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Wickelbank für Lagenwicklungen von Transformatoren, insbesondere Höchstleistungstransformatoren
Bei der Herstellung von Transformatorwicklungen in Röhrenform wird der meist profilierte
Wicklungsleiter, der auch in mehrere parallele Leiter unterteilt sein kann, unter
starkem Zug auf eine Trommel aufgewickelt. Dabei wird jeweils die neue Windung durch
Klopfen eng an die vorhergehenden Windungen (hingetrieben. Bei der Ausführung von
Leiterkreuzungen, bei denen der Leitungszug nicht aufrechterhalten werden kann,
muß die zuletzt aufgebrachte Windung durch besondere Klemmen festgehalten «-erden,
da sie sonst auffedert. Die Herstellung solcher Wicklungen macht um so größere Schwierigkeiten,
je größer die betreffende Wicklung ist. Insbesondere läßt es sich kaum erreichen,
daß die gewickelte Röhre gera:le die vorgeschriebene axiale Länge -'hat. Bei der
Herstellung von Lagenwicklungen großer Transformatoren, insbesondere Höchstspannungstransformatoren,
bei denen die Leiter mit sehr hohem Zug gegebenenfalls abwechselnd mit Lagen von
Isoliermaterial aufgebracht «erden müssen, lasen sich die einzelnen Windungen auch
durch Klopfen kaum genügend dicht aneinänderrücken, ohne die Isolation zu verletzen,
und nur sehr schwer in dem aneinandergerückten Zustand halten.
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ach einem älteren Vorschlag suchte man diese Schwierigkeiten dadurch
zu beseitigen, daß man an einer Wickelbank für Lagenwicklungen von Transformatoren
axial auf den aufgelaufenen Leiter pressende, an der Auflaufstelle des Leiters vorübergehend
abgehobene
Druckfinger in einem mit der Wicklungstrommel umlaufenden Ringkörper führte, der
in einem entsprechend der Wicklungssteigung axial vorgeschobenen Schlitten, Wagen
ad. dgl. lief. Die Druckfinger stützen sich dabei an einer am Schlitten angebrachten,
der Wicklungsschraubenlinie nachgebildeten und.in der Nähe des auflaufenden Leiters
mit einer Ausweichstelle versehenen Schablone beispielsweise mittels @ Rollen ab.
Der Schlitten wurde in axialer Richtung mit solcher Kraft gegen die aufgetragenen
Windungen geschoben"daß auf jeden Druckfinger eine genügend große, zum Zusammenschieben
und Festhalten der Windungen ausreichende Axialkraft entfiel. Da hier aber die Druckverteilung
auf die Finger durch eine starre Schablone vorgenommen wurde, war die Verteilung
statisch unbestimmt. Man konnte also nicht damit rechnen, daß jeder Finger auch
tatsächlich den vorbestimmten Axialdruck erhielt. Schon geringfügige Schrägstellungen
des Schlittens, Durchbiegungen ,des die Druckfinger führenden Ringes usw., ungleichmäßiger
Isolationsauftrag .des aufgewickelten Leiters u. dgl. konnten die gleichmäßige Druckverteilung
erheblich stören. Aus den gleichen Gründen machte auch die Einstellung des vorgeschriebenen
Fingerdruckes Schwierigkeiten.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Wickelbank für Lagenwicklungen von
Transformatoren, insbesondere Hochleistungstransformatoren, bei der ebenfalls axial
auf den aufgelaufenen Leiter pressende, an -der Auflaufstelle des Leiters vorübergehend
abgehobene Druckfinger in einem mit der Wicklungstrommel umlaufenden Ringkörper
geführt sind, der in einem entsprechend der Wicklungssteigung axial vorgeschobenen
Schlitten, Wagen od. dgl. läuft. Sie vermeidet die obigen Mängel. Erfindungsgemäß
sind mit den Druckfingern im Ringkörper angeordnete, die Finger axial gegen den
aufgelaufenen Leiter pressende Druckspeicher (Feder od. dgl.) verbunden, und die
Finger werden an der Auflaufstelle des Leiters entgegen der Kraft der Druckspeicher
beispielsweise durch einen am Schlitten od.,dgl. angeordneten Nocken' vorübergehend
von der Wicklung abgehoben. Durch Fahren des Schlittens :gegen die Wicklung -werden
nie aDruckspeicher so stark zusammengedrückt, bis sie mit genügender Kraft auf ,die
Finger drücken. Namentlich wenn man die Federn lang macht gegenüber der axialen
Breite einer. Leiterwindung, ergeben die Druckspeicherfedern, eine sehr gleichmäßige
Druckverteilung auf die Finger, so daß Unebenheiten der Leiteroberfläche, geringfügige
Schrägstellungen des Schlittens, Durchbiegungen usw. praktisch keinen Einfluß auf
die Druckverteilung haben. Statt duzch Federn kann der Fingerdruck auch hydraulisch
oder pneumatisch, gegebenenfalls sogar magnetisch erzeugt -werden.
