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Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung
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Aktenzeichen des Anmelders: P 48 501 Bezeichnung: Rolladenkasten
ROLLADENKASTEN.
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Die Erfindung betrifft einen Rolladenkasten zur Aufnahme eines auf
einer Walze aufrollbaren, durch einen Längsschlitz ausfahrbaren Rolladens, der mit
seinem Längsschlitz sich entlang der Außenseite nach unten offen erstreckend in
die Außenmauer eines Gebäudes entlang des oberen Randes einer Fensteröffnung oder
einer Türöffnung einsetzbar ist.
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Die mechanisch bewegten Teile innerhalb eines Rolladens unterliegen
dem Verschleiß, so daß Reparaturen nötig wenden können, zu denen man sich Zugang
zum Innern des Rolladenkastens verschaffen muß. Bekannte Rolladenkästen werden zu
diesem Zweck von der Innenseite des Gebäudes her geöffnet, wozu in der Regel die
dort befindliche Wandverkleidung zerstört oder beschädigt werden muß. Man könnte
an der Innenseite eine Klappe vorsehen, um den Zugang zu erleichtern -das führt
aber leicht zu Undichtigkeiten und damit zu unerwünschter Zugluft, verbunden mit
Kälteeinbruch. Gerade die Innenseite des Rolladenkastens muß auch im Interesse einer
thermischen Isolierung mit Wärmedämm-Material ausgestattet, belegt oder beschichtet
sein und das erschwert die Ausgestaltung der Innenwand als Klappe, es sei denn,
man verzichtet auf eine optimale Wärmedämmung an dieser Stelle.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rolladenkasten der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß bei einfachem Aufbau das Innere leicht für Montagezwecke
zugänglich ist, ahne daß Einbußen an Isolierung der Innenwand hingenommen werden
müssen.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand abnehmbar
ist.
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Nach der Erfindung wird der Rolladenkasten bequem von außen zugänglich.
Dort ist eine thermische Isolierung zwar wünschenswert aber noch eher entbehrlich,
vor allen Dingen wenn man, wie es bei Ausgestaltung nach der Erfindung möglich ist,
auf der Innenseite entsprechenden Isolieraufwand trifft. Dort kann man Isoliermaterialien
fest verlegen, weil die Innenseite nicht geöffnet werden muß.
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Vorzugsweise besteht die Außenwand aus einer Sichtverkieidung oder
ist mit einer solchen belegt. Da der Rolladenkasten in seiner Breitenkontur etwa
die darunterliegende Fenster- oder Türöffnung fortsetzt, fügt sich eine solche Sichtverkleidung
auch vom Ästhetischen her gut in eine Fassadenfront ein, auch wenn diese Sichtverkleidung
in Gestaltung, Farbe, Material und dergleichen erheblich von der übrigen Fassadenverkleidung
abgesetzt ist. Diese Absetzung verdeckt optisch die Trennfuge zwischen der abnehmbaren
Außenwand einerseits und den angrenzenden Teilen der Fassade, so daß auch diese
ästhetisch kaschierbar ist, auch wenn da im Interesse der leichten Handhabung ein
großer Toleranzspalt stehengelassen wurde, der mit elastischer Dichtmasse oder dergleichen
entfernbarer Abdichtung ausgefüllt sein kann.
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Es empfiehlt sich, die Innenwand mit einer thermischen Isolierschicht
zu hinterlegen oder als solche auszubilden.
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Den, insbesondere bei abgerolltem Rolladenwickel im Innern des Kastens
freien Luftraum kann man besser zur thermischen Isolierung nutzbar machen, wenn
man gemäß einer Weiterbildung zwischen den Seitenwänden, dem Boden und der Deckwand
innerhalb des Kastens eine flexible, gegen Luftzug dichte Folie locker verspannt
ist, die sich auf der der Innenwand zugekehrten Seite des Rolladenwickels anlehnt.
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Auf diese Weise entsteht zwischen der Folie einerseits und der Innenwand
andererseits ein besonderer, vom übrigen Kasteninnern abgetrennter Luftraum, der
durch diese Abtrennung zusätzlich zur Wärmeisolierung beiträgt. Durch elastische
oder schwere Elemente kann man diese Folie gegen den Rolladenwickel von rückwärts
anliegend verspannen. Das hat zur Folge, daß der zusätzliche, abgetrennte Luftraum
sich erweitert in dem Maße, in dem der Rolladenwickel abgewickelt wird. Das ist
besonders bei Nacht, also bei tieferen Kältegraden der Fall, wenn eine besonders
gute Isolierung des Rolladenkastens wünschenswert ist, zumal die durch den dort
bei hochgezogenem Rolladen vorhandene Wickel hervorgerufene Wärmedämmung dann zum
Teil in Fortfall geraten ist.
