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Maschine zum Wickeln elektrischer Spulen verschiedener Art und Form
aus groben und feinen Drähten Im Elektrobau sind je nach Drahtstärke, Spulenart,
Spulenform und Querschnittsform des Drahtes die verschiedensten Einzweck-Wickelmaschinen
mit Drahtvorschubeinrichtung im Gebrauch. Für besondere Zwecke sind diese Maschinen
mit Einrichtung zum Messen des Drahtzuges, zum Einschießen von Isolationszwischenlagen,
zum Auftragen von Isoliermasse, zum Pressen des Drahtes mit Rollen, zum Abkröpfen
und Abschneiden von starken Drähten sowie mit Löt- und Schweißapparaten auszurüsten.
Zum mindesten bedarf es für grobe Drähte aber einer der Drahtstärke angepaßten Drahtbremse
und einer Abhaspeleinrichtung für den Drahtvorrat. Bei Verarbeitung von feinen Drähten
werden ein Drahtführer und eine die Bremselemente enthaltende Drahtabrollvorrichtung
benötigt.
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Während des Wickelvorganges sind gute Beobachtung und manuelle Nachhilfen
erforderlich. Es ist deshalb eine große Erleichterung für das Bedienungspersonal,
wenn diese genannten Hilfseinrichtungen von dem Vorschubmechanismus der Maschine
mitgeführt werden und so angeordnet sind, daß sie zum Einsatz rasch zur Hand sind.
Je nach Art der herzustellenden Wicklung und der auszuführenden Arbeiten soll der
Standort der Bedienung vor oder hinter der Maschine gewählt werden können. Damit
ist meistens auch die Drehrichtung der Wickelspindel festgelegt.
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Bekannte Bauarten von Wickelmaschinen mit einseitig, z. B. hinter
der Maschine und ungefähr auf gleicher Höhe wie die Wickelspindel angebrachten Drahtführerbahnen
besitzen nur einen Drahtführerschlitten, an welchem Drahtführerarme befestigt sind.
Dieser Drahtführerschlitten bietet keine Möglichkeit, andere Hilfswerkzeuge anzubringen.
Der Bedienungsstandort ist ein für allemal unveränderlich festgelegt, weshalb denn
diese Bauart keine je auf der Hinter-und Vorderseite angebrachte Bedienungsgriffe
kennt. Durch die auf der einen Seite angebrachten Drahtführerbahnen, Vorschub- und
Schaltgestänge ist diese Seite für die Bedienung unzugänglich.
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Andere bekannte Konstruktionen weisen eine Drahtführerbahn unterhalb
der Wickelspindel, jedoch im Grundriß in einem von der Wickelspindel nach hinten
gerichteten Abstand auf. Auch hier fehlt eine Aufspannebene für die Hilfswerkzeuge,
und das über der Drahtführerbahn gelagerte Vorschub- und Schaltgestänge schließt
eine Bedienung von beiden Seiten aus, weshalb die hierfür nötigen Griffe nur einseitig
vorhanden sind.
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Die eingangs erwähnten Hilfseinrichtungen sind bisher mit Ausnahme
des Drahtführers und der Drahtbremse vor oder hinter der Maschine fest aufgestellt
worden und befinden sich daher nicht in Griffnähe. Zeitverlust, Unfallgefahr und
großer Platzbedarf sind Nachteile dieser veralteten Anordnung.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Wickeln elektrischer
Spulen verschiedener Art und Form aus feinen oder groben Drähten beliebiger Querschnittsform
mit stufenlos einstellbarer Arbeitsgeschwindigkeit und stufenlos einstellbarem Vorschub
des unterhalb der in beiden Richtungen antreibbaren Wickelachse auf einem planhorizontalen
Bett befindlichen verschiebbaren Drahtführerschlittens. Gemäß der Erfindung werden
die aufgezählten Nachteile der bisherigen Wickelmaschinen dadurch behoben, daß der
von der Vorder- bis zur Rückseite der Wickelmaschine reichende Drahtführerschlitten
nach Art eines Schlittens an Werkzeugmaschinen zur auswechselbaren Aufnahme einer
oder mehrerer beliebiger, beim Wickeln der herzustellenden Spulen benötigter Vorrichtungen,
wie z. B. Drahtbremse, Abrollhaspel, Andruckrollen für den Draht usw., ausgebildet
wird und daß die Bedienungsgriffe zum Einstellen derselben Betriebsfunktionen der
Wickelmaschine, wie für die Ein- und Ausschaltung des Antriebes, für die Vorschubänderung,
für die Hubverstellung, für den Drehrichtungswechsel und für die Wickelgeschwindigkeitsveränderung,
j e auf derVorder-und auf der Hinterseite der Maschine unterhalb der
horizontalen
Aufspannebene des Drahtführerschlittens angeordnet werden.
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Ein Beispiel der dem Erfindungsgedanken zugrunde liegenden Konstruktion
der neuen Wickelmaschine ist in der Zeichnung in Fig. 1 im Grundriß, in Fig. 2 im
Aufriß und in Fig.3 im Seitenriß abgebildet.