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Um den Fingerdruck bequem einstellen zu können, wird mit- .dem Vorsdhwbgetriebe
für den Schlittn, Wagen od. dgl. über ausrückbare Kupplungen,- Differentialgetriebe
od. dgl: außer einem von -der Trommeldrehung abhängigen Vorschubantrieb noch ein
von dieser Drehung unabhängiger Spannungsantrieb für dieDruckspeicher verbunden.
Dadurch kann der Schlitten, bevor er beim Wickeln entsprechend dem Wicklungsanstieg
vorgeschoben wird, zwecks Spannung der Druckspeicher gegen die Wicklung gefahren
werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt,die Wickelbank in der Gesamtansicht von der Seite; Fig.
2 zeigt .die Traverse auf der Antriebsseite .der Wickelbank in der Stirnansicht;
Fig.3 zeigt den Wagen oder Schlitten in der Stirnansicht; Fig. q. zeigt den Schlitten
in der Seitenansicht im Schnitt nach der Ebene A-B der Fig.3, und Fig. 5 zeigt einen
Querschnitt in vergrößertem Maßstab durch einen Teil des Schlittens und Ringkörpers.
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Die Wickelbank ist über einer Grube i aufgebaut. An der einen Stirnseite
ist fest eine Traverse2 (Fig. i und 2) angeordnet, in der die Achsei der Wickeltrommel
q. drehbar gelagert und die Enden 5 von drei Gewindespindeln 6 unverschiebbar und
unverdrehbar befestigt sind. Die anderen Enden 7 (Fig. i) :der Spindeln 6 greifen
in drehbar gelagerte Muttern einer verfahrbaren Gegentraverse 9, -die das zweite
Lager io für die Achse 'der Wickeltrommel trägt. Die Muttern 8 sind über ein Vorgelege
i i mit einem auf der Traverse 9 sitzenden Motor 12 verbunden. An der Traverse 9
können Taster angebracht sein, .die durch Endausschalter den Motor 12, abschalten,
falls die Traverse 9 zu weit in der einen oder anderen Richtung verfahren wird.
Die Enden 7 der Spindeln 6 können aber auch noch an einer feststehenden Traverse,
ähnlich wie an derTraverse 2, befestigt sein. Zwischen der fährbaren Traverse 9
und der Wickeltrommel können noch fahrbare oder ausbaubare Stützböcke angeordnet
sein, die namentlich beim Ein- und Ansbau der Wickeltrommel die Trommelachse gegen
zu starke Durchbiegung schützen.
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Längs der Grube i sind Schienen 13 verlegt, auf denen ein Schlitten
1q. (Fig. i und 3) fährt und auf .denen auch die Traverse 9 läuft. In dem Schlitten
1q. sind drei -in die Gewinde der Spindeln 6 greifende Muttern 15, 16, 17 drehbar
gelagert, die zum Vorschub ,des Schlittens dienen. Der Antrieb für ,den Vorschub
wird -weiter unten erläutert.
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Konzentrisch zur Wickeltrommel q. ist in dem Schlitten 1q. ein Ringkörper
18 (Fig. 3) drehbar gelagert, der mit einem Zahnkranz ig für den Drehantrieb versehen
ist (vgl. auch Fig.5). In .dem Ringkörper 18 sind axial verschiebbare Stangenpaare
2o (Fig. 5) gelagert, deren Enden durch Querhäupter 2i verbunden sind. Die Querhäupter
21 tragen die Druckfinger 22, die über gegebenenfalls gelenkig mit ihnen verbundene
Drucksegmente 23 (vgl. auch Fig. i und 3) in axialer Richtung auf die schon auf
der Trommel q. aufgebrachten Leiterwindungen 24 drücken. Die Segmente 23 sind mit
Flanschen 25 versehen, die auch in radialer Richtung von, außen her den aufgebrachtenLeiter
fassen.
