-
Walzwerkgruppe zum fortlaufenden Walzen, insbesondere von Bandeisen
und Draht, mit seitlich verstellbaren Führungen Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches
Walzwerk, das insbesondere für Bandeisen, Draht u. dgl. mit gemeinsam mechanisch
verschiebbaren Ein- und Ausführungen Verwendung finden soll.
-
Bei den Walzwerken bekannter Bauart sind die Ein- und Ausführungen
auf Balken oder Tischen, die fest mit den Walzenständern verbunden sind, mittels
Schrauben oder Keilen befestigt. Diese Anordnung hat den Sachteil, daß bei Umstellung
auf eine neue Bahn oder auf ein neues Kaliber die Befestigungsmittel gelöst und
die Führungen einzeln versetzt sowie einzeln wieder befestigt werden müssen. Dieses
Arbeiten wird dadurch zeitraubend, daß die Führungen in einer Entfernung voneinander
aufgestellt werden müssen, die der Bahn- oder der Kaliberbreite entspricht, und
daß.die Führungen der einzelnen Gerüste untereinander ausgerichtet werden müssen.
Besonders in kontinuierlichen Bandeisenwalzwerken, wo mit hohen Drücken gearbeitet
wird und ein schnelles Einarbeiten der Bahnen stattfindet, müssen die Bahnen sehr
oft, bei schmalem Band io- bis 2omal am Tage, umgestellt werden, ein übelstand,
der die Produktion stark beeinträchtigt.
-
Beseitigt wird dieser Übelstand durch die der Erfindung zugrunde liegende
Anordnung der Führungen, die es gestattet, sämtliche Ein- und Ausführungen sämtlicher
Gerüste gemeinsam, z. B. auf mechanischem Wege, durch Bedienung eines Hebels in
kürzester Zeit auf eine neue Bahn oder auf ein neues Kaliber zu verschieben. Die
mechanische Verstellvorrichtung kann zweckmäßig so ausgebildet sein, daß kein Befestigungsmittel
gelöst und befestigt zu werden braucht, indem man z. B. die Antriebsorgane selbsthemmend
ausbildet.
-
Man hat zwar bereits Walzwerke in Vorschlag gebracht, bei denen die
Führungen seitlich verstellbar waren.
-
Auch hat man bereits bei Walzwerken eine Verstellung der Führungsvorrichtung
in Richtung des Walzendurchgangs vorgenommen. Endlich hat man auch schon einen besonderen
Einführungsapparat vor das übliche Walzensystem geschaltet, der in Richtung der
Walzenachse verfahren werden konnte.
-
Dagegen ist bisher der Gedanke der Erfindung noch niemals ausgesprochen
und verwirklicht worden, der darin besteht, daß bei einer Walzwerksgruppe zum fortlaufenden
Walzen insbesondere von Bandeisen und Draht, bei welcher seitlich verstellbare Führungen
vorgesehen sind, diese sämtlichen Vorrichtungen mit Hilfe einer einzigen von Hand
oder mechanisch bedienten Antriebsvorrichtung gemeinsam und gleichzeitig in Richtung
der Achsen der Walzen verstellt werden können.
Der Erfindungsgegenstand
ist auf der Zeichnung beispielsweise für ein kontinuierliches Bandeisenwalzwerk,
das der Einfachheit halber nur mit zwei Gerüsten gezeichnet ist, dargestellt.
-
Abb. i zeigt die Anordnung der Führ üngen in Ansicht, Abb.2 im Grundriß,
-Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i, Abb. 4 einen Schnitt nach der
Linie C-D der Abb. i.
-
Abb.5 zeigt eine abgeänderte Form des Erfindungsgegenstandes. Abb.
