-
Verfahren zum Ausstanzen von Werkstücken aus aufgestapelten Tafeln
aus Pappe, Leder, Gummi u. dgl. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten
von Amerika vom i9. August igi8 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Ausstanzen von Versteifungskappen, Einlegesohlen, Brandsohlen und
ähnlichen Werkstücken aus aufgestapelten Tafeln aus Pappe, Leder, Gummi u. dgl.
und besteht darin, daß die unter der oder den auszustanzenden Tafeln liegende Tafel
als Stanzwiderlager dient, und daß während des Ausstanzens der als Stanzwiderlager
benutzten Tafel die nächstfolgende darunterliegende Tafel das Stanzwiderlager bildet.
Hierbei muß, um keinen Ausschuß zu erhalten, die als Stanzwiderlager benutzte Tafel
dem Stanzmesser in stets gleicher Lage bei gleichmäßiger Schaltung des Tafelvorschubes
dargeboten werden, so daß die während des Ausstanzens der vorhergehenden Tafel herbeigeführten
Einschnittein Übereinstimmung mit dem Stanzmesser sind.
-
Das neuartige Verfahren bringt den Vorteil mit sich, daß keine aus
Holz oder anderen Stoffen bestehende Stanzblöcke angewendet zu werden brauchen.
Das Abschlichten hölzerner Stanzblöcke erfordert bekanntlich zusätzlich zu dem Kostenpreis
des Stanzblockes beträchtlichen Zeitaufwand. Es hat sich gezeigt, daß die gemäß
dem neuartigen Verfahren hergestellten Werkstücke glatt und faserlos ausgeschnitten
werden.
-
Eine Stanze zum Ausüben des neuen Verfahrens ist in der Zeichnung
veranschaulicht. -Abb. r ist ein Schaubild der Stanze.
-
Abb. 2 erläutert im Grundriß das Stanzverfahren.
-
Abb. 3 bis 5 erläutern das aufeinanderfolgende Ausstanzen des in Stapelform
dargebotenen Stanzgutes.
-
Die Presse besitzt einen Tisch 6, der die aufgestapelten Papptafeln
trägt. Der Tisch 6 kann auf Führungsstücken =2 des Gestelles xo verschoben werden.
An dem linken Ende
des Tisches 6 ist ein Handgriff 15 angebracht,
mittels dessen der Tisch verschoben werden kann. Eine federbelastete Klinke 16 kann
in eines einer Reihe von Löchern 18 des Gestelles io einfallen. Der Abstand zwischen
den Löchern 18 entspricht der beabsichtigten Breite des auszustanzenden Werkstückes
in der Längsrichtung des Tisches 6. An dem Tisch 6 sind Stifte 2o vorgesehen, die
die übereinanderliegenden Tafeln in der erforderlichen Lage mit Bezug aufeinander
halten.
-
Ein Kreuzkopf 22 ist durch Kurbelstangen 24 mit nicht dargestellten
Kurbelscheiben verbunden. In einer längsweisen Führung 26 des Kreuzkopfes 22 gleitet
ein Block 28, an dem der Stanzmesserträger 3o angeordnet ist. Damit der Träger 3o
dem Kreuzkopf entlang bewegt und vorübergehend in eingestellter Lage gesichert werden
kann, ist ein an Zapfen 34 an dem Block 28 drehbares Glied 32 vorgest-hen, das einen
Handgriff 36 aufweist. An dem Glied 32 ist ein Sperrhaken 38 ausgebildet, der in
eine einer Anzahl von Kerben einer abnehmbar an der Seite des Kreuzkopfes vorgesehenen
Stange 40 einfallen kann. Der Abstand zwischen diesen Kerben, von denen zwei durch
die Bezugszeichen 42 und 43 angedeutet sind, entspricht den Abmessungen des auszustanzenden
Werkstückes in der Querrichtung des Tisches und der Art und Weise, in der das Ausstanzen
der Werkstücke erfolgen soll. Die Stange 4o kann ausgewechselt werden, um Änderungen
der Größe der Werkstücke Rechnung zu tragen.
-
Während des Ausstanzens jedes einzelnen Werkstückes wird in bekannter
Weise das vorher ausgestanzte Werkstück durch das nächste Werkstück in den Hohlraum
des Stanzmessers heraufgepreßt, bis ein an dem Stanzmesser vorgesehener Behälter
44 mit Werkstücken angefüllt ist.
-
Das Ausstanzen sogenannter rechter und linker Werkstücke kann in der
in den Abb. i und 2 dargestellten Weise bewirkt werden. Das Bezugszeichen a (Abb.
2) deutet den ersten Stanzschnitt an. Die Werkstücke b werden dann aufeinanderfolgend
ausgestanzt, so daß ihre breiten Enden in derselben Richtung weisen. Das letzte
Werkstück ist durch das Bezugszeichen c angedeutet. Während des Ausstan7ens der
Werkstücke a, b und c wirkt der Sperrhaken 32 mit den unteren Kerben 43 der
in umgedrehter Stellung angebrachten Stange4o zusammen. Das Stanzmesser wird dann
so in seinem Halter eingestellt, daß das breite Ende in entgegengesetzter Richtung
weist. Während des Umkehrens des Stanzmessers wird es seitlich um eine Strecke verschoben,
die gleich dem halben Abstand zwischen den Werkstücken b ist. Während des fortgesetzten
Arbeitsganges der Presse werden aufeinanderfolgend die Werkstücke d ausgestanzt,
wobei der Sperrhaken 32 mit den oberen Kerben 42 der nun umgedrehten Stange 40 zusammenwirkt.
Der Träger 30 ist mit dem Block 28 durch eine Welle 46 verbunden, die durch
eine aus einem Stück mit dem Block 28 bestehende Muffe 48 hindurchragt. Durch Festziehen
einer Flügelmutter 5o kann das mittels des Handrades 52 eingestellte Stanzmesser
in seiner Lage gesichert werden.
-
Die aufgestapelten Papptafeln werden so auf den Tisch aufgebracht,
daß die Stifte 2o in Löcher des Stanzgutes eintreten und den Stapel in der beabsichtigten
Lage halten. Das sich senkende Stanzmesser durchschneidet die oberste Tafel und
dringt teilweise in die zweite Tafel ein, so daß die letztere der ersten Tafel als
Stanzwiderlager dient. Der Stanzabfall der obersten Tafel wird nach dem Ausstanzen
der erforderlichen. Anzahl von Werkstücken entfernt (Abb. 4), und der Arbeiter setzt
in der beschriebenen Weise das Ausstanzen von Werkstücken aus der neuen obersten
Tafel fort, wobei die nächstfolgende Tafel wieder das Stanzwiderlager bildet. Dieser
Vorgang kann sich wiederholen, bis die unterste Tafel des Stapels das Stanzwiderlager
bildet. Der Arbeiter nimmt dann diesen Bogen ab und legt ihn auf einen neuen in
die Presse eingeführten Papptafelstapel auf. Da die Stifte 2o den Tafelstapel in
vorherbestimmter Weise einstellen, so sind die durch teilweises Eindringen der Schneidkante
des Stanzmessers hergestellten Einschnitte diese Tafel in. Übereinstimmung mit dem
Stanzmesser. Es liegt natürlich in dem Bereich der Erfindung, eine beliebige Anzahl
von Werkstücken während jedes Hubes des Stanzmessers auszustanzen, wobei stets die
der Schneidkante angrenzende Tafel das Stanzwiderlager bildet.