Doch können solche Drucksegmente, wie die Fig. 4 zeigt,
auch weggelassen werden. Die Druckfinger sind radial verstellbar mittels Zahnstange
26 und Zahnrad 27, Handrad 28 (vgl. Fig. 3 und 5) angeordnet. Unter Umständen empfiehlt
es sich, wie Fig. 3 zeigt, für die verschiedenen Wicklungsdurchmesser Sätze von
verschiedenen Druckfingern zu verwenden. Damit mit der Wickelbank sowohl von der
Traverse 2 nach der Traverse 9 als auch in umgekehrter Richtung gewickelt werden
kann, sind auf beiden Seiten des Ringkörpers 18 Querhäupter 21 für die Anbringung
von Druckfingern 22 vorgesehen. Gegebenenfalls sind die Druckfinger von der einen
auf die andere Stirnseite umsetzbar angeordnet. Während man bei kleineren Wicklungsdurchmessern
nur ,die Hälfte oder den dritten Teil der Querhäupter 21 mit Druckfingern zu besetzen
braucht, empfiehlt es sich beim Übergang auf größere Durchmesser die Zahl der Druckfinger
zu erhöhen und sämtliche Querhäupter zu besetzen. Während man ferner bei kleineren
Wicklungsdurchmessern mit verhältnismäßig schmalen Drucksegmenten 23 auskommt, wird
man bei großen Wicklungsdurchmessern breitere, entsprechend schwächer gekrümmte
Drucksegmente verwenden.
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Der Axialdruck auf die Finger 22 wird durch Druckfedern 29 aufgebracht.
Diese Federn, die die Führungsstangen 2o umschließen, sind ,zwischen den beiden
durch einen Steg 30 zusammengehaltenen Stirnringen 31 angeordnet. Sie .stützen
sich mit ihren Enden auf ,die flanschartig verbreiterten Stirnseiten 32 von lose
auf .den Stangen 20 sitzenden und in Bohrungen der Ringe 31 geführten Hülsen 33,
gegen deren andere Stirnseite 34 sich die Querhäupter 21 oder Anschläge auf den
Stangen 20 legen können, wenn die Druckfedern 29 durch Vorfahren .des Schlittens
14 gegen die Wicklung gespannt werden. Bei der Spannung drückt das Querhaupt 21
über die Hülse 33 die Federn zusammen. Wie die Fit-. 5 zeigt, können die Federn
sowohl durch Verschieben der Stangen in der Pfeilrichtung als auch in entgegengesetzter
Richtung gespannt werden. Sie wirken also doppelseitig. Die Federn können auch vorgespannt
sein. Auch kann der Ringkörper 18 mit einer Vorrichtung zum Vorspannen versehen
sein, indem man z. B. einen der Stirnringe 31 gegen den anderen Stirnring axial
verstellbar anordnet. Unter Umständen genügt es, jedem Druckfinger nur eine Führungsstange
und eine Feder zu geben. Der durch den starken Axialdruck auf den Ringkörper hervorgerufene
Gegen-,druck wird durch Kugellager 35 auf den Schlitten 14 übertragen. Außerdem
ist,der Ringkörper noch in Halslagern 36 .des Schlittens gelagert.
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Im folgenden werden die Antriebe und Getriebe für die verschiedenen
Bewegungsarten erläutert. In der Nähe .der Traverse 2 ist ein Antriebsmotor 37 gelagert,
der über die Räder 38, 39 und über das Ritzel 40 einen mit der Trommelachse 4 verbundenen
Zahnkranz 41 antreibt (Fig. 2). Die Welle des Ritzels 4o ist in einem Exzenter 42
gelagert, der mittels eines Hebels 43 gedreht werden kann. Durch Schwenkung des
Hebels 43 in der Pfeilriclhtung wird ,das Ritzel4o aus den Zä.'hnen des Zahnkranzes
4r ausgehoben.
