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Verrichtung zur Herstellung von Faserstoffzementrohren nach dem papptechnischen
Verfahren Vorrichtung zur Herstellung von Faserstoffzementrohren nach dem papptechnischen
Verfahren mit nur einem Filztuch, das über zwei sich waagerecht gegenüberliegende
Walzen geführt ist und in einer nach unten hängenden Schlaufe die Formatwalze umfaßt.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Faserstoffzernentrohren
nach dem papptechnischen Verfahren bei Verwendung nur eines Filztuches, wie sie
z. B. durch die französische Patentschrift 736 185 und für den besonderen vom üblichen
abweichenden Fall, daß die Masse in schmalen Streifen schraubenförmig auf die Formatwalze
aufgebracht wird, durch die schweizerische Patentschrift 136 114 bekanntgeworden
ist.
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Das Neue besteht in der durch den Anspruch bezeichneten und nachstehend
an Hand eines Ausführungsbeispiels erläuterten Anordnung, bei der ebenso, wie es
z. B. durch die deutschen Patentschriften 416 812 und 471659 bekanntgeworden ist,
die Formatwalze während der Fertigung des Rohres zwischen .drei Walzen unter einem
mit Anwachsen des Rohres abnehmbaren Druck gehalten wird.
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Bei ,dem dargelegten Ausführungsbeispiel wird der Druck durch Hebel
erzeugt, die unter einer sich selbsttätig mit Anwachsen des Rohres verändernden
Gewichtsbelastung stehen. Es zeigt: Abb. i eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung
gemäß der Erfindung und Abb. a eine Seitenansicht insbesondere der Vorrichtung zur
Druckerzeugung.
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Mit i ist der als Kern zur Herstellung des Hohlkörpers aus faserigem
Stoff und hydraulischen Bindemitteln dienende Zylinder bezeichnet, der im vorliegenden
Falle zweckmäßig durch ein Rohr gebildet wird . Diesem Kern i wird in bekannter
Weise durch ein endloses Filzband a der Rohstoff zugeführt. Die Art der Auftragung
des Rohstoffes auf das Filzband sowie die Art der Entwässerung des Rohstoffes auf
dem Filzband ist für den vorliegenden Fall belanglos, ebenso die Reinigung des Filzbandes
nach Abgabe des Rohstoffes an den Kern i, so daß diese Teile der Maschine auf der
Zeichnung nicht dargestellt sind. Das Kernstück i liegt in einer zwischen zwei Walzen
3 und 4 gebildeten Ausbauchung des Filzbandes -, und wird in dieser von dem Filzband
zu mehr als der Hälfte umschlungen. Unterhalb der Walzen 3 und 4 ist eine weitere
Walze 5 vorgesehen. Der vom Filzband umhüllte Teil des Kernes legt sich an alle
drei Walzen 3, 4 und 5 an. Die Lager 6 der Walze 5 sind je auf einer Schiene angeordnet
und können auf diesen mittels einer Spindel 8 verschoben werden. Die Drehung der
Spindel 8 erfolgt zweckmäßig über eine Spindel 9 und Kegelgetriebe io, ii von einem
am Ende
der Maschine vorgesehenen Handrad 1.2 aus. Die Lager 13
der Walze .I wieder sitzen mit Rollen 1.1 auf je einem Schlitten i3, die auf dem
'Maschinengestell ic> in waagerechter l#',ichtung verschiebbar sind. Anschläge 17
begrenzen die Bewegung der Lager i ; de r alze .1 auf den Schlitten 13.
