können Schachteln geformt und geklebt werden. Und zwar können in dem gleichen Preßwerkzeug die Schachtelteile aus Pappen verschiedener Stärke bearbeitet werden, ohne daß bei stärkerem Papier ein Würgen entsteht. Denn während einerseits die Preßbacken h der Pappstärke entsprechend stets nachgeben, können die Anschläge e zum Zwecke einer genauen Ausgleichung· größerer Stärkedifferenz mittels der Schrauben g eingestellt werden. Diese Einstellung der Anschläge e ermöglicht es auch, bei der Preßeinrichtung in ihrer Größe abweichende Preßorgane c und d auszuwechsein.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Einrichtung zur Herstellung von Pappschachteln mit abgerundeten Kanten nach Patent 307404, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken .(A) an ihrer Innenseite derart mit Aussparungen versehen sind, daß sie (h) bei der Preßgangbewegung über den Rand -der Ziehform (d) übergreifen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verschiebung der Eckpreßbacken (d) dienenden Anschläge (e) auf der Grundplatte (σ) mittels Anschlagschrauben und Druckfedern in der jeweiligen Arbeitsstellung einstellbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. .