DE1085839B - Verfahren zum Biegen von staerkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu laengsgeschlitzten Hohlkoerpern, z. B. Rohren, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Biegen von staerkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu laengsgeschlitzten Hohlkoerpern, z. B. Rohren, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Zur Herstellung von langen Rohren und Behältern aus Blechen, insbesondere Stahlblechen, werden vor
allem Dreiwalzen-Blechbiegemaschinen mit zwei Unterwalzen und einer Innenwalze verwendet, mittels
der zunächst flache Blechplatten rund gebogen werden, worauf die aus der Biegemaschine entnommenen
Rundkörper geschweißt und schließlich zum Anbiegen und zum Ausgleich beim Schweißen entstandener
Materialverwerfungen mittels besonderer Einrichtungen kalibriert, d. h. auf die endgültige
Form gebracht werden.
Nachteilig ist bei den bekannten Blechbiegemaschinen nicht nur, daß sie sich nur zum Teil zum
Fertigkalibrieren der geschweißten Rundkörper eignen und deshalb zum Anbiegen und Kalibrieren noch
besonders kostspielige oder zumindest zeitraubende und umständliche Maßnahmen getroffen werden
müssen, sondern auch, daß den Abmessungen der mit den bekannten Bleohbiegemaschinen herstellbaren
Rohrkörper verhältnismäßig enge Grenzen gesetzt sind. Sollen z. B. im Verhältnis zu ihrer lichten Weite
lange Rohre hergestellt werden, so bedeutet dies, daß die Blechbiegemaschinen auch eine entsprechend lange
und im Durchmesser noch etwas unterhalb der lichten Weite dieser Rohre liegende Innenwalze aufweisen
muß, um die herum die zur Herstellung der Rohre dienende Blechplatte rund gebogen wird. Sind die
Blechplatten —■ wie es bei längeren Rohren meist der
Fall ist — aus Stahl, so reicht die Biegefestigkeit der
zum Biegen von stärkeren Blech-,
insbesondere Stahlblechplatten,
zu längsgeschlitzten Hohlkörpern,
z. B. Rohren, und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens
zur Durchführung des Verfahrens
Anmelder:
Gebr. Berg, Röhrenwerk u. Behälterbau,
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Weidenau/Sieg
Dr.-Ing. Paul Berg und Hermann Achenbach,
Weidenau/Sieg,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
trotz der Notwendigkeit einer stets genauen Anpassung an die Biegelast nur eine begrenzte Verbesserung
des vorgenannten Mangels zuläßt, ist eine ballige Ausführung der Hauptwalze mit dem anderen
Innenwalze zum einwandfreien Rundbiegen der Blech- 30 Nachteil verbunden, daß sie nur bei einer ganz beplatte
nicht mehr aus. Die Hauptwalze biegt sich in stimmten, gleichbleibenden Durchbiegung der Hauptwalze
zu einer genau zylindrischen Form der gebogenen Blechplatte führen kann. Ist die tatsächlich
auftretende Biegelast größer als dies der tonnenför-
ihrem Mittelteil durch, so daß statt eines genau zylindrischen Rohrkörpers ein in seinem Mittelteil mehr
oder weniger offen bleibender, tonnenförmiger Körper
entsteht. Diese Verhältnisse werden um so ungünsti- 35 migen Wölbung der Hauptwalze entspricht, so ent-
ger, je kleiner die lichte Weite und je größer die Wandstärke und die Länge der herzustellenden Rohre
ist; hierin liegt der Grund, weshalb geschweißte Rohre im allgemeinen nicht über 12 m gemacht werd
I
steht auch ein etwa tonnenförmiges Rohr, das an seiner Nahtstelle nach seiner Mitte hin zunehmend
klafft, während der Rohrdurchmesser bei einer kleineren Biegelast nach den beiden Rohrenden hin grö-
g g
aus der zulässigen Beanspruchbarkeit der Biegemaschinen ergebenden Mängel zu beseitigen und ein
den. In der Praxis wird die beim Zustellen der Unter- 40 ßer wird und an seiner Nahtstelle nach den beiden
walzen gegen die Innenwalze auftretende Kraft der Enden hin zunehmend klafft.