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Zur Verstellung der Schlitten i 3 auf dein 1laschinengestell i6 dienen
Spindeln 18, welche über Kegelgetriebe iy mittels eines Handrades 2o betätigt werden
können. Auf den Schlitten i > ist weiter je ein Zylinder 2i fest gelagert, in deren
jedem zwei Kolben verschiebbar sind, zwischen denen sich eine Flüssigkeit, zweckmäßig
öl, befindet. Durch diese unter einem Druck stehende Flüssigkeit werden die beiden
Kolben ausemandergedrückt. Der Druck der Flüssigkeit kann an einem Manometer 22
abgelesen werden. An den einander abgekehrten Seiten der Kolben sitzt je eine Kolbenstange
23 und 2.1. Die K-olbenstangen 23 legen sich finit ihrem vorderen, zweckmäßig eine
Rolle tragenden Ende gegen die Lager 13 der Walze .1 und drücken diese unter der
Einwirkung der Preßflüssigkeit an die einen Endanschläge i; heran. Die Kolbenstangen
2d. wieder liegen mit ihren gleichfalls eine Rolle tragenden Enden an je einem kurvenförmig
gestalteten Hebel 2 @ an, welch: Hebel bei 26 an den Schlitten i; drehbar
sind. Die Hebel 23 `werden durch Beinen finit Gewicht -: ; belasteten Hebel28 gegen
die Kolbenstangen 24 gedrückt. Die gewichtsbelasteten Hebe128 wirken mir mittelbar
auf die Hebel 2,3 ein. Sie sind je auf einem auf der Bedienungsplattform 2c) verschiebbaren
Wagen 3o mit dein einen Ende gelenkig gelagert, und werden von dem eine Rolle tragenden
Ende je eines bei 32 gelenkig allfgehängten Hebels 33 unterfaßt. Die Unterseiten
der Hebel 28 sind derartig gekrümmt, daß das die Rolle 31 tragende Ende der
Hebel 3 3 unter der Wirkung der Gewichte 2; möglichst (licht an den Drehpunkt der
Hebel 28 herangedrückt wird. Die Hebel 33 umfaßt das gegabelte Ende je einer Stange
34., die in einem Schwinglager 3 5 geführt und mit dein anderen Ende an einen Hebel
3!1 angelenkt ist. der in fester Verbindung mit dem Hebel 2:Z steht.
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Mit dem Anwachsen der sich auf dem Kern i bildenden Schicht wird die
Walze 4 zurückgedrückt. Diesem Zurückdrücken stellt sich aber der durch das Gewicht
27 mittelbar beeinflußte Hebel 23 entgegen. Infolgedessen wirkt die Walze .l wieder
mit einem bestiminteil Druck auf den sich um das Kernstück i bildenden Mantel. Der
jeweils vorhandene Druck ist am Manometer 22 abzulesen. Das Flüssigkeitspolster
im Zylinder 21 gleicht dabei etwaige Totaänge in dem Gestänge und Getriebe aus.
Die jeweilige U'andstärke des sich auf dein Kernstück i bildenden Mantels I<anii
arl einer Skala 37 mittels eines Zeigers 3N abgelesen «erden. An diesem Zeiger 38
",reift der eine Arm eines Kniehebels 39 an, an (c°ssen Knicl:ptuilct eine Stange
4o angelenkt ist, welche wieder mit ihrem anderen Ende an der Kolbenstange 23 befestigt
ist. Wird die Kolbenstange 23 durch das Lager 13 zurückgedrückt, so wird
auch der Kniehebel 39 durchgedrückt und der Zeiger 38 bewegt. Die Verwendung
eines Kniehebels hat den Vorteil, clal') geringfügige Zunahmen der Wandstärke des
zu bildenden Hohlkörpers einen verhältnismäßig großen Ausschlag des Zeigers 38 heri@eifübren.
Bei dem durch die Zunahme der @@"andst<it-ke des sich bildenden Hohlkörpers hervorgerufenen
Verdrängen der Lager 13 wird über den Zylinder 21 und die Kolbenstange 24 auch der
Hebel 23 zum Ausschlag gebracht. Dabei drückt die Schubstange 34 den pendelnd aufgehängten
Hebel 33 vom Drehpunkt des Hebels 28 ab und auf das Gewicht 27 zu. Dabei wird auf
Grund der Hebelgesetze die an der Stange 33 angreifende Kraft immer geringer, so
daß auch der von der Walze 4 auf den sich bildenden Hohlkörper ausgeübte Druck abnimmt.
Um ohne Anwendung besonders großer Hebel und besonders langer Wege eine erhebliche
Gewiclitsabnahme herbeizuführen, wird zweckmäßig das Gewicht 27 auf dem Hebel 28
verschiebbar angebracht und derart mit dem Hebel 33 in Verbindung gebracht, daß
es auf den Drehpunkt des Hebels 28 zubewegt wird, wenn sich der Hebel 33 von diesem
Drehpunkt entfernt. Diese Verbindung des Hebels 33 mit dem Gewicht 27 wird -durch
ein Seil 41 geschaffen, dessen eines Ende am Gewicht 27 und dessen anderes Ende
am freien Ende des Hebelarmes 33 angreift und das über eine im Drehpunkt des Hebels
28 gelagerte Rolle geleitet ist. In Abb. 2 sind die verschiedenen Stellungen des
Gewichtes 27 auf dem Hebel 28 bei verschiedener Lage des Hebels 33 angedeutet.
