DE304087C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2/00—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVi 304087 KLASSE 12c. GRUPPE
Bekanntlich ist die Hygroskopizität vieler chemischer Körper bei ihrer technischen Verwendung
häufig außerordentlich lästig, so z. B. bei Ammoniumnitrat, welches ein ausgezeichnetes
Düngemittel wäre, wenn es nicht an der Luft zerflösse. Der gleiche Übelstand ist
bei seiner Verwendung zur Munitionsherstellung hinderlich, und es wird deshalb auch ΐ
nur ungern verwandt. Auch Natriumnitrat, welches weniger hygroskopisch ist als Ammoniumnitrat,
läßt sich doch nicht se. verwenden, wie es dank seiner optischen Eigenschaften
ohne Hygroskopizität möglich wäre. Das Natriumnitrat zeigt bekanntlich fast die gleiche
Doppelbrechung wie der isländische Doppelspat (Kalkspat) und könnte deshalb ein ausgezeichnetes
Ersatzmittel für den immer seltener werdenden Kalkspat sein. Als weiteres Beispiel kann auch die Glykolsäure angeführt
werden, deren Kristalle infolge ihrer Hygroskopizität an der Luft so leicht zerfließen,
daß ein langes Aufbewahren, ohne erhebliche Verluste zu erleiden, kaum möglich ist.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Hygroskopizität bei vielen Körpern verschwindet und bei anderen wenigstens auf ein Mindestmaß herabgedrückt wird, wenn man den Lösungen, die zur Kristallisation kommen sollen, eine kleine Menge Gelatine, Eiweiß, Kasein oder Dextrin zufügt. . Ausgenommen müssen nur solche stark hygroskopischen Verbindungen werden, wie Calciumchlorid, Phosphorpentoxyd, Ätzkali oder Ätznatron, bei welchen sich nur eine ganz geringe Beeinflussung feststellen läßt.
Es hat sich nun gezeigt, daß die Hygroskopizität bei vielen Körpern verschwindet und bei anderen wenigstens auf ein Mindestmaß herabgedrückt wird, wenn man den Lösungen, die zur Kristallisation kommen sollen, eine kleine Menge Gelatine, Eiweiß, Kasein oder Dextrin zufügt. . Ausgenommen müssen nur solche stark hygroskopischen Verbindungen werden, wie Calciumchlorid, Phosphorpentoxyd, Ätzkali oder Ätznatron, bei welchen sich nur eine ganz geringe Beeinflussung feststellen läßt.
Die Verhinderung oder Verminderung der Hygroskopizität scheint darauf zu beruhen,
daß die entstehenden Kriställchen in jeder Wachstumschicht mit - dünnen, kolloidalen
Überzügen versehen weiden.· Verascht man nämlich bei geringer Temperatur ein solches
Kriställchen von Glykolsäure oder Ammoniumnitrat, so verbleibt im Tiegel ein schwacher
Hauch von Kohlenstoff, wenn man als Zusatz Gelatine benutzte.
Es wurden Versuche in der Weise ange- / stellt, daß die gleichen Mengen Ammoniumnitrat
einmal in Wasser und das andere Mal in Wasser mit Gelatine gelöst und auskristallisiert
wurden. Die erhaltenen Kriställchen wurden in einem Raum auf gleiche Unterlagen nebeneinander gelegt. Schon nach wenigen
Tagen zeigte sich, daß das Ammoniumnitrat ohne Zusatz zunächst zusammenbuck und dann zu zerfließen begann, während das
Gelatinepräparat noch schön pulvrig war.
Auch Gewichtsanalysen bestätigten das unterschiedliche Verhalten. Beispielsweise ergab
ein Versuch, der 20 Tage währte, bei Verwendung von Ammoniumnitrat, ^das ohne Gelatine
kristallisiert war, eine Gewichtszunahme von 1,37 Prozent, während bei Verwendung
von Ammoniumnitrat, mit Gelatine auskristallisiert, in der gleichen Zeit eine Gewichtsabnahme
von 0,25 Prozent zu konstatieren war. Die Abnahme beruht darauf, daß diese Kri-
v- (2. Auflage, ausgegeben am /5. Oktober 1918.)
ställchen sogar noch Feuchtigkeit an die umgebende Atmosphäre abgaben. Hierbei betrug
die Gelätinemenge etwa 0,5 Prozent von der zur Auflösung verwandten -Ammoniumnitratmenge.
Andere Versuche zeigten, daß auch mit Kasein, Dextrin und Eiweiß ähnliche Resultate
zu erzielen waren, jedoch wurden mit Gelatine die besten Ergebnisse erhalten. Die
Menge der Gelatine ist ohne besonderen Einfluß, da Versuche ergaben, daß auch Kristalle,
deren Lösungen nur 0,1 Prozent Gelatine, sowie solche, die 5 Prozent enthielten, gleich
haltbar waren.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß sich die danach erhaltenen Kristalle
weit weniger lösen, als wenn die Kristallisation ohne die obengenannten Zusätze erfolgt wäre. Dadurch werden die beim Wa-
ao sehen entstehenden Verluste erheblich herabgesetzt.
Das Verfahren, solche haltbaren Kristalle herzustellen, besteht in folgendem:
i. Entweder man fügt Gelatine, Eiweiß,
Kasein oder Dextrin in geeigneter Menge der verdünnten Lösung zu und engt diese dann
bis zur Kristallisation ein, wobei man keine Gefahr läuft, die Gelatine usw. zu zerstören.
Vor der Einengung filtriert man zweckmäßig die Lösung nochmals, um die schleimartigen
Verunreinigungen zu beseitigen;
2. oder man gibt Gelatine, Eiweiß, Kasein oder Dextrin zu der bereits konzentrierten
Lösung und läßt auskristallisieren. Auch hier ist eine nochmalige Filtration angebracht.
Die eigentliche Kristallisation ist am besten unter beständigem Umrühren vorzunehmen.
Die Kristalle können unbeschadet gewaschen werden, ohne daß dadurch die Gelatine usw.
entfernt wird. Ebenso kann die zurückbleibende Muttersäure bzw. das Waschwasser wieder
eingeengt und ohne neuen Gelatinezusatz usw. auskristallisiert werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung in Wasser leicht löslicher kristallinischer Körper, z. B. von Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Calciumnitrat, Glykolsäure usw., dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Kristallisation entweder den noch verdünnten oder den bereits konzentrierten Lösungen eine ausreichende Menge Gelatine, Eiweiß, \ Kasein oder Dextrin oder eines anderen zur , Bildung eines kolloidalen Überzuges geeigneten Stoffes zusetzt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE304087C true DE304087C (de) |
Family
ID=557735
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT304087D Active DE304087C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE304087C (de) |
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