DE378424C

DE378424C - Vorrichtung zum Kappen und Woelben von Schachteln, Tellern usw. aus Pappe und aehnlichen Stoffen

Info

Publication number: DE378424C
Application number: DEB100738D
Authority: DE
Original assignee: PAUL BELLMANN
Current assignee: PAUL BELLMANN
Priority date: 1921-07-21
Filing date: 1921-07-21
Publication date: 1923-07-14

Description

Vorrichtung zum Kappen und Wölben von Schachteln, Tellern usw. aus Pappe und ähnlichen Stoffen. Unter Kappen und Wölben von Schachteln, Tellern usw. aus Pappe oder ähnlichen Werkstoffen versteht man in der Kartonnagenindustrie das Überziehen der Werkstücke mit Glanzpapier unter gleichzeitiger Formgebung. Das Glanzpapier, welches hierbei Verwendung findet, ist gegen ungleichmäßigen Druck sehr empfindlich, und man kann nur unter ganz besonderen Vorbedingungen einwandfreie Waren herstellen.
Die bislang zur Ausführung dieser Arbeit verwendeten Vorrichtungen bestehen aus einer festen, unveränderlichen Form, die mit einem unter Federwirkung stehenden Auswerfer versehen ist und mit der ein der Form angepaßter Eisenstempel zusammenwirkt. Der Stempel hat die Aufgabe, die zum Kappen und Wölben vorbereiteten Teile in die Form zu drücken, während derAuswerfer'diese nach der Fertigstellung wieder aus der Form entfernen soll. Derartige Vorrichtungen sind nur für Werkstücke von ganz bestimmter Form und Größe anwendbar. Ferner ist die Verwendung hochwertiger Pappe von gleichmäßiger Stärke Bedingung, weil sich sonst einzelne Stellen als Druckflecke in dem Überzug aus Glanzpapier abheben, wodurch die Güte der hergestellten Waren nachteilig beeinflußt wird. Es sind also für jede Schachtel-, Tellergröße usw. besondere Werkzeuge erforderlich, die auf Bruchteile von Millimetern genau gearbeitet sein müssen.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung, mittels der in bestimmten Grenzen Teile beliebiger Abmessung gekappt und gewölbt werden können. Die Wandungen der Form werden durch verschiebbare Leisten gebildet, die so gegeneinander verstellt werden können, daß Unterl:rechungen nicht verbleiben, .also stets eine geschlossene Form vorhanden ist, und der Stempel ist :aus schichtweise übereinanderliegenden Pappscheiben o. dgl. hergestellt, so daß er z. B. durch Beschneiden verkleinert und der Form leicht angepaßt werden kann. Dabei besitzt der Pappstempel noch die Eigen- Schaft, daß er die fertiggestellten Teile aus der Form aushebt, so daß auch der bei den bekannten Vorrichtungen unentbehrliche Auswerfer fortfällt. Da der Stempel nachgiebig ist, werden ferner Druckflecke im überzug aus Glanzpapier selbst lAi ungleichmäßiger Pappstärke der Schachtelteile vermieden. Es kann daher auch minderwertige Pappe zu Kappschachteln o. dgl. verarbeitet werden, was bislang nicht möglich war.
Bei der Herstellung von Briefumschlägen und Düten sind auch schon verstellbare Formatrahmen in Anwendung. Diese können aber zum Kappen und Wölben von Schachteln und Tellern nicht verwendet werden, weil die Wandungen nicht allseitig geschlossen sind, und vielfach die Grundplatte durchbrochen ist. Zudem sind derartige Vorrichtungen auch kompliziert und in der Herstellung verhältnismäßig teuer.
In der Zeichnung ist eine Ausführung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Form in Draufsicht, Abb.2 die Form in Seitenansicht, Abb.3 den Stempel im Schnitt, Abb. d. den Stempel in Seitenansicht und Abb. 5 eine Befestigungsart der Seitenwände.