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Der gleiche Motor 37 treibt über die Räder 38 und 39 und 44, 45 eine
längs durch die Wickelbank hindurchlaufende genutete Welle 46 an, auf der längs
verschiebbar aber unverdrehbar ein in dem Schlitten 14 (Fig. 3) gelagertes Zahnradpaar
47 sitzt, das über die Zwischenräder 48 .die Zahnkränze 1g des Ringkörpers 18 in
der Richtung und mit der Geschwindigkeit der Wickeltrommel 4 antreibt. Dadurch ergibt
sich der Vorteil, daß die Isolation des aufgewickelten Leiters geschont wird, weil
diese nicht über den Reibungsschluß der Druckfinger den unter starker Axialbelastung
stehenden Ringkörper mitschleppen muß.
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Mit dem auf der Wickeltrommel sitzenden Zahnkranz41 kämmt ein in einem
Exzenter49 gelagertes Ritzel So (Fig. 2). Der Exzenter 49 ist mit einem Hebel 5,1
verbunden. Bei Schwenkung des Hebels in der Pfeilrichtung wird das Ritzel5o aus
den Zähnen des Kranzes 41 ausgerückt. Das Ritzel 5o ist über einen nur durch wenige
Räder angedeuteten Wechselrädersatz 52 oder ein umschaltbares Übersetzungsgetriebe
und durch die Räder 53 mit einer längs der Wickelbank hindurchlaufenden genuteten
Welle 54 verbunden. Durch Umtausch von Zahnrädern im Wechselgetriebe 52 oder durch
Umschaltung kann das Verhältnis der Drehgeschwindigkeit der Welle 54 und des Zahnkranzes
41 den jeweiligen Wickelverhältnissen entsprechend geändert werden. Ebenso läßt
sich der Drehsinn der Welle 54 durch entsprechende Umschaltung des Getriebes 52
umkehren. Auf der Welle 54 (Fig. 3) ist axial verschiebbar, -aber unverdrehbar,
in dem Schlitten i4 das Rad 55 gelagert, das über dieZahnräder 56 eine Schnecke
57, ferner über die Zahnräder 58 eine Schnecke 59 und über die Zahnräder 6o eine
Schnecke 61 antreibt. Die Schnecken 57, 59 und 61 treiben über Schneckenräder 62
die drei auf .den Spindeln 6 sitzenden, im Schlitten 1,4 gelagerten Muttern 15,
16, 17 an und bewirken dadurch den Schlittenvorschub. Da diese Vorschubbewegung
von dem Zalhnkran,z 41, also von der Trommelbewegung abgeleitet ist, ist nach Einstellung
des Wechselradgetriebes 52 der Schlittenvorschub in eindeutiger Weise derTrommeldrehung
zugeordnet. Dadurch läßt sich erreichen, daß sich bei Drehung der Trommel der Schlitten
genau entsprechend dem Wicklungsanstieg vorschiebt. Auf der Welle 63, auf der die
Schnecke 61 sitzt, ist unverdrehbar, aber axial verschiebbar ein Kupplungsglied
64 angeordnet, durch das die Welle 63 entweder mit dem Schneckenrad 65 oder mit
dem Kegelrad 66 gekuppelt werden kann. In der Zwischenstellung des Kupplungsgliedes
64 kann sich die Welle 63 frei gegen die Räder 65, 66 verdrehen. Die Räder 65, 66
sind über ein nicht näher dargestelltes Zwischengetriebe mit einem Motor 67 verbunden,
der auf dem Schlitten 14 sitzt. Der Hebel zum Verschieben des Kupplungsteils 64
ist der Einfachheit halber weggelassen.