in der Regel hydraulischen Zustellvorrichtungen bei- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die sich
spielsweise mittels Kontaktmanometern gemessen,
über welche die Zustellung von dem Augenblick an
unterbrochen wird, bei dem die vom Blech her 45 Herstellungsverfahren für längsgeschlitzte Hohlwirkende und von der Hauptwalze aufzunehmende körper, z. B. Rohre, sowie eine hierzu geeignete Gegenkraft einen zulässigen Maximalwert über- Biegemaschine zu schaffen, mit deren Hilfe im Verschreitet, hältnis zu ihrem Durchmesser lange Körper aus stär-Man hat bereits versucht, dieser Durchbiegung keren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, genau durch eine an den beiden freien Enden der Innen- 5° zylindrisch gebogen und womöglich auch vollständig walze angreifende Vorspannkraft oder durch eine hergestellt, d. h. nach dem Rundbiegen und Schweißen ballige Ausführung der Walze zu begegnen. Während genau ausgerundet und kalibriert werden können, jedoch die Vorspannkraft eine erhebliche Mehrbean- Nach der Erfindung werden die Platten zunächst spruchung des Maschinengestells mit sich bringt und unter Ausnutzung der zulässigen Formänderung der
über welche die Zustellung von dem Augenblick an
unterbrochen wird, bei dem die vom Blech her 45 Herstellungsverfahren für längsgeschlitzte Hohlwirkende und von der Hauptwalze aufzunehmende körper, z. B. Rohre, sowie eine hierzu geeignete Gegenkraft einen zulässigen Maximalwert über- Biegemaschine zu schaffen, mit deren Hilfe im Verschreitet, hältnis zu ihrem Durchmesser lange Körper aus stär-Man hat bereits versucht, dieser Durchbiegung keren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, genau durch eine an den beiden freien Enden der Innen- 5° zylindrisch gebogen und womöglich auch vollständig walze angreifende Vorspannkraft oder durch eine hergestellt, d. h. nach dem Rundbiegen und Schweißen ballige Ausführung der Walze zu begegnen. Während genau ausgerundet und kalibriert werden können, jedoch die Vorspannkraft eine erhebliche Mehrbean- Nach der Erfindung werden die Platten zunächst spruchung des Maschinengestells mit sich bringt und unter Ausnutzung der zulässigen Formänderung der
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Dreiwalzenanordnung sichelförmig gebogen. Sodann werden die so vorgeformten Platten unter Mitwirkung
sowie ständiger Anstellung zweier gegenüber den Unterwalzen angeordneter Hilfswalzen in Richtung auf
die Innenwalze bei wechselnder Drehrichtung sowie unter ständigem Anstellen der Unterwalzen an die
Innenwalze in die endgültige Form gebracht.
Nach dem wegen der größeren Hebelarme nur eine verhältnismäßig geringe Beanspruchung der Maschine
hervorrufenden Anbiegen der Blechplatte zu einem etwa sichelförmigen Körper werden also bei
der Erfindung vier an der Außenseite dieses Körpers in etwa gleichmäßiger Verteilung angreifende und geradlinig
gegen den Körper bewegbare Hilfswalzen verwendet, durch die selbst bei sehr starken und langen
Blechen ein ausreichendes Biegemoment erzeugt werden kann, um den Körper ohne zusätzliche Belastung
der Innenwalze schrittweise weiter von außen nach innen zu biegen. Dabei wird die genaue
Rundheit des Rohrkörpers ohne weiteres dadurch gewährleistet, daß während des stufenweisen Fertigbiegens
auch in an sich üblicher Weise der Abstand zwischen den Unterwalzen und der Innenwalze zunehmend
verkleinert wird. Da die Hauptbiegearbeit dabei von den Hilfswalzen geleistet wird, die unabhängig
vom Rohrdurchmesser beliebig kräftig ausgeführt und gewünschtenfalls auch noch zusätzlich
abgestützt werden können, wird eine Überbeanspruchung und insbesondere Ausbiegung der Innenwalze
auch bei Herstellung in der Wandstärke starker und sogar überlanger Rohre vermieden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung in Verbindung mit
den Ansprüchen.