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Sollen die auf der Vorrichtung herzustellenden Hohlkörper lediglich
als Abfallrohre Verwendung finden, so braucht der Druck der Walze .1 auf den Kern
und damit die Verdichtung der sich auf dem Kern absetzenden Masse nicht so stark
zu sein, als wenn die Hohlkörper als Druckrohre Verwendung finden sollen. Diese
Druckänderung durch Verringerung oder Vermehrung des Gewichtes 27 herbeizuführen,
ist sehr umständlich. Sie läßt sich auf einfachere Weise dadurch erreichen, daß
man den Angriffspunkt der Stange 3.1 am Hebel 33 verlegt. Aus diesem Grunde ist
der Hebel 33 nicht an einem ortsfesten Punkt pendelnd aufgehängt, sondern
am Ende
eines auf einer Welle 42 sitzenden Armes 43. Die Welle 42
trägt außerdem noch ein Schneckenzahnrad 44, so daß sie mittels einer Schnecke 45
und eines Handrades 46 gedreht werden kann. Bei der Drehung der Welle 42 wird die
Lage des Aufhängepunktes 32 des Hebels 33 zur Schubstange 34 geändert, und damit
auch der für die Kraftübertragung auf den Hebel 25 in Betracht kommende Hebelarm
am Hebel 33.
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Hat der auf dem Kern i gebildete Hohlkörper eine genügende Wandstärke
erhalten, so muß der Kern mit dem Hohlkörper aus der Maschine herausgenommen und
ein neues Rohr eingesetzt werden. Dazu ist es erforderlich, die Ausbauchung im Filzband
2 .durch Zurückziehen der Walze 4 aufzuheben. Das Zurückziehen der Walze 4. erfolgt
durch Zurückbewegen der Schlitten 15, einschließlich der Preßzylinder 21 und der
am Schlitten 15 gelagerten Hebel. An dieser Bewegung der Schlitten 15 nehmen auch
die Wagen 30 mit dem Hebel 28 teil, so daß die einmal vorgenommenen Einstellungen
erhalten bleiben und ein Entkuppeln von Gestängeteilen nicht erforderlich wird.
Aus diesem Grunde ist der auf Rollen laufende Wagen 30 mittels einer von
ihm getragenen Mutter mit einer Spindel 47 verbunden, die gleichgerichtet zu der
der Bewegung des Schlittens 15 dienenden Spindel 18 verläuft und mit ihr durch Kettentrieb
48 verbunden ist. Werden durch Betätigung des Handrades 2o die Spindeln 18 gedreht
und damit diese Schlitten 15 verschoben, so drehen sich auch die Spindeln 47 in
gleicher Weise und bewegen die Wagen 30 mit derselben Geschwindigkeit und um dasselbe
Stück zurück, wie die Schlitten 15 verschoben werden. In gleicher Weise geht die
gemeinsame Zurückbewegung der Schlitten 15 und der Wagen 30 mit dem Gestänge
vonstatten. Diese gemeinsame Bewegung der Schlitten 15 und der Wagen 30 findet
auch statt, wenn beim Übergang zum Herstellen von Hohlkörpern anderen Durchmessers
die Grundeinstellung der Walzen 3 und 4 zueinander geändert werden muß. Mit dieser
Änderung der Grundeinstellung der Walzen 3 und 4 zueinander muß natürlich auch eine
Änderung der Lage der Walze 5 verbunden sein. Die Lager 6 der Walze 5 werden, wie
oben beschrieben, durch Betätigen des Handrades 12 verändert. Eine Kupplung der
Verstellvorrichtung für die Lager 6 mit der Verstellvorrichtung für die Lager 13
ist nicht möglich, da die Lager 13 bei der Herstellung jedes Hohlkörpers einmal
verschoben werden müssen, die Lager 6 aber nur, wenn man zum Herstellen von Rohren
anderen Durchmessers übergehen will. An den Handrädern i2 und 2o ist vorteilhaft
noch ein auf einer Skala spielend$r Zeiger angebracht, an welcher Skala abzulesen
ist, wie die Walzen 4 und 5 einzustellen sind, wenn Rohre bestimmten Durchmessers
hergestellt werden sollen.