DE306856C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bekannten Schiebern mit Rollen führung, wie sie hauptsächlich zum Absperren von Entwässerungskanälen gebräuchlich sind, haben die am Schieberdeckel gelagerten Rollen in den am Schieberrahmen befestigten Führungsschienen so viel Spielraum, daß j e nach der Richtung des Wasserdruckes auf den Schieberdeckel die Rollen sich entweder nur auf der inneren oder nur auf der äußeren

ίο Laufbahn der Führungsschienen abwälzen können; hätten sie solchen Spielraum nicht, so würden sie zugleich auf der anderen Laufbahn gleiten und eine Bremswirkung ausüben. Diese bisher also unvermeidliche Bewegungsluft hat aber zur Folge, daß der Schieberdeckel bei nur teilweiser Schieberöffnung durch die Stöße, die die mit großer Gewalt den Schieber durchströmende Wassermenge auf ihn ausübt, in 'Schütterbewegungen versetzt wird. Die hierbei auftretenden Stöße sind desto stärker, je größer der'Druck ist, unter dem der Schieber geöffnet werden soll, und nehmen bei gewissen Stellungen des Schieberd'eckels eine solche Heftigkeit an, daß der Schieber und das Mauerwerk gelockert oder sogar beschädigt werden..

Um diesen Übelstand zu beseitigen und solche Schieber auch für hohen Druck,- z. B. bei Grundablässen von Talsperren, verwendbar zu machen, sind gemäß der Erfindung anstatt einfacher Führungsrollen Rollenpaare vorgesehen und diese sowie die Laufbahnen der Führungsschienen derart angeordnet, daß stets die eine Rolle jedes Paares auf der inneren und zugleich die andere Rolle auf der äußeren Laufbahn der zugehörigen Führungsschiene sich abwälzt, daß also die Rollenpaare stets ohne Spielraum, aber-'.auch ohne jede Hemmung in den Führungsschienen laufen. ^λ

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des. Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. ι die linke Hälfte eines Talsperrenschiebers in Vorderansicht, Fig. 2 die linke Führungsschiene mit den in ihr - laufenden Rollenpaaren in Seitenansicht, und Fig. 3 den wagerechten Schnitt nach Linie . A-B von Fig. i. , . : v' . . ;

Wie bei den bekannten-Schiebern für Entwässerungskanäle sind zu beiden Seiten des auf und ab beweglichen Schieberdeckels η an diesem eine Reihe' von Führungsrollen gelagert und auf dem an der Innenseite der Sperrmauer in die Grundablaßöffnung einzubauenden Schieberrahmen ο beiderseits je eine · Führungsschiene von U-fö,rmigem Querschnitt befestigt. Zur Befestigung des Rahmens an der Mauer und' der Führungsschienen auf dem Rahmen dienen eine Anzahl von Ankerschrauben o'. Wie schon erwähnt, sind hier aber nicht einfache Führungsrollen vorgesehen, wie bei den bekannten Schiebern dieser Art, sondern Rollenpaare ab, cd, ef, gh und ik, deren Rollen verschiedene Durchmesser haben. Diese Rollenpaare und die zugehörigen zwei Laufbahnen I und m der Führungsschienen sind derart angeordnet, daß bei der Auf- und Abwärtsbewegung des Schieberdeckels η stets die größeren Rollen b, d, f, h und k auf der

inneren Bahn I und zugleich die kleineren Rollen a, c, e, g und i auf der äußeren Bahn in der Führungsschienen laufen. Es wälzen sich also stets beide Reihen von Rollen unabhängig .voneinander auf ihren zugehörigen Laufbahnen I und m ab, gleichgültig ob der Wasserdruck von außen oder von innen auf den Schieberdeckel η wirkt. Hierdurch wird eine genaue, sichere und leichte Führung des

ίο Deckels gewährleistet, so daß Erschütterungen und daraus sich ergebende gefährliche Ver-

^ änderungen des Schiebers und des Mauerwerkes ausgeschlossen sind.

Um nun trotz der mit der Zeit eintretenden Abnutzung der Rollen und Laufbahnen zu erreichen, daß die ersteren stets dicht auf den letzteren laufen, sind die kleineren Rollen a, c, e, g und i in an sich bekannter Weise zum Nachstellen eingerichtet. Während nämlich.

die größeren Rollen h, d, f, h und k auf den Zapfen q selbst gleichachsig gelagert sind, sitzen die kleineren Rollen je auf einem außerachsigen Ansatz p dieser Zapfen. Die letzteren sind mittels eines Kegels in der Wandüng des Schieberdeckels η gelagert und mittels Mutterschrauben r befestigt. Nachdem · die Zapfen durch Lösen der Muttern, gelockert sind, können die Zapfen gedreht und dadurch die kleineren Rollen, der Einseitigkeit der Ansätze p entsprechend, gegen die größeren Rollen nach innen oder außen verstellt werden, worauf man durch Festziehen der Zapfen mittels der Muttern die Rollen in der neuen Stellung sichern kann. . ■

Der Schieberdeckel η ist zwecks Vermeidung ungünstiger Spannungen aus einzelnen Teilen zusammengesetzt, die untereinander verschraubt sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Absperrschieber für Grundäblässe von Talsperren, für Entwässerungskanäle u. dgl. mit beiderseitig am Deckel gelagerten, in Führungsschienen laufenden Rollenpaaren, dadurch gekennzeichnet, daß für beide Rollen der Rollenpaare durchgehende parallele Laufbahnen (I und m) auf entgegengesetzten Seiten der Führungsschienen derart angeordnet sind, daß bei der ganzen Auf- und Abwärtsbewegung des Schieberdeckels die eine Rolle jedes Paares auf der inneren Bahn (I) und zugleich die andere Rolle auf der äußeren Bahn (m) sich abwälzt, so daß die Rollenpaare stets ohne Spielraum, aber auch ohne jede Hemmung in den Führungsschienen laufen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.