Der Stempelkern i (Abb. 3 und .1 .) ist aus einzelnen Pappstücken, die auf Maß geschnitten und schichtweise übereinandergeklebt sind, hergestellt. Die Befestigung derselben an der Stempelplatte 2 erfolgt mittels Holzschrauben 3 oder in ähnlicher Weise.
Auf dem Sockel der Presse ist die verstellbare Form (Abb. i und a) mittels Schrauben d o. dgl. angebracht. Sie 1:esteht im wesentlichen aus der Grundplatte 5 mit den auf ihr verstellbaren Formseitenwänden. Jede Seitenwand besteht aus zwei Leisten 6 und 7. Beide greifen winklig übereinander (Abb.3) und stoßen mit den abgesetzten Flächen 8 aneinander. Jede Leiste 7 ist mit Gewindelöchern 9 versehen, und jede Leiste 6 besitzt einen parallel zu ihrer Längsrichtung laufenden Schlitz io, der eine Längsverstellung auf der Leiste? zuläßt, sobald die Schrauben i i gelöst sind. Die vier Innenseiten 12 der Leisten 0 bilden die eigentliche in der Größe verstellbare Form. Die Leisten 7 greifen mit Ansätzen 13 iij Führungsnuten 1.4 der Grundplatte 5. Durch diese Ansätze wird beim Verstellen cler rxisteil 7 deren Verdrehen verhindert. Zum Festspannen der Leisten; dienen Schrauben i 5 unft Spannstücke 16. Letztere greifen in Prisina-oder Schwalbenschwanznuten 17.
Soll die Form z. B. für die in Abb. i strichpunktiert bezeichnete Größe eingestellt werden, so löst man die Schrauben i i und 15, verschiebt die Leisten 6 und 7 in den Pfeilrichtungen und zieht in der entsprechenden Stellung die Schrauben i i und 15 wieder an. Hierauf paßt man durch entsprechendes Beschneiden den Stempel der Form an. Beim Vergrößern der Form werden die Leisten 6 und 7 gegen die Pfeilrichtungen verschoben.
Die Leisten 6 sind an den Innenseiten mit vorspringenden Kanten i9 versehen. Sie liegen auf der Grundplatte 5 und erzeugen an der Oberfläche des zu bearbeitenden Gegenstandes eine scharfe Begrenzungskante, wodurch der Gegenstand ein besseres Ansehen erhält. Zur Herstellung der an den Rändern verzierten Gegenstände werden die Leisten 6 an den Kanten i9 graviert. Will man den Gegenstand mit Prägungen versehen, so wird eine Prägeplatte in die Form eingelegt. Sollen Waren mit abgerundeten oder abgeschrägten Ecken hergestellt werden, so werden nur die Leisten 6 gegen Leisten ausgewechselt, die an den Ecken 2o entsprechend abgerundet oder abgeschrägt sind.
Werden die Leisten 7 mit Nuten 2i versehen, in «-elche die Spannstücke 16 eingreifen, so können die-Führungsnuten 1.4 und die Ansätze 13 fortfallen, so daß eine Vereinfachung der Vorrichtung erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Kappen und Wölben von Schachteln, Tellern usw. aus Pappe und ähnlichen Stoffen, gekennzeichnet durch eine Form, deren aus Leisten gebildete Wandungen auf einer Grundplatte (5) gegeneinander verstellbar sind, ohne daß Unterbrechungen entstehen und einen aus Pappscheiben oder ähnlichem Stoff zusammengesetzten, zugleich als Auswerfer wirkenden Preßstempel.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jede Seitenwand der Form aus zwei parallel nebeneinanderliegenden, winklig einander übergreifenden Leisten (6, 7) besteht, von denen die innere (6) in der Längsrichtung auf der äußeren (7) und mit dieser senkrecht zur Leistenlängsrichtung verstellt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenleisten (6) an den nach innen gerichteten Seiten (12) vorspringende Kanten (i9) tragen, die auf der Grundplatte (5) der Form aufliegen.