DE510894C

DE510894C - Dreiwalzen-Blechbiegemaschine zur Herstellung von Rohren oder Rohrschuessen

Info

Publication number: DE510894C
Application number: DEW78079D
Authority: DE
Original assignee: WEBERWERKE
Current assignee: WEBERWERKE
Priority date: 1928-01-01
Filing date: 1928-01-01
Publication date: 1930-10-24

Description

Dreiwalzen-Blechbiegemaschine zur Herstellung von Rohren oder Rohrschüssen aus Blech, bei welchen das Blech um die symmetrisch zu den Unterwalzen liegende Oberwalze etwa mit dem Durchmesser dieser Walze gebogen wird, sind bekannt.

Die Erfindung betrifft eine Abstützung der Oberwalze an derartigen Blechbiegemaschinen und bezweckt, diese Maschinen auch wie kürzer gebaute Blechbiegemaschinen für größere Blechstärken benutzen zu können, ohne erhebliche Zeit für diese Umstellung aufwenden zu müssen.

Es ist bekannt, daß die Durchbiegung der Walzen an Blechbiegemaschinen mit zunehmender Länge sehr schnell wächst; diese Erkenntnis führte dazu, bei langgebauten Blechbiegemasehinen die Unterwalzen durch den Stützrollenbock abzustützen. Die Anwendung des Stützrollenbockes brachte nicht nur eine sehr starke Verringerung der Durchbiegung der Unterwalzen, sondern auch eine erhebliche Entlastung der Walzenlagerständer.
Der starken Durchbiegung der Oberwalze ist zunächst durch Vergrößerung des Oberwalzendurchmessers zu begegnen, der jedoch der Wunsch nach möglichst kleinem Durchmesser der zu biegenden Rohre direkt entgegensteht. Es ist nun schon bekannt geworden, auch für Oberwalzen eine Stützvorrichtung \'orzusehen, und zwar einen Stützbügel, der quer zur Längsachse der Biegewalzen angeordnet und in Richtung dieser Längsachse verstellbar ist. Der bekannte Bügel war aber nicht etwa auf dem Fundament abgestützt, sondern lediglich wie ein Ring um die drei Walzen herumgelegt, die er demnach nur gegeneinander abstützte und dabei unter Spannung gegeneinander setzte.

Nach der Erfindung soll nun ein derartiger, quer zur Längsachse der Biegewalzen angeordneter und in Richtung dieser Längsachse verstellbarer Stützbügel für die Oberwalze vorgesehen werden, der ganz unabhängig von den Unterwalzen selbst, entweder mit Hilfe des Lagerbockes für die Unterwalzenstützrollen oder mit Hilfe eines neben diesem besonders anzuordnenden Bockes auf dem Maschinenfundament befestigt ist. Dadurch wird eine sichere Abstützung der Oberwalze erreicht.

Es ist allerdings an sich bekannt geworden, bei Blechbiegemaschinen einen quer zur Längsachse der Walzen angeordneten Stützbügel für die Oberwalze auf dem Fundament zu befestigen. Bei der bekannten Einrichtung wurde das Blech jedoch nicht um die abzustützende Oberwalze gebogen, und es handelte sich nicht wie im vorliegenden Fall um einen in der Längsrichtung der Biegewalzen verstellbaren Bügel, der erlaubt, die Oberwalze stets unmittelbar neben dem Blech abzustützen.

Die Erfindung besteht aber nicht nur in der Anwendung der Bügelbefestigung auf dem Fundament im vorliegenden Fall, sondern nach der Erfindung ist außerdem der gesamte Stützbügel für die Oberwalze durch

Spindeln auf und ab zu bewegen, deren Antrieb in dem den Stützbügel tragenden Bock angeordnet ist. Wenn der Stützbügel mit Hilfe dieser Spindeln in seine höchste Lage gebracht ist, können um die Oberwalze wieder Schüsse von deren ganzer Arbeitslänge und sogar auch Schüsse von etwa dem zwei- bis dreifachen Durchmesser der Oberwalze gebogen werden. Dadurch ist der Obergang

ίο von der Herstellung langer, dünner Rohre zur Herstellung kurzer, starker Rohre ohne erhebliche Zeitverluste möglich; denn die Oberwalze kann auf diese Weise schnell für die Herstellung langer Rohre freigelegt werden, ohne daß die Oberwalzenstützvorrichtung vollständig entfernt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι eine Dreiwalzen-Biegemaschine im Aufriß (der Räderkasten und Antrieb ist fortgelassen, weil zum Verständnis nicht erforderlich), bei der der Stützrollenbock in der Mitte zwischen beiden Walzenlagerständern eingebaut ist. Die Abstützvorrichtung für die Oberwalze ist mit dem Stützrollenbock zu einer Einheit verbunden, kann aber auch seitlich in verschiedenen Abständen oder verschiebbar angebracht werden.