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Auf das Vor'schubgetriebe (Muttern 15 bis 17, Spindeln 6) wirken wahlweise
zwei Antriebe, der
Motor 37 und der Motor 67, ein. Damit der eine
Antrieb. durch den anderen nicht mitgeschleppt werden muß, sind ausrückbare Kupplungen
(Teil 64 in Fig. 3, Ritzel5o in Fig.2) vorgesehen, die besonders gesteuert werden
müssen. Man kann diese Kupplungen weglassen, wenn man beispielsweise zwischen der
Welle 54 und dem Antrieb für die Welle 63 ein Differentialgetriebe einschaltet,
dessen erster Teil mit der Welle 54, dessen zweiter Teil .mit dem Motor 67 und dessen
dritter Teil mit den Muttern 15 bis 17 verbunden ist; dann können die Motoren 37,
67 unabhängig voneinander ohne Umschaltung von Kupplungen geschaltet werden. Ausrückbare
Kupplungen sind auch dann entbehrlich, wenn man durch den von der Trommeldrehung
abhängigenAntrieb, also den Motor37, die Spindeln6 und von dem Motor 67 die
Muttern 15 bis 17 drehen läßt. -An dem Schlitten 14 sind nochBedienungsbühnen
68, 69 angebracht, die unter Umständen die Vorratsrollen für .den aufzuwickelnden
Leiter und. für die dazwischen zu wickelnden Isolierbahnen, z. B. Papierbahnen,
tragen. Das Papier kann Beispielsweise in Fig. 3 von links, der Leiter, wie durch
70 angedeutet, von rechts zugeführt werden. Der unter Umständen sehr erhebliche
Wicklungszug des Leiters kann durch Bremsen oder .durch andere Mittel eingestellt
werden. Entsprechendes gilt für den Zug der aufzuwickelnden Papierbahn. Der Leiter
70 läuft bei 71 auf die Wickeltrommel 4 auf. Um Platz für den auflaufenden Leiter
zu schaffen, müssen die Druckfinger 22 in diesem Bereich abgehoben werden. Zu .diesem
Zweck sind die Querhäupter 21 der Druckfinger mit Rollen 72 versehen, und auf der
den wirksamen Druckfingern gegenüberliegenden Stirnseite des Schlittens 14 sind
auswechselbare Nocken 73 aufgeschraubt, die sich über den Auflaufbereich des Leiters
erstrecken. Sobald ein Druckfinger in diesen Bereich gelangt, läuft seine Rolle
722 auf den Nocken 73 auf. Dadurch wird unter stärkerer Zusammendrückung
der Federn 29 ,der Finger 22 von der Wicklung abgehoben und im Laufe der weiteren
Drehung, wenn die Rolle 72 den Nacken 73 verläßt, auf den neu aufgebrachten Leiterteil
wieder aufgesetzt. Die Form der Nocken 73 wird am besten,derart auf den Abstand
Benachbarter Rollen 72 abgestimmt, däß die eine Rolle gerade auf,die eine Nockenflanke
aufzulaufen beginnt, wenn eine andere Rolle auf der anderen Nockenflanke ablaufen
will. Wenn die beiden Nockenflanken zudem gleiche Steigung haben, vermeidet man
auf diese Weise zusätzlich auf die Trommel wirkende treibende oder hemmende, von
den Federn 29 ausgehende Momente. Da bei stärkeren Finger-:drücken die Federn 29
entsprechend stärker gespannt werden müssen und die Stangen-2o stärker nach der
den wirksamen Fingern gegenüberliegenden Stirnseite des Ringkörpers durchgeschöben
werden, - sind für diesen Fall entsprechend höhere Nocken 73 zu setzen. Da ferner
der Auflaufbereich des Leiters 70 (Fig. 3) unter Umständen bei größerem Wicklungsdurchmesser
eine- andere Ausdehnung hat als bei kleinerem, wird man für die verschiedenen Wicklungsdurchmesser
auch Nocken verschiedener Länge verwenden.
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Die Trommelachse3 ist länger als die Trommel4, und zwar mindestens
um die axiale Länge. des Schlittens 14. Die Lager der Trommelachse in den Traversen
:2 und 9 sind nach oben aushebbar. Das Lager 74 (Fig. r und 2) ist zwecks Aufnahme
des großen auf die Trommelachse wirkenden Axialschixbes mit Stirnkugellagern 75
versehen, die den Axialschub auf .die kräftig ausgeführte Traverse 2 übertragen.
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Die Wickelbank arbeitet folgendermaßen: Auf der aus der Wickelbank
herausgenommenen und auf Böcke od. dgl. abgesetzten Trommelachse 3 wird .die Wicklungstrommel
4 mit dem Zahnkranz befestigt und gegen Drehung und Axialverschiebung gesichert.