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Die verspannt gelagerte Folie wirkt also besonders günstig thermisch
isolierend gerade dann, wenn eine möglichst hohe thermische Isolierung wünschenswert
ist.
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Man kann den Zuglufteintritt in den Rolladenkasten im Interesse einer
Wärmedämmung stark reduzieren durch eine sich entlang des Längsschlitzes erstreckende,
im Innern des Kastens montierte Bürste, deren Borsten als. Luftzugabdichtung zwischen
der Rückseite des Rolladens und der Rückwand des Schlitzes gegen die Rückwand des
Rolladens gerichtet sind und diese berühren.
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Rolladenkästen nach der Erfindung können in am Ort auf gebautes Mauerwerk
eingesetzt werden, sie können aber auch als Teil eines mit einer Fenster- oder Türöffnung
ausgestatteten, als Fertigteil vorgefertigten Wandelementes eingebaut sein.
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In beiden Fällen empfiehlt es sich, den Rolladenkasten so auszugestalten,
daß er mit der Innen- und Außenoberfläche der betreffenden Gebäudewand bündig abschließt.
Das ist leicht möglich, weil man Rolladenkästen nach der Erfindung wegen ihrer günstigen
Isoliermöglichkeiten leicht in der Tiefe gedrängt ausgestalten kann, um die gewünschte
Bündigkeit zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird nun anhand per beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt: Figur 1 einen Rolladenkasten nach der Erfindung
im Schnitt, Figur 2 den Schnitt II - II aus Figur 1 abgebrochen, Figur 3 die Außenansicht
eines als Fertigbauteil vorgefertigten Wandelementes, ausgestattet mit einem Rolladenkasten
nach der Erfindung, und Figur 4 den Schnitt IV - IV aus Figur 3.
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Gemäß Figur 1 ist mit 1 die Außenwand, mit 2 die Innenwand, mit 3
die Deckwand, mit 4 der Boden und mit 5 die eine Seitenwand eines quaderförmigen
Rolladenkastens bezeichnet, in dessen Innern ein sich über die ganze Kastenlänge
erstreckender, in beiden Seitenwänden gelagerter Rolladenwickel 6 untergebracht
ist, dessen freies Rolladenende durch einen Längsschlitz 7 durchgesteckt ist. Der
Längsschlitz 7 erstreckt sich zwischen Boden 4 und Außenwand 1 über die ganze Breite
des Rolladenkastens. Durch diesen Längsschlitz wird der Rollladen 8 durch Drehen
des Wickels in Pfeilrichtung 12 über eine nicht dargestellte, vom Gebäudeinnern
zugängliche Handhabe abgesenkt und durch Drehen in umgekehrter Richtung wieder aufgewickelt.
Die Außenwand 1 ist über ein Scharnierband 9 angelenkt und kann nach Öffnen nicht
dargestellter Verschlüsse in Pfeilrichtung 10 hochgeklappt werden, so daß von außen
das Innere des Rolladenkastens für Reparaturzwecke zugänglich wird. Die Außenwand
1 ist zweckmäßig als Sichtverkleidung ausgebildet oder mit einer solchen belegt,
und durch eine Profilleiste 18 geschützt.
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Entlang des Längsschlitzes 7 erstreckt sich auf der Rückseite des
Rolladens 8 eine Bürste 11, deren ersten gegen die Rückseite des Rolladens 8 gerichtet
sind und eine Zugluftabdichtung des Längsschlitzes 7 bilden.