Zum Stand der Technik ist hier folgendes zu sagen:
Es sind Blechbiegemaschinen der hier in Rede stehenden Art bekannt, bei denen die etwa zunächst
gleichfalls sichelförmig vorgebogene Blechplatte durch eine mit der Innenwalze unmittelbar zusammenarbeitende
und deren Durchbiegung entgegenwirkende Hilfswalze weiter zusammengedrückt wird. Hierbei
drückt die Hilfswalze zwar auch außen auf das Rohr, spannt es allerdings zusammen mit der Innenwalze
ein. Die bekannte Vorrichtung erreicht daher nicht die große Hebelwirkung, die bei der Erfindung das
Biegen mit den Hilfswalzen erleichtert.
Es gibt ferner auch Biegemaschinen, bei denen das Blech auf die Innenwalze gewickelt wird, die von
mehreren Hilfswalzen umgeben ist. Davon sind zwei — ganz ähnlich wie hier — als senkrecht über der
Innenwalze angeordnetes und mit diesem im Sinne einer Dreiwalzenanordnung zusammenwirkendes
Hilfswalzenpaar ausgebildet.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer stark schematisch gehaltenen Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer Stirnansicht,
Fig. 3 einen das Vorbiegen der Blechplatten mit einer heute üblichen Dreiwalzen-Blechbiegemaschine
veranschaulichenden, schematisch gehaltenen Querschnitt durch die Walzen einer Dreiwalzen-Blechbiegemaschine
(in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten Maßstab),
Fig. 4 einen der Fig. 3 entsprechenden, das erfindungsgemäße Fertigbiegen einer Blechplatte veranschaulichenden,
ebenfalls rein schematisch gehaltenen Querschnitt durch die Walzen der Vorrichtung
gemäß den Fig. 1 und 2,
Fig. 5 einen das Fertigkalibrieren eines bereits verschweißten Rohrkörpers veranschaulichenden, im
übrigen der Fig. 4 entsprechenden Querschnitt durch die Walzen der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2.
Eine der üblichen Biegemaschinen 1 weist außer den anstellbaren Unterwalzen 3, 4 eine Innenwalze 2
auf. Eine gemäß Fig. 1 eingeschobene Blechplatte 5 kann auf diese Weise unter allmählichem Zustellen
der Unterwalzen 3, 4 gegen die Hauptwalze zu einem
ι» sichelförmigen Körper und (falls die Leistung der
Blechbiegemaschine ausreicht) zu einem runden Körper gebogen werden, der schließlich nur noch zu einem
Rohr od. dgl. verschweißt und auf das genaue Rundmaß kalibriert werden muß. Dies alles ist bekannt.
X5 Hinter der Biegemaschine sind zwei Ständer 6
und 7 angeordnet, die entsprechend fundamentiert und außerdem noch durch einen oberen Längsträger 8 und
hintere Stützstreben 9, 10 verankert sind. An jedem ist ein Tragarm 11 bzw. 11' senkrecht verschiebbar
gelagert, der mit seinem freien Ende über die Hauptwalze 2 der Maschine 1 ragt. Beide freien Enden der
Tragarme sind über eine Traverse 12 verbunden, deren Länge kurzer ist als die wirksame Länge der
Walze 2. Sie ist an den Ständern 6, 7 über die Tragarme 11, 11' so gehalten, daß ihre Mittelquerebene
mit der Mittelquerebene der Dreiwalzen-Blechbiegemaschine zusammenfällt. An der Unterseite der Traverse
12 sind insgesamt vier Hilfswalzen 13, 13' und 14, 14' mittels Lagern 15, 16 und 17 so angebracht,
daß jeweils zwei Walzen axial hintereinander und zugleich genau parallel zu einer Unterwalze der Maschine
verlaufen und dabei zugleich auch genau senkrecht über den entsprechenden Unterwalzen liegen.