Die Traverse 9 und der Schlitten 14 werden (vgl. Fig. z) möglichst weit rechts in
die Stellung r4o ausgefahren. Dann wird das rechts aus der Wickeltrommel überstehende
Achsenende durch den Ringkörper 18 des Schlittens 14 mittels eines oder zweier bei
8o, 81 angreifender Hebezeuge gesteckt, und schließlich wird das Ganze mit den auf
der Achse befindlichen Lagern 74, zo von oben in die Traverse .a, 9 eingesetzt,
und die Lager werden entsprechend -befestigt. Vor dem Einsetzen wurden die Ritze14o
und 5o durch Schwenken der Hebel 43, 51 im Pfeilsinne aus dem Bereich der Zähne
des Zahnkranzes4z geschwenkt. Dadurch werden Zahnbeschädigungen beim Einsetzen vermieden.
Nunmehr wird der Kupplungsteil 64 (Fig. 3) in das bei eingeschaltetem Motor 67 schneller
laufende Rad 66 eingerückt. Nach dem Einschalten des Motors 67 werden die Muttern
15, 16, 17 entsprechend schnell gedreht. Dabei laufen auch .die Räder 56; 55. die
Welle 54 und die Räder 53, 52" 5o mit. Da nun aber das Kitzel 5o aus der Verzahnung
41 ausgerückt ist, bleibt die Trommel 4 in Ruhe. Die sich drehenden Muttern 15 bis
17 schrauben sich an den feststehenden Spindeln 6 entlang, und-dadurch wird der
Schlitten 14 so weit als erforderlich gegen das Zahnrad 41 nach links gefahren.
Inzwischen wurde .der Anfang des oder der Leiter an der dem Zahnrad 41 benachbarten
Stirnseite der Trommel befestigt, nachdem gegebenenfalls vorher auf die Trommel
eine oder mehrere Lagen Papier gewickelt wurden. Hierauf wird durch Schwenken des
Hebels 43 das Kitzel 40 in den Zahnkranz 41 eingerückt. Der Motor 37 wird in Gang
gesetzt. Nun beginnt sich die Trommel zu drehen und der Leiter aufzuwickeln. Nach
dem Aufbringen- einer oder zweier Windungen wird die Trommel wieder stillgesetzt.
Inzwischen würden die entsprechenden Druckfinger 22 an den Querhäuptern 21 angebracht.
Durch erneutes Einschalten des Motors 67 wird nun der Schlitten 14 so weit nach
links gefahren, bis die Finger 22 bzw. die Drucksegmente 23 an der aufgewickelten
Leiterwindung anliegen. Dann wird der Teil 64 auf das langsamer laufende Rad 65
umgekuppelt, und es werden nun unter weiterem langsamem Schlittenvorschub nach links
die Federn 29 (Fig. 5) so lange gespannt, bis die Finger den gewünschten Axialdruck
erzeugen. Der Druck kann
an einer auf den Hülsen 33 angebrachten
Skala abgelesen werden. Dann wird der Motor 67 stillgesetzt und der Kupplungsteil
64 in die Leerlaufstellung gebracht. Die Federn 29 können sich trotz Abschalten
des Motors 67 nicht mehr ausdehnen, da die Schnecken 57, 59, 61 selbstsperrend sind.
Inzwischen wurden bei 52 die entsprechenden Wechselräder eingesetzt, die den richtigen,
dein Wicklungsanstieg angepaßten Schlittenvorschub ergeben. Nunmehr wird durch Schwenken
des Hebels 5 1 das Ritzel 5o in den Zahnkranz 41 eingerückt und der Motor
37 wieder in Gang gesetzt. Der Leiter wird nun laufend auf die Trommel 4 gewickelt.
Die Druckfinger 22 halten die aufgewickelten Windungen fest und pressen sie zusammen.
Beim Vorbeiwand&n eines Druckfingers an der Auflaufstelle des Leiters wird der
Finger, wie beschrieben, durch den Nocken 73 von der Wicklung vorübergehend abgehoben
und dann wieder auf den neu aufgebrachten Leiterteil aufgesetzt. Das Aufwickeln
läßt sich also leicht durchführen, ein Auffedern der aufgebrachten Windur, gen wird
unter allen Umständen durch die Druckfinger verhütet. Bei der Herstellung von Auskreuzungen
od.,dgl. wird der Motor 37 vorübergehend stillgesetzt, -der auf den Leiter wirkende
Zug weggenommen. Die Wicklung kann aber trotzdem nicht auffedern, weil sie von den
Fingern festgehalten wird. Die Leiter werden hierauf entsprechend ausgekreuzt. Unregelmäßigkeiten
können durch Einlage von Distanzstücken ausgeglichen werden, und hierauf wird in
der vorher beschriebenen Weise durch Wiedereinschalten des Motors 37 nach Wiederherstellung
des Leiterzuges weiter gewickelt und so fort, bis die ganze Trommel voll gewickelt
ist. Das Wicklungsende wird nun entsprechend auf der Trommel befestigt. Nach Ausrücken
des Ritzels 5o und Einrücken des Kupplungsteils 6.4 in das Rad 65 wird durch Einschalten
des Motors 67 der Schlitten 1d. unter Entspannung der Federn 29 von der Wicklung
weggefahren. Die Finger werden abgenommen oder durch Drehen der Handräder 28 (Fig.