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Die Innenwand 2 ist, wie zweckmäßig auch die übrigen Wände des Rolladenkastens,
aus thermisch isolierendem Material ausgebildet. Sie ist im übrigen mit thermisch
isolierenden Schaumstoffstücken 13, 14 hinterlegt, die vor allem die vom Wickel
6 nicht benötigten Eckräume ausnutzen. Zur weiteren thermischen Isolierung ist zwischen
Deckwand 3 und Boden 4 eine flexible, zugluftdichte Folie 15 locker verspannt, die
an beiden Seitenwänden befestigt ist und eine ZugluStabdichtung bildet zwischen
zwei Innenabteilungen 16 und 17 des Kastens, die durch diese Folie 15 voneinander
getrennt werden. Die rückwärtige Abteilung 17 wirkt durch diese Zugluftabdichtung
der Folie in besonders hohem Maße thermisch isolierend. Diese Isolationswirkung
ist um so größer, je größer der Rauminhalt der Innenabteilung 17 ist. Um diesen
möglichst groß zu halten ist die Folie 15 durch auf die Länge verteilte Zugfedern
18 gegen den Boden 4 gezogen, so daß sie sich elastisch an der Rückwand des Wickels
6 anlehnt, mit dem Ergebnis, daß sie vorrückt bei kleiner werdendem Wickel und dadurch
die Innenabteilung 17 vergrößert. Diese Vergrößerung findet statt, wenn der Wickel
bei abgelassenem Rolladen sich verkleinert. Statt der Zugfedern 18 können auch an
die Folie gehängte Gewichte diese elastisch rückwärtig gegen den Wickel drücken,
dann ist am Rand die Folie 15 zweckmäßig in Falten geschlagen.
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Die Folie 15 besteht vorzugsweise aus Kunststoff, Textilgewebe oder
ist eine textilgewebeverstärkte Kunststoff-Folie.
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Der allgemein mit 20 bezeichnete Rolladenkasten aus Figur 1 und 2
wird entlang des oberen Randes einer Fenster- oder Türöffnung in die Außenmauer
eines Gebäudes eingesetzt, so daß mit dem abgelassenen Rolladen die Öffnung abgedeckt
werden kann. Figur 3 und 4 zeigt den Rolladenkasten 20 aus Figur 1 und 2 integriert
eingebaut in ein als Fertigbauteil vorgefertigtes Wandelement 21 einer Gebäudeaußenwand.
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Das Wandelement 21 ist mit einer Fensteröffnung 22 versehen, in die
ein zweiflügeliges Fenster 23 eingepaßt ist. Das Wandelement 21 besteht innenseitig
aus einer mit Mineralwolle 24 oder einer anderen thermischen Isolierung gefüllten
Fachwerkisolierwand 28, die beidseitig mit einer Spanplatte 25, 26 belegt ist, die
durch dazwischengelegene, nach Art von Fachwerk angeordnete Holzriegel 27 planparallel
auf Abstand zueinander gehalten werden. Vor diese Fachwerkisolierwand 28 ist unter
Aussparung eines Luftzwischenraumes 29 eine Verblendmauer 30 aus gebrannten Klinkern
gesetzt. Der Luftzwischenraum 29 ist rückseitig mit einer Bitumenpappe 31 abgedeckt,
die als Feuchtigkeitsdichtung dient und unter der Verblendmauer 30 hindurch nach
außen reicht.
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Der Rolladenkasten 20 ist mit dem Wandelement 21 an der Innenoberflsiche
32 und an der Außenoberfläche 33 bündig. Die Vorderwand 1 des Rolladenkastens 20
ist in Form von Querriemchen 34 ausgestaltet, die eine in das Sichtmauerwerk eingefügte
Sichtverkleidung bilden. Diese Sichtverkleidung ist nach oben über die Außenwand
1 hinaus fortgesetzt mit insgesamt zwei Riemchen 35.
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Die zum Aufklappen der Außenwand erforderlichen seitlichen Fugen 36,
37 sind funktionslos fortgesetzt über die Riemchen 35.
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Die Querfuge 38 ist durch die Nut- und Federverbindungen 39 der übrigen
Riemchen miteinander visuell kaschiert. Die Fugen 38, 36, 37 sind mit elastischer
Dichtmasse zugeschmiert, die zum Öffnen der Außenwand 1 herausgenomrnen und anschließend
nach Schließen derselben wieder neu eitlgebracht werden muß.
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Man kann Riegel zum Festhalten der geschlossenen Außenwand 1 vorsehen,
einfacher ist es jedoch, die geschlossene Außenwand 1 im unteren Bereich der seitlichen
Fugen 36, 37 durch einige Holzschrauben zu sichern, die man im Bedarfsfall zum Öffnen
leicht lösen kann.