Gemäß den Fig. 1 und 2 befinden sich dabei oberhalb der Unterwalze 3 die beiden Hilfswalzen 13 und 13',
während sich oberhalb der Unterwalze 4 gerade die Walzen 14 und 14' befinden. Infolge ihrer kleineren
Länge können die Hilfswalzen im Durchmesser wesentlich schwächer als die Unterwalzen 3, 4 gehalten
sein. Die Anordnung ist so, daß sich die Hilfswalzen 13, 13' und 14, 14' mittels der Traverse aus einer unmittelbar
oberhalb der Innenwalze 2 der Maschine 1 befindlichen Lage bis zu einer solchen Höhe über
diese Walze verschieben lassen, wie es für das richtige Weiterbiegen von der Biegemaschine lediglich
sichelförmig vorgebogener Blechplatten zu vollständigen Rundkörpern notwendig ist.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung geht im einzelnen aus den Fig. 3" bis 5 hervor. Eine Blechplatte 5
wird zunächst von der Unterwalze 3 her in üblicher Weise so weit rund gebogen, wie es die Blechbiegemaschine
ohne Überbeanspruchung erlaubt. Nach dem Ausführungsbeispiel ist die Blechplatte 5 so stark,
daß ihr vollständiges Rundbiegen mit der Biegemaschine 1 nicht möglich ist. Es wird vorausgesetzt,
daß die maximal zulässige Beanspruchung der Maschine bereits erreicht ist, wenn die Platte 5 durch
wechselweises Verdrehen der Innenwalze 2 (vgl. Pfeilrichtungen in Fig. 3) unter gleichzeitigem Zustellen
der Unterwalzen 3, 4 zu einem in Fig. 3 ersichtlichen, sichelförmigen Körper gebogen ist. Zum weiteren Biegen
wäre an den Unterwalzen 3, 4 eine Zustellkraft erforderlich, die das zulässige Formänderungsvermögen
der Maschine, insbesondere der Walze 2, übersteigt.
Zum Fertigbiegen des sichelförmigen Körpers in eine kreisrunde, geschlossene Form, sind die an der
Traverse 12 gelagerten und über die Tragarme 11,11' an den Ständern 6, 7 senkrecht verschiebbar gelagerten
Oberwalzen 13, 13' und 14, 14' vorgesehen, von
denen in den Fig. 4 und 5 und der nachstehenden Beschreibung einfacbheitshalber lediglich die Walzen
13 und 14 genannt werden; sie befinden sich samt Traverse 12 zunächst in ihrer obersten Lage an den
Ständern 6, 7.
Zum weiteren Fertigbiegen wird die Platte 5 um die Walze 2 herum im Uhrzeigersinn so weit verdreht,
bis sich ihr eines Ende α unmittelbar oberhalb der Unterwalze 3 befindet, wodurch sich ihr anderes
Ende b etwa senkrecht oberhalb dieser Stelle, jedoch noch oberhalb der Hauptwalze 2 befindet.
Nunmehr werden die Oberwalzen 13, 14 nach unten bis gegen den im Bereich des Endes b befindlichen
Teil der Platte 5 und daraufhin langsam etwas weiter nach unten verschoben, wodurch die bisher sichelförmig
gebogene Blechplatte 5 leicht weiter zusammengebogen werden kann. Da der sichelförmige Körper
dadurch jedoch nicht mehr gleichmäßig gekrümmt wird, wird er nunmehr unter Ingangsetzen der
Walze 2 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Walze 2 ao verdreht, wobei zugleich die Unterwalzen 3, 4 mit der
maximal zulässigen Kraft gegen die Walze 2 angedrückt werden. Durch mehrfaches wechselweises
Verdrehen des sichelförmigen Körpers wird dieser nun so lange weiter gebogen, bis er einen kleineren,
jedoch überall gleich großen Krümmungsradius aufweist, wie er vorher etwa nur am Mittelteil des Körpers
vorhanden war. Der Körper hat jetzt die Form 5'.