6 stellt eine weitere Variante dar. Die Führungen 1, 2, 3 und 4 sind in bekannter
Art auf die Balken 5, die eine Länge von größter Bahn- oder Kaliberbreite und zweifache
Führungsstärke haben, befestigt. Damit die Führungen i, 2, 3 und 4 den Walzendurchmessern
in der Höhenlage angepaßt werden können, sind die Balken 5 in vertikaler Richtung
verstellbar an den Armen 6 der Tische 7 und 7a . angebracht, derart, daß durch die
an den Balken 5 vorgesehenen Nocken 8, die in Nuten 9 der Arme 6 eingreifen, die
horizontale Lage der Balken 5 zu den Walzen gewährleistet ist. Die Tische 7 und
7a -gleiten in Längsrichtung der Walzen auf Untersätzen i o und i o¢ und werden,
durch Gewindespindeln z i und Mutterre 12 vermittels Sperräder 13, Sperrklinken
14 und . Hebel 15 betätigt. Die Hebel 15 sind -durch eine Zugstange 16 miteinander
verbunden und werden durch den Hebel 17 bewegt, so daß sämtliche Elemente, die zur
Verschiebung der Tische 7 und 7a sämtlicher Gerüste dienen, gemeinsam und zweckmäßig
von einer Stelle aus betätigt werden. Mit den Führungen i, 2, 3 und 4 verschiebt
sich die -an den Führungen 2 und 3 angebrachte Führungsrinne 18 und der in dem Tische
7a zwischen zwei Augenlagern i9 gelagerte I-lebel 2o; der -den Schlingenzieher bekannter
Bauart, bestehend aus einer in Abb. i punktiert, in Abb. 3 geschnitten gezeichneten
Klappe 21, die um den Bolzen 22 drehbar gelagert ist, derart betätigt, daß der Hebel
2o die Klappe 21 anhebt. Der Hebel 2o wird durch eine genutete Welle oder durch
eine quadratische Stange 23, die in Augenlagern 24 des Untersatzes i oa gelagert
ist und die vermittels eines Hebels 25 bewegt wird, betätigt. Es werden somit sämtliche
zur Einführung des Walzgutes in die Walzen erforderliche Einrichtungen, wie Führungen,
Hunde, Führungsrinnen und Schlingenzieher, gemeinsam durch die Tische 7 und 7a in
Längsrichtung der Walzen verschoben, wobei kein Befestigungsmittel gelöst und wieder
befestigt wird.
-
Die Antriebsorgane iibis 16- sind dabei zweckmäßig selbsthemmend ausgebildet.
Die Untersätze i o und i oa sind derartig ausgebildet, *daß sie auf die Sohlplatten
26 der Ständer 27 leicht lösbar und abnehmbar aufgesetzt werden.
-
Abb.5 zeigt schematisch von vorne gesehen parallel miteinander arbeitende
Walzwerke, deren Walzenpaare mit 28, 29, ferner mit 30, 31 und mit 32, 33 bezeichnet
sind. Zu diesen Walzenstühlen gehören die Einführungen 34, 35 und 36, die mit Hilfe
eines gemeinsamen Antriebs, z. B. einer Antriebsstange 37, einer Schraubenspindel
o. dgl., in der Achsenrichtung der Walzenstühle verschoben werden können, um die
Einführungen z. B. auf eine neue Walzenbahn oder ein neues Kaliber einzustellen.
Der Antrieb kann z. B. mit Hilfe eines -Hebels 38 oder vermittels eines andern geeigneten
Steuerorgans erfolgen.
-
Abb.6 zeigt im Grundriß eine Gruppe von parallel und hintereinandergeschalteten
Walzenstühlen, und zwar liegen die Gruppen 39, 42 sowie 40, 43 und 41, 44 hintereinander,
während die Walzen 42, 43 und 44 sowie 39, 4o und 41 miteinander parallel arbeiten.
Zu den Walzen 42, 43 und 44 gehören die Einführüngeri 48, 49 und 50,-während zwischen'
den- hintereinändergeschalteten Walzenpaaren die Zwischenführungen 45, 46 und 47
liegen. Sämtliche Führungen werden vermittels eines gemeinsamen Antriebsorgans 51,
52, 53 und 54 bedient. Gegebenenfalls können die Walzen auch, -wie in den Walzen
42, 43 und 44 schematisch veranschaulicht ist, je-zwei nebeneinanderliegende gleiche
Kaliber oder Walzenbahnen besitzen, so daß man also z. B: auf der Walze 42 zwei
gleiche nebeneinanderliegende Kaliber 55, 56, alsdann zwei weitere gleiche Kaliber
57, 58 und endlich die beiden gleichen Kaliber 59, 6o hat. Die entsprechende Kaliberverteilung
findet sich auch auf den parallel laufenden Walzen 43 und 44.
-
Die Einführungen 48, 49 und 5o können bei dieser Anordnung außer durch
die gemeinsame Antriebsvorrichtung 52 evtl. auch für sich längs dieser Antriebsvorrichtung
52 verschiebbar und einstellbar eingeordnet sein, so daß man z. B. die Einführung
48 für sich auf das Kaliber 56 der Walze 42 einstellen kann, während man die Einführung
q.9 auf dem Kaliber 55 der Walze 43. stehenläßt.
-
Der Erfindungsgegenstand läßt sich nicht nur für Bandeisen- 'und Drahtwalzwerke,
sondern auch für alle andern Arten von kontinuierlichen Walzenstraßen mit Vorteil
anwenden, ferner- auch für Profileisenwalzen und parallel oder hintereinandergeschaltete
ein- oder mehrkalibrige Walzen und Walzensysteme anderer Art. -