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Die als bekannt vorausgesetzten Teile sind der Getriebestock 1, die
Planschiene 2 und die Vorschubspindel3, welch letztere beide stufenlos einstellbar
angetrieben sind. Bekannte Teile sind ferner der Gegenständer 6 und der ins Gesichtsfeld
einschwenkbare Windungszähler 17. Neu ist die Gestaltung des von der Vorder- bis
zur Rückseite der Maschine reichenden Drahtführerschlittens 5; der auf einem Bett
4 gleitet und nach Art eines Schlittens an Werkzeugmaschinen eine Aufspannebene
7 mit Aufspannschlitzen 8 zur auswechselbaren Aufnahme einer oder mehrerer beliebiger,
beim Wickeln der herzustellenden Spulen benötigter Vorrichtungen, wie z. B. Drahtbremse,
Abrollhaspel, Andrückrollen für den Draht usw., ausgebildet ist. Die Seitenflächen
des Schlittens können auch als Aufspannebenen ausgebildet werden. Neu ist ferner
die Anordnung der Bedienungselemente unterhalb der Aufspannebene des Schlittens
hinten und vorn an der Maschine, wie Fußhebel 9, Schaltstange 10 mit den verstellbaren
Anschlägen 11 zum Umschalten des Drahtvorschubes, die Hebel 12 zum Lösen und Einrücken
des nicht gezeichneten Mutterschlosses an der Leitspindel 3, die Handräder 14 und
15 zur Verstellung der Wickel- bzw. Vorschubgeschwindigkeit und schließlich der
Hebel 16
zur gemeinsamen Umkehrung von Wickeldrehsinn und Drahtvorschub. Die
Griffe 13, mit welchen der Schlitten festgestellt werden kann, sitzen, da sie wenig
Platz beanspruchen und unvermittelt auf das Bett 4 wirken, beispielsweise über der
Aufspannebene des Schlittens.
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In den Fig.4 bis 8 der Zeichnung werden einige Anwendungsbeispiele
gezeigt, wobei der zu bewickelnde Körper mit 20, dessen Wickelsinn durch Pfeile
21 und die Bedienungsseite durch Pfeile 22 bezeichnet ist.
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Fig. 4 zeigt auf den Werkzeugschlitten 5 aufgebaute Wickelgeräte,
wie Drahtbremse 18 und Abrollhaspel 19. Diese Anordnung dient zum Wickeln grober
Drähte. Je nach Umständen muß die Bedienungsseite gemäß den Pfeilrichtungen 22 gewählt
werden.
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Feindrahtspulen werden gemäß Fig. 5 gewickelt; Abrollhaspel 23, Drahtführerrolle
24 und Drahtzugausgleichvorrichtung 25 liegen hinter der Wickelachse.
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Nach Fig. 6 wird eine quadratische Scheibenspule mit Isolationseinlage
unter Preßdruck gewickelt. Die Abrollhaspel26 bzw.27 für Draht- und Isolationsband
und die Druckrolle 28 sind auf dem Schlitten 5 angebracht. Kontrolle und Bedienung
geschehen je nach Umständen in den beiden Pfeilrichtungen 22.
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Fig. 7 zeigt das Aufbringen einer Drahtbandage auf einen Motorläufer.
Der Abrollhaspel 29 und die Drahtbremse 30 sind auf dem Werkzeugschlitten 5 angeordnet.
Lötarbeiten erfordern die Bedienung nach Pfeilrichtung 22.
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Rechteckige Scheiben- oder Lagenspulen, bei welchen zwecks satten
Anliegens des Drahtes auf der langen Seite der rechteckigen Form der Draht eine
Gegenverbiegung durch eine unter dem Drahtzug stehende Führungsrolle 34 erhält,
werden nach Fig. 8 von der Pfeilrichtung 22 her beobachtet. Drahthaspel 31, Drahtbremse
32 und Zugausgleichvorrichtung 33 sind auf dem Werkzeugschlitten 5 aufgebaut.
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Die Beispiele können beliebig vermehrt werden, um anzuzeigen, daß
nur der unter der Wickelachse liegende nach Art eines Werkzeugschlittens ausgebildete,
von der Vorder- bis zur Hinterseite der Maschine reichende Drahtführerschlitten
viele Möglichkeiten zur Kombination von Wickelgeräten und zur guten Beobachtung
bietet, ohne die Zugänglichkeit zu beeinträchtigen. Aus den angeführten Beispielen
geht hervor, daß sich die Lage der Bedienungsseite in bezug auf die Drehrichtung
je nach dem Wickelprogramm zweckmäßig verändert und somit beide Drehsinne der Wickelachse
nötig sind. Die Bedienungselemente müssen deshalb auch beidseitig der Maschine vorhanden
sein.
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Der Standort des Arbeiters und damit auch die Drehrichtung der Maschine
richtet sich auch sehr nach den Platzverhältnissen; wo z. B. die Maschine parallel
oder senkrecht zu einer nahen Wand steht; wo mehrere Maschinen schief nebeneinanderstehen
oder frei im Raume aufgestellt sind, soll eine zweckmäßige Wahl möglich sein.