Abb. 2 zeigt dieselbe Maschine, jedoch im Seitenriß, wobei die Walzen im Schnitt und der Stützrollenbock in Ansicht erscheinen.

Es sind bezeichnet, die Oberwalze mit a, die Unterwalzen mit b, der Stützrollenbock mit c, der Bügel der Oberwalzenstützvorrichtung mit d. Ist der Bügel rf, wie gezeichnet, in der Mitte zwischen den beiden Walzenlagerständern e untergebracht, so können naturgemäß um die Oberwalze nur Rohre von einer Länge gebogen werden, die etwas weniger als die Hälfte der Entfernung zwischen den Ständern e beträgt. Diese verringerte Rohrlänge (Blechbreite) gestattet, Bleche von größerer Stärke zu biegen, ohne daß der Ständern überlastet wird.

Der Unterstützung der Unterwalzen δ dienen die bekannten, im Stützrollenbock c beweglich gelagerten Stützrollen/ (Abb. 2), während die Oberwalze λ durch die Rolleng·, die im Bügel d der Oberwalzenabstützvorrichtung sitzen, abgestützt wird. Der Bügel d wird an beiden Enden durch die Führung h im Stützrollenbock c geführt und durch die mit Zapfen ζ gelenkig gelagerten Spindeln k auf oder ab bewegt. Diese Bewegung erfolgt dadurch, daß von der Schneckenwelle/, die die Aufundäbbewegung der Oberwalze α verursacht, ein Schneckenrad tn bewegt wird, welches durch die Gewindemutter ti die Spindeln k und damit den Bügel g? auf oder ab bewegt. Das Gewinde der Mutter η und der Spindel Ii sowie die Übersetzung der Schnecke / und des Schneckenrades tn sind so gewählt, daß der Bügel genau so schnell auf und ab bewegt werden kann wie die Oberwalze β. Die Räder 0 dienen zur Übertragung der Schneckenbewegung auf die andere Seite des Bügels. Der Handhebel ρ ermöglicht die Aus- und Einkupplung der Schneckenwelle/, so daß die Oberwalzenabstützvorrichtung sowohl unabhängig von der Oberwalze als auch mit ihr zusammen auf und ab bewegt werden kann. Dadurch können nicht nur nach Lösen des RoUengelenkzapfens i die Spindeln k so weit in den Stützrollenbock c hineingezogen werden, daß sie beim Arbeiten ohne Oberwalzenabstützvorrichrung kein Hindernis mehr bieten, sondern nach Hochfahren der Oberwalzenabstützvorrichtung ist es auch, möglich, daß Rohre großer Länge gebogen werden, ohne daß die Oberwalzenabstützvorrichtung vollständig entfernt ist.

Die Oberwalzenabstützvorrichtung kann, wie bereits oben erwähnt, nicht nur im Zusammenhang mit dem Stützrollenbock für die Unterwalzen, sondern auch unabhängig von letzterem eingebaut werden, wenn ein besonderer Oberwalzenabstützbock vorgesehen wird.

Claims

Patentanspruch:

Dreiwalzen-Blechbiegemaschinei zur Herstellung von Rohren oder Rohrschüssen aus Blech, welches um die symmetrisch zu den Unterwalzen liegende Oberwalze etwa mit dem Durchmesser dieser Walze gebogen wird, mit einem Stützbügel für die Oberwalze, der quer zu deren Längsachse angeordnet ist und in Richtung dieser Längsachse und unabhängig von der Oberwalze verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützbügel (d) mit Hilfe eines besonderen Bockes oder des Lagerbockes (c) der Stützrollen (/) für die Unterwalzen (b) auf dem Maschinenfundament befestigt ist und durch Spindeln (k) auf und ab bewegt werden kann, deren Antrieb in dem den Stützbügel tragenden Bock angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen