DE259826C - - Google Patents

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DE259826C
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KAISERLICHES
PATENTAMT
20. März 1883
die Priorität
Durch Tan a tar wurde festgestellt, daß verschiedene organische Substanzen sich mit Wasserstoffsuperoxyd verbinden können (Chemisches Zentralblatt 1908, II, S. 583, Journ. Russ. Phys. Chem. Ges. 40, S. 376).
. Derartige Verbindungen bilden sich mit Harnstoff, Acetamid, Urethan, Succinamid, Mannit, Erythrit und Pinakon.
Da diese Verbindungen sich in wässeriger Lösung ähnlich verhalten wie Wasserstoffsuperoxyd und als feste Körper eine bequeme Anwendungsform bieten, so würden sie für therapeutische Zwecke wertvoll sein, wenn nicht die geringe Beständigkeit eine solche Verwendung unmöglich machte. Sie zersetzen sich schon nach kurzer Zeit unter Abspaltung von Wasser und Sauerstoff bzw. unter teilweiser Oxydation.
Es würde nun gefunden, daß durch Zusatz geringer Mengen organischer Säuren oder saurer Salze organischer Säuren die Verbindung von Wasserstoffsuperoxyd und Harnstoff sehr beständig und daher für den praktischen Gebrauch wertvoll wird. Wenn man Harnstoff in einer 30 prozentigen Lösung von Wasserstoffsuperoxyd auflöst, so kristallisiert beim Abkühlen der Lösung die Verbindung
CO(NH2J2-H2O2.
Durch Zusatz einer geringen Menge einer Säure oder eines sauren Salzes wird die Verbindung ganz beständig. Es genügt beispielsweise der Zusatz von 0,1 Prozent Zitronensäure oder 0,2 Prozent Gerbsäure, um die Verbindung beständig und haltbar zu machen.
Die Verbindung von Harnstoff mit Wasserstoffsuperoxyd enthält 34 bis 35 Prozent H2 O2 (theoretisch 36 Prozent) und ist sehr leicht in Wasser löslich. Die wässerige Lösung verhält sich wie eine Lösung von Wasserstoffsuperoxyd; sie läßt sich ebenso wie diese mit Kaliumpermanganat titrieren, wird durch katalytisch wirkende Substanzen in gleicher Weise zerlegt wie Wasserstoffsuperoxyd und hat auch die gleichen antiseptischen und desodorierenden Wirkungen.
Die durch den Zusatz ganz geringer Mengen der genannten Säuren usw. erzielte Beständigkeit dieser sonst sehr unbeständigen Verbindung ist sehr bemerkenswert. Bei Aufbewahrung in einer Glasflasche, die mehrfach geöffnet wurde, zeigte sich nach 6 Monaten nur eine Abnahme von 0,5 Prozent H2O2. Ohne Zusatz der erwähnten Stabilisatoren findet dagegen schon nach einigen Tagen eine Zersetzung der Verbindung unter Wasserabscheidung statt, die einige Wochen fortschreitet, bis alles Wasserstoffsuperoxyd verschwunden ist.
Es ist zwar bekannt, daß wässerige Lösungen von Wasserstoffsuperoxyd durch Zusatz von Säuren beständiger werden. Aber es war
durchaus nicht vorauszusehen, daß eine kristallisierte Verbindung von Wasserstoffsuperoxyd mit Harnstoff durch Zusatz einer kleinen Menge Säure beständig gemacht werden könnte. Man konnte dies um so weniger erwarten, da es sich hier nicht um die Erhaltung des Wasserstoffsuperoxyds an sich handelt, sondern vielmehr darum, die kristallisierte, aber sehr unbeständige Verbindung des
ίο Harnstoffs mit Wasserstoffsuperoxyd in eine beständige Verbindung überzuführen.
Diese auf so einfache Weise erzielte Beständigkeit ist sehr überraschend und verleiht der Verbindung eine große Bedeutung für therapeutische und kosmetische Zwecke. Diese Verbindung ist gewissermaßen ein Wasserstoffsuperoxyd in fester Form, aus dem durch Lösen in Wasser jederzeit eine Lösung von Wasserstoffsuperoxyd hergestellt werden kann.
Die bequeme Dosierung, der einfache Transport, die hohe Konzentration an H2O2 und die große Haltbarkeit ermöglichen eine sehr vielseitige Verwendung und bedeuten einen großen technischen Fortschritt in der Anwendung des Wasserstoffsuperoxyds.
Beispiel I.
450 g pulverisierter Harnstoff werden in
1000 g Wasserstoffsuperoxydlösung von 30 Prozent H2 O2 eingetragen. Das Gemisch wird
dann auf o° abgekühlt, der Kristallbrei wird abgesaugt und mit 0,1 Prozent Citronensäure innig gemischt. Dann wird das Kristallpulver bei 30 bis 40 ° C. getrocknet.
Die Harnstoff - Wasserstoffsuperoxyd verbindung entspricht der Formel CO (NH2J2- H2O2 und bildet ein weißes Kristallpulver, das in Wasser leicht löslich ist und sich aus Alkohol ohne Zersetzung Umkristallisieren läßt.
Beispiel II.
450 g Harnstoff und 1000 g Wasserstoffsuperoxyd werden wie oben behandelt. Die erhaltene Verbindung wird mit 0,2 Prozent Salicylsäure, in wenig Alkohol gelöst, innig gemischt und getrocknet.
Beispiel III.
Die in gleicher Weise erhaltene Verbindung von Harnstoff und Wasserstoffsuperoxyd wird mit 0,2 Prozent Gerbsäure gemischt und getrocknet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung eines haltbaren Präparats aus Wasserstoffsuperoxyd und Harnstoff (Carbamid), dadurch gekennzeichnet, daß man dieser Verbindung geringe Mengen organischer Säuren oder ihrer sauren Salze zusetzt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940727C (de) * 1940-09-02 1956-03-22 Degussa Waschmittel fuer Textilien

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DE940727C (de) * 1940-09-02 1956-03-22 Degussa Waschmittel fuer Textilien

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