5) radial nach außen. abgezogen. Nun können .gegebenenfalls eine oder mehrere Papierlagen
auf die Wicklungslage aufgebracht werden, oder man kann Distanzstücke auf die Lage
aufkleben. Soll nun die nächste Wicklungslage von rechts nach links gewickelt werden,
dann werden die Druckfinger auf die andere Stirnseite des Schlittens 1q. umgesteckt
oder die auf dieser Seite befindlichen Finger durch Drehen der Handräder 28 auf
den Radius .der Wicklungslage eingestellt. Nachdem der Anfang des Leiters der neuen
Lage auf der Trommel befestigt und gegebenenfalls eine Anfangswindung hergestellt
wurde, wird der Schlitten 14 mit Hilfe des Motors 67 nach links gefahren, bis die
Druckfinger etwa der Stirnseite der Anfangswindung gegenüberstehen. Sie werden nunmehr
genau auf diese Windung eingestellt, und schließlich wird .der Schlitten 1q. so
weit nach rechts gefahren, bis die Finger mit dem vorgeschriebenen Druck an der
Leiterwindung anliegen. Nach Verbringung des Kupplungsteils 6.I in die Leerlaufstellung
und nach dem Einrücken des Ritzeis 5o, gegebenenfalls nach Umkehr des Drehsinns
des Motors 37 und des Getriebes 52, wird nun durch Wiedereinschalten des Motors
37 der Leiter weiter aufgewickelt. Nach der Herstellung der zweiten Wicklungslage
werden gegebenenfalls mit Hilfe des Schlittens 1q. bei abgehobenen Druckfingern
Papierlagen, Distanzstücke, Isolierverschalungen od. dgl. aufgebracht undhierauf
eventuell weitereLagen des Leiters gewickelt und so fort, his die Wicklung fertiggestellt
ist. Dann wird die Traverse 9, die während des Wickelvorganges zwecks Abstützung
der Trommelachse 3 nach links eingefahren worden war, wieder nach rechts so weit
ausgefahren, daß der Schlitten 1q. in die Stellung iq.o außerhalb des Wicklungstrommelbereiches
gebracht werden kann. Die Ritzel 40 und 5o werden ausgerückt. Die Trommelachse wird
bei 8o und 81 mittels eines Hebezeuges gefaßt. Nach dem Lösen der Befestigungsmittel
für die Lager 74 und io der Traversen wird die Achse mit der bewickeltenTrommel
ausgehoben. Das rückwärtige Ende der Achse wird aus dem Ringkörper des Schlittens
1q. teerausgeschoben. Das Ganze kann nun auf Böcke oder auf ein Montägegerüst für
den Transformator abgesetzt werden. Die Achse 3 wird nach Lösen einiger Verbindungen
mitsamt dem Zahnrad 41 aus der Trommel 4 herausgezogen und die vorzugsweise mehrteilig
ausgeführte Trommel aus der fertiggestellten Wicklung entfernt. Inzwischen kann
eine neue Achse mit Trommel in die Wickelbank eingesetzt werden.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, .daß mit einer solchen Wickelbank
auch -die Lagenwicklungen größter Transformatoren leicht und verhältnismäßig rasch
'hergestellt werden können, daß sich der Druck der Druckfinger bequem einstellen
läßt ,und die Druckverteilung nicht durch statische Unbestimmtheit gestört wird.
Die Wicklungstrommel kann ferner .bequem in die Wickelbank ein- und aus ihr ausgebaut
werden. Trotz der erhöhten Betriebssicherheit des Wickelns fällt die Wickelbank
verhältnismäßig einfach aus. Sie kann bequem den verschiedenen Wicklungsarten und
-größen angepaßt werden.