Nun wird der Körper im Gegenuhrzeigersinn so weit verdreht, bis sein Ende V unmittelbar oberhalb
der Unterwalze 4 und sein anderes Ende a' etwa senkrecht darüber, jedoch auch noch oberhalb der Innenwalze
2 liegt. Nunmehr wenden die Hilfswalzen 13, 14 weiter nach unten zugestellt, bis sie den Körper um
ein weiteres Stück zusammengedrückt haben, wodurch — zunächst im Mittelbereich des Körpers —
ein weiter verkleinerter Krümmungsradius entsteht. Hierdurch wird durch erneutes Verdrehen des Körpers
unter weiterer Zustellung der Unterwalzen 3, 4 gegen die Walze 2 ein gleichmäßig gekrümmter Körper
5" geformt, wie er in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet ist. Er ist nunmehr ein vollkommen geschlossener
Rohrkörper, dessen Enden a" und b" unmittelbar nebeneinanderliegen.
Während vorstehend in Verbindung mit Fig. 4 lediglich drei Arbeitsgänge der Oberwalzenzustellung
beschrieben wurden, werden in der Praxis in der Regel mehrere solcher Zustellungen notwendig sein,
damit ein geschlossener Rundkörper aus dem sichelförmigen Körper hergestellt werden kann. Auch
braucht man beim Zustellen der Oberwalzen 13,14 nicht so lange zu warten, bis der vorgebogene Körper
vollkommen rund ist; vielmehr läßt sich das Verfahren ohne weiteres auch so anwenden, daß die Oberwalzen
13, 14 beim wechselseitigen Verdrehen des Körpers zügig weiter zugestellt werden, bis schließlich
der völlig runde Körper erreicht ist.
An den Rändern der Rohre bleibt meist noch eine gewisse Unrundheit bestehen, weil diese sich bekanntlich
nicht genau anbiegen lassen. Es war deshalb bisher notwendig, diese Enden vor ihrem Verschweißen
noch mittels besonderer Anbiegevorrichtungen fertig zu biegen, so daß auch an dieser Stelle die gewünschte
Krümmung entstand. Ein solches besonderes Anbiegen kann bei der Erfindung entfallen, da diese sich
zum Fertigkalibrieren des geschweißten Rundkörpers eignet. Man braucht insoweit den bereits verschweißten
und gemäß Fig. 5 noch unrunden Körper 5" lediglich erneut von der einen Stirnseite her in die Maschine
einzuführen und das Rohr so lange wechselweise zu verdrehen, bis unter gleichzeitigem Nachstellen
der Unterwalzen 3,4 und der Öberwalzen 13,14 die genau runde Form erreicht ist. Hierbei
werden auch Materialverwerfungen, wie sie beim Schweißen unvermeidlich sind, wieder geglättet, was
bisher nur unter erheblichem Aufwand erreichbar war. Eine einwandfrei runde Form läßt sich dabei
vor allem deshalb erreichen, weil die vier äußeren Walzen, d. h. die Walzen 3 und 14 einerseits sowie
die Walzen 4 und 13 andererseits, jeweils paarweise diametral gegenüberliegen. Während bei dem Versuch,
dieses Ausrunden mit einer bisher üblichen Dreiwalzen-Biegemaschine allein zu erreichen, das
Rohr beim Durchlauf der Schweißnaht durch die drei Walzen in Umfangsrichtung ruckartig vorsprang und
schaukelte, ohne daß das angestrebte Ausbiegen richtig erreicht wurde, bleibt ein solches ruckartiges Vorschnellen
des Rohrs bei der erfindungsgemäßen Art des Kalibrierens aus; das Rohr läßt sich vielmehr
leicht und schnell genau fertigstellen.
Es kann in einzelnen Fällen, insbesondere bei sehr starkwandigen Blechen zweckmäßig sein, die Oberwalzenlänge
der Länge der Innenwalze 2 und der Unterwalzen mehr anzupassen, als es in Fig. 1 dargestellt
ist. Es kann auch insbesondere bei der Verarbeitung schwächerer oder aus einem anderen Grund leichter
verbiegbarer Blechplatten ausreichen, statt durchlaufender Hilfswalzen eine Anzahl mit Abstand axial
nebeneinander angeordneter, entsprechend kürzerer Walzen oder Rollen vorzusehen, die über die Länge
der Traverse gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Schließlich stellt auch die dargestellte Anordnung der
Hilfswalzen an einer lediglich senkrecht verschiebbaren Traverse nur ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer solchen Anordnung dar. Man könnte unter Umständen auch mit nur einer einzigen Hilfswalze
auskommen oder — insbesondere bei einer Dreiwalzen-Blechbiegemaschine mit schräg zustellbaren
Unterwalzen — auch eine entsprechend schräge Zustellung der Hilfswalzen vorsehen, um auf den zu biegenden
Blechkörper stets möglichst radial nach innen einwirken zu können.
Claims (7)
1. Verfahren zum Biegen von stärkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu längsgeschlitzten
sowie im Verhältnis zu ihrem Durchmesser langen Hohlkörpern, z. B. Rohren, bei dem die
Platten mittels einer durch eine Hilfswalzenanordnung verstärkten Dreiwalzen-Biegemaschine, d. h.
mittels zweier Unterwalzen um eine den fertiggebogenen Körper durchsetzende sowie diesem
gegenüber im Durchmesser kleinere Innenwalze gebogen werden, wobei sie zunächst durch die
Dreiwalzenanordnung sichelförmig vorgebogen und dann unter Mitwirkung der Hilfswalzenanordnung
fertiggebogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (5) unter Ausnutzung
der zulässigen Formänderung der Dreiwalzenanordnung zunächst sichelförmig verformt und
dann unter Mitwirkung sowie ständiger Anstellung zweier gegenüber den Unterwalzen (3, 4)
angeordneter Hilfswalzen (13, 14) in Richtung auf die Innenwalze (2) bei. wechselnder Drehrichtung
sowie unter ständigem Anstellen der Unterwalzen an die Innenwalze (2) in die endgültige
Form gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der fertigverschweißte Körper (5")
mittels aller fünf Walzen (2, 3, 4, 13, 14) bei
wechselnder Drehrichtung ausgerundet bzw. kalibriert wird.
3. Biegemaschine mit zwei Unterwalzen und einer Innenwalze zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch mindestens zwei zusätzliche, an sich bekannte,
frei drehbare Hilfswalzen (13., 14), die
geradlinig in Richtung auf die Innenwalze (2) zustellbar sind.
4. Biegemaschine nach Anspruch 3, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß gegenüber einer Unterwalze (3 bzw. 4) jeweils eine etwa senkrecht über dieser
liegende Hilfswalze (13, 14) angeordnet ist.
5. Biegemaschine nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswalzen (13,
14) in an sich bekannter Weise in einer parallel zur Innenwalze (2) verlaufenden Traverse (12)
gelagert sind, die ihrerseits an beispielsweise zwei Ständern (6, 7) der Maschine senkrecht verstellbar
geführt ist.
6. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswalzen
(13, 14) axial unterteilt und mittels mehrerer Walzenlager (15 bis 17) in der Traverse abgestützt
sind.
7. Biegemaschine nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(12) kürzer als die Innenwalze (2) und symmetrisch zu deren Längsmitte angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 339 345;
USA.-Patentschrift Nr. 2 197 906.
Deutsche Patentschrift Nr. 339 345;
USA.-Patentschrift Nr. 2 197 906.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 568/124 7.60
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB52052A DE1085839B (de) | 1959-02-09 | 1959-02-09 | Verfahren zum Biegen von staerkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu laengsgeschlitzten Hohlkoerpern, z. B. Rohren, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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DEB52052A DE1085839B (de) | 1959-02-09 | 1959-02-09 | Verfahren zum Biegen von staerkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu laengsgeschlitzten Hohlkoerpern, z. B. Rohren, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1085839B true DE1085839B (de) | 1960-07-28 |
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ID=6969757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB52052A Pending DE1085839B (de) | 1959-02-09 | 1959-02-09 | Verfahren zum Biegen von staerkeren Blech-, insbesondere Stahlblechplatten, zu laengsgeschlitzten Hohlkoerpern, z. B. Rohren, und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
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